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WM ohne den Europameister | Das sind die Gründe für Italiens Scheitern

WM ohne den Europameister | Das sind die Gründe für Italiens Scheitern

Italien hatte das Schicksal in der WM-Qualifikation selbst in der Hand, verpasste aber die Teilnahme an der WM 2022 in Katar aufgrund einiger entscheidender Fehler, darunter Jorginhos Fehlschüsse vom Elfmeterpunkt gegen den späteren Gruppensieger Schweiz. (Foto: IMAGO / ULMER Pressebildagentur)

Der „Regista“ des FC Chelsea verschoss in der Qualifikationsgruppe gegen die Schweizer zwei Elfmeter und zwang die Azzurri damit zu zwei Unentschieden. Der ehemalige Star von Napoli und Hellas Verona ist sich bewusst, wie schwer diese beiden Fehler für die Azzurri waren und offenbarte, dass ihn „die Erinnerung daran für den Rest seines Lebens verfolgen wird.“

Jorginho ist jedoch bei weitem nicht der einzige Schuldige für das zweite WM-Fiasko der Azzurri in Folge, denn viele andere Fehler haben den amtierenden Europameister gleichermaßen die Qualifikation gekostet.

Italy vs. Bulgaria 1-1: Florenzi

September 2021, Italiens erstes Spiel als Europameister. Federico Chiesa brachte die Azzurri nach 16 Minuten in Führung, doch Atanas Iliev glich noch vor der Pause aus. Er nutzte einen groben Abwehrfehler von Milans Alessandro Florenzi, der den Weg für Kiril Despodovs Flanke von links ebnete.

Schweiz-Italien 0:0: Berardi und Jorginho

Drei Tage später reisten die Azzurri in die Schweiz und mussten sich mit einem 0:0-Unentschieden abfinden. Vor Jorginhos Fehlschuss in der zweiten Halbzeit, vergab Domenico Berardi eine Riesenchance im Strafraum, als er nach einer tollen Vorlage von Manuel Locatelli nicht ins Netz traf. In gewisser Weise war es sogar einfacher als Jorginhos Elfmeter, aber Yann Sommer konnte den Flügelspieler von Sassuolo in die Schranken weisen, bevor er auch den Elfmeter hielt.

Italien-Schweiz 1:1: Barella und Jorginho

Zwei Monate später (12. November) empfingen die Azzurri die Schweiz zum Rückspiel im Stadio Olimpico in Rom. Erneut war Torhüter Yann Sommer entscheidend. In der ersten Halbzeit geriet Italien mit einem Tor in Rückstand, doch Giovanni Di Lorenzo gelang noch vor der Pause der Ausgleich.

Wenige Minuten vor dem Treffer des Neapel-Akteurs hatte Nicolò Barella eine weitere Großchance, ein Tor zu erzielen. In der zweiten Halbzeit verschoss Jorginho dann seinen dritten Elfmeter in Folge für die Azzurri und setzte diesen über die Latte.

Italien-Nordmazedonien 0:1: Berardi

Italien dominierte das Spiel, hatte 32 Schüsse, fünf davon aufs Tor, aber Nordmazedonien brauchte nur zwei, um den Siegtreffer zu erzielen. Von allen italienischen Chancen war die unglaublichste wahrscheinlich die von Berardi, der einen Pass von Stole Dimitrievski abfing, aber mit einem schwachen Abschluss das leere Tor nicht traf.

Am Ende war es sicherlich fehlende Nervenstärke die den Italienern die WM kostete. Denn sowohl Berardi als auch Jorginho beweisen Woche für Woche in ihren Vereinen, dass sie eiskalt im Abschluss sind (Berardi), oder auch sicher Elfmeter verwandeln können (Jorginho).

Italien hat ein Mittelstürmerproblem

Luca Toni, Gianluca Vialli oder Christian Vieri – Namen die in der Vergangenheit für garantierte Tore standen und sich in jedem System irgendwie etablieren konnten. Diesen Luxus genießt Mancini aktuell bei weitem nicht. Denn mit Immobile steht ihm lediglich ein Stürmer zur Verfügung der zwar in der Liga regelmäßig trifft, aber noch nie wirklich in der Nationalmannschaft überzeugen konnte.

Zudem passt Immobile als Konterstürmer nicht wirklich in das ballbesitzorientierte Spiel Mancinis. Kaum Räume, geschweige denn Tiefe die der Lazio-Mann für sein Spiel benötigt. Zudem ist Immobile nicht der beste Kombinationsstürmer und kann die Bälle gegen physisch starke Innenverteidiger nicht behaupten, was ihm das Leben als einzige Spitze noch schwerer zu machen scheint – siehe seine Zeit beim BVB.

Belotti ausser Form

Andrea Belotti hatte diese Saison mit einigen Verletzungen zu kämpfen und konnte in der Nationalmannschaft ebenfalls nicht überzeugen, obwohl er vom Spielerprofil her besser ins System passt, aber ihm häufig die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor fehlte, welche wiederum Immobile auszeichnet.

Spieler wie Gianluca Scamacca und Giacomo Raspadori sind sehr vielversprechende Talente, welche aber noch ein bis zwei Jahre brauchen werden um internationales Top-Niveau zu erreichen. Von Mario Balotelli brauchen wir trotz meiner Sympathie für ihn, besser nicht reden.

Mancinis System geknackt?

Seit dem Halbfinale gegen Spanien scheint es, als sei Mancinis Taktik entschlüsselt worden. Denn seitdem konnten die Azzurri nicht mehr so überzeugen wie bei der EM-Endrunde. Die Trainer haben sich mittlerweile auf den vierfachen Weltmeister eingestellt und wissen, wenn sie das Zentrum dicht machen, dass über die Flügel oder bei Standards aufgrund der fehlenden Kopfballstärke kaum Gefahr droht.

Mancini war nach dem Gewinn des EM-Titels, ähnlich wie Yogi Löw nach der WM, zu selbstgefällig und hätte schon vorher an einigen taktischen Schrauben drehen müssen, um die Gegner hin und wieder mal überraschen zu können. Einen kopfballstarken Stoßstürmer zu nominieren, wie Conte es 2016 mit Graciano Pellé gemacht hat, hätte dem Kader gegen Gegner wie Nordmazedonien extrem gut getan.

In der Nationalmannschaft die Erwartungen einer ganzen Nation zu tragen, scheint neben den angeführten Problemen noch eine zu große Herausforderung für einige Akteure der Azzurri zu sein. Es fehlt Qualität, taktische Flexibilität und an nervenstarken Leadern…

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