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Mehr als nur ein Theo-Ersatz? | Juan Miranda (23) im Porträt

Mehr als nur ein Theo-Ersatz? | Juan Miranda (23) im Porträt

Seit Monaten versuchte die AC Mailand Juan Miranda von Betis Sevilla zu verpflichten und hat sich nun mit dem Ex-Schalker geeinigt. Und nun das Entscheidende: Er wird 2024 kommen, die Frage ist nur ob bereits im Januar, oder im Sommer. Sollte der 23-jährige Spanier im Winter wechseln, könnte Betis noch eine geringe Ablöse erzielen, da dessen Vertrag im Juni ausläuft.

Er gilt als ein Spieler mit bereits konstanten Leistungen, aber möglicherweise noch mit reichlich Raum für Verbesserungen. Aufgrund seines noch jungen und entwicklungsfähigen Alters und seiner technischen Eigenschaften könnte er das ideale Element sein, um die Abwehrreihe der Rossoneri zu verstärken.

Seine natürliche Rolle ist die des linken Außenverteidigers, und daher könnte er in dem Kader, der Stefano Pioli zur Verfügung steht, idealerweise die vakante Rolle des Stellvertreters von Theo Hernandez einnehmen. Juan Miranda wäre jedoch mehr als nur eine Alternative für Milan. Er ist nämlich ein überdurchschnittlicher Spieler, der bereits viel Erfahrung gesammelt hat.

Ausbildung in Barcas La Masia

Juan Miranda vollendete seinen Werdegang in einer der wichtigsten Jugendabteilungen des Weltfußballs: In der La Masia des FC Barcelona. Er kam 2014 dorthin, nachdem er in sehr jungen Jahren zu Betis, dem Verein seines Herzens, gewechselt war. In der Jugendakademie der „Blaugrana“ durchlief er alle Jahrgänge und etablierte sich als einer der interessantesten Jugendspieler überhaupt.

Im Jahr 2018 gewann er die Youth League (er stand im Finale gegen Chelsea in der Startelf) und gab kurz darauf sein Debüt in der ersten Mannschaft in einem Spiel der Copa del Rey gegen Leonesa. Im Dezember desselben Jahres gab er auch sein Debüt (als Stammspieler) in der Champions League in einem Gruppenspiel, das 1:1-Unentschieden gegen Tottenham endete.

Abenteuer in Schalke endet vorzeitig

Seine erste richtige Saison als Profi endete mit insgesamt vier Einsätzen und dem Gewinn einer Meisterschaft und eines spanischen Superpokals. Im Sommer 2019 hat der FC Barcelona Juan Miranda für zwei Jahre an Schalke 04 ausgeliehen.

In Deutschland lief es nicht wie geplant, der junge Außenverteidiger fand nur wenig Platz im Kader der Knappen und so beschloss Barcelona im darauffolgenden Sommer, die Leihe aufzulösen und ihn zurück zur Basis zu holen. Einen Monat später gaben die Andalusier den Linksverteidiger an Betis ab, welche ihn mit einem Rückkaufrecht ausstattete (von dem später Gebrauch gemacht wurde).

Nach zwei guten Jahren bei den „Verdiblancos“ begann Miranda sich in der Saison 2022/23 zu profilieren, in der er insgesamt 31 Mal zum Einsatz kam und drei Tore (alle in der Liga) erzielte. In der vorangegangenen Saison 2021/22 vielleicht die größte Genugtuung seiner Karriere: Er gewann mit Betis die Copa del Rey, wobei er unter anderem den entscheidenden Elfmeter gegen Valencia verwandelte (1:1 das Ergebnis nach Verlängerung).

Stärken

Der linke Außenverteidiger Juan Miranda ist ein Spieler, welcher vor allem durch seine Schnelligkeit und seine progressiven Läufe besticht. Er verfügt über einen hervorragenden Körperbau (185 cm bei 71 kg), ist sehr schnell, technisch stark am Ball und versorgt die Betis-Angreifer mit hervorragenden Flanken.

Im Laufe seiner Karriere hat er Spanien mit der U17 (Europameister 2017), der U19 (Europameister 2019), der Olympiamannschaft (Silber in Tokio 2020), der U21 (ein dritter und ein zweiter Platz bei der Europameisterschaft) und der A-Nationalmannschaft (ein Freundschaftsspiel gegen Litauen 2021 mit einem Tor) vertreten.)

Erstaunliches Torjägerpotenzial

Im modernen Fußball wurden dem linken Außenverteidiger viele Rollen zugewiesen, da sich die Taktik in den letzten zehn Jahren stark weiterentwickelt hat, von Pep Guardiola, der Fabian Delph ins Mittelfeld verlegte, bis hin zu Carlo Ancelotti, der Eduardo Camavinga auf diese Position versetzte, weil der Trainer die Fähigkeiten der Spieler in verschiedenen Spielphasen mehr schätzte.

In Mirandas Fall unterscheidet er sich ebenfalls von den beiden genannten Spielern, da er ein gutes Gespür dafür hat, den Strafraum zu attackieren, was der Mannschaft helfen könnte, Chancen zu kreieren.

In La Liga 2022/23 erzielte Miranda in 21 Einsätzen nur drei Tore, was nicht gerade viel ist, aber die Statistik gibt mehr Aufschluss über seine Offensivaktionen. Erstens ist er gut darin, in die Torschusszone (Strafraummitte) oder sogar in den Sechzehnmeterraum zu gelangen und dort abzuschließen. Zweitens hatte er 2,21 xG aus 21 Schüssen und ein durchschnittliches xG/Schuss von 0,11; dies sind beeindruckende Zahlen, wenn wir sie mit anderen Linksverteidigern in La Liga vergleichen.

Bessere Stats als Jordi Alba

Nehmen wir zum Beispiel den Linksverteidiger der ersten Wahl des FC Barcelona in der letzten Saison, Jordi Alba, der 2648 Minuten und 30 Spiele in einer Mannschaft mit Ballbesitz spielte, aber ein Tor weniger erzielte als Miranda. Der Kontrast zeigt sich auch in anderen Zahlen: Alba gab nur 14 Schüsse ab, obwohl er mehr spielte, und die Summe der xG beträgt 0,74, also nur etwa ein Drittel von Miranda, was zu einem xG/Schuss von 0,05 führt.

Diese Zahlen spiegeln Mirandas Qualität wider, den Strafraum anzugreifen und sich in eine gute Schussposition zu bringen, nur dass es ihm noch etwas am Effektivität fehlt, worin er sich allerdings aufgrund seines Alters noch verbessern kann.

Ein schnellerer Alonso?

Interessanterweise ist Miranda nicht der klassische Außenverteidiger. Stattdessen könnte er eher Marcos Alonso, nur in schnell, ähneln, der ebenfalls bei Barcelona spielte, aber einen ganz anderen Spielstil hatte. Miranda sollte mit Alonso in seiner besten Saison verglichen werden - 2016/17 unter Antonio Conte, in der Alonso sechs Tore erzielte und 3,9 xG in der Premier League-Siegersaison verzeichnete.

Sein xG/Schuss liegt mit 0,09 sehr nah an dem Wert, den Miranda erreicht hat (0,11). Alonso hatte direkte Freistoßtore außerhalb des Strafraums. Gleichzeitig hat Miranda in der vergangenen Saison in La Liga bei diesen Gelegenheiten kein Tor erzielt.

In einem Freundschaftsspiel gegen die Fiorentina im Sommer 2022 erzielte er jedoch auch ein direktes Freistoßtor - im Jahr 2021 erzielte er in einem U21-Spiel gegen Litauen einen hervorragenden Standard.

Noch besserer Schienenspieler?

Er hat das Potenzial, der nächste Alonso zu werden, und ähnlich wie sein Landsmann könnten Trainer Miranda vielleicht auf der Schienenposition einsetzen, um ihn näher an den Strafraum zu bringen, so wie Denzel Dumfries bei Inter unter Simone Inzaghi.

Ein weiterer kritischer Punkt ist, dass Alonso eine ähnliche Schussposition wie Miranda hat. Wenn der Linksverteidiger von Betis in diesem Bereich an seinem Abschluss arbeiten würde, könnte er noch mehr Tore erzielen.

In Bezug auf Milan könnte Miranda gut passen, da der Cheftrainer Stefano Pioli in seinen Ballbesitzphasen auch gerne falsche Flügelspieler einsetzt, damit diese sich ins Zentrum bewegen, und damit die Außenverteidiger viel Platz zum Angreifen haben.

Gute Pässe im Spielaufbau

Miranda brachte sich nicht nur in günstige Positionen im offensiven Drittel, um den Gegner zu gefährden, sondern konnte auch in der Aufbauphase mit seinem guten Passspiel beitragen. In diesem Abschnitt haben wir damit begonnen, sein Spiel anhand von Datenanalysen besser zu verstehen.

Es gibt offensichtliche Beobachtungen, dass z.B. Alba der beste Spieler ist, wenn es darum geht, progressive Pässe im Spiel zu spielen. Gleichzeitig waren Spieler wie Balde, García und Alfonso Pedraza in der Lage, den Ball mit ihrer Explosivität nach vorne zu tragen.

Miranda unterschied sich von dieser Art von Spielern. Sein Durchschnitt lag bei 1,35 progressiven Läufen/90, was okay, aber nicht beeindruckend ist. Aber er hat 9,4 progressive Pässe/90, was zeigt, dass Miranda seinem Team mit Pässen signifikant helfen kann, den Angriff voranzutreiben.

Bei der offensiven Beteiligung in Strafraumnähe in Bezug auf die Anzahl der Abschlüsse in der Tiefe/90 und der Berührungen im Strafraum/90 war Alba weitaus besser als alle anderen, da er in beiden Kennzahlen an der Spitze lag.

Faszinierend ist auch Miranda, der als zweitbester Spieler mit 1,58 tiefen Abschlüssen/90, also weitaus mehr als Camavinga, und 1,69 Berührungen im Strafraum/90 zu finden ist. Das zeigt, dass er im Strafraum sowohl als Vorlagengeber als auch als Empfänger ordentlich abliefern kann.

Probleme in den Zweikämpfen

Wenn Miranda auf breiteren Positionen eingesetzt wurde, war er auch sehr gut darin, die Passwege nach innen zu finden und die Aktionen des Gegners zu lesen. Er kann sich allerdings in der Verteidigung verbessern. Obwohl er sehr gut mit dem Ball umgehen kann, muss Miranda noch viel an seinem Defensivspiel arbeiten, um ein besserer Spieler zu werden, vor allem in 1-gegen-1-Situationen.

Miranda hatte einen Durchschnitt von 6,64 Abwehrduellen/90, was nicht schlecht ist - es zeigt, dass er sich nicht vor den Zweikämpfen scheut. Die Erfolgsquote von 55,93 % hätte jedoch besser sein müssen, da der Gegner ihn zu oft ausspielen konnte.

Und wir konnten auch sehen, dass Miranda gegen dynamische Spieler große Probleme hatte, da er zu schnell die Balance verliert. Er wurde zu nervös, was sich auf das Timing seiner Angriffe auswirkte, und er neigte dazu, diese falsch einzuschätzen.

Im Finale der U21-Europameisterschaft hatte Cole Palmer beispielsweise einige gute Momente gegen Miranda mit seinen Richtungswechseln; Miranda ließ sich von seiner vorgetäuschten Flanke völlig täuschen und erlaubte Palmer, bis zur Grundlinie zu stürmen.

So war es auch gegen den Athletic Club in der letzten Saison, als Iñaki Williams die Chance hatte, ihn in 1v1-Situationen zu fordern. Miranda versuchte oft, ihn zu früh herauszufordern und verpasste den Ball völlig, so dass er Williams die Möglichkeit gab, nach innen zu gehen oder zu flanken.

Fazit

Wie diese Analyse zeigt, könnte Miranda ein spannender Spieler sein, der in absehbarer Zeit für die Nationalmannschaft bereit ist. Was das Stellungsspiel angeht, ist er vielleicht nicht die beste Option, aber der gebürtige Andalusier ist in der Nähe des gegnerischen Strafraums torgefährlich und könnte der Mannschaft helfen, die Abwehr zu überwinden.

Natürlich ist er noch jung, und wie wir bereits angedeutet haben, gibt es Dinge, die Miranda in seinem Spiel noch verbessern kann, aber es wäre eine spannende Saison, wenn er bei den Rossoneri weiter an seiner Effektivität arbeitet und Defensive arbeitet, um dann zu einem Weltklassespieler avanciert.

Milan hat sich sehr um ihn bemüht und es gibt einen nicht unerheblichen Faktor, der für ihn spricht: Der Vertrag, der den Spieler an Betis bindet, läuft im Juni 2024 aus. Ob er im Januar oder im Sommer kommen wird, ist noch nicht ganz geklärt.

Sicher scheint nur, dass er zu den Rossoneri wechselt, die als Theo-Ersatz wiederholt auf Notlösungen wie Primavera-Talent Davide Bartesaghi oder Alessandro Florenzi setzten.

Mit der Verpflichtung von Juan Miranda hätten die Rossoneri den erheblichen Qualitätsfall des Teams bei einem Ausfall von Theo Hernandez gestoppt und einen weiteren Spieler verpflichtet der perfekt in die Spiel- und Transferphilosophie des Vereins passt.

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