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Nach starken Saisonstart | Florenz träumt von der CL

Nach starken Saisonstart | Florenz träumt von der CL

Die Fiorentina hat sich unter anderem mit einem fulminanten Sieg gegen den amtierenden Meister in der Tabelle der Serie A auf Champions League-Kurs gekämpft. Wir untersuchen die Geheimnisse des Erfolgs, in dessen Mittelpunkt ein fast vergessener Milan-Star steht. (Bild: IMAGO / IPA Sport)

Als Giacomo Bonaventura Milanello zum letzten Mal verließ, dachten viele, dies sei der Anfang vom Ende. Er hatte die 30 überschritten, und seine Zeit als aufstrebender Star bei Atalanta schien schon lange vorbei zu sein. Die Rossoneri hatten bereits einige Spielzeiten mit immer weniger Einsatzminuten hinter sich, als sie schließlich entschieden, dass der Routinier überflüssig sei.

Jetzt, in seinem vierten Jahr bei der Fiorentina, hat er alle Gedanken an eine Abwärtsspirale endgültig in die Stratosphäre befördert. „Jack“ ist als Zehner im 4-2-3-1 von Trainer Vincenzo Italiano der absolute Leistungsträger. Mit einer FotMob-Bewertung von 7,62 rangiert der Spielmacher der Viola aktuell auf Platz 12 der besten Serie A-Akteure.

Der Lohn für seine beeindruckende Form ist die Rückkehr in die italienische Nationalmannschaft - zum ersten Mal seit Jahren. "Er hat die volle Kontrolle über den Ball", schwärmt Luciano Spalletti. "Er kann von außerhalb des Strafraums schießen und in den Strafraum eindringen. Das Einzige, bei dem ich gezögert habe, war sein Alter, aber wenn er so weitermacht wie bisher, muss man ihn unbedingt nominieren."

In Florenz wird man jedoch mit gemischten Gefühlen auf den 34-Jährigen blicken, der für den großartigen Saisonstart der Viola in der Serie A entscheidend war. Es ist zwar immer eine Ehre, wenn ein Spieler ein Länderspiel bestreitet, aber die Sorge, dass er sich verletzen könnte, wird die Tifosi nicht ganz loslassen.

Vier Tore und zwei Torvorlagen

Die Kirchenbänke des Duomo in Florenz werden sich in den nächsten Monaten sicherlich mit einigen neuen Gesichtern füllen, die dafür beten, dass er nach Länderspielen unversehrt ins Stadio Artemio Franchi zurückkehren wird.

Mit vier Toren und zwei Vorlagen in den ersten neun Spielen hat er einen fulminanten Start in die Ligasaison hingelegt. Niemand erwartet, dass er dieses Tempo fortsetzen kann, aber es hat ihn zu einem der ersten Namen gemacht, den die Fans bei jedem Spiel der Mannschaft von Vincenzo Italiano im Kader suchen.

Was ihm an Schnelligkeit fehlt, übertrumpft Bonaventura mit seinem Fußballverstand. Er verschenkt nur selten Ballbesitz, hat den Weitblick, die Abwehr zu überwinden, und besitzt auch vor dem Tor einen kühlen Kopf. Das sind Fähigkeiten, um die ihn ein halb so alter Spieler beneiden würde.

Das hat ihn zu einem der wichtigsten Akteure in diesem guten Saisonstart seines Vereins gemacht, der mit dem überzeugenden Sieg gegen Napoli gekrönt wurde. Viele haben sich gefragt, wie die Welt wohl aussähe, wenn der Trainer der Fiorentina, der mit dem Posten in Verbindung gebracht wurde, anstelle von Rudi Garcia ins Stadio Maradona gewechselt wäre. Der Übergang zum Franzosen verlief jedenfalls nicht reibungslos.

Es ist natürlich leicht, sich von einem guten Ergebnis mitreißen zu lassen, und ein genauerer Blick auf die ersten Spiele der Viola offenbart ebenso viele Sorgen wie Wunder. Beim Sieg in Udine hatte man das Glück auf seiner Seite und gab nur zwei Torschüsse ab - beide wurden verwandelt -, der Gegner hatte acht.

Terracciano wird heilig gesprochen

Das war der Beweis dafür, dass die göttlichen Leistungen von „San“ Pietro Terracciano bereits einen anderen Anwärter auf die Torhüterkrone aus dem Weg geräumt haben - Oliver Christensen. Die Rolle der Nummer eins steht selbst bei den skeptischsten Fiorentini nicht mehr zur Debatte.

Die unglückliche Niederlage gegen Empoli und die Unentschieden gegen Frosinone und Lecce lassen ebenso die Alarmglocken läuten wie die schwache Vorstellung gegen Inter. Aber wenn die Viola gut war - wie gegen Genua, Atalanta und die Neapolitaner - dann waren sie überragend.

Das lässt die Fans von einem weiteren europäischen Platz in diesem Jahr träumen, aber vielleicht von einer besseren Qualität als der, die sie im letzten Sommer aus dem Warenkorb der „alten Dame“ geschenkt bekommen haben.

Bonaventura hat die Show gestohlen, aber es gibt noch andere Namen, die es wert sind, erwähnt zu werden. Lucas Martinez Quarta hat sich in einer Formation, die so flüssig ist wie eine „Zuppa di Pomodoro“, zu einem überraschenden Torjäger entwickelt.

Die jungen Außenverteidiger Fabiano Parisi und Michael Kayode sind ebenfalls eine Offenbarung, wobei letzterer besonders willkommen ist, da Dodô wegen einer Verletzung voraussichtlich einen Großteil der Saison aussetzen wird. Spalletti könnte beide mit Blick auf die Zukunft beobachten.

Amrabat gerät in Vergessenheit

Neben Bonaventura erlebt auch Alfred Duncan eine Art Aufschwung, und Neuzugang Arthur Melo scheint seinen Ruf von Spiel zu Spiel wieder aufzupolieren. Das eine oder andere Spiel war zu körperbetont für den brasilianischen Spielgestalter, aber mit der Zeit und dem Raum, den er in der 4-2-3-1-Formation bekommt, blüht er auf. Die meisten Fans haben den Namen des Marokkaner, der bei Manchester United unterschrieben hat, bereits vergessen.

Auch auf dem Flügel ist es eine Freude, Nico Gonzalez zu sehen, der gerade einen Vertrag bis 2028 in Florenz erhalten hat. Er ist der Motor, der die Mannschaft mit seinen schnellen Läufen, seinen Dribblings und seiner unglaublichen Mentalität zum Leben erweckt. Wenn man dann noch Josip Brekalo und den wieder fit gewordenen Jonathan Ikoné hinzunimmt, hat man das Zeug zu einer Mannschaft, die auf viele verschiedene Arten und aus allen möglichen Winkeln gefährlich werden kann.

Der einzige Wermutstropfen ist der Mittelsturm, in der M'bala Nzola bisher nur ein einziges Tor erzielt hat - einen späten, unbedeutenden Treffer gegen Cagliari. Damit ist er immer noch besser als sein neuer Mitspieler Lucas Beltran, der immer noch darauf wartet, ins Schwarze zu treffen. Die Träume, dass der junge Gaucho der nächste Gabriel Batistuta wird, muss die Fiorentina wohl noch eine Weile auf Eis legen.

Aber das ist nur eine Schwachstelle in einer Mannschaft, die seit dem Ende der letzten Saison eine beeindruckende Erfolgsserie hingelegt hat. Ihr Trainer - ein unerbittlicher Arbeiter an der Seitenlinie mit ständigem Gestikulieren und Outfitwechseln - hat seinen Ruf zu Recht zusammen mit seinem Team gesteigert. Die Enttäuschung über die beiden verlorenen Pokalendspiele in der vergangenen Saison scheint die Mannschaft in eine Leistungssteigerung umgemünzt zu haben, so dass sie rundum besser geworden ist.

Natürlich sind erst neun Spiele gespielt, und nur wenige Fans haben sich öfter die Finger verbrannt als die Anhänger der Toskaner. Dennoch haben diese ersten Begegnungen zumindest ein Lächeln auf ihre Gesichter gezaubert, denn es stehen noch einige harte Prüfungen an. Mit Bonaventura, der die Fäden zieht, Italiano und Gonzalez, die alle richtigen Akkorde anschlagen, sind sie derzeit eine der magischsten Mannschaften der Serie A.

Wohin wird es sie führen? Das kann nur die Zeit zeigen. Aber wie bei einem Sonnenuntergang über der Ponte Vecchio werden alle Fans hoffen, diesen besonderen Moment so lange wie möglich zu genießen.

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