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Michael

EURO KOMPAKT: Last Minute-Treffer rettet Italien

Euro 2024: In buchstäblich letzter Sekunde hat sich Italien im EM-Turnier gehalten. Mattia Zaccagni erzielte den goldenen Treffer in der 98. Spielminute. Damit ist neben Albanien auch Kroatien so gut wie ausgeschieden. (Bild: IMAGO / ABACAPRESS)

Kroatien – Italien 1:1

Fast wäre Kroatien nach der 0:3-Auftaktpleite gegen Spanien und dem enttäuschenden 1:1 gegen Albanien doch noch das Weiterkommen geglückt – fast. Denn das Tor von Luka Modric in der 55. Minute – nachdem er nur 31 Sekunden zuvor einen Elfmeter verschoss – hätte für das Achtelfinale gereicht. Doch dann kam die Nachspielzeit, die unverständlicherweise satte acht Minuten betrug. Und Italien kam doch noch einmal zurück. Damit sind die Kroaten mit nur zwei Punkten aus drei Spielen so gut wie ausgeschieden und können mit ihrer EM alles andere als zufrieden sein. In der gestrigen Partie jedoch präsentierten sie sich erstmals bei dieser Euro in guter Verfassung, waren gegen Italien phasenweise die klar bessere Mannschaft. Verspielt haben sie das Achtelfinale nicht gestern, sondern in ihrem Match gegen Albanien, als sie trotz klarer Favoritenrolle nicht über ein 2:2 hinausgekommen sind. Schon da kassierten sie in der 95. Minute das entscheidende Gegentor.

In Italien ist die Freude über das Weiterkommen groß, auch wenn man mit der gezeigten Leistung erneut nicht zufrieden sein kann. Nach dem knappen Sieg gegen Albanien und der völlig verdienten Pleite gegen Spanien zitterte sich die Azzurri nun also durch den goldenen Treffer von Mattia Zaccagni in der 98. Spielminute zum 1:1. Wirklich überzeugt hat der Titelverteidiger bei dieser EM noch nicht. Auch gestern war das Spiel nach vorn viel zu behäbig und die besten Torchancen konnten nach Standardsituationen herausgespielt werden. Die passive Spielweise hätte Italien fast das Achtelfinale gekostet. Jetzt wartet dort die Schweiz. Steigert sich Italien nicht deutlich, wird das für sie die Endstation bedeuten.

Ballbesitz: 51 – 49
Torschüsse: 4 – 3
Expected Goals: 1,45 – 1,2

Albanien – Spanien 0:1

Eigentlich um nichts mehr ging es für Spanien im dritten Gruppenspiel. Nach Siegen über Kroatien und Italien standen sie nämlich als Gruppensieger bereits sicher im Achtelfinale. Daher tauschte Coach de la Fuente gleich auf zehn Positionen. Der Überlegenheit gegen Albanien tat dies aber keinen Abbruch. Klar feldüberlegen, gingen die Spanier in der 13. Minute durch Ferran Torres in Führung. Anschließend war bei Albanien der Glaube an die Überraschung weg und das Spiel eigentlich bereits entschieden. Dennoch konnte sich Spanien einige Torchancen erspielen, aber kein Tor mehr erzielen. Damit gewinnt Spanien alle drei Gruppenspiele und ist zum großen Favoriten auf den EM-Titel aufgestiegen. Albanien hingegen muss die Heimreise antreten, hat sich in allen drei Gruppenspielen aber durchaus beachtlich gut präsentiert. Mit etwas mehr Glück im Auftaktspiel gegen Italien wäre ein Weiterkommen durchaus möglich gewesen.

Ballbesitz: 40 – 60
Torschüsse: 4 – 3
Expected Goals: 0,42 – 1,365

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Michael

EURO KOMPAKT: Deutschland ist Gruppensieger

Euro 2024: Die Deutsche Nationalmannschaft darf sich bei der Heim-EM über den Gruppensieg freuen. In einem spannenden Spiel gegen die Schweiz fiel der entscheidende Treffer zum 1:1 allerdings erst in der 92. Minute. Rang drei hinter den Eidgenossen geht an Ungarn – durch ein Tor in der 101. Minute. (Bild: IMAGO / Shutterstock)

Schweiz – Deutschland 1:1

Am letzten Spieltag der Gruppenphase trennen sich die Schweiz und Deutschland mit 1:1. Damit darf sich der DFB über den Gruppensieg freuen. Die Leistung allerdings wird Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht zufriedenstellen. Schließlich viel der Ausgleich erst in der 92. Minute. Zu viele Fehler erlaubten sich die Deutschen – allerdings auch gegen eine sehr stark eingestellte Schweizer Nationalmannschaft. Vor allem der Defensivverbund geriet heute ein ums andere Mal ins Schwimmen. Joshua Kimmich verlor viel zu oft in der Vorwärtsbewegung den Ball und fehlte dann hinten. Auch beim Gegentreffer war er nicht perfekt positioniert. Seine Flanken waren zu ungenau. Aber auch seine Nebenmänner hatten mit dem heftigen Pressing der Schweiz immer wieder Probleme. Offensiv war wenig möglich, da die Schweiz sehr gut stand und vor allem in der Mitte alles dicht war. So ging es nur über Außen, wie schließlich auch der Treffer durch Niclas Füllkrug beweist. Nagelsmann muss sich allerdings die Frage gefallen lassen, warum er dennoch erst so spät auf einen kopfballstarken Stürmer gesetzt hat, obwohl schon früh ersichtlich war, dass durch die Mitte wenig möglich ist.

Die Schweiz darf trotz des sehr späten Gegentreffers sehr zufrieden sein. Mit dem 1:1 qualifizieren sich die Eidgenossen als Tabellenzweiter für das Achtelfinale dieser EM. Allerdings muss erwähnt werden, dass bei einigen Schiedsrichterentscheidungen das Glück auf der Seite der Schweizer Zuhause war. Es waren keine Fehlentscheidungen, aber der zurückgenommene deutsche Treffer in Halbzeit eins und das Festhalten am eingewechselten Maximilian Beier in Halbzeit zwei, waren definitiv Kann-Entscheidungen. Dennoch hat sich die Schweiz heute in einer sehr guten Verfassung präsentiert und ist verdient durch das Tor von Dan Ndoye in Führung gegangen. Die Stärke der Mannschaft aber liegt im Spiel ohne Ball. Denn vor allem im Spiel gegen den Ball hat man einmal mehr gezeigt, dass es nur wenige Nationalteams gibt, die so diszipliniert sind wie die Schweizer. Vor allem Granit Xhaka und Remo Freuler stellen derart viele Passwege zu, dass das Spiel durch die Mitte nahezu aussichtslos ist. Gepaart mit dem frühen Pressing der drei Offensivspieler ist die Schweiz nur schwer zu schlagen. Wäre das 2:0 nicht wegen Abseits – zurecht – zurückgepfiffen worden, stünde nun wohl die Schweiz ganz oben.

Ballbesitz: 38 – 62
Torschüsse: 3 – 3
Expected Goals: 0,57 – 1,645

Schottland – Ungarn 0:1

Ein Spiel dauert 90 Minuten – oder manchmal auch 101. In der Partie Schottland gegen Ungarn fiel der entscheidende Treffer tatsächlich erst in der elften Minute der Nachspielzeit. Ob er viel wert ist, wissen wir aber noch nicht. Denn trotz des Sieges klettern die Ungarn lediglich auf Rang drei und müssen nun abwarten, ob ihre drei erspielten Punkte für das Weiterkommen reichen werden. Was wir aber wissen ist, dass der Sieg der Ungarn in Ordnung geht. Schottland hat nicht einen einzigen Schuss aufs Tor gebracht, obwohl sie mehr Ballbesitz hatten. Letztendlich entscheidet der eingewechselte Kevin Csoboth die Partie für seine Ungarn. Ein Unentschieden hätte beiden Teams nicht weitergeholfen.

Ballbesitz: 60 – 40
Torschüsse: 0 – 5
Expected Goals: 0,35 – 0,815

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Michael

EURO KOMPAKT: Belgien zieht den Kopf aus der Schlinge

Euro 2024: Nach der Auftakt-Niederlage stand Belgien bereits im zweiten Gruppenspiel enorm unter Druck. Diesem konnten sie jedoch eindrucksvoll standhalten und ein erneut starkes Rumänien mit 2:0 besiegen. Was am gestrigen Samstag noch geschah – lesen Sie in unserer Spielzusammenfassung EURO KOMPAKT. (Bild: IMAGO / Herrmann Agenturfotografie)

Georgien – Tschechien 1:1

Einen großen Schritt Richtung Achtelfinale haben Georgien und Tschechien im gestrigen Nachmittagsspiel verpasst. Nun stehen beide Nationalteams vor dem Aus. Während Tschechien die erste Partie gegen Portugal verlor, ging Georgien punktlos aus der Partie gegen die Türkei. Dementsprechend groß war der Druck im direkten Aufeinandertreffen. Das Unentschieden – durch Tore von Patrik Schick und Georges Mikautadze – hilft beiden nicht so wirklich weiter.

Besonders ärgern wird sich Tschechien. Mit einem xG-Wert über 3,0 konnten sie nur ein einziges Tor erzielen. Über das komplette Spiel hinweg waren sie die spielbestimmende Mannschaft, konnten ihre teilweise guten Chancen aber nur einmal in ein Tor ummünzen. 11:1 Torschüsse sprechen eine deutliche Sprache. Beinahe hätten sie in der Nachspielzeit aber sogar eine Niederlage hinnehmen müssen. Denn in der 95. Spielminute hatte Georgien den Sieg auf dem Schlappen – verfehlte jedoch das Tor. Nun zittern beide Teams ums Weiterkommen und müssen am letzten Spieltag zwingend einen Sieg einfahren.

Ballbesitz: 45 – 55
Torschüsse: 1 – 11
Expected Goals: 1,35 – 3,085

Türkei – Portugal 0:3

Einen herben Dämpfer erlebt die Euro-Euphorie der Türkei. Nach dem Auftakt-Sieg gegen Georgien hagelte es nun eine saftige 0:3-Pleite gegen Portugal. Etwas übermotiviert ins Spiel gestartet, wurden die Türken direkt zurechtgewiesen. Das Slapstick-Eigentor von Samet Akaydin ist sinnbildlich für die gestrige Vorstellung. Zu ängstlich und unsicher agierten die Türken nach dem frühen Rückstand und konnten danach nicht mehr wirklich zu ihrem Spiel zurückfinden. Chancen? Mangelware.

Deutlich besser als am ersten Spieltag präsentierte sich Portugal. Den stark eingeschätzten Türken ließ man gestern nicht den Hauch einer Chance. Und das, obwohl man selbst nur 3x aufs Tor schoss. Den Ball ließ Portugal aber gekonnt in den eigenen Reihen zirkulieren, so dass die Türkei selten in wirklich gefährlichen Situationen an den Ball kam. Nun hat sich gezeigt, warum viele Experten Portugal auf der Rechnung haben.

Ballbesitz: 44 – 56
Torschüsse: 3 – 3
Expected Goals: 0,695 – 1,73

Belgien – Rumänien 2:0

Endgültig für Spannung pur in Gruppe E sorgte das Abendmatch zwischen Belgien und Rumänien. Der Titel-Mitfavorit aus unserem Nachbarland war mit einer überraschenden – fast schon sensationellen – Niederlage gegen die Slowakei ins Turnier gestartet. So stand die Elf von Domenico Tedesco bereits gestern mächtig unter Druck, konnte diesem aber eindrucksvoll standhalten. Personifiziert wurde dies von Stürmer Lukaku. Der 1,90 m große, bullige Stürmer schirmte ein ums andere Mal den Ball perfekt ab und setzte seine Teamkollegen in Szene. Für die frühe Führung, erzielt durch Youri Tielemans, war er hauptverantwortlich. Auch im späteren Spielverlauf zog er stets zwei Gegenspieler auf sich und sorgte somit für viel Platz seiner Mitspieler. Den Deckel endgültig drauf machte Kapitän Kevin De Bruyne in der 80. Minute.

Durch den Sieg von Belgien stehen nun alle Teams der Gruppe E bei drei Punkten. Spannender könnte es nicht sein. Und trotz der verdienten Niederlage gegen Belgien darf Rumänien mit dem bisherigen Turnierverlauf und auch dem gestrigen Spiel zufrieden sein. Die in gelb gekleidete Elf präsentierte sich erneut spritzig, motiviert und agil. Auch wenn alle Statistiken dieser Partie gegen sie sprechen und die Niederlage verdient war, kann Rumänien optimistisch in den dritten und letzten Spieltag der Gruppe gehen. Denn ein Unentschieden gegen die Slowakei würde bereits reichen.

Ballbesitz: 55 – 45
Torschüsse: 9 – 4
Expected Goals: 1,89 – 0,93

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Michael

EURO KOMPAKT: Österreich und die Ukraine melden sich zurück

Euro 2024: Österreich und die Ukraine haben sich am zweiten Spieltag der Gruppenphase eindrucksvoll zurückgemeldet. Beide haben ihr Auftaktmatch verloren, nun aber mit einem Sieg ihre Chance auf das Weiterkommen am Leben erhalten. Das Topspiel zwischen der Niederlande und Frankreich war hingegen ein Flop. (Bild: IMAGO / Shutterstock)

Slowakei – Ukraine 1:2

Die Slowakei hat sich nach dem überraschenden Auftakterfolg gegen Belgien auch gegen die Ukraine zunächst in einer hervorragenden Verfassung präsentiert. Defensiv stabil und offensiv hin und wieder gefährlich, fackelten sie kein Feuerwerk ab, spielten dafür aber einen sehr soliden und kontrollierten Ball. Nach der Führung durch Ivan Schranz zogen sich die Blauen jedoch mehr und mehr in die eigene Hälfte zurück und wagten sich nur noch selten in das gegnerische Abwehrdrittel. Das sollte sich rächen. Die Slowaken wirkten mit zunehmender Spieldauer immer müder und ausgelaugter. Nach dem 2:1 für die Ukraine konnten sie den Schalter nicht mehr umlegen.

Die Ukraine hat sich nach dem blamablen 0:3 zum Auftakt gegen Rumänien heute deutlich stabiler präsentiert. In der Rückwärtsbewegung war das in gelb gekleidete Nationalteam deutlich wacher und agiler als noch vor einigen Tagen. Nach dem Gegentreffer – bei dem wieder einmal die einfachste Zuordnung nicht gestimmt hat – war die Ukraine sogar die deutlich bessere Mannschaft. Ab Minute 25 konnten sie sich einige Chancen erspielen und die Partie schließlich verdient zu ihren Gunsten drehen. Sie wirkten handlungsschneller und agiler, während ihr Gegner immer müder und ungenauer wurde. Mykola Shaparenko und Roman Yaremchuk sorgten mit ihren Treffern für den ukrainischen 2:1-Sieg. Damit ist die Ukraine im Turnier angekommen. Da sie nun ebenso wie die Slowaken und die Rumänen bei drei Punkten stehen, dürften die Belgier bei ihrer Partie am Samstagabend ordentlich Druck verspüren.

Ballbesitz: 54 – 46
Torschüsse: 5 – 5
Expected Goals: 1,425 – 1,266

Polen – Österreich 1:3

Mit dem Rücken zur Wand standen nach dem ersten Spieltag sowohl Polen, als auch Österreich. Beide Nationalteams haben ihr erstes Gruppenspiel verloren und mussten nun abliefern. Gernot Trauner sorgte für die frühe Führung für Österreich. Krzysztof Piatek glich in der 30. Minute zum 1:1 Pausenstand aus. Möglich war dies nur, weil sich Österreich nach dem Treffer zu sehr zurückzog und den Polen ihren Raum ließen. Eigentlich – das zeigte sich vor dem polnischen Treffer und auch danach wieder – hatte Österreich eigentlich alles im Griff. Schlussendlich half auch die Einwechslung von Robert Lewandowski nicht. Im Gegenteil: Als die polnische Legende auf dem Platz war, ließ das Pressing in der vordersten Reihe nach und die Österreicher bekamen noch mehr Platz. Diesen nutzte Christoph Baumgartner zum 1:2 und später Marcel Sabitzer zum Foulelfmeter. Marko Arnautovic machte mit dem 1:3 den Deckel drauf und damit für Polen quasi die Tür zum EM-Achtelfinale zu. Diese Partie hat gezeigt, welch Qualität in der österreichischen Mannschaft steckt und dass sie auch in der Lage sein werden, absolute Top-Teams zu ärgern.

Ballbesitz: 44 – 56
Torschüsse: 3 – 9
Expected Goals: 1,545 – 1,915

Niederlande – Frankreich 0:0

Einen absoluten Leckerbissen haben die Fußballfans am Freitagabend zwischen Niederlande und Frankreich erwartet. Bekommen haben sie genau das Gegenteil. Die Partie endet mit 0:0 und ist damit das erste Spiel dieser EM, welches torlos zu Ende ging. Dies lässt sich in der Ausgangsposition begründen. Beide Teams stehen bereits vor Anpfiff bei drei Punkten. Da Österreich gegen Polen gewonnen hat, sind die Polen nahezu ausgeschieden und eine Punkteteilung wäre sowohl für die Niederländer, als auch für die Franzosen ein Gewinn. Dementsprechend haben sich beide Mannschaften auch verhalten. Zu sehen war nur wenig Dynamik, wenig Angriffsfußball und wenig Leidenschaft. Kurzum: Das war der müdeste Kick dieser EM.

Dennoch war Frankreich leicht feldüberlegen, hatten bessere Chancen und am Ende spricht auch die Statistik klar für sie. Fast wäre das Match aber verloren gegangen, denn die Niederländer haben durch Xavi Simons vorübergehend das 1:0 erzielt. Da aber Denzel Dumfries einer möglichen Rettungsaktion des Keepers im Weg stand – und eben im Abseits – wurde das Tor zurückgepfiffen. Viel bleibt ansonsten nicht hängen von dieser Partie. Außer, dass die Franzosen nun ohne selbst erzieltes Tor bei vier Punkten nach zwei Spielen stehen und damit so gut wie im Achtelfinale. Zudem haben wir einmal mehr eindrucksvoll gezeigt bekommen, was für ein begnadeter Fußballer N’Golo Kanté ist. Wie schon gegen Österreich wurde er auch gegen die Niederlande zum Man of the Match gewählt. Dieser Mann sorgt bei eigenem Ballbesitz ständig für eine Anspielstation und hat der Gegner den Ball, steht er eigentlich immer im Weg.

Ballbesitz: 42 – 58
Torschüsse: 4 – 3
Expected Goals: 0,39 – 1,325

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Michael

EURO KOMPAKT: Spanien überzeugt, England enttäuscht

Euro 2024: Nach zwei von drei Spieltagen steht Spanien als zweiter Achtelfinalist und als erster Gruppensieger fest. Durch den überzeugenden Sieg gegen Italien mausern sie sich außerdem zum Titel-Favoriten. Ganz anders sieht das Fazit für England aus. Die Three Lions enttäuschen auch am zweiten Spieltag gegen Dänemark. (Bild: IMAGO / NurPhoto)

Slowenien – Serbien 1:1

Auch das 16. Spiel dieser Europameisterschaft sollte nicht 0:0 enden. Dabei sah es lange danach aus. Denn zwischen Slowenien und Serbien war Traumfußball Mangelware. Während Slowenien in der ersten Halbzeit mehr Spielanteile vorweisen konnte, war Serbien in den zweiten 45 Minuten das etwas bessere Team. Das Tor aber gelang trotzdem den Slowenen. Zan Karnicnik erzielte in der 69. Minute das 1:0. Mit dem Rücken zur Wand versuchten die Serben anschließend noch einmal zurück zu kommen – endlich mit Leidenschaft und viel Einsatz. Aber zunächst stand die slowenische Abwehr zu gut. Erst in der 95. Minute markierte der Ex-Frankfurter Luka Jovic den 1:1 Ausgleich. Damit stehen die Slowenen nun bei zwei Punkten und die Serben bei einem. Noch ist für beide nichts verloren.

Ballbesitz: 44 – 56
Torschüsse: 4 – 4
Expected Goals: 1,475 – 1,465

Dänemark – England 1:1

In einem ereignisarmen Spiel trennen sich Dänemark und England mit einem gerechten 1:1. Nachdem die Dänen bereits im ersten Gruppenspiel nicht über ein Unentschieden gegen Slowenien hinauskamen, war dieser Punktgewinn für unser Nachbarland äußerst wichtig. Lange sah es jedoch nicht danach aus, als könnten sie ein Tor erzielen. Wenig Ballbesitz und kaum Expected Goals ließen nicht wirklich Hoffnung zu, nachdem Harry Kane in der 18. Minute zum 0:1 traf. Doch dann fiel wie aus dem Nichts das Traumtor von Morten Hjulmand. Für Dänemark ist dieser Punktgewinn Gold wert. Mit einem Sieg gegen Serbien am letzten Spieltag haben sie das Weiterkommen nun in der eigenen Hand.

Wie schon im Auftaktspiel enttäuschte Top-Favorit England auf ganzer Linie. Bis zum Führungstreffer waren die Three Lions engagiert. Kaum gelang das Tor, war nichts mehr von ihnen zu sehen. Wenn man bedenkt, welchen Marktwert diese Mannschaft besitzt und mit welchen Weltklasse-Fußballern sie selbst auf der Ersatzbank bestückt ist, dann muss man bei dieser gezeigten Leistung einfach nur mit dem Kopf schütteln. Es fehlt den Engländern an Spritzigkeit, an Dynamik, an Finesse und Leichtigkeit. Schon seit Jahren hat man – teilweise trotz guter Resultate – das Gefühl, dass die englische Nationalmannschaft mit einer riesigen Last auf den Schultern herumläuft. Das hat sich auch gestern nicht geändert. Mit etwas Pech verlieren sie gegen Dänemark in den letzten Spielminuten, genauso wie sie gegen Serbien fast noch den Ausgleich kassiert hätten. Wir dürfen gespannt sein, ob es im letzten Gruppenspiel gegen Slowenien endlich aufwärts geht.

Ballbesitz: 46 – 54
Torschüsse: 7 – 4
Expected Goals: 0,725 – 0,82

Spanien – Italien 1:0

Nach einigen schwächeren Turnieren in den vergangenen Jahren scheint sich Spanien endgültig erholt zu haben. Mit ihrer jungen Truppe beeindrucken sie bei dieser EM bislang mit zwei Siegen gegen Kroatien und nun auch gegen Italien. Damit stehen sie als erster Gruppensieger im Achtelfinale. Offensiv für besonders viel Gefahr sorgen die Youngster Lamine Yamal und Nico Williams. Man of the Match war aber dennoch Marc Cucurella. Der Mann mit den auffälligen Haaren spielt als Außenverteidiger bislang eine absolute Sahne-EM. Seine Zahlen gegen Italien: 6 abgefangene Bälle, 10 von 12 Zweikämpfen gewonnen & 100 Prozent Passquote. Das beängstigende dabei aber ist, dass er trotz seiner beeindruckenden Zahlen nicht unbedingt aus der Mannschaft heraussticht. Die spanische Elf versteht es, Passwege der Gegner perfekt zuzustellen und Laufwege zu antizipieren. Das fängt ganz vorne schon bei den jungen Spielern an und wird ganz hinten in der Defensive perfektioniert. So ist Spanien für jede Mannschaft Europas schwer zu schlagen.

Italien hingegen hat auch im zweiten EM-Spiel enttäuscht. Ging es zum Auftakt gegen Albanien mit dem 2:1 gerade nochmal gut, waren sie gegen Spanien schlussendlich chancenlos. Und das Wort „chancenlos“ kann man hier tatsächlich wörtlich nehmen. Der Squadra Azzurra gelang gegen Spanien offensiv so gut wie nichts. Nach einer völlig einfallslosen Partie steht für Italien ein einziger Torschuss zu Buche. Gerade einmal 0,21 xG konnten erspielt werden. Die Offensivspieler Federico Chiesa, Lorenzo Pellegrini und Gianluca Scamacca hingen förmlich in der Luft und konnten dem Spiel ihrer Mannschaft kaum positive Akzente beisteuern. Dass am Ende ein Slapstick-Eigentor von Riccardo Calafiori das Spiel entscheidet, können sich die Italiener schönreden. Fakt aber ist: Sie waren chancenlos und hätten das Spiel deutlich höher verlieren müssen.

Ballbesitz: 56 – 44
Torschüsse: 8 – 1
Expected Goals: 2,05 – 0,21

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Michael

EURO KOMPAKT: Deutschland steht im Achtelfinale

Euro 2024: Der zweite Spieltag der Gruppenphase hat begonnen – und wie! Zunächst lieferten uns Kroatien und Albanien eine bis zur Schlusssekunde spannende Partie. Dann qualifizierte sich Deutschland gegen Ungarn als erste Mannschaft fürs Achtelfinale. Und schließlich einigten sich die Schweiz und Schottland auf ein Remis. Wir blicken zurück auf den EM-Mittwoch. (Bild: IMAGO / Team 2)

Kroatien – Albanien 2:2

In einem wahnsinnig spannenden Spiel haben sich Kroatien und Albanien zum Auftakt des 2. Gruppenspieltags mit 2:2 unentschieden getrennt. Lange sah es aber nicht danach aus, als könnten die Kroaten hier überhaupt etwas mitnehmen, denn sie lagen früh mit 0:1 zurück. Kein Tempo im Spiel, keine Dynamik, keine Bewegung. Der kroatische Fußball war wie schon gegen Spanien vor wenigen Tagen viel zu statisch und einfallslos. Gleichzeitig bot man Albanien immer wieder gute Kontermöglichkeiten. Erst ab der 60. Spielminute änderte sich das Bild. Albanien wurde im eigenen Abwehrdrittel eingeschnürt und Andrej Kramaric (74. Minute) und Klaus Gjasula (76. Minute per Eigentor) drehen die Partie doch noch. Den sicher geglaubten Sieg konnten sie jedoch trotzdem nicht mit nachhause nehmen. Denn in der 95. Minute konnte ausgerechnet Eigentorschütze Klaus Gjasula zum 2:2 Endstand ausgleichen.

Wie schon zum Auftakt gegen Italien ging Albanien früh in Führung. Qazim Laçi erzielte das 0:1 und ließ die zahlreichen Landsleute im Stadion jubeln. In der ersten Hälfte war Albanien die bessere Mannschaft. Sie hatten deutlich mehr Tempo im Spiel und schienen defensiv alles im Griff zu haben. Doch ab der 60. Spielminute ließen sie sich derart von Kroatien zurückdrängen, dass es kaum noch Entlastungsangriffe gab. Der Doppelschlag in der 74. und 76. Minute traf Albanien mitten ins Herz. Doch die Albaner gaben sich einfach nicht auf. Schließlich belohnten sie sich – absolut verdient – in der fünften Minute der Nachspielzeit mit dem 2:2 Ausgleich. Damit wahren beide Teams ihre Chance auf das Weiterkommen.

Ballbesitz: 61 – 39
Torschüsse: 5 – 7
Expected Goals: 2,25 – 1,265

Deutschland – Ungarn 2:0

Unverändert ging Deutschland in seine zweite Partie gegen Ungarn. Durch den klaren Auftaktsieg gegen Schottland konnten die Nagelsmänner eigentlich selbstbewusst und locker aufspielen. Begonnen hat das Match allerdings mit einer Schrecksekunde. Direkt beim Anstoß verlor Deutschland den Ball und Ungarn hatte nach nur 15 Sekunden eine Riesen-Torchance – doch Manuel Neuer hielt. In der 22. Minute erzielte Jamal Musiala die Führung, nachdem Ilkay Gündogan zuvor den Ball von Willi Orban eroberte und ihn gegen Péter Gulácsi behaupten konnte. Später erhöhte der Kapitän höchstpersönlich zum 2:0 Endstand. Deutschland präsentierte sich insgesamt stark, war jedoch nicht so feldüberlegen, wie die Statistiken dies suggerieren wollen. Ungarn blieb über mehr als 90 Minuten gefährlich und Manuel Neuer musste mehr als nur einmal gut parieren. Die DFB-Elf hat lange gebraucht, um zu erkennen, dass hohe Flanken nicht funktionieren.

Die Ungarn können mit ihrem Auftritt gegen Deutschland zufrieden sein. Schon gegen die Schweiz waren sie in der zweiten Halbzeit die klar bessere Mannschaft. Nun stehen sie nach zwei Partien allerdings mit null Punkten da und stehen kurz vor dem Aus. Gegen Deutschland hat Ungarn allerdings nicht viel falsch gemacht. Im Gegenteil: Dominik Szoboszlai hatte den Auftrag, Toni Kroos auf den Füßen zu stehen und hat diesen gut umgesetzt. So konnte allerdings Ilkay Gündogan etwas mehr Freiheit genießen – was sich direkt rächen sollte. Der deutsche Kapitän avancierte zum Matchwinner. Dennoch standen die Ungarn über das gesamte Match defensiv gut und sorgten auf der anderen Seite immer wieder für Gefahr. Gegen Schottland muss nun ein möglichst hoher Sieg her, um als Tabellendritter noch die theoretische Chance aufs Weiterkommen zu haben.

Ballbesitz: 63 – 37
Torschüsse: 6 – 3
Expected Goals: 1,65 – 1,285

Schottland – Schweiz 1:1

Nach dem Sieg Deutschlands über Ungarn war die Ausgangslage für die zweite Partie dieser Gruppe A klar: Ein Unentschieden würde beiden Nationalteams weiterhelfen – und genau so sollte es schließlich auch kommen. Schottland erzielte durch Scott McTominay die überraschende Führung, wobei das Tor eigentlich zu 90 Prozent als Eigentor von Fabian Schär gezählt werden müsste. Der in der Bundesliga bekannte Innenverteidiger fälschte den Schuss nämlich derart ab, dass Keeper Jan Sommer keine Chance mehr hatte ihn abzuwehren. Anschließend zogen sich die Schotten etwas zurück, blieben aber über ihre Konter gefährlich, auch wenn der letzte Pass nur selten gelang.

Die Schweiz ließ sich von engagierten Schotten zunächst beeindrucken, kam nach dem Gegentreffer aber immer besser ins Spiel. Mit einem absoluten Traumtor gelang Xherdan Shaqiri schließlich der Ausgleich. Dass anschließend kein Tor mehr fiel, war zu diesem Zeitpunkt nicht zu erwarten, da die Eidgenossen nun dem Spiel deutlich ihren Stempel aufdrücken konnten. Zwei Tore wurden der Schweiz wegen Abseits zurückgepfiffen. Dan Ndoye traf in der 33. Minute, Breel Embolo in der 82. Aber so blieb es beim insgesamt gerechten 1:1. Beide Teams dürften damit zufrieden sein. Die Schweiz ist auf Grund des deutlich besseren Torverhältnisses so gut wie weiter. Schottland könnte mit einem Sieg über Ungarn auf das Weiterkommen als Tabellendritter hoffen.

Ballbesitz: 47 – 53
Torschüsse: 3 – 4
Expected Goals: 0,855 – 1,025

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