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Atalantas Trainerlegende | Gian Piero Gasperini (66) im Porträt

Atalantas Trainerlegende | Gian Piero Gasperini (66) im Porträt

Die Geschichte von Gian Piero Gasperini in Endspielen ließ nichts Gutes erahnen. Aber nein, Atalantas aktive Trainerlegende hat seine „la Dea“ (dt.: die Göttin) auf den Thron Europas gebracht. Und das auf die bestmögliche Art und Weise, indem er die einzige Mannschaft, die in den fünf europäischen Topligen noch ungeschlagen war, mit 3:0 souverän besiegte. (Bild: IMAGO / Focus Images)

Bayer Leverkusen. Ein wahres Meisterstück des Trainers aus dem Piemont, der mit Hartnäckigkeit, frechen Spielideen und klugen Entscheidungen seinen ersten internationalen Pokal und den des Vereins gewann und damit für sich und die Bergamasken Geschichte schrieb.

Doch wo begann das Märchen von Gian Piero Gasperini? Zunächst als Fußballer, 1976, im Trikot von Juventus Turin. Dann als Trainer, jedoch mit der Jugendmannschaft der Bianconeri, aber gehen wir chronologisch vor. Gehen wir zurück, in das Jahr 1976.

Gasperini, vom Mittelfeld auf die Trainerbank

468 - das ist die Anzahl der Spiele, die Gian Piero Gasperini als Spieler zwischen 1976 und 1993 in der Serie A, B und C1 bestritten hat. Die Anfänge bei Juventus mit 0 Einsätzen und 0 Toren in zwei Jahren. Dann die Erfahrungen in Süd-Italien, vor allem mit Palermo und Pescara. Sicherlich nicht der denkwürdigste Mittelfeldspieler in der Geschichte des Fußballs, jedoch von nun an einer der Trainer, die in die Geschichte des italienischen Fußballs eingehen werden.

Der Wechsel vom Spielfeld auf die Trainerbank erfolgte sofort. Nachdem er 1993 bei Vis Pesaro seine Spielerkarriere beendete, machte er seine ersten Erfahrungen bei Sisport. Im darauffolgenden Jahr wurde er in die Jugendabteilung von Juventus Turin berufen und gewann auf Anhieb das prestigeträchtige Turnier von Viareggio.

Vielleicht schon ein Zeichen für dessen glorreiche Zukunft. Anschließend lehrte er den Calcio beim FC Crotone, mit dem er den Aufstieg in die Serie B schaffte, bevor seine Karriere Fahrt aufnahm. Genua, Palermo, wieder Genua und Atalanta. Dazwischen nur eine negative Station, die mit Inter im Jahr 2011.

Die Göttin im Paradies

„Ich bin ein Trainer, für den das Ergebnis entscheidend ist. Um ein Ergebnis zu erzielen, muss man guten Fußball spielen", sagte er vor einiger Zeit in einem Interview. Gasperini hat zusammen mit Guardiola den europäischen Fußball verändert und ist immer noch ein Vorbild für viele andere Trainer in Europa.

Ein wahres Phänomen auf der Trainerbank. Es ist vor allem ihm, seinen Ideen und seinem 3-4-3 zu verdanken, dass eine italienische Mannschaft nach 25 Jahren wieder den UEFA-Pokal gewinnen konnte.

Ein 3-4-3 mit teilweisen alten Ideen der aggressiven Manndeckung, fluider Spielweise und das gezielte Scouting nach körperlich robusten und ausdauerstarken Spielern, die die laufintensive Spielweise Gasperinis umsetzen können.

Das verlorene Coppa-Italia-Finale, das bittere Ausscheiden in der Champions League gegen PSG, aber auch der historische Heimsieg gegen Liverpool, der den Einzug ins Finale garantierte. Leverkusen hatte seit 51 Spielen nicht mehr verloren, dann trafen sie auf Atalanta: La Dea ist im Paradies.

Bei der Rückkehr am Flughafen in Bergamo wurden sie wie Nationalhelden gefeiert. Dazu kommen viele Emotionen und ein Pokal. Und was für ein Pokal, der erste seit 116 Jahren. Atalanta ist in die Geschichte eingegangen, genauso wie Gasperini und sie haben es beide mehr als verdient.

Napoli baggert an „Gasp“

Dass sein ERfolg ihn begehrlich macht, wird sicher niemanden überraschen. Im Gespräch mit Sky Sport Italia nach dem 3:0-Sieg in der Serie A gegen Torino im Gewiss-Stadion wurde Gasperini gefragt, wie lange ihn das Angebot von Napoli wirklich gereizt habe.

„Ich habe mich immer auf die Spiele konzentriert, die Atalanta in der Europa League, in der Coppa Italia und in der Serie A bestreiten musste. Es ist klar, dass De Laurentiis mich seit vielen Jahren schätzt, das ist sehr erfreulich, aber ich denke, am Ende des Tages habe ADL wahrscheinlich an mich und gleichzeitg viele andere Trainer gedacht."

„Napoli wird seine Entscheidung treffen, ich bin an Atalanta gebunden und werde es auch weiterhin sein. Ich bin mir sicher, dass Napoli in Zukunft eine großartige Mannschaft aufbauen wird, zumal sie ein solides Fundament haben.“

Gasp mit Atalanta 'verheiratet'?

„Ich bin treu! Ich habe nie etwas anderes behauptet. Ich habe mich nur auf die Spiele konzentriert, die wir zu spielen hatten. Ich habe nie Raum für irgendeine andere Art von Debatte gelassen.“

In Wahrheit hatte Gasperini wenige Stunden nach dem Europa-League-Finale gesagt, dass er sich in der Position eines Mannes befinde, der „verheiratet sei, Kinder besitze und dann eine attraktive Frau trifft“, was zu vielen Witzen und Anspielungen auf die Situation führte.

Gasperini genießt den Triumph in der Europa League

Jetzt kann er sich darauf konzentrieren, den Erfolg zu genießen, den der Klub mit dem ersten UEFA-Pokal überhaupt errungen hat. „Jeder, der in Bergamo wohnt, hat gesehen, wie die Leute vor lauter Euphorie auf den Straßen gefeiert haben. In der nächsten Woche wird es weitere wichtige Feierlichkeiten geben, wir spüren die Begeisterung und die Mannschaft hat heute gezeigt, dass sie immer noch spielen, rennen und Ergebnisse erzielen will", so der Trainer weiter.

„Die nächste Saison wird schwierig, aber ich bezweifle, dass sie schwieriger wird als die jetzige! Ab einem bestimmten Punkt haben wir alle drei Tage gespielt. Wenn noch ein paar wichtige Spiele dazukommen, wie der europäische Supercup gegen Real Madrid, stell dir das mal vor! Unglaublich! Für einen Verein wie Atalanta, der noch nicht so lange in Europa spielt, ist das eine unfassbarer Erfolg!“

Kann er sich auch mal entspannen?

„Ich glaube, ich habe zwei Persönlichkeiten, eine auf dem Spielfeld und vor allem während der Spiele, wenn ich wie verwandelt bin, aber außerhalb des Feldes bin ich ein ganz normaler ausgeglichener Mensch. Ich glaube, ich bin wie zwei verschiedene Menschen in einem Körper, und diejenigen, die mich gut kennen, wissen das.“

Gasperini verwandelt Scamacca

Scamacca hat immer viel versprochen und selten geliefert, aber seit März ist er scheinbar nicht mehr zu stoppen. War es Luciano Spalletti, der ihn wegen seiner schlechten Einstellung aus dem italienischen Kader strich, oder war es Gasperini, der ihn so formte, dass er zu dieser Atalanta-Mannschaft passte?

„Der Trainer hat mich Tag für Tag hart rangenommen, mir gesagt, wie ich mich auf dem Platz bewegen soll, aber ich habe auch angefangen hart zu trainieren, um in eine gute körperliche Verfassung zu kommen, damit ich ihm geben konnte, was er wollte“, enthüllte Scamacca.

Gasp transformierte Scamacca in einen der bester Torjäger der fünf europäischen Topligen, so dass dieser nun sehr wahrscheinlich zur Europameisterschaft fährt und von etlichen Topclubs gejagt wird.

Atalanta und Gasp ein Traumpaar

Diese Fähigkeit aus jungen Talenten Topspieler zu machen, verhalf Atalanta Bergamo zu einer Menge Geld, welches immer wieder klug in den Kader reinvestiert wurde. Das Vertrauen der Klubverantwortlichen in ihren Trainer zeigt, dass sich langfristiges Arbeiten miteinander auszahlen kann.

Gian Luca Gasperini und Atalanta haben sich gefunden und scheinen in der kalten Welt des Profifußballs ein Traumpaar abzugeben, welches die Herzen aller Fußballromantiker höher schlagen lässt. Der Erfolg ist hausgemacht mit viel Liebe, Fleiß und Schweiß.

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