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Milans Mercato | Mit Glücksgöttin Fortuna und Zlatan in die CL?

Milans Mercato | Mit Glücksgöttin Fortuna und Zlatan in die CL?

Der diesjährige „Wintermercato“ des AC Mailand war für viele Fans der „Rossoneri“ sicherlich eher enttäuschend. Nach den Abgängen von ehemaligen Leistungsträgern wie Suso, Krzysztof Piatek oder Riccardo Rodriguez, war sich jeder Tifoso sicher, dass der siebenfache Champions-League-Sieger nach Zlatan Ibrahimovic zumindest noch einen großen Namen verpflichten würde. Doch es kam anders.

Neben Leihspieler Diego Laxalt, welchen die Mailänder im Sommer noch händeringend abgeben wollten, wurde mit Simon Kjaer lediglich ein solider Routinier für die Abwehr verpflichtet. Dass beide Personalien nicht gerade Jubelstürme in den Rängen des Tabellenachten auslösten, brauche ich glaube ich nicht weiter zu erörtern.

Alexis wer?

Neben den beiden genannten Akteuren verpflichteten Vereinslegenden Paolo Maldini und Zvonimir Boban noch den 20-jährigen Belgier Alexis Saelemaekers. Alexis wer?

So ging es mir zumindest, als ich dessen Namen erfuhr. Ich fragte mich, warum ein Club wie der AC Milan ein Talent verpflichtet, welches nur den wahren Kennern der Szene ein Begriff scheint. Zudem hätte den Lombarden sicherlich noch ein Flügelspieler plus einem zentralen Mittelfeldspieler von internationalen Format gut zu Gesicht gestanden.

Denn finanzielle Mittel nach den Verkäufen und Gehaltseinsparungen dieser Transferperiode sicherlich zur Verfügung standen, jedoch werden Maldini und Boban ihre Gründe gehabt haben diese nicht zu reinvestieren.

Maldini und Boban passiv

Ob der kolportierte Verkauf an die Arnault Group da eine Rolle spielt, oder Namen wie Sandro Tonali, Florentino Luis sowie Federico Bernardeschi im Winter einfach nicht zu haben sind, könnten zentrale Argumente für das passive Verhalten der beiden Mailänder Verantwortlichen sein, zumal es nach fünf Siegen in Folge gerade einfach auch exzellent läuft mit dem aktuellen Kader.

Doch kommen wir zurück auf den „Salemakers“, wie der neue Mann übrigens ausgesprochen wird. Um den Mercato der „Rossoneri“ bewerten zu können, müssen wir diese Personalie gewiss näher unter die Lupe nehmen.

Flexibles Genie mit einem Hauch von Arroganz?

Nach zahlreichen Recherchen erfuhr ich, dass der Belgier ein sehr flexibler Akteur im Kader des RSC Anderlecht gewesen sein soll und schon nahezu jede Position bekleidete. Der belgische U21-Nationalspieler fing seine Profikarriere zwar als rechter Außenverteidiger an, wird jedoch von Transfermarkt.de als rechter Mittelfeldspieler geführt, was angesichts seines Spielerprofils auch Sinn ergibt.

Denn der Rechtsfuß besitzt Vorzüge, die besonders in der Offensive zum Tragen kommen. Eine solide Technik, sowie ein ordentliches Dribbling gepaart mit Schnelligkeit, Passstärke und Laufstärke. Doch entgegen dieser Qualitäten offenbart der flinke Flügelflitzer gegen den Ball oftmals ein schlechtes Timing, geht zu ungestüm zu Werke, oder lässt sich hin und wieder zu leicht ausspielen.

Der erste Belgier nach Gerets

Auch in Sachen Konstanz tut sich der ehemalige Anderlecht-Akteur schwer. Eine belgische Tageszeitung schrieb einst über Saelemaekers: „In einem Moment ist er ein Chorknabe, im anderen ein arroganter Besserwisser!"

Denn in der einen Woche entscheidet er ein Spiel im Alleingang, in der anderen verliert sein Team aufgrund eines haarsträubenden arroganten Fehlers die komplette Partie. Genie und Wahnsinniger vereint in einer Person.

Der sechste Belgier in der Geschichte des AC Mailands (letzter war Eric Gerets 1983-84) wurde letzten Sommer von seinem Club eigentlich schon auf die Transferliste gesetzt, bekam aber am sechsten Spieltag im belgischen „Clasico“ gegen Standard Liege seine Chance. Saelemaekers spielte brillant und erzielte das Siegestor - sein erstes auf der großen Bühne.

Gern im Mittelpunkt

Beim Feiern drängte er alle seine Mannschaftskameraden weg und zeigte auf sich selbst. Da war er wieder, der arrogante Anteil in ihm. Wenn es gut läuft, neigt er dazu, in eine Art Selbstgefälligkeit zu verfallen und seine Aufgaben zu vernachlässigen.

Paradoxerweise zeichnet sich Milans Neuankömmling auf dem Platz durch seine außerordentliche Kämpfermentalität aus, und ist jederzeit in der Lage Verantwortung zu übernehmen, was im Kader der Lombarden, abgesehen von Ibra, eher eine Rarität darstellt.

Heißt übersetzt, die passende Mentalität ist in Teilen vorhanden, Stefano Pioli muss diese nur noch vom nachlässigen und arroganten Anteil absondern. Dass Milans Übungsleiter als sozial intelligent gilt, dürfte kein Geheimnis sein. Daher könnte Milans Coach der passende Trainer sein um Saelemaekers‘ Potenzial weiter auszuschöpfen.

Zlatan als Babysitter?

Dass Zlatan Ibrahimovic den Jungen ebenfalls auf den Boden der Tatsachen halten kann, demonstrierte der Schwede am jüngsten Beispiel Rafael Leao, welcher seit Ankunft seines Vorbilds um jeden Grashalm kämpft. Zudem ist Zlatans Ego so groß, dass kein Raum mehr für kleine Saelemaekers vorhanden scheint.

Angesichts der geringen Leihgebühr stellt Alexis für die „Rossoneri“ mehr Chance als Risiko dar. Zudem performt Samu Castillejo seit Wochen auf einem ansprechenden Niveau, welches den Milan-Verantwortlichen wohl den Mut für dieses Experiment lieferte.

Berücksichtigt man allerdings das deklarierte Saisonziel Königsklasse, dann hätte der Mercato trotz alledem überzeugender sein müssen, zumal es dem Kader gerade in der Innenverteidigung, im zentralen Mittelfeld und auf den Flügeln noch an Qualität fehlt.

Doch Wunder geschehen immer wieder, vielleicht auch dieses Jahr mit Glücksgöttin Fortuna als zwölftem Mann beziehungsweise Frau, und König Zlatan dem Ersten, der bisher alle seine Mitspieler zu einer besseren Version ihrer selbst transformierte. Mögen die Spiele beginnen…

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