Euro
2024: Die Niederlande, Frankreich und England haben am Dienstag ihr
letztes Gruppenspiel dieser EM bestritten. Klangvolle Namen, aber für
das Highlight sorgte eine andere Nationalmannschaft: Österreich
bezwingt die Niederlande mit 3:2 und sichert sich damit den
Gruppensieg. England und Frankreich enttäuschen weiter. (Bild: IMAGO / Xinhua)
Frankreich - Polen 1:1
Die gute Nachricht zuerst: Kylian Mbappé war mit seiner Maske wegen des Nasenbeinbruchs wieder zurück auf dem Platz. Per Elfmeter konnte er sogar sein erstes EM-Tor erzielen. Die schlechte Nachricht: Sein Frankreich sollte nicht über ein 1:1 hinauskommen. Damit beendet die Equipe Tricolore die Gruppenphase mit nur einem Sieg aus drei Spielen. Nach diesem wenig überzeugenden Auftritt gegen schon ausgeschiedene Polen verliert Frankreich sogar die Tabellenführung und schafft es nur auf Rang zwei. Robert Lewandowski glich nämlich ebenfalls per Elfmeter in der 79. Spielminute aus. Danach wollten die Polen sogar noch den Sieg holen. Doch es blieb beim 1:1.
Ballbesitz: 57 – 43
Torschüsse: 7 – 3
Expected Goals: 2,41 – 1,2
Niederlande - Österreich 2:3
Für ein deutlich besseres Spiel sorgten die Nationalteams der Niederlande und Österreich. Direkt vom Anstoß weg, war die Spannung im Stadion zum Greifen. Donyell Malen eröffnete den Torreigen ausgerechnet mit einem Eigentor. Nach der Halbzeit nahm das Spiel richtig Fahrt auf. Cody Gakpo glich aus, ehe Romano Schmid die Österreicher wieder in Führung brachte. Memphis Depay antwortete erneut: 2:2! Und dann kam der Auftritt von Marcel Sabitzer. Der Dortmunder konnte mit seinem enormen Drang zum Tor sein eigenes Tor sogar mit einleiten. Durch den 2:3 Endstand springt Österreich auf Platz eins. Die Niederlande muss hoffen, als Gruppendritter das Achtelfinale zu erreichen. Spielerisch haben sie sich wenig vorzuwerfen. Diese packende Partie hätte eigentlich keinen Verlierer verdient gehabt.
Ballbesitz: 52 – 48
Torschüsse: 2 – 5
Expected Goals: 1,665 – 1,02
Dänemark - Serbien 0:0
In Gruppe C hatten alle vier Mannschaften auch am letzten Spieltag noch die Chance ins Achtelfinale einzuziehen. Dänemark und Serbien hatten das Geschehen in der eigenen Hand. Ein Sieg in dieser Partie und das Weiterkommen wäre gesichert. Doch diese Möglichkeit schien alle Teams eher zu lähmen als zu motivieren. Dieser müde Kick wurde nur phasenweise von kleinen Torchancen unterbrochen. Spielerisch bekamen die Zuschauer nur wenig eindrucksvolles zu sehen. Meist endeten die Angriffe auf beiden Seiten mit Fernschüssen, die das Tor weit verfehlten oder mit einem unnötigen Ballverlust. Spannung kam nur dadurch auf, dass es für Dänemark nicht mehr nur um Siege und Tore ging – sondern auch um Gelbe Karten. Im Fernduell mit Slowenien hatte man nämlich derart gleiche Zahlen vorzuweisen, dass bei gleichem Spielausgang tatsächlich die Fair-Play-Wertung entscheiden sollte. Und so kam es dann auch. Dänemark blieb in der Tabelle der Gruppe C vor Slowenien, weil sie im Turnierverlauf eine Gelbe Karte weniger kassiert haben. Kurios. Nun trifft Dänemark auf Deutschland.
Ballbesitz: 50 – 50
Torschüsse: 3 – 1
Expected Goals: 0,675 – 0,53
England - Slowenien 0:0
Obwohl die Partie zwischen England und Slowenien mit 0:0 enden sollte und die Zuschauer ein gähnend langweiliges Fußballspiel zu sehen bekamen, wurde danach viel über dieses Match gesprochen. Die englischen Medien ließen nach einem weiteren enttäuschenden Auftritt ihrer Three Lions kein gutes Haar an Mannschaft und Trainer. Zurecht, denn mit diesen Weltklasse-Fußballern eine erneut so bodenlose Leistung abzurufen ist schier unfassbar. Die Slowenen können mit diesem 0:0 und damit mit drei Unentschieden eigentlich zufrieden sein. Punktgleich mit Dänemark liegen sie aber trotzdem nur auf Rang drei in der Tabelle. Der Grund ist kurios: Denn am Ende entscheidet die Fair-Play-Wertung. Dänemark hat eine Gelbe Karte weniger kassiert und steht daher vor Slowenien. Bitter: Erst in Spielminute 72 kassiert Jaka Bijol die entscheidende Gelbe Karte. Wirklich ärgern muss sich Slowenien aber nicht. Denn mit drei Unentschieden gehören sie zu den vier besten Gruppendritten und stehen daher ebenfalls im Achtelfinale.
Ballbesitz: 71 – 29
Torschüsse: 3 – 1
Expected Goals: 0,935 – 0,19