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Darum ist es richtig, dass Mancini weitermacht

Darum ist es richtig, dass Mancini weitermacht

Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini bestätigt, dass er trotz der gescheiterten WM-Qualifikation weiterhin als Cheftrainer die Azzurri betreuen wird: "Wir werden sehen, was verbessert werden muss.“

Der 57-jährige Italiener sprach vor dem morgigen Spiel gegen die Türkei mit den Medien. Die Gazzetta dello Sport und Il Corriere dello Sport hatten heute Morgen berichtet, dass Mancini beschlossen habe, die Nationalmannschaft weiter zu betreuen, und dies bestätigte der ehemalige Sampdoria-Akteur auf der heutigen Pressekonferenz.

"Wir haben in den letzten Tagen miteinander gesprochen. Ich denke, wir haben dieselben Vorstellungen von allem. Wir werden uns in den nächsten Tagen noch einmal unterhalten. Konzentrieren wir uns jetzt auf das Spiel, dann werden wir sehen, was wir in Zukunft verbessern müssen. Es ist alles da was wir brauchen", sagte er.

"Wir müssen wieder anfangen und über verschiedene Situationen nachdenken. Wir haben schwierige Spiele vor uns. Wir werden sehen.“

Mancini: „Das Team ist außergewöhnlich!“

"Trotz der großen Enttäuschung bin ich froh, dass die Arbeit, die wir in den letzten vier Jahren geleistet haben, gewürdigt wird. Der Sieg bei der Europameisterschaft war nicht das einzig Gute, was wir getan haben. Die Jungs verdienen das Lob für das, was wir getan haben. Ich kann sagen, dass diese Jungs etwas Besonderes sind. Das Team ist außergewöhnlich", fuhr er fort.

"Wir hätten die Qualifikationsgruppe mit mindestens zwei Punkten mehr als die Schweiz gewinnen müssen. Wir hätten das Spiel in Basel 3:0 gewinnen müssen. Seit September hatten wir kein Glück mehr, und ich kann meinen Spielern keinen Vorwurf machen, denn wir haben immer guten Fußball gespielt. Wir waren nicht souverän. Wir haben Fehler gemacht und viele Chancen vertan.“

"Ich denke, ihr erinnert euch alle an das Spiel in Basel. Wir hätten mindestens zwei Tore schießen müssen. Wir werden uns unsere Fehler ansehen. Jetzt ist es sinnlos, darüber zu reden. Wir wollen keine Ausreden finden."

Mancini: „Dinge können sich über Nacht ändern“

Mancinis Entscheidung widerspricht den üblichen Gepflogenheiten im Fußball, wo nach schweren Niederlagen als erstes der Trainer einen hohen Preis zahlt. Die FIGC hat den ehemaligen Inter-Coach jedoch nicht entlassen und dieser hat beschlossen, im Amt zu bleiben.

"So etwas passiert im Fußball normalerweise nicht", räumte er ein. "Wir haben in diesen vier Jahren immer versucht, unser Bestes zu geben, indem wir gewonnen und eine andere Art von Fußball mit einer offensiven Mentalität gespielt haben. Wir haben es geschafft, aber im Fußball können sich die Dinge über Nacht ändern.

Wo muss sich Italien also auf und neben dem Platz verbessern? "Jetzt ist es müßig, darüber zu reden", sagte Mancini.

"Wir werden die Möglichkeit haben, jüngere Spieler zu nomminieren, die hoffentlich mehr Chancen bei ihren Vereinen haben werden. Das ist entscheidend. Es gibt viele junge Talente, die den Ehrgeiz haben, in Italien zu spielen, und die eine große Zukunft vor sich haben.“

Mancini: „Hätten die WM gewinnen können“

"Wir können uns das Potenzial der jungen Spieler ansehen. Die derzeitige Mannschaft hätte mit einigen Ergänzungen die Weltmeisterschaft gewinnen können. Es gibt viele Dinge, die wir sehen müssen, sicherlich werden wir in den nächsten Spielen etwas ändern. Wir müssen auf die Europameisterschaft in zwei Jahren schauen und die Mannschaft darauf vorbereiten, sich zu qualifizieren. Das ist unsere Aufgabe.

"Ich wollte eine Europameisterschaft und eine Weltmeisterschaft gewinnen. Auf die Weltmeisterschaft muss ich noch warten, aber ich mag diesen Job und möchte etwas Wichtiges organisieren. Abgesehen von dieser Enttäuschung, geht der Rest weiter..."

Man merkt also, dass Mancini weiterhin für diesen Job brennt und bei weitem nicht amtsmüde ist. Die offensive Spielphilosophie hat nicht nur in Italien Begeisterung geweckt, sondern auch in ganz Europa. Viele Italienkritiker waren plötzlich für die Azzurri und gönnten ihnen den EM-Sieg.

Es muss ein Plan B her

Eine Tatsache die ganz klar Mancini zugeschrieben werden muss. Doch am Ende erinnerte „Mancios“ Spielidee an einen veralteten Guardiola-Kick mit viel Ballbesitz, aber ohne jegliche Effizienz. Die Trainer haben sich auf ihn eingestellt und nun gerade nach seiner, durch den EM-Sieg ausgelösten selbstgefälligen Attitüde, weiterzuentwickeln.

Es müssen mehrere Taktiken einstudiert werden. Es muss ein Plan B oder C her, wenn man mit Plan A keinen Erfolg hat. Der Kader muss vor allem im Sturmzentrum ausgewogener zusammengestellt werden, es fehlt beispielsweise ein kopfballstarker Sturmtank der gegen tiefstehende Gegner als Brechstange fungieren kann.

Diesen Entwicklungsprozess muss man Roberto gerade nach dem EM-Sieg mindestens eingestehen, was der italienische Fußballverband auch tut. Denn dieser weiß darüber hinaus genau, wie schwer es ist den unbeliebten Posten des Nationaltrainers zu besetzen.

In der Zeit als man unter Gian Piero Ventura die WM verpasste, hagelte es zuvor ganze fünf Absagen von Kandidaten, so dass der Posten am Ende mit einem unterdurchschnittlichen Serie A-Trainer besetzt werden musste. Das hat die FIGC sicherlich nicht vergessen und ist daher bereit weiterhin Vertrauen in die Arbeit des EM-Helden zu setzen.

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