Elfmeter, Kontroversen und Proteste, kurzum: Das Derby d’Italia Juventus gegen Inter. Das Tor von Hakan Calhanoglu entschied das Italien-Derby Nummer 231 und wie immer wird es Kontroversen um mehrere Schiedsrichterentscheidungen geben, die das Spiel in der Allianz Arena beeinflusst haben. (Foto: IMAGO / Gribaudi/ImagePhoto)
Eine der schlechtesten Leistungen der Nerazzurri in dieser Saison bescherte dem Team von Massimiliano Allegri eine Heimniederlage und das in einem Sechs-Punkte-Spiel gegen den ärgsten Konkurrenten. Vor dem Spiel von Klassenprimus Milan am heutigen Montagabend liegt der Stadtrivale nun lediglich drei Punkte hinter dem Tabellenführer.
Die Bianconeri begannen mit dem Fuß auf dem Gaspedal und brachten die Hintermannschaft des amtierenden italienischen Meisters sofort in Bedrängnis. Juventus dominierte die erste Halbzeit, konnte sich jedoch nicht mit einem Tor belohnen. Selbst aus wenigen Metern schaffte es Giorgio Chiellini nicht den Ball im Tor unterzubringen, sondern scheiterte am Querbalken.
Eine Führung wäre zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient gewesen. Allegris Jungs waren also in der ersten Halbzeit lange dominierend, doch als Morata Dumfries im Strafraum ungestüm anging, wurde dies als Foul gewertet: Elfmeter für Inter!
Elfmeter stellt Spielverlauf auf den Kopf
Eine harte Entscheidung des Unparteiischen Massimiliano Irrati, zumal dieser zuvor sehr viele harte Zweikämpfe durchgehen ließ und plötzlich von dieser Linie abwich und den italienischen Rekordmeister und dessen Fans mit Elfmeterpfiff völlig schockierte.
Der erste Schuss von Calhanoglu wurde von Szczesny noch pariert, doch der Ball trudelte nach einem Zusammenprall zwischen dem Türken, dem Juve-Keeper, Danilo und de Ligt trotzdem noch ins Netz. Irrati ahndete ein Foul des Türken, doch nach einer VAR-Überprüfung wurde der Elfmeter erneut gegeben, weil der niederländische Verteidiger bereits im Strafraum war, als der Strafstoß ausgeführt wurde.
Inters Nummer 20 traf dieses Mal entschlossen und platzierte ins linke Eck und stellte den kompletten Spielverlauf auf den Kopf.
Inter’s Penalty Against Juventus Shouldn’t Have Been Retaken, Italian Media Argue https://t.co/ETdrKZN4wk #IMInter #Nerazzurri #FCIM
— SempreInter.com (@SempreIntercom) April 4, 2022
Denn es bestehen erhebliche Zweifel daran, ob Irratis Entscheidung auf einen Freistoß für das Foul von Alessandro Bastoni an Denis Zakaria richtig war. Denn auf mehreren Wiederholungen war zu sehen, dass der ehemalige Gladbacher im Strafraum vom Inter-Verteidiger angegangen wurde.
Zweimal Alu für die Bianconeri
In der zweiten Halbzeit änderte sich das Drehbuch nicht: Juventus ließ den Ball weiterhin besser laufen und war engagierter im Herausspielen von Torchancen, Inter verteidigte so gut es ging, jedoch nicht immer geordnet. Zakaria brachte das Tor der Nerazzurri nach einem wunderschönen Sololauf mit einem tollen Schuss von der Strafraumgrenze, der an den Pfosten prallte, zum Beben. Der zweite Alutreffer an diesem Abend.
De Ligt und Vlahovic forderten in der Schlussphase jeweils einen Elfmeter, doch Irrati und die VAR-Crew lagen absolut richtig diesen nicht zu geben. Da Inter weite Phasen des Spiels im Zentrum kompakt verteidigte, gelang es den Hausherren nur noch aus der Distanz gefährlich zu werden. Doch die Abschlüsse wie die von Dybala waren einfach nicht zwingend genug und das gegen einen fehlerhaften Handanovic.
Nur noch Dreikampf um den Scudetto?
Die beeindruckende Serie der alten Dame mit der letzten Liganiederlage vom 27. November gegen Atalanta Bergamo, wurde mit der schmerhaften Heimniederlage gegen die Lombarden gebrochen, während Inter nach den Schwierigkeiten der letzten zwei Monate drei sehr wichtige Punkte holte. Simone Inzaghi ist damit der erste Trainer, der es schaffte zweimal in der Allianz-Arena zu gewinnen. Sollte Milan heute Abend den FC Bologna schlagen, dann könnten die Turiner ihre Titelhoffnungen begraben.
JUVENTUS (4-2-3-1): Szczesny; Danilo, de Ligt, Chiellini, Alex Sandro (73′ De Sciglio); Locatelli, Rabiot (85′ Arthur); Cuadrado (85′ Bernardeschi), Dybala, Morata (73′ Kean); Vlahovic
INTER (3-5-2): Handanovic; D'Ambrosio, Skriniar, Bastoni; Dumfries (59′ Darmian), Barella, Brozovic (77′ Gagliardini), Calhanoglu (77′ Vidal), Perisic; Dzeko (91′ Gosens), Lautaro (59′ Correa)