Juventus Turin und Paulo Dybala (28) gehen nach sieben langen Jahren am Saisonende getrennte Wege. Natürlich stellt sich die Frage wo „La Joya“ als nächstes seine Zelte aufschlagen wird, was Inter Mailand natürlich ins Spiel bringt. (Foto: IMAGO / LaPresse)
Denn mit Beppe Marotta haben die Nerazzurri den damaligen Juventus-Chef im Club, der 2015 den 21-jährigen Argentinier von der US Palermo verpflichtete. 289 Spiele und 114 Tore später scheint der italienische Rekordmeister keine Verwendung mehr für den Angreifer zu besitzen, da diesem nicht mal ein Vertragsangebot vorgelegt wurde.
"Es wäre eine Beleidigung gewesen, ihm ein Angebot mit einem niedrigeren Gehalt zu machen", erklärte Manager Maurizio Arrivabene. Die Wahrheit ist, dass der argentinische Stürmer als nicht mehr würdig für Juve erachtet wurde, zumindest nicht würdig für das neue Juve unter Allegri, der oftmals mit der fehlenden Flexibilität der Gauchos taktisch ausgebremst wurde.
Letzte Woche, zwischen dem verlorenen Spiel in Bologna und dem gewonnenen Spiel in Udine, hatte Inter einen weiteren Kontakt mit Dybalas Entourage. Die Gespräche liefen schon seit einiger Zeit und hatten sich bereits nach der offiziellen Trennung von Juve intensiviert, aber dieses letzte Treffen war laut der Gazzetta dello Sport entscheidend, um den Spieler endgültig für einen Wechsel zu Inter zu überzeugen.
According to La Gazzetta dello Sport, Inter are close to reaching an agreement with Paulo Dybala over a free move in the summer. https://t.co/ijdZ5CZFb4 #Dybala #Juve #Juventus #Calcio #FCIM #Inter #SerieA #Transfers
— footballitalia (@footballitalia) May 4, 2022
Ausland war Priorität
Also nicht das Ausland, obwohl dies Dybalas Priorität war. Jedoch sollen Vereine wie Manchester United und Atletico Madrid sich weniger um Paulo bemüht haben. Auf der anderen Seite gibt es die Nerazzurri, die sich seit langem mit Überzeugung für Dybala entschieden hat und dies auch dem Spieler gegenüber deutlich gemacht haben.
Und hier kommen wir zu den Gefühlen, die das menschliche Handeln bewegen, jenseits des Geldes, wenngleich dies beim noch amtierenden Meister nicht wenig wäre (6 Millionen netto pro Saison plus Boni, für vier Jahre). Es gibt zweieinhalb Gründe, warum Dybala sehr wahrscheinlich zu Inter gehen wird:
Vor allem die enge Beziehung mit seinem Förderer Marotta, der ihm erklärte, dass er im technischen Projekt der Nerazzurri-Mannschaft eine zentrale Rolle spielen wird - ein Projekt, das um ihn herum aufgebaut wird, und dieser natürlich mit der vollen Unterstützung von Inzaghi eine Stammplatzgarantie besäße.
Revanche als zusätzliche Motivation?
Und dann etwas, das er im Ausland nicht haben könnte, etwas zutiefst Menschliches und völlig Verständliches. Dybala will Juventus zeigen, dass es falsch war, ihn wie ein Stück Schrott wegzugeben, dass noch viel „Joya“ in seinem Fußball steckt: Ein Sieg im Trikot von Inter wäre die perfekte Revanche, was sicherlich für eine Extra-Portion Motivation sorgen würde.
Natürlich ist jetzt nicht die Zeit für offizielle Bestätigungen: Die Saison ist noch nicht zu Ende, Inter will noch den Scudetto holen, und das Finale der Coppa Italia zwischen den Nerazzurri und Juve steht noch aus. Am Ende der Saison wird jedoch, wenn nicht noch ein Wunder passiert, alles klar sein – nicht schwarz auf weiß, sondern schwarz auf blau.