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Sascha

Aleksey Miranchuk | Das hat Gasperini wirklich mit ihm vor

Atalanta Bergamo hat die Erwartungen in der vergangenen CL-Saison mehr als übertroffen. Großen Anteil daran hatte die Genialität eines Josip Ilicic, dessen Rückkehr zwar bevorsteht, doch für einen erneuten Ausfall möchten die Verantwortlichen vorbereitet sein. Daher fahndet „La Dea“ nach einem Ersatz, da niemand aus dem Kader dem Spielertyp des Slowenen entspricht.

Der letzte Teil der Saison 2019-20 hat gezeigt, dass kein Spieler in der Mannschaft von Gian Piero Gasperini den slowenischen Veteranen ersetzen kann, da sein magischer linker Fuß und seine Kreativität sowohl in den letzten Runden der Serie A, als auch gegen Paris Saint-Germain in der Champions League schmerzlich vermisst wurden.

Es scheint, dass auch die Verantwortlichen der Bergamasken dies bemerkt haben und nun mit der Verpflichtung von Aleksey Miranchuk auf den Ausfall Ilicics reagiert haben. 14,5 Millionen Euro überwiesen die Lombarden für den Star von Lokomotive Moskau, doch warum wollte die „Göttin“ den Russen unbedingt haben?

Mit 24 in die neunte Saison

Es ist wirklich schwer vorstellbar, aber im Alter von nur 24 Jahren hatte Miranchuk gerade seine neunte Saison für Lokomotiv begonnen, bevor sein Wechsel zu Atalanta offiziell gemacht wurde. Das scheint wirklich bemerkenswert, denn seit seinem Debüt 2012-13 hat der offensive Mittelfeldspieler 45 Tore erzielt und ebenso viele in 228 Spielen in allen Wettbewerben der russischen Giganten assistiert.

Was den 182 cm großen offensiven Mittelfeldspieler so einzigartig macht, ist sein Bewusstsein und seine Fähigkeit am Ball, denn manchmal scheint es fast so, als hätte er eine zusätzliche Sekunde, wodurch er mit bemerkenswerter Leichtigkeit an seinen Gegnern vorbeiziehen kann.

Miranchuks stärkste Position ist zweifellos auf der rechten Seite, leicht hängend hinter Mittelstürmer Eder. Genau wie Ilicic ist der russische Nationalspieler stark linksfüßig, deshalb schneidet er gerne vom Flügel aus nach innen, schießt entweder, oder sucht nach einer Lücke um den Ball durchzustecken.

Flexibel & dribbelstark

Atalantas Neuzugang scheint jedoch auch in der Lage zu sein, in einer zentraleren Rolle zu spielen, denn sein erster Kontakt und seine enge Ballkontrolle machen ihn auch auf engstem Raum sehr effizient. Miranchuk trägt den Ball gerne nach vorne und dribbelt gerne an Gegnern vorbei, was ihn perfekt für Gasperinis direkten Stil macht und somit zumindest einen Bruchteil der Magie von Ilicic zu entfalten.

Ein genauer Blick auf die Statistik des Russen aus der vergangenen Saison zeigt, dass er pro Spiel 2,6 Dribblings gewonnen hat, obwohl dies deutlich unter den 4,1 erfolgreichen Dribblings von dessen Pendant pro Spiel liegt, unterstreicht es sein enormes Selbstvertrauen und seine außergewöhnliche Technik.

Stark gegen den Ball

Miranchuk zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass er den Ball erobern kann, und es besteht kaum ein Zweifel daran, dass er gegen den Ball signifikant besser ist als Ilicic. Seine 2,3 abgefangenen Bälle pro Partie sind mehr als doppelt so hoch wie des Slowenen, welcher in dieser Disziplin lediglich einen Wert von 1,1 vorzuweisen hat. Für Gasperini ist dieses Attribut jedoch von hoher Bedeutung.

Denn wie wir wissen, ist Atalanta am gefährlichsten, wenn sie den Ball in des Gegners Hälfte wiedererobern, und im Gegensatz zu Lokomotiv, die überwiegend tief verteidigen, ist Gasperinis Team in der gegnerischen Hälfte in der Regel sehr aggressiv. In der letzten Amtszeit erzielte Miranchuk durchschnittlich 4,8 Wiedereroberungen pro Spiel, davon 3,1 in der gegnerischen Hälfte. Damit ist er perfekt für Atalanta und verdoppelt erneut den Wert von 2,6 Wiedereroberungen pro Spiel von Ilicic.

Doch bei all den beeindruckenden Statistiken muss der Russe diese auch auf Serie-A-Niveau bestätigen. Sollte er dies tun, dann hat „la Dea“ den perfekten Back-up und langfristig den legitimen Erben von Josip Ilicic unter Vertrag genommen.

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Sascha

Darum macht der Transfer zu Milan Sinn | Brahim Diaz im Porträt

Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, erlebte früh die Vergleiche mit Messi, hat mit nur 21 Jahren schon die Trikots von zwei absoluten Spitzenclubs tragen dürfen und sammelte zahlreiche Trophäen. Ich erzähle dir die Geschichte von Brahim Abdelkader Diaz, welcher trotz seines jungen Alters schon einiges zu erzählen hat.

Man braucht sich nur das Instagram-Profil des Jungstars anzuschauen um seine Popularität und die damit verbundene Beliebtheit zu erahnen, die der Spanier in so kurzer Zeit erreicht hat. Genauso besonders wie seine außergewöhnliche Beliebtheit, ist die Vita des Rohdiamanten, auf die wir jetzt eingehen werden.

Brahim wuchs mit seiner iberischen Mutter und seinem marokkanischen Vater und vier Schwestern in Dos Hermanas auf, einem Armenviertel am Stadtrand von Malaga. Als kleiner vierjähriger Bub‘ warf er in der kleinen Wohnung der Familie Diaz die Möbel zu Boden, um sie in Tore umzufunktionieren.

Tsubasa Ozora als Vorbild

Da dessen Kreativität nur wenig Begeisterung bei seinen Eltern verursachte, malte ihm sein Vater ein Fußballfeld im Hof der Großeltern, so dass Brahim dort den ganzen Tag verbrachte um seiner größten Leidenschaft nachzugehen. Diese zeigte sich auch an den Wänden seines Kinderzimmers wieder, die mit Postern von Tsubasa Oozora, einer fiktiven Fußballikone aus einem japanischen Manga, geschmückt waren.

"Alle meine Erinnerungen sind mit meiner Familie und mit einem Ball, der größer war als ich, verbunden. Der Fussball hat mich alles gelehrt: gewinnen, verlieren und mit Gefährten spielen, aber vor allem nie aufgeben", offenbarte Milans Neuzugang als seine zentrale Erinnerung an seine Kindheit.

In seinem ersten Fußballverein Tiro Pichón bekam er schnell den Spitznamen „Messi malagueno“, was so viel bedeutet wie „Messi Malagas“. Darüber hinaus wird dort die Trikotnummer 3 nicht mehr vergeben, da mit dieser Rückennummer für Diaz alles begann.

Malagas Vize-Präsi kommt persönlich

In der Jugend des FC Malagas waren seine Qualitäten dermaßen offensichtlich, dass Vizepräsident Abdullah Ghubn eines Tages persönlich mit Luxuswagen und Leibwächtern zum Haus des 10-jährigen fuhr, um ihn davon zu überzeugen in Andalusien zu bleiben. Denn Brahim war auf Anraten Pep Guardiolas ins Fadenkreuz des FC Barcelona geraten, was gar einen Rechtsstreit nach sich ziehen sollte.

Denn die Verantwortlichen der Katalanen nahmen den kleinen Jungen mit zur „La Masia“, wo er die Ehre hatte ein paar Worte mit Xavi und Iniesta zu wechseln. Vater Abdelkader unterzeichnete einen Vorvertrag mit Barca, welcher jedoch hinterher von den Anwälten des FC Malaga als ungültig erklärt werden konnte.

Guardiola bekam seinen „goldenen Jungen“ dann kurze Zeit später, dank einer Vermittlung von Manuel Pellegrini, als Trainer von Manchester City. Dort landete der Edeltechniker 2013 für eine Ablöse von 300 Tausend Euro. In England gewann Diaz seine ersten Titel, durfte als 17-Jähriger sein Debüt im englischen Pokal gegen Swansea feiern, traf beim großartigen 4:0-Erfolg über Real Madrid auf der US-Tour 2017 und tütete seinen ersten Doppelpack gegen den FC Fulham ein.

Stärken

Brahim ist ein wirklich außergewöhnliches Talent, welches auch dank seiner Beidfüßigkeit an allen Fronten im offensiven Mittelfeld spielen kann. Darüber hinaus brilliert er durch eine herausragende Technik, Dribbling, taktische Intelligenz und verfügt über einen enorm explosiven Antritt. Jene Attribute brachten ihn auf der Insel den Vergelich mit David Silva und Pep Guardiola war damals bereit ihm einen Fünfjahreskontrakt zu unterbreiten.

Doch das Ausnahmetalent wollte zurück in die Heimat, denn dort waren es die „Königlichen“, die ihre Fühler nach ihm ausstreckten. Im Januar 2019 mussten sich die „Citizens“ mit einer Ablöse von 17 Millionen und einer Weiterverkaufsbeteiligung von 15 Prozent begnügen und Brahim gen Madrid ziehen lassen. Darüber hinaus ließen sich die Engländer eine Klausel integrieren, die ihnen 40 Prozent garantiert, sollte Real ihn an Lokalrivale „United“ verkaufen.

Der Transfer in die Heimat stellte sich im Nachhinein, sicherlich auch aufgrund der enormen Konkurrenz, als Fehlentscheidung heraus. Denn Diaz spielte lediglich 59 Minuten in La Liga und 17 Minuten in der Champions League. In der Copa del Rey erzielte er je ein Tor und ein Assist. Obwohl Zidane ihm nicht mehr Spielzeit bieten konnte, so ist er von den Qualitäten des Dribbelkünstlers weiterhin überzeugt, was erklärt warum Real sich eine Rückkaufklausel sichert.

Bedeutung für Milans Kader

Bei der AC Milan sollte Brahim mehr Spielzeit als in Madrid bekommen, da der rechte Flügel eine gewisse Vakanz offenbart und der enge Zeitplan der Liga für eine Menge Rotation sorgen wird. Zudem passt der junge Spanier aufgrund seiner Flexibilität perfekt in die Spielphilosophie von Coach Stefano Pioli, welcher dafür bekannt ist ein gutes Händchen im Umgang mit jungen Spielern zu besitzen.

Des Weiteren bringt Diaz dem Kader der Lombarden nicht nur mehr Tiefe, sondern auch das benötigte Tempo, Kreativität und Überraschungsmomente, was Piolis Truppe ungemein aufwerten wird. Die spanisch sprechenden Theo Hernandez und Samu Castillejo und Landsmann Ismael Bennacer werden ihm bei der Eingewöhnung in sein neues Umfeld sicherlich zur Seite stehen.

Milan angelt sich mit dem Transfer von Brahim Diaz ein weiteres hochveranlagtes Ausnahmetalent, was die Ambitionen des Vereins unterstreicht in der kommenden Saison um die Champions-League-Plätze mitmischen zu wollen.

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Sascha

Zlatans Erbe? | Emil Roback im Porträt

Die AC Mailand sicherte sich nach der ablösefreien Verpflichtung von Pierre Kalulu (20) den zweiten Rohdiamant in diesem Sommer. Emil Roback (17) wechselt für zwei Millionen Euro von Hammarby IF in die Modemetropole und unterschrieb bis 2025 bei den „Rossoneri“.

Initiator des Transfers soll Hammarbys Miteigentümer Zlatan Ibrahimovic gewesen sein, welcher in Roback den neuen „Henry“ sieht und seine Qualitäten bei der Clubführung garantierte. Neben dem Schweden soll Chefscout Geoffrey Moncada das Talent bereits seit längerem verfolgt habern.

Ibrahimovic lernte ihn während des „Lockdowns“ genauer kennen und da er das Potenzial dieses Jungen erkannte, gab auch der AC Mailand grünes Licht für den Abschluss der Verhandlungen. Doch wer ist dieses wenig bekannte schwedische Talent und warum schwärmt Zlatan so von ihm? Der Sache gehen wir jetzt mal auf den Grund.

Profivertrag mit 16 Jahren

Es war der 3. Januar dieses Jahres, als sich die Verantwortlichen des schwedischen Erstligisten dazu entschlossen, dem 16-jährigen Emil einen Profivertrag zu unterbreiten. Doch unverzüglich nach der Unterschrift ging es für Roback schon zum Drittligisten IK Frej. Seine Leihe dauerte jedoch nur wenige Monate und so feierte das Offensivjuwel am 25. Juni sein offizielles Debüt in der ersten Mannschaft Hammarbys im Pokal gegen den IFK Göteborg.

Anschließend kommunizierte das Offensivjuwel seinen Wechselwunsch. „Ich hatte immer den Traum, Jungprofi im Ausland zu werden. Wir werden sehen, ob ich bleibe oder wechsle.“ Diesen Traum hat sich der junge Schwede mit seinem Wechsel zu Milan mittlerweile erfüllt.

Stark, groß und schnell

Roback ist ein körperlich starker Mittelstürmer, daher wurde er auch aufgrund seiner Nationalität schon mit König Zlatan verglichen. Doch dessen Idol ist jemand anderes, damit muss Ibrahimovics Ego sich also abfinden. Denn im Herzen trägt er die Liebe und Bewunderung für Thierry Henry.

"Wenn ich mich auf ein Spiel vorbereite, schaue ich mir gerne Videos von ihm an - ich glaube, ich habe ein wenig von seinem Stil in meinem Spiel integriert". Wie der Franzose lässt sich auch Emil gern ins Mittelfeld zurückfallen, um den Ball aufzunehmen und dann in die Offensive zu stoßen. Technisch ist er versiert, wenn er die nötigen Räume findet und mit Tempo starten kann, ist er für die gegnerischen Verteidiger nur schwer aufzuhalten.

Ibrahimovic als Mentor

Milans Neuzugang ist nicht nur körperlich stark, sondern auch noch sehr schnell und mit einem ausgezeichnetes Torinstinkt ausgestattet, wie sein Debüt in der schwedischen U-17-Nationalmannschaft beweist: ein Hattrick in 18 Minuten gegen Norwegen. Darüber hinaus ist der Junge Schwede enorm trickreich und düpiert seine Gegenspieler gerne auch mal mit einem spitzbübischen Beinschuss.

Emil Roback vereint daher die Anlagen eines kompletten Stürmers, jedoch bleibt er ein Rohdiamant, welcher erst einmal geschliffen werden muss.

Daher wird dieser zunächst in der Primavera unter Coach Federico Giunti trainieren. Jedoch scheint es nicht ausgeschlossen zu sein, dass er die Profis ins Trainingslager begleiten darf, damit Coach Stefano Pioli sich ein besseres Bild von ihm machen kann. Ibrahimovic wird bei diesem neuen italienischen Abenteuer seinen Landsmann sicherlich als Mentor unterstützen und alles dafür tun, dass Roback in den kommenden Jahren seine eigene Geschichte schreiben kann.

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Sascha

Ist er wirklich Juves neuer Regista? | Arthur Melo im Porträt

Juventus Turin setzt in der neuen Spielzeit nicht nur auf einen neuen Trainer, sondern revolutioniert gleichermaßen mit der Verpflichtung von Arthur Melo (24) die Identität des Mittelfelds. Denn der junge Brasilianer verkörpert Attribute, die der zu Barcelona abgewanderte Miralem Pjanic der „alten Dame“ zuletzt nicht mehr bieten konnte.

Arthur wuchs in einer von Armut weitesgehend verschonten Gegend Goianias auf, einer Großstadt in Zentralbrasilien, welche vor allem 1987 wegen ihres schwerwiegenden Unfalls mit radioaktivem Material in der Welt Bekanntheit erlangte. Doch seine außergewöhnlichen Fähigkeiten verdankt er sicherlich nicht dem nuklearen Supergau sowie einst „Radioactive-Man“.

Nein, das Kicken lernte er wie alle brasilianischen Kinder auf der Straße mit Freunden und Brüdern. Gespielt wurde natürlich klassisch barfuß, was ihm die ein, oder andere Verletzung einbrachte.

„Meine Nachbarschaft war sehr ruhig, deshalb spielte ich auf der Straße mit meinen Freunden und Brüdern, von denen ich einiges lernte. Ich erinnere mich, dass wir immer barfuß spielten und ich mir bei mehreren Gelegenheiten das Knie und den großen Zeh verletzt habe. Fußball war schon immer das was ich am meisten mochte“, erzählte der junge Brasilianer enthusiastisch.

3 Jahre Futsal-Akademie

Auf dem heißen Beton ging es nie um das Team, Formationen oder Taktiken, sondern um Skills wie Dribbling, Abschluss, Kreativität und Technik. Nachdem Arthur und dessen Bruder Henrique die Eltern überzeugen konnten eine Profifußballkarriere anzustreben, ohne dabei die Bildung zu vernachlässigen, meldete Vater Ailton Melo die Beiden in einer Futsal-Akademie an.

Diese wertete Arthurs Fähigkeiten ungemein auf und sorgte dafür, dass er Attribute wie Technik, Kurzpassspiel, Dribbling und Dynamik auf ein wesentlich höheres Niveau heben konnte. Während sein Bruder das Interesse am Ballsport verlor, arbeitete Arthur zielstrebig weiter.

Nach drei Jahren Futsal, wagte er 2014 den Sprung zu Gremio Porto Alegre. Dank herausragenden Leistungen in der U20 und der zweiten Mannschaft des brasilianischen Erstligisten, spielte er bereits zwei Jahre später im zarten Alter von 20 für das Profiteam. Dort avancierte er schnell zum absoluten Anführer. Im damaligen 4-2-3-1-System, setzte ihn Trainer Renato Gaucho als spielaufziehenden Sechser ein und das mit Erfolg.

Der „Titelsammler“

Nach dem Gewinn des brasilianischen Pokals, der Recopa Sudamericana 2016 und der Copa Libertadores 2017, verlieh ihm die brasilianische Presse gar den Spitznamen „Titelsammler“. Zudem stellte der Edeltechniker im Trikot von „Imortal Tricolor“ einen neuen Rekord auf, als er in einer Partie eine Passquote von 100 Prozent erlangte.

Vor allem nach dem Gewinn der Copa Libertadores, an der Arthur einen großen Anteil hatte, standen die Interessenten aus Europa Schlange. Den Zuschlag bekam dessen Herzensclub, der FC Barcelona. Denn es war schon immer sein Kindheitswunsch irgendwann das Trikot der „Blaugrana“ zu tragen.

Doch der ganze große Durchbruch blieb ihm bei den Katalanen verwehrt, die Konkurrenz war mit Sergio Busquets, Arturo Vidal, Frankie De Jong und Ivan Rakitic extrem hoch. Zwar bekam der brasilianische Nationalspieler regelmäßig seine Spielzeit, doch als Protagonist konnte er sich nie etablieren.

Mezzala oder Regista?

Nun also der Wechsel zu Juventus. Die alte Dame fahndet nach dem Abgang von Miralem Pjanic nach einem neuen „Regista“. Doch ist Arthur der richtige Mann für den Job, vor allem nach der Entlassung seines Befürworters Maurizio Sarri?

Zunächst muss berücksichtigt werden, dass Arthur im spekuliert präferierten 4-3-3-System Pirlos, in Barcelona lediglich als „Mezzala“ Erfahrung sammeln konnte. Arthur ähnelt in seinem Spielstil eher Bayerns Thiago, welcher auf der „Acht“ adäquater aufgehoben scheint.

Der Ballkünstler wird daher sicherlich nicht der letzte kreative Neuzugang der „Bianconeri“ bleiben. Doch Andrea Pirlo darf sich freuen, dass er mit dem 24-jährigen Edeltechniker einen sehr flexiblen Mann unter sich hat, der aufgrund seiner Allrounder-Qualitäten als echter Hybrid bezeichnet werden kann.

Werte wie ein Innenverteidiger

Denn neben seiner Passstärke, Übersicht, Dynamik, Kreativität und Dribbelstärke, ist Arthur auch noch ungemein zweikampfstark. In der abgelaufenen Spielzeit gewann dieser 63 Prozent seiner Duelle am Boden für sich – Innenverteidigerwerte, und das als „Mezzala“!

Daher könnte er nach etwas Eingewöhnungszeit sicherlich die Rolle des „Regista“ ausfüllen, jedoch ist er kein Spieler, welcher die Passwege (nur 4 abgefangene Bälle in 21 Partien in La Liga) der gegnerischen Teams durchschaut und in Luftduellen (nur 33 Prozent gewonnene Kopfbälle) dominiert, das muss Juve-Coach Andrea Pirlo bewusst sein.

Denn vor allem das „Antizipieren“ von Pässen ist eine fundamentale Eigenschaft, die gegen den Ball enorm wichtig ist. Daher wäre dieser wohl als „Mezzala“ besser aufgehoben, wenngleich er dort oftmals dazu neigt das Spiel zu verschleppen und zu lange den Ball zu halten. Darüber hinaus gelangen ihm auffällig wenig tödliche Pässe (12), da der Brasilianer meist das wenig effiziente Passspiel in die Breite bevorzugt.

Egal wie man es dreht und wendet, oder auf welcher Position der Neuzugang beim italienischen Rekordmeister zum Einsatz kommt, ein weiterere Neuzugänge fürs Mittelfeld müssen her.

Regista-Frage also doch nicht gelöst?

Möchte der amtierende italienische Meister den höchsten Ansprüchen genügen, dann sollten sie einen echten „Regista“ verpflichten, welcher auch das Spiel des Gegners lesen kann, damit die defensive Kompaktheit auf internationalem Niveau gewahrt wird und Arthur als „Mezzala“ einsetzen.

Eine weitere Alternative wäre es auf ein 4-2-3-1-System umzustellen und Arthur als zweiten Sechser aufzubieten – doch dieses System scheint aktuell keine Rolle in Juves Planungen zu spielen.

Eins scheint sicher. Die Ankunft des Brasilianers wird das phlegmatische Mittelfeld der alten Dame durcheinander wirbeln und eingerostete Strukturen aufbrechen. Es könnte also der Wendepunkt in der schwächsten Abteilung der „alten Dame“ sein.

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Sascha

Wer ist Pierre Kalulu? | Das zeichnet Milans Neuzugang aus

Der erste Coup in Milans Mercato sollte Pierre Kalulu (20) von Champions-League-Halbfinalist Olympique Lyon werden. Dabei waren die Lombarden starker Konkurrenz wie beispielsweise dem FC Bayern ausgesetzt. Am Ende war es jedoch Paolo Maldini, welcher den 20-jährigen Franzosen in einem persönlichen Gespräch dazu bewegte, zu den „Rossoneri“ zu wechseln.

Doch wer ist dieser Pierre Kalulu eigentlich? Du wirst ihn wahrscheinlich nicht kennen, da er im Profifußball bisher keine Einsätze vorzuweisen hat. Er spielte lediglich als Kapitän für Lyons U19, dort jedoch dermaßen beeindruckend, dass einige Experten dem französischen U20-Nationalspieler eine große Karriere voraussagten.

Doch schauen wir uns den Jungen mal genauer an. Die Vorzüge des Rechtsverteidigers liegen vor allem in seiner außerordentlichen Physis, die Robustheit und enorme Geschwindigkeit miteinander kombiniert. Attribute, auf die die Mailänder Verantwortlichen seit dem Mega-Transfer von Theo Hernandez auch auf der gegenüberliegenden Außenbahn zu setzen scheinen.

Typ moderner Flügelverteidiger

Ähnlich wie Theo ist Pierre ein offensiv denkender Außenverteidiger, welcher immer wieder Akzente über die Flügel setzt und dabei sehr mutig agiert. Doch auch gegen den Ball überzeugt er durch ein wuchtiges, jedoch sauberes Zweikampfverhalten, kann daher als moderner Außenverteidiger bezeichnet werden.

Häufig durchschaut er die Passwege des Gegners und fängt diese entschlossen ab. Im Umschaltspiel sucht der 1,84 Meter-Hüne gerne 1-gegen-1-Duelle, die er meist aufgrund seines Trickreichtums und seiner Geschwindigkeit für sich entscheiden kann. Technische Versiertheit und Spielwitz gehören gleichermaßen zu seinem Fähigkeitenprofil.

Darüber hinaus besticht der junge Franzose nicht nur durch seine große Persönlichkeit und seinen „Leaderqualitäten“, sondern ist auch noch enorm flexibel einsetzbar. Denn sollte mal jemand mit Rot vom Platz fliegen, dann müsste Coach Stefano Pioli nicht unbedingt auswechseln, sondern könnte Kalulu auch als Innenverteidiger oder Linksverteidiger aufbieten.

Profi durch und durch

Betrachtet man das Instagram-Profil des französischen Juwels, so fällt auf, dass dieser nur sehr wenig von seinem Privatleben offenbart und somit in den sozialen Medien recht professionell und fokussiert rüber kommt.

Klingt alles bisschen zu gut für jemanden der bisher keinen Profieinsatz zu verzeichnen hat, stimmts? Ja, habe ich mir auch gedacht. Doch gibt es einen entscheidenden Aspekt, welcher dafür gesorgt haben könnte, dass Pierre nicht ganz leistungsgerecht behandelt wurde. Der Vertrag des Talents lief nämlich diesen Sommer aus und er war nicht bereit diesen bei „Les Gones“ zu verlängern.

Daher vermute ich, dass die Verantwortlichen eben nicht mehr mit ihm geplant haben und den Youngster daher keine Möglichkeit mehr eingestanden, um Ligue-1-Luft schnuppern zu können. Was nicht ganz fair Kalulu gegenüber war, jedoch absolut legitim und nachvollziehbar aus Sicht Lyons ist.

Landet Moncada einen weiteren Coup?

Allerdings soll Milans Chefscout Geoffrey Moncada den Defensivallrounder schon länger intensiv beobachtet haben. Der 33-jährige Franzose gilt in der Szene als absoluter Experte für den französischen Fußball und sollte somit das Potenzial Kalulus adäquat einschätzen können.

In seiner Zeit beim AS Monaco entdeckte dieser Talente wie beispielweise Tiemoué Bakayoko, Killian Mbappé und soll auch bei den Verpflichtungen von Ante Rebic und Theo Hernandez eine entscheidende Rolle gespielt haben.

Daher erwarte ich mir auf der Rechtsverteidigerposition mittel- bis langfristig eine echte Aufwertung durch Pierre Kalulu, wenngleich man ihn als Rohdiamant betrachten sollte, welcher noch an gewissen Defiziten wie seiner Konzentration und seiner Verspieltheit arbeiten muss.

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Sascha

Nach CL-Aus | Juventus geht mit Pirlo All-In

Pirlo zu holen ist die vielleicht mutigste Entscheidung, die die alte Dame je getroffen hat. Bereits letzten Sommer ging man ein gewisses Risiko ein, als man Maurizio Sarri verpflichtete, um die biedere Spielweise der "alten Dame" zu reformieren.

Die Ehe war jedoch von Anfang an dem Untergang geweiht. Die "Bianconeri" versäumten es, ihn mit Spielern auszustatten, die für sein System relevant waren, was mit der taktischen Sturheit des Trainers am Ende nicht mehr zu vereinbaren war.

Superlativen für Pirlo

Während Sportdirektor Fabio Paratici Sarri letzten Sommer lediglich als seine "erste Wahl" deklarierte, fehlte es ihm nicht an Superlativen, um das 41-jährige Greenhorn Andrea Pirlo zu beschreiben.

"Die Entscheidung für Pirlo hat sich sehr natürlich angefühlt, denn er ist jemand, der, wie wir vor etwas mehr als einer Woche bereits betonten, bei uns als Spieler aktiv war, und mit allen hier in Kontakt geblieben ist. Daher fühlt es sich richtig an", erklärte Paratici. "Wir glauben auch, dass er zu Großem bestimmt ist. Das war er als Spieler, und wir sind überzeugt, dass er das auch als Trainer sein wird."

Paratici: "Er möchte eine bestimmte Art von Fussball prägen"

"Andrea hat in seinem Kopf die gleiche Vorstellung wie damals, als er noch aktiver Profi war. Das ist Fussball von grosser Qualität und harter Arbeit. Er möchte eine bestimmte Art von Fussball prägen, einer Art, der europäische Mannschaften im Allgemeinen zu folgen versuchen, und er war in seiner Erklärung uns gegenüber sehr überzeugend", gestand Paratici.

Der größte Kritikpunkt an Pirlos Beförderung ist gewiss sein völliger Mangel an Erfahrung. Er wird die jüngste legendäre Figur, welche die Mannschaft, mit der er als Spieler so viel Erfolg hatte, managt. Er tritt damit in die Fußstapfen von Zinedine Zidane bei Real Madrid und Pep Guardiola in Barcelona. Doch die Mailänder Mittelfeldlegende erhielt ihre UEFA-Pro-Lizenz erst Anfang des Sommers und hat daher im Gegensatz zu ihnen keinerlei Praxis aufzuweisen.

Defizite im Mittelfeld

Pirlo erkannte bereits nach dem Aus gegen Ajax, dass Juves Hauptproblem im Mittelfeld liegt, damals noch im Dienst als Berater für Sky Italia. „Sie wissen nicht wie sie den Ball zu Ronaldo kriegen sollen“, analysierte der Weltmeister richtig, jedoch sind gute Analysten nicht automatisch gute Trainer.

Über Pirlos Spielphilosophie ist derzeit wenig bekannt, da dieser noch keinerlei Fußspuren als Fußballlehrer hinterlassen hat. Jedoch soll er seinem Freund Fabio Cannavaro offenbart haben, dass das 4-3-3 seine Lieblingsformation sei, viel Ballbesitz und ein flexibles Offensivspiel sollen in diesem System integriert werden. Zudem betonte er, dass man als Trainer nicht stur an seiner Spielphilosophie festhalten dürfe (Sarri sollte jetzt genau zuhören), sondern dass man manchmal einfach das Beste aus dem bestehenden Spielermaterial herausholen müsse.

Kabine hinter Pirlo?

"Ich habe eine ganz bestimmte Art zu spielen im Kopf, nämlich mit dem Ball an den Füßen und immer auf den Sieg zielend", sagte er. "Einige Dinge habe ich als Spieler gehasst und möchte sie nie wieder sehen. Es geht nicht um bestimmte Spielformationen, es geht darum, den Raum richtig zu besetzen und mit den Eigenschaften der Spieler zu arbeiten.“

Präsident Andrea Agnelli setzt große Hoffnungen in sein Glücksspiel mit extrem hohen Einsatz, da er einen Zidane-Effekt 2.0 schaffen möchte. Ähnlich wie bei Reals Cheftrainer hätte Pirlo sicherlich sofort den Respekt der Mannschaft, zu der mehrere seiner ehemaligen Teamkollegen gehören, darunter der einflussreiche Gianluigi Buffon, der mit 42 Jahren älter ist, als sein neuer Chef.

Sarri genoss nie das volle Vertrauen

Juve hat die Serie A seit neun Jahren fest im Griff, aber man scheint bereit den Scudetto und die Vorherrschaft in Italiens höchster Spielklasse riskieren zu wollen, wenn dies am Ende mit dem Titel in der Königsklasse belohnt wird.

Doch kann "la vecchia Signora" zu guter Letzt auch ohne alles dastehen, da man einem erfahreneren Trainer wie Sarri nicht die nötige Zeit und Spielermaterial eingestanden hat und nun mit Pirlo ein absolutes Greenhorn als Cheftrainer engagiert, welcher sowohl Segen, als auch Fluch für die Bianconeri darstellen könnte.

Mein persönliches Gefühl sagt mir allerdings, dass Pirlo es gut machen wird und alle Anlagen für eine herausragende Trainerkarriere besitzt. Schon als Spieler sah er Räume und Spielzüge voraus, die selbst Trainer nicht im Ansatz erkannten. Zudem wurde er von seinem Ausbilder für die Trainerlizenz in höchsten Tönen gelobt, dass Pirlo als „Anfänger“ jetzt schon mehr vom Spiel verstehe, als viele seiner erfahrenen Kollegen.

Ein Schritt zurück, zwei nach vorne

Denn Pirlos größte Eigenschaft als Spieler war seine phänomenale Spielintelligenz und diese wird ihm genauso wie Zidane und Guardiola als Trainer unheimlich weiterhelfen. Alle drei Übungsleiter haben sich in ihrer aktiven Zeit als Fußballer durch genau diese Eigenschaft ausgezeichnet, sie waren ihren Kontrahenten stets mental überlegen.

Daher traue ich ihm alles zu, doch das Risiko bleibt. Doch wie sagt man so schön, manchmal muss man einen Schritt zurückgehen um zwei nach vorne zu kommen. Genau dieses Sprichwort scheint die alte Dame gerade zu Leben.

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