Euro 2024: Am dritten Tag der Europameisterschaft sind mit der Niederlande, England und Dänemark weitere Hochkaräter ins Turnier gestartet. Während sich die Oranje und die Three Lions knapp durchsetzen konnten, müssen sich die Dänen mit einem Punkt begnügen. Restlos überzeugt hat jedoch keiner der Mitfavoriten. (Bild: IMAGO / Sven Simon)
Polen – Niederlande 1:2
In Polen staunten die Fans nicht schlecht, als sie die Startformation zum EM-Auftakt zu Gesicht bekamen. Nicht Superstar und Nationalheld Robert Lewandowski stand in der ersten Elf, sondern Adam Buksa. Und er war es dann auch ausgerechnet, der die Rot-Weißen überraschend in Führung brachte. Nach einer Ecke köpfte er in der 16. Minute zum 1:0 ein, obwohl die Niederländer deutlich feldüberlegen waren. Erst in der zweiten Hälfte konnten die Polen die Partie ausgeglichen gestalten, mussten aber trotzdem noch zwei Gegentreffer hinnehmen.
Die Niederländer gerieten früh in Rückstand, waren aber vor dem Treffer und danach die deutlich stärkere Mannschaft. Vor allem Cody Gakpo sorgte immer wieder für Gefahr – und das nahezu überall auf dem Platz. So war es nicht verwunderlich, dass ihm in Minute 29 der mehr als verdiente Ausgleich gelang. In Halbzeit zwei jedoch entglitt der Elftal die Dominanz. Polen wurde immer stärker und die Niederländer bereuten schließlich, ihre zahlreichen Torchancen zuvor nicht verwandelt zu haben. Erst der eingewechselte Wout Weghorst sorgte für die Erlösung.
Ballbesitz: 36 – 64
Torschüsse: 7 – 4
Expected Goals: 0,98 – 1,5
Slowenien – Dänemark 1:1
Die Partie zwischen Slowenien und Dänemark war spielerisch betrachtet das wohl ausgeglichenste der bisherigen EM. Folgerichtig heißt es am Ende 1:1. Ausgerechnet Christian Eriksen hat Danish Dynamite in der 17. Spielminute in Führung gebracht. Er erlitt vor drei Jahren einen Herzstillstand und hat diesen nur knapp überlebt. Jetzt ist er zurück bei der Europameisterschaft und schießt die Dänen in Führung. Danach jedoch hat die in rot gekleidete Mannschaft einen Gang zurückgeschaltet. Und das haben die Slowenen ausgenutzt.
Sehr abwartend ist Slowenien in die Euro 2024 gestartet. Völlig verdient geriet man mit 0:1 in Rückstand. Danach jedoch haben die Slowenen gezeigt, dass sie hier keineswegs als Außenseiter durch die Gruppenphase stolpern wollen. Trotz deutlich weniger Ballbesitz insgesamt gehörten den Slowenen vor allem die zweiten 45 Minuten. Dänemark bettelte förmlich um das Gegentor – und bekam es auch. Erik Janza macht in der 77. Minute das mittlerweile verdiente 1:1. Und dabei sollte es auch bleiben. Das bisher ausgeglichenste Spiel der EM endet folgerichtig Unentschieden.
Ballbesitz: 37 – 63
Torschüsse: 2 – 4
Expected Goals: 1,135 – 1,72
Serbien – England 0:1
England hat sich zum Auftakt der Euro 2024 nicht mit Ruhm bekleckert. Als absoluter Topfavorit ins Turnier gestartet, kam man nicht über einen 1:0-Sieg hinaus. Einmal mehr wird man das Gefühl nicht los, dass die Three Lions eine schwere Last mit sich herumtragen. Die Qualität der Mannschaft ist enorm, vermutlich ist es die beste englische Elf aller Zeiten. Aber auf dem Platz ist keine gute Mannschaft zu sehen. Es ist eine Augenweide, Jude Bellingham beim Fußballspielen zuzuschauen und Declan Rice schließt defensiv fast jede Lücke, aber die Engländer schaffen es einfach nicht über einen längeren Zeitraum hinweg einen überzeugenden Fußball zu spielen. Bestes Beispiel ist die Partie von Harry Kane. Der vielleicht beste Stürmer der Welt musste phasenweise bis ins Defensive Mittelfeld zurücklaufen, um überhaupt Ballkontakte zu realisieren. Abschlüsse? Kaum! Auch das Tor durch Jude Bellingham war mehr ein Ausdruck des unbändigen Willens, als von spielerischer Qualität. Die Engländer müssen sich deutlich steigern, wenn sie bei der Euro 2024 weit kommen wollen.
Serbien hingegen hat im ersten Gruppenspiel tatsächlich überzeugt. Sehr nervös in die Partie gestartet, haben sie nach und nach zu ihrem Spiel gefunden. Besonders in der zweiten Halbzeit boten die Männer in rot ihren Fans einiges. England wurde phasenweise sogar dominiert und hinten eingeschnürt. Über viel Körperlichkeit haben die Serben das Spiel an sich gerissen und waren dem Ausgleich nah. Lediglich belohnen konnten sie sich nicht. Treten sie so aber gegen die beiden anderen Gruppengegner auf, ist ein Weiterkommen absolut im Bereich des Möglichen.
Ballbesitz: 47 – 53
Torschüsse: 1 – 3
Expected Goals: 0,195 – 0,54