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Besser als Lukaku? | Artem Dovbyk (27) im Porträt

Besser als Lukaku? | Artem Dovbyk (27) im Porträt

Die Roma hat endlich eine neue Nummer neun! Am Ende einer langwierigen Verhandlung, die mit einem einfachen Interesse begann und die mit einem unglaublichen Überholmanöver gegenüber Atletico Madrid endete, ist Artem Dovbyk offiziell ein neuer Spieler der Giallorossi und wird damit die ehemalige Leihgabe Romelu Lukaku ersetzen. (Bild: IMAGO / Insidefoto)

Der ukrainische Riese, mit 24 Toren Torschützenkönig in La Liga 2023/24, verlässt Girona für 30,5 Millionen Euro plus 5,5 Millionen Euro an Prämien und 10 % auf künftige Weiterverkäufe (bei einem garantierten Höchstbetrag von 38,5 Millionen Euro) und schließt sich dem Hauptstadtklub mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2029 an.

Er ist der fünftteuerste Einkauf der Vereinsgeschichte der Roma (wenn die Prämien und der Prozentsatz beim Weiterverkauf aktiviert werden, würde dieser sogar auf den dritten Platz aufsteigen) und der Zweitteuerste der Ära Friedkin nach Tammy Abraham. Doch warum greift die Roma so tief in die Tasche für den international eher unbekannten Mittelstürmer?

Der Werdegang von Artem Dovbyk

Artem Dovbyk wurde am 21. Juni 1997 in Čerkasy (Ukraine) geboren und machte seine ersten Schritte im Fußball bei OPFK Cherkashchyna. Nachdem er sich in der Jugend hochgearbeitet hatte, wurde der Stürmer in die erste Mannschaft berufen und gewann in der Saison 2014/15 die ukrainische Meisterschaft der zweiten Liga.

Im Sommer wurde er anschließend von Erstligist Dnipro verpflichtet, setzte sich jedoch nicht durch und wurde zu Zaria Balti nach Moldawien verliehen, wo er nur vier Spiele bestritt:

"Sie konnten mir nicht sagen, warum ich acht oder neun Spiele verpasst habe. Ich habe anderthalb Monate lang nur trainiert, aber sie haben mich nicht spielen lassen: Sie konnten oder wollten meinen Transfer nicht ankündigen, weil es Probleme gab. Anscheinend war ich das Opfer einiger interner Vereinsintrigen".

Nach seiner Rückkehr aus Moldawien begann Dovbyk mit Kontinuität zu spielen und etablierte sich in der zweiten Jahreshälfte als Stammspieler bei Dnipro, wo er in 22 Einsätzen sechs Tore erzielte. Im Januar 2018 verpflichtete Midtjylland ihn als Nachfolger für den abgewanderten Alexander Sørloth (der im laufenden Transferfenster auch von der Roma verfolgt wurde), doch sein Abenteuer in Dänemark begann denkbar schlecht:

Kreuzbandriss warf ihn zurück

Der Stürmer hatte Schwierigkeiten, sich einzugewöhnen und saß oft nur auf der Bank. Am 20. Juli änderte sich seine Karriere endgültig, als er sich in der 60. Minute des Spiels Aalborg-Midtjylland einen Riss im Knie zuzog und der medizinische Befund hart ausfiel: Riss des vorderen Kreuzbandes und acht Monate Ausfallzeit!

"Ich war noch nicht reif genug für den Wechsel nach Dänemark. Ich konnte die Sprache nicht, aber ich war begeistert und alles schien wunderbar zu sein, weshalb ich mich entschied, zu gehen. Die Verletzung warf mich um, und es dauerte etwa zwei Jahre, bis ich mich vollständig davon erholt hatte, aber ich wurde sowohl mental als auch körperlich stärker", verriet Artem in einem Interview.

Er gab ein schrittweises Comeback und begann in der Reservemannschaft von Midtjylland, für die er in nur 195 Minuten vier Tore erzielte. Zu Beginn der neuen Saison rotierte er weiterhin zwischen der B- und der ersten Mannschaft, bis er im September auf Leihbasis zu Sönderjyske wechselte. Auch hier gelang es Dovbyk nicht, sich wieder aufzurappeln, und selbst die Zahlen zeugen von den Schwierigkeiten die er dort hatte: 4 Tore und 1 Assist in 23 Einsätzen, bei insgesamt nur 772 Spielminuten.

Neustart in der Heimat

Die Erfahrung in Dänemark erwies sich als eher enttäuschend, und Artem beschloss, in seinem Heimatland neu anzufangen, indem er im August 2020 für etwas mehr als 2 Millionen zum SK Dnipro-1 (der neue Name von Dnipro nach dem Konkurs des Vereins) zurückkehrte:

"Ich hatte das Gefühl, dass irgendetwas nicht richtig lief, dass ich in meiner Karriere in eine Sackgasse geraten war. Ich wollte neu anfangen, und ich wusste, dass ich in der Ukraine die besten Voraussetzungen dafür haben würde.“

Die Entscheidung erwies sich als goldrichtig, und nach seiner ersten Saison (10 Tore in 27 Spielen) blühte der bullige Mittelstürmer regelrecht auf: 2021/22 erzielte er 14 Tore und 5 Vorlagen in nur 18 Spielen, während er 2022/23 nicht mehr zu stoppen war und in 39 Spielen in allen Wettbewerben 29 Tore (24 in der Liga und 5 in 7 Spielen der Conference League) und 8 Vorlagen erzielte. Wirklich beeindruckende Zahlen, die das Interesse vieler europäischer Vereine weckten.

Girona sichert sich die Dienste des ukrainischen Torschützenkönigs

Der Gewinner war Girona, die Dovbyks Freundschaft mit seinem Landsmann Viktor Tsygankov ausnutzten und ihn im Sommer 2023 für fast 8 Millionen nach Spanien transferierten, um Taty Castellanos zu ersetzen, der zu Lazio ging. "Ich der teuerste Einkauf in der Geschichte des Vereins? Ich fühle keinen Druck", so Artems Antwort bei der Pressekonferenz zur Präsentation. Anmaßung? Nein, einfach nur viel Persönlichkeit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Der Mittelstürmer ließ seinen Worten Taten folgen: Sein erstes Tor bei seinem Debüt nach nur 8 Minuten auf dem Platz und 24 Treffer und 8 Vorlagen in seiner ersten Saison in La Liga. Dank seiner unglaublichen Leistungen führte er Girona auf einen historischen dritten Platz in der Tabelle (und damit in die Champions-League) und gewann den Titel des "Pichichi".

Auf den Spuren von Shevchenko

In seinem ersten Jahr in einer der fünf besten europäischen Ligen schrieb Dovbyk Geschichte und wurde Torschützenkönig. Damit durchbrach er eine 14-jährige Vorherrschaft von Real Madrid oder Barcelona (der letzte war Diego Forlan von Atletico Madrid in der Saison 2008/09). Manchmal scheint das Schicksal einen Streich zu spielen: Weißt du, wer in der Torschützenliste hinter Artem liegt? Alexander Sørloth von Villarreal, der Stürmer, den Dovbyk im Januar 2018 noch bei Midtjylland ersetzen sollte.

Der Ukrainer wurde zum "Pichichi" dank eines Elfmeters in der 90. Minute beim 7:0-Sieg gegen Granada am letzten Spieltag der La Liga, bei dem er einen Hattrick erzielte (seinen zweiten in der Liga, nach dem 5:1-Sieg gegen Sevilla). In der Endabrechnung kam Dovbyk auf 24 Tore und Sørloth auf 23. Artem ist damit nach Andriy Shevchenko (24 Tore mit dem AC Mailand in der Saison 2003/04) der zweite Ukrainer, der den Titel des Torschützenkönigs in einer der fünf großen europäischen Ligen gewinnt.

Nach Traumsaison folgte enttäuschende EM

Dovbyk wurde am 21. Juni dieses Jahres 27 Jahre alt, mitten in der Europameisterschaft 2024, an der er mit der ukrainischen Nationalmannschaft teilnahm: eine Erfahrung, die mit null Toren in drei Spielen und einem blamablen Ausscheiden in der Gruppenphase endete, ganz anders als seine Traumsaison in La Liga mit Girona.

Das lag aber sicher weniger an unserem Protagonisten, sondern eher an der kollektiven Leistung der ganzen Nationalmannschaft. Vor allem die 0:3 Niederlage gegen Rumänien sorgte am Ende dafür, dass die Ukraine nach dem 2:1-Sieg über die Slowakei und dem torlosen Remis gegen Belgien mit vier Punkten trotzdem die Koffer packen mussten.

Das macht Dovbyk so stark

Der Ukrainer verkörpert in jeder Hinsicht die Qualitäten, die ein Stürmer auf höchstem Niveau haben muss: Er ist körperlich stark, kann mit dem Rücken zum Tor spielen und verfügt über eine mehr als anständige Technik, wobei er in letzterem Punkt dem ehemaligen Roma-Akteur Lukaku klar überlegen ist.

Dovbyk zeichnete sich auch durch einige Fähigkeiten aus, die man bei Spielern seiner Größe normalerweise nicht erwartet: Er ist eine mehr als valide Option für Freistöße, die von ihm ausschließlich mit dem linken Fuß ausgeführt werden, dem Fuß, der ihm in Spanien einen Namen gemacht hat.

Mit einer Größe von 189 Zentimetern ist er auch sehr gut in der Luft, wo er sich dank seines gut gebauten Körpers in den Zweikämpfen mit gegnerischen Verteidigern durchsetzen kann. So viele gute Eigenschaften, die De Rossi verzaubert sehr wahrscheinlich haben.

Darum war Atletico keine Option

Was Dovbyk, der lange Zeit auch von Atletico Madrid umworben wurde, zur Roma brachte, waren Aussagen, die sein Agent Alex Lundovsky in den letzten Tagen gegenüber 'UkrFootball' machte.

"Atletico ist ein großartiger Verein, aber wir haben hier keine Perspektive für Artem gesehen. Ihr Angebot ist deutlich niedriger als das anderer interessierter Vereine".

Dovbyk wollte nur die Roma, die sich damit endgültig gegen die Konkurrenz von Atletico Madrid durchgesetzt hat. Der Spieler hat seinen Willen gegenüber dem spanischen Klub mit einer Nachricht bekräftigt, die er über seine Agenten an Simeone ausgerichtet hat: „Er hat nicht mehr die Absicht, das Angebot der „Colchoneros“ in Betracht zu ziehen“, was Ghisolfi die Aufgabe erleichterte, den Vertrag mit Girona zügig abzuschließen.

Fazit:

Ja, unser Protagonist kommt für eine ordentliche Ablöse in die Hauptstadt, jedoch stellt er für mich ein klares Lukaku-Update dar. Der in die Jahre gekommene Belgier hat den Biss und die Zielgenauigkeit der letzten Jahre verloren und war technisch noch nie auf einem herausragenden Niveau.

Romas Neuzugang hat zwar nur eine sehr starke Saison in den fünf europäischen Topligen vorzuweisen, doch bringt Qualitäten mit, die die Roma schon lange nicht mehr im Kader zu verzeichnen hatte.

Sollte er verletzungsfrei bleiben und das Vertrauen von Daniele de Rossi bekommen, so bin ich mir sicher, wird der auch in der Serie A eine entscheidende Rolle spielen und vor allem die Roma in der Offensive wesentlich gefährlicher machen.

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