Die Geschichte des slowenischen Schiedsrichters Slavko Vincic, der das Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid leiten wird, ist eine sehr besondere, welche ihn im Extremfall wieder einholen könnte. (Bild: IMAGO / Noah Wedel)
Slavko Vincic wird das Finale der UEFA Champions League zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund leiten. Die Nachricht über die Ernennung des slowenischen Schiedsrichters wird einige Experten überrascht haben, da der 43-Jährige aus Maribor eine dubiose Vergangenheit besitzt.
Im Mai 2020, auf dem Höhepunkt der Pandemie, war der slowenische Schiedsrichter Teil eines Skandals in Bosnien, als er in einem Haus voller Menschen in der Stadt Bijeljina erwischt wurde: Trotz strenger sanitärer Auflagen waren neun Frauen und 26 Männer anwesend. Außerdem fand man über 10.000 Euro an Bargeld, Waffen und eine große Menge Kokain.
🚨💥 La UEFA pierde los papeles: Slavko Vincic, árbitro del bochornoso Inter de Milán - Barcelona, designado para la final de la Champions League.https://t.co/4JbGWfaI15
— Archivo VAR (@ArchivoVAR) May 13, 2024
Vincic wird verhaftet
Vincic wurde nicht beschuldigt, der Anführer der Bande zu sein, geschweige denn das Treffen organisiert zu haben, aber er wurde wegen seiner angeblichen Verbindung zu Tijana Maksimovic, auch bekannt als Tijana Ajfon, der Frau, die einen Prostitutionsring leitete, verhaftet. Der Schiedsrichter versuchte vorher noch vergeblich, mit drei Personen auf einem Boot über die Drina zu entkommen.
Der Referee wurde freigelassen, nachdem er den bosnischen Polizei- und Justizbehörden erklärt hatte, was er auf dieser Versammlung gemacht hatte. „Ich habe eine Einladung zum Abendessen angenommen, was sich als mein größter Fehler herausstellte. Entschuldigung. Ich saß mit meiner Begleitung an einem Tisch, als plötzlich die Polizei eintraf.“
„Ich hatte nichts mit der Gruppe zu tun, die verhaftet und festgehalten wurde, und auch nicht mit meinen Geschäftspartnern. Die Polizei erwischte uns, wir sagten aus, und als sich herausstellte, dass wir sie nicht einmal kannten, ließen sie uns gehen. Das war der größte Fehler meines Lebens", beteuerte der Slowene.
Slavko Vinčić va a ser el árbitro de la final de Champions League. Es internacional desde 2010 y solo nos dirigió en el partido de vuelta ante Atlético Madrid. pic.twitter.com/EpP4eodCKd
— Gente De Dortmund 🎙️ (@GenteDeDortmund) May 13, 2024
Vincic's Karriere
Vincic ist seit 12 Jahren internationaler FIFA-Schiedsrichter und hat in dieser Zeit Champions League, Europa League, WM-Qualifikationsspiele (vor Russland 2018), fünf EM-Qualifikationsspiele und zwei U20-Weltmeisterschaften geleitet.
In der vergangenen Saison wurde er von der UEFA als Schiedsrichter des Europa-League-Finales zwischen Eintracht Frankfurt und den schottischen Rangers ausgezeichnet, in diesem Jahr leitete er Inter-Barcelona. Argentinien-Saudi-Arabien war das erste Spiel, das er bei einer Weltmeisterschaft leitete. Jetzt das Champions-League-Finale, als größter Erfolg seiner Karriere.
Fallhöhe enorm hoch
Wenngleich Slavko Vincic freigesprochen wurde, bleibt den Menschen dieser Vorfall im Hinterkopf. Sollte er ähnlich schwerwiegende Fehlentscheidungen wie sein polnischer Kollege Szymon Marciniak (Bayern gegen Real) treffen, dann könnte seine Vergangenheit nochmal aufgerollt und von den Medien gegen ihn verwendet werden.
Daher könnte die Fallhöhe für unseren Protagonisten bei einer krassen Fehlentscheidung sehr hoch sein und dessen Karriere enorm negativ beeinflussen.