Der Sohn von Zlatan Ibrahimovic sorgt gerade in der Primavera des AC Mailand für Furore. Drei Tore in vier Partien brachten Maximilian Seger Ibrahimovic in den Fokus der Tifosi. Wir wollen euch heute den potentiellen Erben von Vater Zlatan genauer vorstellen. (Bild: IMAGO / Propaganda Photo)
Von der Tribüne aus rufen ihm einige zu: "Vai Zlatan!" (dt. „Auf gehts Zlatan“!). Und in der Tat weckt die Aufschrift „Ibrahimovic 11“ auf seinem Rücken mehr als nur ein paar Erinnerungen. Doch Maximilian Ibrahimovic ist nicht sein Vater. Er ist es nicht, was die technischen Eigenschaften, die Position auf dem Spielfeld und den Körperbau angeht. Lediglich sein langer Hals erinnert an Zlatan.
Zlatan ist auch nur sein zweiter Vorname. Und Ibrahimovic ist in Wahrheit nur einer seiner beiden Nachnamen: Der erste ist der seiner Mutter, nämlich Seger. Ibra ließ seinem Sohn die Wahl, welchen Namen er wählen möchte und wies ihn darauf hin, dass er stärker als sein Vater sein muss, wenn er es ganz nach oben schaffen möchte.
Denn der Name Ibrahimovic weckt Erwartungen, an denen sich der Filius messen lassen muss. Aber wenn es eine Sache gibt, die Ibra Junior und Ibra Senior jetzt schon gemeinsam haben, dann ist es die Fähigkeit, zielstrebig aufs Tor zu dribbeln, mental stark zu sein und das Runde im Eckigen unterzubringen.
Dabei interessierte sich Maximilian als Kind so viel für Fußball, wie sein Vater über die Meinungen anderer. Wenn Ibra seinen Sohn mit auf den Fußballplatz nahm, um mit ihm zu trainieren, "beobachtete dieser lieber die Vögel und langweilte sich", offenbarte Zlatan in seinem neuen Buch "Adrenalin". Die Wende brachte tatsächlich das Playstation Spiel Fifa, in der die Liebe zum Fußball geweckt wurde.
17-year-old Maximilian Ibrahimovic has scored 3 goals in his first four Campionato Primavera games for Milan U-19.
— Football Talent Scout - Jacek Kulig (@FTalentScout) September 15, 2024
A promising start at this level for Zlatan's son! 🔴⚫️ pic.twitter.com/CeaumcXgcX
Tolle Dribblings und Tore
Drei Tore in vier Partien: Maximilians Bilanz zu Beginn der Saison in der Primavera-Mannschaft des AC Mailand ist beeindruckend und verheißt Gutes. Aber, wir wiederholen, Maxi ist kein Zlatan. Er ist blond, großgewachsen, aber kein Riese (etwa zehn Zentimeter kleiner als sein Vater) und spielt auf dem linken Flügel.
Ibra Junior ist kein Mittelstürmer, sondern ein Fußballer, der sich eher durch sein Dribbling und seine herausragende Technik auszeichnet. Er dribbelt gerne vom linken Flügel ins Zentrum und sucht schnell den Abschluss: ein Spiel, das er sehr gut beherrscht. Letzte Woche, gegen Empoli, hat er genau so ein Tor erzielt: Dribbling mit rechts, kraftvoller Schuss mit links. Unter die Latte.
An Abschlüssen und Toren mangelt es ihm gewiss nicht: Im ersten Ligaspiel gegen Udinese hatte er bereits zwei Treffer erzielt. Das erste war ein Tor aus wenigen Metern, das zweite ein schöner Rechtsschuss von der Strafraumgrenze flach links ins Eck.
Er hat bereits herausragende Anlagen, jedoch auch noch Defizite, an denen er arbeiten muss. Dennoch genießt er auf dem Spielfeld viele Freiheiten: Er hat viele Ballkontakte, er dribbelt und wird oft gefoult, manchmal schießt er, manchmal verliert er leichfertig den Ball.
Man darf ihn sich auch nicht als Flügelstürmer à la Leao vorstellen. Eher als einen offensiv ausgerichteten Mittelfeldspieler, der vom Flügel aus agiert. Mit exzellenter Technik und der Fähigkeit Tore zu schießen. Wenn er das Toreschießen nicht im Blut hat, wer sollte es bei dieser DNA dann haben?
Like father like son 🇸🇪
— Italian Football TV (@IFTVofficial) September 14, 2024
Maximilian Ibrahimovic scores a goal for Milan’s primavera team just like Zlatan used to 👏
pic.twitter.com/NphegL7Vv7
Druck und Vermächtnis
Er trägt einen schweren Nachnamen auf seinen Schultern. Manche empfinden es als Last, er allerdings nicht. Meistens fällt der Druck von ihm ab, sehr zur Freude von Vater Zlatan. Maxi ignoriert bisher die Gazzetten erfolgreich und besitzt dank seines Vaters kein Social Media Account, da dieser seine Söhne vor Anfeindungen aus dem Internet schützen will.
Er hat einen weniger „feurigen“ Charakter als der junge Ibra von Malmö und Ajax, aber dieselbe Entschlossenheit. Wie sein Vater hat er sich entschieden, das Trikot mit der Nummer elf zu tragen. Zu den 93 Toren von Zlatan in 163 Spielen beim AC Mailand kommen also noch die drei von Maximilian aus der Primavera hinzu.
Ibras Vermächtnis könnte in paar Jahren bei den Rossoneri nicht nur durch Maximilian fortgeführt werden, denn der jüngere Bruder Vincent (16) spielt ebenfalls als sehr spielintelligenter Sechser in Milans U17 eine tragende Rolle. Die neue Generation Ibrahimovic steckt also gerade in der Pipeline und die Tifosi der Rossoneri können es kaum abwarten Zlatans Söhne in der Serie A anzufeuern...