Vor dem gestrigen Spiel des AC Milan gegen die US Sassuolo offenbarte Paolo Maldini, dass er keine Ahnung von der Einführung einer Super League hatte, bis er sie am Sonntagabend sah und bestätigte damit, dass sie ohne seine Beteiligung beschlossen wurde.
Die La Repubblica berichtet nun, dass Ivan Gazidis (56) von Paolo Maldini aufgehalten wurde, als er der Mannschaft die Teilnahme an der Super League erklären wollte. Die Zeitung behauptet, dass der CEO am Morgen nach der Bekanntgabe zu den Spielern sprechen und erklären wollte, was passiert war.
Maldini soll seinen Kollegen jedoch daran gehindert haben, die Umkleidekabine zu betreten, da er den ehemaligen Arsenal-Manager bat, "die Athleten aus den Management-Themen herauszuhalten und das Geschäftliche nicht mit dem Sportlichen zu vermischen".
Pioli: „Super League hat uns nicht abgelenkt“
Doch das Ganze scheint die Mannschaft Milans stark verunsichert zu haben, wenngleich Trainer Pioli dies nach der unglücklichen 1:2-Niederlage gegen US Sassuolo nicht zugeben wollte: "Es hat uns nicht abgelenkt. Nichts lenkt uns ab. Wir sind auf unser Ziel fokussiert."
Der verbleibende Teil der Saison wird sehr schwierig sein, aber wir müssen fokussiert bleiben und dürfen uns nicht von etwas ablenken lassen, das wir noch nicht entschieden haben", betonte der Trainer. Doch kann sich das Team wirklich von dem Zwist zwischen Maldini und Gazidis abgrenzen?
Waren es doch grade die Akteure die sonst immer hochkonzentriert zu Werke gehen. Gerade die beiden sonst sehr zuverlässigen Innenverteidiger Kjaer und Tomori sahen bei den beiden Gegentreffer durch U21-Nationalstürmer Raspadori besonders unglücklich aus.
Auch Inter schien beim 1:1 gegen Aufsteiger Spezia nicht richtig bei der Sache zu sein. Einzig Juventus wusste an diesem Spieltag zugegebenermaßen gegen das stark abstiegsbedrohte Parma zu überzeugen. Doch wie sich die alte Dame gegen stärkere Gegner behaupten wird, wird man sehen.
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— SempreMilan (@SempreMilanCom) April 22, 2021
🗣 "Milan tension. Gazidis in the front line, Maldini goes to tackle." pic.twitter.com/dNpkQfXwPo
UEFA kündigt Konsequenzen an
Es bleibt also abzuwarten inwiefern der ganze Rummel um die Super League die beteiligten Protagonisten im Endspurt der Saison noch beschäftigen wird, zumal Florentino Perez heute betonte, dass die beiden Mailänder Clubs noch nicht ausgetreten seien.
"Juventus und Milan sind nicht ausgestiegen, während Barcelona darüber nachdenkt. Vielleicht können wir das Projekt mit den Top Vier in Spanien ein wenig ändern", sagte Real Madrid und Super League Präsident Perez gegenüber El Larguero.
Auch UEFA-Boss Aleksander Čeferin deutete Konsequenzen für die italienischen Vereine an. Es kann also sein, dass die UEFA die Italiener für die nächste Saison einfach aus der Champions League ausschließt. Auch das wird für eine Menge Irritation unter den Spielern sorgen und könnte zu einem heftigen Bumerang-Effekt führen.