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Cristiano Ronaldo | Steht der Superstar am Scheideweg?

Cristiano Ronaldo | Steht der Superstar am Scheideweg?

In der Länderspielpause musste ich mir verwundert die Augen reiben, als ich den scheinbar verletzten Cristiano Ronaldo bei seinem Hattrick gegen Litauen bewundern durfte. Juves Nummer sieben erzielte seinen siebten Hattrick für die portugiesische Nationalmannschaft und lief für einen angeblich angeschlagenen Spieler ziemlich rund.

Im Vorfeld der Partie gegen Litauen erklärte Portugals Trainer Fernando Santos öffentlich, dass Ronaldo in der Startelf stehe und vollkommen fit sei. Und das nur wenige Tage nachdem Sarri ihn auf der Milan-PK aufgrund einer hartnäckigen Knieverletzung noch als verletzt deklarierte.

Schwächt Ronaldo das Team?

Natürlich keimte in mir als objektivem Beobachter die Frage auf, ob die Verantwortlichen des italienischen Rekordmeisters einfach nur kaschieren wollen, dass der mittlerweile 34-jährige Linksaußen das Team aktuell nicht stärker macht, vielleicht sogar schwächt? Fakt ist, Ronaldo erzielte bereits in den letzten drei Monaten der Saison 2018/19 lediglich zwei Tore.

Zudem kristallisierte sich in den letzten Wochen zunehmend heraus, dass Sarris Truppe ohne den Superstar besser funktioniert. Insgeheim wird sich der ehemalige Chelsea-Coach in seinen jüngsten Entscheidungen gegen den Weltfußballer bestätigt fühlen. Denn der italienische Klassenprimus sah besser aus, als Ronaldo gegen Lokomotive Moskau und den AC Mailand den Platz verließ.

Seine Teamkollegen gewannen beide Spiele ohne ihn. Paulo Dybala ersetzte ihn gegen die "Rossoneri" und erzielte das entscheidende Siegtor, während Douglas Costa gegen die Russen für den Sieg sorgte.

Spielerisch auf Allegri-Niveau

Darüber hinaus fällt Juve in der aktuellen Spielzeit nicht gerade durch den typisch begeisternden Sarri-Fußball auf. Tatsächlich könnte der "Tifoso" meinen, dass immer noch Ex-Coach Max Allegri am Spielfeldrand steht. Denn die "Bianconeri" mogeln sich wie unter dem ehemaligen Meistertrainer gegen vemeintlich schwächere Teams mit wenig überzeugendem Fußball von einem engen Sieg zum anderen.

Außer gegen Inter und Napoli waren bisher nur Ansätze von Sarris Spielphilosophie zu sehen. Ironischerweise ist das Spiel der alten Dame wesentlich flüssiger, wenn Dybala und Higuain in vorderster Front auflaufen. Zwei Akteure, die die Turiner im Sommer noch händeringend verscherbeln wollten.

Finten für die Galerie

Ronaldo dagegen scheint mit seinen wirkungslosen Übersteigern das Tempo des eigentlich schnellen Sarri-Balls nur zu verschleppen. Seine Finten wirken eher wie Selbstdarstellerei, denn 1-gegen-1-Duelle gehören schon lange nicht mehr zum Portfolio des Portugiesen, was Fabio Capello zuletzt legitimerweise gegenüber den Medien monierte.

„Die Wahrheit ist doch, dass Ronaldo seit drei Jahren niemandem mehr ausdribbeln kann. Ich erinnere mich, als er noch an den Spielern vorbeikam und sie reihenweise zurückließ. Jetzt passiert es nicht mehr wirklich, während Douglas Costa und Dybala das wesentlich besser machen", so der ehemalige Juve-Coach.

Schlechteste Statistik seit 10 Jahren

In Sachen Chancenverwertung lässt der Portugiese Gelegenheiten liegen, die für ihn völlig untypisch sind. Sogar sein exzellentes Kopfballspiel kommt kaum noch zum Tragen. Wettbewerbsübergreifende sechs Tore unterstreichen die schlechteste Torausbeute Ronaldos seit zehn Jahren.

Dennoch verpflichtete Juve Ronaldo nicht, damit er im November Tore zu schießt, sondern im März und April zur Stelle ist, wenn es um den heiß ersehnten Henkelpott geht. Da sich sowohl Sarri als auch Ronaldo scheinbar in ihren Positionen verfestigen und überdies Bonucci öffentlich erklärte, dass die Spieler mit Ronaldo über sein respektloses Verhalten nach der Länderspielpause sprechen werden, könnte die Hierarchie in der Mannschaft in Kürze deutlich durcheinander geraten.

Ob der Superstar dann sein Ego dem Teamgeist zuliebe unterordnen wird, bleibt dabei die spannendste Frage...

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