Der Marktcoup von Inter Mailand kommt dieses Mal aus Dänemark: Er heißt Yann Bisseck, ist 22 Jahre alt, 196 cm groß, und ein Innenverteidiger, welcher bei der U21-Europameisterschaft im Einsatz ist. Der Transfer ist bereits unter Dach und Fach und kostet die Nerazzurri lediglich 7 Millionen Euro, zahlbar in zwei Raten. (Bild: IMAGO / Gonzales Photo)
Sieben Millionen Euro für einen Innenverteidiger mit Perspektive und einem imensen Preisentwicklungspotenzial. Inter, welches Skriniar abgeben und die Koulibaly-Aktie aufgeben musste, hat mit Yann Aurel Bisseck aus Dänemark einen 22-Jährigen, 196 cm großen, in Kamerun geborenen Abwehrspieler verpflichtet, der sogar als Kapitän der deutschen U21-Auswahl bei der Europameisterschaft teilnimmt.
Sein Ausgleichstor beim Unentschieden im Gruppenspiel gegen Israel - eine Mischung aus explosiver Kraft und guter Technik - dass die Nerazzurri wohl dazu gebracht hat, sich zu beeilen und den Deal mit Aarhus so schnell wie möglich abzuschließen, bevor noch andere Interessenten mitmischen und die Ablöse in die Höhe treiben.
Inter are closing in on agreement to sign Yannick Bisseck on permanent deal as German CB has accepted final contract proposal. ⚫️🔵🇩🇪 #Inter
— Fabrizio Romano (@FabrizioRomano) June 16, 2023
Inter are expected to pay €7m release clause. pic.twitter.com/4F3ryiLffu
Bürokratische Hürden zögern den Transfer hinaus
Laut Sky ist der Deal bereits unter Dach und Fach. Der Termin für die medizinischen Untersuchungen ist für Mitte Juli, nach der Europameisterschaft, angesetzt. Die Unterschrift am Ende des Vertrags ist eine Formalität im Hinblick auf die vollständige Einigung zwischen dem Spieler und dem skandinavischen Klub, der die vorgeschlagene Ablöse akzeptiert hat: Zahlung in zwei Raten von je 3,5 Millionen Euro.
Fünfjahresvertrag (bis 2028) für den Spieler, der auch die Möglichkeit haben wird, in Mailand in der Champions League zu spielen. Es handelt sich nur noch um bürokratische Angelegenheiten, das Geschäft ist vollständig genehmigt. Die offizielle Bestätigung soll in den nächsten Tagen folgen.
Fairness wird bei ihm groß geschrieben
Doch wer ist dieser Bisseck? Was sind seine Eigenschaften? Ist er der richtige Spieler für Inter und vor allem, wie passt er in das taktische Gefüge von Simone Inzaghi? Für den deutschen Hünen sprechen ein paar Zahlen für sich, die gut erklären, wie es ihm gelungen ist, sich nach und nach eine herausragende Rolle zu erarbeiten, bis er zu einer Stütze für Aarhus und der deutschen Auswahl geworden ist.
Vor allem eine Tatsache macht ihn einzigartig, und es ist eine Eigenschaft, die zeigt, dass er trotz seiner Größe "sauber" in seinen Einsätzen ist. Er ist ein Verteidiger mit wenigen Fouls: In der letzten Meisterschaft wurde er nur dreimal verwarnt und hat in über 3.000 Spielminuten (insgesamt 35 Einsätze) in der dänischen Superligæ noch nie eine rote Karte kassiert.
Gefährlich auch am Ball
Bisseck kann sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite in zentraler Position spielen, sowohl in einer Dreier- als auch in einer Viererabwehrkette. Sein Körperbau und seine technischen Eigenschaften erlauben es ihm auch, in der Rolle eines tiefen Mittelfeldspielers vor der Abwehrreihe zu agieren. In der Statistik stehen außerdem fünf Tore und drei Assists, die seine Effektivität in der Offensive untermauern.
Bei Inter wäre er vermutlich eine Art Stellvertreter Bastonis. Holstein Kiel, Roda Kerkrade und Vitoria Guimaraes sind die Teams, bei denen er diese Eigenschaften entwickelt hat, bis er nach Aarhus kam und sich für den Champions League-Finalisten empfehlen konnte.
Bisseck kein Skriniar-Ersatz
So spannend das Spielerprofil des jungen Deutschen zu sein scheint, muss dieser Transfer jedoch als perpektivisch angesehen werden. Die Fußstapfen eines Milan Skriniars sind für den 22-jährigen Abwehrhünen noch zu groß und daher sollte die Erwartungshaltung der Fans realistisch bleiben.
Der Transfer offenbart indirekt, dass Marotta nach der Koulibaly-Absage nun auf die Zukunft setzen kann, da er die Hoffnung aufgegeben hat, einen gleichwertigen Ersatz für den Slovaken zu finden, was die Inter-Abwehr vermutlich erstmal schwächen wird. Denn Bisseck wird sehr wahrscheinlich eine gewisse Adaptionszeit an die Serie A benötigen.