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Darum will ihn Pep | Martin Zubimendi (25) im Porträt

Darum will ihn Pep | Martin Zubimendi (25) im Porträt

Martín Zubimendi stand im Sommer 2024 kurz vor einem Wechsel zum FC Liverpool, entschied sich dann aber doch für einen Verbleib bei Real Sociedad. Dennoch hielten sich hartnäckig Gerüchte, dass er San Sebastián in naher Zukunft doch noch verlassen könnte. Ob es sich dabei um Wunschdenken der Interessenten handelt, zu denen auch Mikel Artetas und Pep Guardiola gehören sollen, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass das Interesse an Zubimendis Zukunft seine Qualitäten als defensiver Mittelfeldspieler widerspiegelt. (Bild: IMAGO / AFLOSPORT)

Trotz der gescheiterten Verhandlungen hat Liverpool keine negativen Auswirkungen zu spüren bekommen, da Ryan Gravenberch sich unter Arne Slot auf der Position gut eingefügt hat. Obwohl die Reds derzeit an der Tabellenspitze der Premier League stehen, betonte Zubimendi erst letzte Woche, dass er seine Entscheidung, bei Sociedad zu bleiben, nicht bereut, denn der Verein hat in dieser Saison nur vier Siege aus zehn Spielen geholt.

„Es gibt immer Gerüchte, aber bisher habe ich immer gedacht, dass es die beste Lösung für mich ist, bei Real Sociedad zu bleiben“, sagte der 25-Jährige: „Ich habe diesem Klub noch viel zu geben, ich will hier noch wachsen und mich entwickeln“.

Der aus dem Umland von San Sebastián geborene Junge spielt seit seinem Eintritt in die Akademie von Sociedad im Alter von 12 Jahren für den Verein. Nach seiner Ausbildung in den Reservemannschaften des Vereins gab er 2019 im Alter von 20 Jahren sein Debüt in La Liga. Ein Jahr später gewann er seine erste große Trophäe, die Copa del Rey, bevor er 2021 mit Spanien die olympische Silbermedaille holte.

Bei der Europameisterschaft 2024 gehörte er bereits zum Kader der Nationalmannschaft und wurde im Halbfinale gegen Frankreich und beim Finalerfolg über England eingewechselt. Nach diesem Erfolg rief der FC Liverpool an - allerdings ohne Erfolg. Nach Rodris Verletzung soll nun auch Manchester City über eine Verpflichtung des Spaniers nachdenken. Doch was macht Zubimendi so interessant für die Topclubs?

Spielerprofil

Martín Zubimendi ist ein rechtsfüßiger Mittelfeldspieler, der die meiste Zeit seiner Karriere in einer tieferen Doppelsechs gespielt hat, nachdem er in seiner ersten Saison kurzzeitig als Achter eingesetzt wurde. Mit dem Ball kann er das Tempo und den Rhythmus des Spiels vorgeben und wirkt auch unter Druck entspannt.

Durch sein kluges Stellungsspiel, bewegt er sich oftmals heimlich von seinen Gegenspielern weg, um bei der Ballannahme mehr Zeit zu gewinnen. Wie bei den besten defensiven Mittelfeldspielern scheint er oft mehr Zeit zu haben als alle anderen auf dem Platz. Das ist der Schlüssel weshalb er mit Leichtigkeit den Ballbesitz sichern kann.

Die Präzision von Zubimendis Kurzpassspiel ist beeindruckend. In der Regel findet er seine Mitspieler mit Pässen in einem optimalen Winkel, mit der idealen Kraft und auf dem richtigen Fuß. Dies hilft seinen Mitspielern, den Ball besser zu halten, und zeigt gleichzeitig die Vielfalt seiner Pässe, einschließlich des Aufbauspiels.

Gegen den Ball aggressiv

Zubimendis individuelles Zweikampfverhalten ist ebenfalls bemerkenswert. Er ist aggressiv, durchsetzungsfähig und geht mit vollem Einsatz auf den Gegenspieler um den Ball zu erobern. Er verfügt über ein gutes Timing beim Rausrücken aus der Abwehrreihe, um im Mittelfeld Druck auszuüben und das Gegenpressing zu unterstützen. Dabei deckt er auch intelligent die Passwege ab, um die Passmöglichkeiten des Gegners nach vorne einzuschränken, anstatt einfach blind auf den Ball zu rennen.

Wenn er tiefer steht, kann er die zentralen Räume defensiv gut absichern - ein wichtiger Pluspunkt für einen allein agierenden Sechser, da Trainer Imanol Alguacil mit einem Sechser und zwei Achtern spielt. Er führt Luftduelle auf einem beeindruckenden Niveau (65 %) und gewinnt auch am Boden 66 Prozent seiner Zweikämpfe – Werte die selbst international erfahrene Innenverteidiger teilweise nicht erreichen!

Fokus eher auf Dribblings und Kurzpassspiel

Zubimendi hat auch auch sein Passspiel weiterentwickelt. Er verfügt bereits über die technischen Fähigkeiten, um präzise längere Pässe zu spielen, auch wenn diese manchmal etwas abwechslungsreicher sein sollten. Ein einziger Sechser sollte idealerweise in der Lage sein, alle Spieler in der vorderen Reihe sowie alle unterstützenden Läufer in der Tiefe zu finden. Doch das gelingt ihm nicht immer.

Denn er setzt eher auf das Kurzpassspiel, da er sich gerne in die Nähe seiner Mitspieler aufhält um zusammen mit ihnen das Aufbauspiel zu forcieren. Sind diese nicht anspielbar, dann ist er gleichermaßen in der Lage, dank seines exzellenten Dribblings (85% gewonnene Dribblings), sich aus dem Druck des Gegners zu befreien und diese reihenweise auszuspielen.

Er verfügt zweifellos über die technischen Möglichkeiten, seine Passreichweite zu erhöhen, doch dazu müsste er möglicherweise sein Positionsspiel noch verfeinern, damit dieses Element seines Spiels noch häufiger zum Tragen kommt. Denn würde er sich beispielsweise mehr zwischen die Innenverteidiger fallen lassen, hätte er auch mehr Zeit um den langen Ball zu spielen.

Der alleinige Sechser

Die meiste Zeit seiner Karriere hat Zubimendi als zentraler Spieler agiert. Zwischen der Saison 2020/21 und 2023/24 setzte sein Trainer bei Real Sociedad, Imanol Alguacil, häufig auf ein 4-3-3 oder eine 4-4-2-Raute. Dies hatte zur Folge, dass Zubimendi im zentralen Mittelfeld eingesetzt wurde, mit mindestens zwei Achterpositionen vor sich.

Da diese Achter oft recht hoch positioniert waren, musste Zubimendi mit klugen Pässen um anstürmende Gegner herumspielen, den Ball im ersten Moment abprallen lassen oder den Ball mit schnellem Spiel aus der Gefahrenzone befördern. Spieler wie Mikel Merino, David Silva und Brais Méndez agierten zwischen den Linien und erhielten schnelle Pässe von Zubimendi, um das Angriffsspiel zu einzuleiten.

Er hat auch gezeigt, dass er in der Lage ist, die Achter zu übergehen und stattdessen direkt die vorderste Linie zu finden. Dies ermöglicht Kombinationen höher auf dem Spielfeld und durchschlagskräftigere Angriffe über direkte Steilpässe zum Mittelstürmer (unten) oder einen ins Zentrum ziehenden Flügelspieler.

Die Raute fördert seine Defensivskills

Zubimendi hatte in einer 4-4-2-Raute natürlich mehr zentrale Passoptionen. Die Anwesenheit eines zusätzlichen Mittelstürmers und einer Nummer 10 ermöglichte es ihm, den Ball zentral weiterzuleiten und Linien so für ihn einfacher zu durchbrechen.

Seine Rolle in dieser Rautenstruktur war jedoch eher zweikampf- und defensivorientiert, insbesondere wenn beide Außenverteidiger aufrückten. Seine Defensivleistung stieg dramatisch an, da beim Konterspiel des Gegners nur wenig Mitspieler zentral absicherten, oder wenn Sociedad über längere Zeiträume verteidigen musste.

In den Spielzeiten 2020/21 und 2023/24 gehörte Zubimendi zu den drei besten Defensivakteuren Sociedads. In der Saison 2022/23 - als die 4-4-2-Raute zum Einsatz kam - war er sogar der beste Zweikämpfer bei den Spaniern.

Doppelsechs beste Rolle

Zubimendi hatte gelegentlich einen Pivot-Partner - vor allem in der Saison 2021/22, als er oft neben Ex-BVB-Akteur Merino spielte. Wenn Sociedad in einer 4-2-3-1-Formation auflief, hatte Zubimendi wesentlich mehr offensive Freiheiten. Denn bei Ballbesitz wurde es dann zu einem 2-4-4 und dadurch war unser Protagonist direkt hinter der ersten Offensivreihe und hatte wesentlich mehr Anspielstationen.

Dies ermöglichte es Zubimendi, bei Ballbesitz mehr nach vorne zu laufen, vor allem wenn sich ein Mittelstürmer tiefer fallen ließ. Er hat die Bereitschaft gezeigt, nach der Ballabgabe nach vorne zu gehen, um einen Doppelpass zu spielen. Diese Vorwärtsbewegung hat auch dazu beigetragen, dass er die Verteidiger von seinen ballführenden Mitspieler weggezogen hat, so dass diese im 1-gegen-1 mehr Räume hatten - ein besonderer Vorteil für die Flügelspieler.

Kann er Pep widerstehen?

Ohne Ball in einem 4-2-3-1 hatte Zubimendi die Möglichkeit, aggressiver im Pressing und im Zweikampf zu sein. Mit einem Pivot-Partner, der ihn decken konnte, war er eher in der Lage, ein höheres Pressing zu unterstützen. Dennoch hat er die zentralen Räume gut verteidigt und war in jeder Phase des Spiels oft derjenige, der seine Innenverteidiger zurückdrängte und deckte.

Zweifellos war es für Sociedad ein großer Erfolg, dass er sich entschied, zu bleiben und nicht nach Liverpool zu wechseln. Aber angesichts seiner Leistungen ist es unwahrscheinlich, dass die Transfergespräche in absehbarer Zeit verstummen werden. Die Winterpause wird erneut durch das Interesse von Pep Guardiola unruhig werden und ob der spanische Nationalspieler auch den Citizens widerstehen kann, wird sich dann zeigen…

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