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Champions League Achtelfinale Vorschau: Wer zeigt RB Leipzig gegen Manchester City?

Als letzte deutsche Mannschaft bestreitet RB Leipzig heute sein Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester City und zeitgleich muss der FC Porto bei Inter Mailand ran. Die Spiele werden live im TV und Live-Stream übertragen. Während die Roten Bullen trotz Heimvorteils als Außenseiter in die Partie gehen, wird das Italienisch-Portugiesische Duell ein Spiel auf Augenhöhe werden. (Bild: IMAGO / motivio)

Gewinnen die Citizens dieses Jahr die Königsklasse?

Jedes Jahr aufs neue oder "neues Jahr neues Glück?!" heißt es für Pep Guardiola und Manchester City. Doch zunächst müssen sie erstmal die Roten Bullen aus Leipzig bezwingen, was kein leichtes Unterfangen sein wird. Seit Marco Rose das Zepter von Domeneco Tedesco übernommen hat läuft es bei den Leipzigern. Mit erfrischendem Offensivfußball, wie man es von der RB-Schmiede gewohnt ist, sind sie wieder auf der Erfolgsspur und wollen ihre starke Form nahtlos fortsetzen. Dabei kommt es auch zum Duell von Erling Haaland gegen seinen Ex-Trainer und "Ex-Verein", da er beim Partnerverein in Salzburg seinen internationalen Durchbruch erleben konnte.

Von allen Achtelfinal-Teilnehmern stellt Leipzig mit 9 Gegentoren die schwächste Defensive, während ManCity mit 2 Gegentoren zusammen mit den Bayern die stärkste Hintermannschaft hat. In der Champions League Saison 21/22 trafen die beiden Klubs in der Gruppenphase schon einmal aufeinander, wo die Leipziger ihr Heimspiel sogar mti 2:1 gegen Peps Truppe für sich entscheiden konnte. Das Hinspiel in Manchester hatten sie noch mit 6:3 verloren gehabt. City geht als klarer Favorit in die Partie, doch ein Selbstläufer dürfte es nicht werden. Hinten reinstellen werden sich beide Teams nicht, sodass es ein packendes Spiel mit vielen Torchancen und Toren werden könnte.

Goelgetter Mehdi Taremi soll´s richten

Was haben beide außer die blaue Farbe in ihren Vereinswappen gemeinsam? Mehr als man glauben mag. Beide belegen in ihren nationalen Ligen den zweiten Platz, haben am vergangenen Samstag jeweils ihr Heimspiel gewonnen, haben in der Champions League Gruppenphase jeweils 7 Gegentore kassiert, hatten in ihren Gruppen eine deutsche Mannschaft als Gegner und haben eine spanische Topmannschaft aus dem Wettbewerb gekegelt. Während Inter sich gegen FC Barcelona behaupten konnte und hinter dem FC Bayern München den zweiten Platz belegte, ließen die Portugiesen Atletico Madrid und Bayer 04 Leverkusen hinter sich und qualifizierten sich als Gruppensieger für das Achtelfinale. Und da wäre natürlich noch José Mourinho, der mit beiden Mannschaften die Champions League gewinnen konnte.

In der Champions League trafen die Klubs viermal aufeinander, alle vier Spiele fanden 2005 statt. Die Statistik spricht zwar mit zwei Siegen und einem Unentschieden für Inter, doch dieses Jahr dürfte es ein Spiel auf Augenhöhe sein. Die Portugiesen befinden sich derzeit in bestechender Form und haben nicht nur die letzten 10 Pflichtspiele allesamt gewonnen und insgesamt nur drei Gegentore hinnehmen, sondern sind seit dem 21. Oktober 2022 ungeschlagen (0:1 Niederlage gegen Benfica Lissabon). Der mit bereits 5 Treffern (2 Assists) viertbeste Torschütze im laufenden Wettbewerb, Mehdi Taremi, ist dabei der Spieler auf den es ankommen wird. Inter Mailand hat sich nach einem missglückten Saisonstart wieder gefangen, liegt in der Serie A allerdings mit 15 Rückstand auf den Tabellenführer SSC Neapel weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Umso mehr werden die Nerazzurri alles dransetzen, um in der Königsklasse das Viertelfinale zu erreichen.

DAZN überträgt beide Spiele

Beide Partien werden sowohl als Einzelspiel als auch in der Konferenz übertragen Die Vorberichte beginnen ab 20:15 Uhr; Anpfiff ist wie gewohnt um 21:00 Uhr

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Keyhanfar im Interview: "In Leverkusen alles raushauen, mutig sein und unseren Fußball spielen"

In unserer Serie "Das Kickfieber-Interview – Heute mit ..." wollen wir Euch in jeder Ausgabe ein spannendes Interview mit einem Protagonisten aus der Fußballszene präsentieren. Dabei erwarten Euch interessante Einblicke hinter die Kulissen der Welt des Fußballs, die mit Sicherheit den einen oder anderen von Euch zum Nachdenken bringen werden.

In der heutigen Ausgabe ist dieser Protagonist Babak Keyhanfar, Co-Trainer beim 1.FSV Mainz 05.

Babak Keyhanfar 1 FSV Mainz 05

Salam Babak jan, ihr habt zuletzt in der Bundesliga 7 von 15 Punkten geholt und, seid dazu DFB-Pokal-Achtelfinale gegen die Bayern ausgeschieden. Wie bewertest Du den Auftakt ins neue Jahr?

Für die Vereine war das jetzt eine neue Situation mit der langen WM-Pause und damit einhergehend eine andere Art der Vorbereitung. Deshalb war es nicht einfach einzuschätzen, wo man steht. Leistungstechnisch sind wir mit den letzten Spielen sehr zufrieden und wir haben es geschafft, dass durch die Pause keine Delle entstanden ist und wir gut im Saft sind. Das ist grundsätzlich schon eine gute Punktausbeute für uns. Auch die Leistung stimmt uns sehr zufrieden, insbesondere das letzte Spiel gegen Augsburg (3:1 für Mainz 05) war sehr wichtig und von der Performance her das vielleicht beste Spiel in dieser Saison. Die Niederlagen gegen die Spitzenteams Union Berlin und Borussia Dortmund (beide Spiele mit 1:2 verloren) waren sehr knapp und wir hätten sicherlich mehr verdient gehabt.

Was ist euer Saisonziel? Was habt ihr euch vorgenommen? Woran habt ihr in der Winterpause euren Fokus gelegt? Zum 7. Platz, der möglicherweise für das internationale Geschäft reicht, habt ihr nur 4 Punkte Rückstand.

Für uns ist es erstmal wichtig, dass wir uns inhaltliche Ziele setzen. Wir hatten uns vorgenommen, dass wir stabiler werden als noch in der Hinrunde und die Verteidigung der gesamten Mannschaft zu verbessern. Genau das hat uns die zwei Jahre zuvor ausgemacht, allerdings hatten wir viele verletzungsbedingte Wechsel zur neuen Saison und mussten uns auch wegen den Abgängen in der Abwehr von Moussa Niakhaté und Jeremiah St. Juste, die eine wichtige Rolle gespielt hatten, erstmal finden und die Abwehrzentrale umbauen. Wir möchten wieder zurück zu den Basics und sind auf einem guten Weg. Als Mainz 05 ist es wichtig, sich auch kurzfristige Ziele zu setzen und auf die Punktausbeute zu schauen, aber im Vordergrund steht die Weiterentwicklung der Mannschaft als langfristiges Ziel und deshalb beschäftigen wir uns nicht damit, wo wir am 34. Spieltag stehen werden.

Jetzt spielt ihr am Sonntag gegen Bayer 04 Leverkusen, euren direkten Tabellennachbarn und einen eigentlichen Europapokal-Teilnehmer. Inwieweit verspürt ihr nach der 0:3 Heimniederlage im Hinspiel eine extra Motivation euch zu revanchieren?

Ich denke nicht, dass das Hinspiel bei uns in den Köpfen steckt, sondern wir fokussieren uns darauf, an die starken Leistungen der letzten Spiele, insbesondere gegen Augsburg, nahtlos anzuknüpfen und denselben Mut und die Gier an den Tag zu legen. Leverkusen ist ein starker Gegner und hat eine unglaubliche Qualität im Kader, auch wenn sie zu Beginn der Saison Schwierigkeiten hatten und aktuell nur im Tabellenmittelfeld stehen. Es wird eine große Aufgabe, aber wenn wir alles raushauen, mutig sind und unseren Fußball spielen, können wir dort mit Sicherheit etwas mitnehmen.

„Es ist aber grundsätzlich wichtig, wie du mit den Spielern umgehst." (Babak Keyhanfar)

In deiner aktiven Spielerkarriere hast Du unter anderem bei Basara Mainz und dem SV Gonsenheim in der Oberliga gespielt, was auch die höchste Spielklasse für dich war. Später hast Du dann beim SV Gonsenheim in den Saisons 2016/17 und 2017/18 auch als Cheftrainer gearbeitet. Inwieweit beeinträchtigt dich deine fehlende Erfahrung im Profifußball im Umgang mit gestandenen Bundesligaspielern? Was für ein Trainertyp bist Du?

Das wichtigste ist, dass man mit Spielern wie mit "ganz normalen" Menschen umgeht, authentisch bleibt und keine Rolle spielt. Ich versuche offen und ehrlich mit den Jungs umzugehen, ihnen klar sagen, was man von ihnen erwartet und dadurch ein gutes Verhältnis aufzubauen. Die Art und Weite, wie man den Spielern begegnet, bekommt man von ihnen auch zurück.

Natürlich stimmt es, dass ich keine aktive Profikarriere hatte, war aber sehr lange im gehobenen Amateurfußball unterwegs und viele Abläufe sind identisch zu den Profis. Klar gibt es einiges, was neu dazugekommen ist und das ich gelernt habe. Im Endeffekt ist es wichtig, dass man selbst jeden Tag voll abruft, wenn man auf dem Platz steht, professionell auftritt und das vorlebt, was man von den Spielern auch erwartet. Dann spielt es keine Rolle, ob man mit Spielern aus der 3. Liga arbeitet oder mit Spielern, die an einer WM teilgenommen haben.

Das ist ja auch ein Trend der letzten Jahre, dass man nicht mehr zwingend selbst eine Profikarriere als aktiver Spieler gehabt haben muss, um im Profifußball erfolgreich als Trainer zu arbeiten. Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco sind da die besten Beispiele in der Bundesliga.

Letztendlich muss man einfach der Typ dafür sein. Cheftrainer zu sein, ist eine große Aufgabe, weshalb man stets fokussiert sein muss und auch die Persönlichkeit mitbringen muss, um diesen Aufgaben gewachsen sein zu können. Klar ist Erfahrung dabei auch sehr wichtig und hilfreich, wenn man im Staff auch einige Trainer hat, die Profierfahrung haben, weil man gewisse Dinge besser nachvollziehen kann. Genau das macht ja auch ein Trainerteam aus.

Du hast Bo Svensson bereits bei der U19 des FSV Mainz und danach auch beim FC Liefering in Österreich als Co-Trainer assistiert. Nun arbeitet ihr auch zusammen beim 1.FSV FSV Mainz 05. Wie ist das Verhältnis mit Bo? Und wie kam es zu dem Kontakt zwischen euch?

Als ich bei SV Gonsenheim Cheftrainer war, trainierte Bo die U19 von Mainz und war auf der Suche nach einem Co-Trainer und hat mich dann angesprochen. Wir haben uns mehrfach getroffen und uns unterhalten und gemerkt, dass es zwischen uns passen könnte. Deshalb habe ich das Angebot dann auch angenommen und mit ihm die U19 trainiert. Weil wir gut miteinander ausgekommen sind, sind wir zusammen nach Salzburg zum FC Liefering und haben unsere Zusammenarbeit fortgesetzt. Dort haben wir sehr viel Zeit verbracht, da wir ohne unsere Familien dorthin sind und deshalb auch oft gemeinsam gependelt sind. Daraus ist dann eine Freundschaft geworden und das ist auch einer der Gründe, wieso wir harmonieren und gemeinsam ein gutes Trainerteam bilden.

Kommen wir mal zu einem anderen Thema, was weniger mit Fußball zu tun, dich allerdings persönlich betrifft: Seit über fünf Monaten findet im Iran, deiner zweiten Heimat, eine von Frauen angeführte Revolution statt. Die Menschen im Iran kämpfen um Freiheit und riskieren dabei ihr Leben, weil das Regime mit Brutalität antwortet. Über 20.000 Verhaftungen und über 500 Tote gibt es mittlerweile. Du hast selbst gemeinsam mit dem 1.FSV Mainz 05 vor einiger Zeit ein Video veröffentlicht, wo Du deine Solidarität zum iranischen Volk erklärt hast. In der Folge hast Du auch einige Interviews mit iranischen Nachrichtensendern sowie Aktivisten gegeben. Inwieweit beschäftigt dich das Thema heute? Und wie geht es Deiner Familie im Iran?

Meine Familie wohnt größtenteils in Deutschland, sodass ich wenige Verwandte im Iran habe und bin etwas beruhigter, dass ich mir zumindest über meine Familie keine großen Sorgen machen muss. Allerdings ist diese (Frauen-)Revolution etwas einzigartiges und besonderes, auch wenn es in den letzten Jahren immer wieder kleinere Proteste gab. Natürlich hat mich das vor allem in der Anfangszeit sehr beschäftigt und geht nach wie vor nicht spurlos an mir vorbei. Ich bin zwar hier aufgewachsen, habe aber durch meine Familie viele Berührungspunkte mit meinen Wurzeln gehabt, insbesondere die persische Kultur und Geschichte. Wenn man sieht, dass die Rechte und Freiheiten, die wir hier genießen und als selbstverständlich erachten, im Iran mit den Füßen getreten werden und die Menschen mit letzter Kraft um ihre Freiheit kämpfen, ist das sehr beeindruckend und ich zolle den Frauen, Männern und Kindern meinen allergrößten Respekt. Deshalb versuche ich dort wo ich kann zu helfen und die Menschen im Iran weiterhin zu unterstützen.

In Deutschland spielt mit Sardar Azmoun ein Iraner in der Bundesliga bei Bayer 04 Leverkusen und mit Mehdi Mahdavikia oder Vahid Hashemian sind auch einige ehemalige iranische Fußballer in Deutschland aktiv gewesen. Stehst Du mit ihnen in Kontakt?

Ja, mit Sardar habe ich sehr viel Kontakt und habe natürlich versucht, ihm zu helfen sich hier in Deutschland einzuleben. Auch mit Mehdi stehe ich regelmäßig im Austausch, der ja im Iran eine Legende ist …

.. und auch beim HSV!

Richtig. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung vor allem in der Bundesliga und in Deutschland kann ich sehr viel von ihm lernen und bin froh, dass wir uns gegenseitig austauschen.

Zu guter letzt noch eine persönliche Frage: Wie siehst Du deine Trainerzukunft? Hast du die Ambitionen auch mal als Cheftrainer zu arbeiten? Du genießt mittlerweile einen exzellenten Ruf und viele trauen Dir auch zu, eine Mannschaft als Chef zu leiten.

(lacht) Wann folgt das nächste Interview? Wenn Du so weitermachst können wir noch zwei bis drei weitere Interviews führen, danke für die positive Energie.

Ich bin mit meinem derzeitigen Job und in der derzeitigen Konstellation sehr zufrieden und fühle mich in meiner Rolle sehr wohl. Ich gehe dabei total auf und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Bo macht mir unglaublich viel Spaß. Das ist denke ich das Wichtigste, dass man Freude an seinem Beruf hat und sich aktiv einbringen kann. Deshalb denke ich an nichts anderes. Klar weiß man im Fußball bekanntlich nie was kommt, aber zurzeit macht mir das mit der Mannschaft und im Trainerteam unglaublich viel Spaß und ich genieße die Arbeit im Verein.

Vielen Dank für deine Zeit!

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FC Bayern München holt neuen Torwarttrainer: Wer ist Michael Rechner?

Der FC Bayern München hat einen neuen Torwarttrainer. Michael Rechner wechselt mit sofortiger Wirkung von der TSG 1899 Hoffenheim und beerbt den jüngst entlassenen Toni Tapalovic. Medienberichten zufolge erhalten die Kraichgauer für Rechner eine Ablösesumme im mittleren sechsstelligen Bereich, da sein Vertrag noch bis zum 30.06.2026 lief. Über die Vertragslaufzeit ist noch nichts bekannt. Der ehemalige FCB-Keeper Tom Starke fungierte in den letzten Spielen interimsweise als Torwarttrainer. (Bild: IMAGO / DeFodi)

Das ist Michael Rechner

Der 42-jährige ist bereits seit 2008 bei der TSG und hat zunächst als "Koordinator Torwartspiel" gearbeitet, und ab 2015 dann die Torhüter der Profimannschaft geleitet. Mit dem FCB-Cheftrainer Julian Nagelsmann hat er bereits in Hoffenheim zusammengearbeitet und war seine Wunschlösung. Dort war er unter anderem auch maßgeblich daran beteiligt, dass die heutigen Bundesliga-Stammtorhüter Koen Casteels (VfL Wolfsburg), Gregor Kobel (BVB), Marvin Schwäbe (1. FC Köln) und Oliver Baumann (Hoffenheim) ihre Durchbrüche schafften. Nagelsmann wollte Rechner bereits bei seinem Amtsantritt ins FCB-Trainerteam holen, allerdings legte Manuel Neuer sein Veto ein und bestand darauf, mit Toni Tapalovic weiter zu arbeiten. Mit ihm arbeitet Neuer nicht nur seit Beginn seiner Karriere bei FC Schalke 04, sondern ist auch privat eng mit ihm befreundet. Tapalovic war sogar der Trauzeuge von Neuer, weshalb er sich über dessen Rauswurf tief bestürzt zeigte.

Rechner, der in Mosbach geboren wurde und die UEFA-A-Lizenz besitzt, fungiert seit Oktober 2021 parallel als Torwarttrainer der Nationalmannschaft der Türkei und arbeitet dort mit dem türkischen Nationaltrainer Stefan Kuntz zusammen. Für den SV Waldhof Mannheim bestritt er als Torwart sieben Partien in der 2. Bundesliga und durfte auch drei Mal im DFB-Pokal ran. Ansonsten spielte er ausschließlich im Amateurbereich, allerdings nicht unerwähnt darf bleiben, dass er auch ein Länderspiel für die U18-Nationalmannschaft absolvieren durfte.

Entmachtung von Neuer?

Das Interview des aktuell verletzten Weltklasse-Torhüters mit der "Süddeutschen Zeitung" hat für großen Wirbel und Zündstoff gesorgt. Die Bayern hatten Tapalovic fristlos gekündigt, da er zum einen mit Nagelsmann vor allem menschlich auf keinen gemeinsamen Nenner kam und zum anderen er nicht das Verhalten an den Tag gelegt habe, was in einem Team erwartet werde. Dem seit 2011 beim FCB angestellte Deutsch-Kroaten wird auch vorgeworfen, mit den anderen Torhütern der Bayern, allen voran Alexander Nübel, kaum bis gar keinen Kontakt gehabt zu haben und sich nahezu ausschließlich auf Manuel Neuer und Sven Ulreich fokussiert haben soll.

„Das hat mit Manuel Neuer überhaupt nichts zu tun, sondern damit, dass wir uns auf dieser Position neu orientieren wollen." (Hasan Salihamidzic)

Für die Erfolge der Bayern in den letzten 10 Jahren hat der vermutlich beste Torwart aller Zeit eine große Rolle gespielt und war einer der Erfolgsgaranten, sodass die zahlreichen Titel auch eng mit Tapalovic verknüpft sind. Allerdings war das Verhältnis zwischen ihm und Nagelsmann scheinbar so belastet, dass sich die Bayern-Bosse Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn gezwungen sahen, sich von ihm zu trennen und damit aber den Unmut von Neuer auszulösen. Bereits in der Vergangenheit gab es zwar immer mal wieder Planspiele einen neuen Torwartcoach an die Isar zu holen, allerdings habe Neuer bei Vertragsverhandlungen wohl stets eine Verlängerung vom Verbleib von Tapalovic abhängig gemacht.

Nun konnte sich Nagelsmann durchsetzen und gegen den Willen des Bayern-Kapitän Änderungen im Trainerteam vornehmen, was automatisch den Einfluss Neuers verringern dürfte. Hinzu kommt, dass er aktuell verletzt ist und mindestens für den Rest der Saison ausfällt, und Joshua Kimmich zusammen mit Thomas Müller mittlerweile als engste Vertraute von Nagelsmann gelten. Sein Standing auch bei den Fans hat durch das Interview ebenfalls gelitten, für das er von der FCB-Vereinsführung auch öffentlich kritisiert wurde. Die Causa-Neuer ist ein neues Kapitel beim FC Hollywood und dürfte noch eine Weile für Zündstoff sorgen. Ausgang: offen.

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Das ist der Ibrahimovic des FC Bayern

Mit einem Vertrag bis zum 30.06.2025 bindet der FC Bayern München seinen 17-jährigen Nachwuchsspieler Arijon Ibrahimovic. Der offensiv variabel einsetzbare Rechtsfuß konnte im Trainingslager in Kater vollends überzeugen und erhielt jetzt mit seiner Beförderung zu den Profis seine Belohnung. (Bild: IMAGO / ULMER Pressebildagentur)

Torjäger und Leistungsträger

Seit Anfang 2022 trainiert er bereits regelmäßig bei der Profis mit und stand in der letzten Saison im Bundesligaheimspiel gegen Borussia Mönchengladbach im Kader, allerdings ohne Einsatz. In dieser Saison saß er zweimal auf der Bank, nämlich im Auswärtsspiel gegen TSG Hoffenheim und zuletzt zuhause gegen Eintracht Frankfurt, wartet aber nach wie vor auf sein Debüt.

Dafür ist er bei den U19 der Bayern im offensiven Mittelfeld gesetzt und führt sogar mit 10 Toren aus 9 Spielen zusammen mit Dennis Kaygin vom FSV Mainz 05 die Torschützenliste der U19-Bundesliga Süd/Südwest an, und dazu hat er noch zwei Assists geliefert. Für die Bayern-Reserve durfte er in dieser Saison zwei Mal jeweils als Einwechselspieler ran und hat auch dort zwei Torvorlagen gegeben.

Berühmter Name - große Fußstapfen?

Arijon ist weder mit dem schwedischen Weltklasse-Stürmer Zlatan Ibrahimovic verwandt, noch haben sie gemeinsame Wurzeln, denn das in Nürnberg geborene Juwel hat kosovarische Wurzeln, während Zlatans Familie ihren Ursprung in Bosnien-Herzegowina hat. Dennoch verbindet sie mehr als nur der Name, denn auch Arijon will eine große Karriere hinlegen und hat unbestritten im Toreschießen seine Stärken.

Ansonsten besticht der 1,76m große Offensivkünstler nicht nur durch sein Tempo, seine Technik und seine Dribblings, sondern auch durch seine Wucht und Dynamik. Zwar hat er die allermeisten Spiele hinter den Spitzen als "Zehner" absolviert, doch er kann sowohl über den linken Flügel kommen als auch ganz vorne als Mittelstürmer spielen. Für die deutsche Juniorennationalmannschaft ist Arijon Ibrahimovic bereits für die U16, U17 und U18 aufgelaufen.

Fazit

Das Bundesliga-Debüt von Ibrahimovic ist eine Frage der Zeit und könnte womöglich bald bereits eintreffen; vielleicht sogar im nächsten Spiel gegen den VfL Wolfsburg. Es steckt enormes Potenzial in ihm und es liegt an ihm, der nächste Musiala oder Gaudino zu werden. Bislang ist er auf einem richtig guten Weg, es nicht nur in den Profibereich zu schaffen, sondern sich dort auch durchzusetzen. Am liebsten natürlich in München beim FCB.

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Nach Svensson-Rot im Pokal – gilt die Sperre für die Bundesliga?

Im DFB-Pokal Achtelfinale zwischen Mainz 05 und dem FC Bayern München (Endergebnis 0:4) erhielt der Cheftrainer der 05er von Schiedsrichter Deniz Aytekin in der 90. Spielminute die rote Karte. Im TV-Interview nach dem Spiel begründete Aytekin seine Entscheidung damit, dass Svensson den vierten Offiziellen beleidigte. (Bild: IMAGO / Eibner)

„Seid ihr blind?“

Das waren die Worter des Mainz-Coaches, die ihm die rote Karte beschert hat, was er nach der Partie auf der Pressekonferenz auch gestand und sich reumütig zeigte. Nach dem Spiel war er auch in der Schiedsrichter-Kabine und entschuldigte sich bei den Unparteiischen für das Fehlverhalten. Die rote Karte hält der Däne dennoch für überzogen.

„Und dann kommt der Deniz raus und gibt mir Rot. Bei 0:3 weiß ich nicht, ob das nötig ist. Aber es ist natürlich auch nicht nötig von mir, so etwas zu sagen." (Bo Svensson nach dem Spiel)

Svensson im nächsten DFB-Pokal-Spiel gesperrt

Im nächsten Bundesligaspiel bei Union Berlin (Samstag um 15:30 Uhr) wird er auf der Trainerbank Platz nehmen dürfen, da - im Gegensatz zu den Spielern – es bei einer roten Karte keine automatische Sperre für Trainer gibt. In solchen Fällen ermittelt der DFB-Kontrollausschuss und leitet ein Verfahren in die Wege leiten, das DFB-Sportgericht verhängt dann eine Sanktion.

Das DFB-Sportgericht hat bei Bo Svensson am Tag nach dem Spiel bereits seine Entscheidung verkündet und den Mainzer Coach für ein Spiel gesperrt. Eine Spielsperre dürfte hinsichtlich der kartenreichen Vita von Svensson keine große Überraschung werden. Er ist allerdings „lediglich“ im DFB-Pokal gesperrt, da die Strafe nur innerhalb des jeweiligen Wettbewerbs gilt.

Svensson in „rosiger“ Gesellschaft

Marco Rose erhielt in der Saison 2020/21 (damals noch Trainer von Borussia Mönchengladbach) ebenfalls im DFB-Pokal eine rote Karte (Achtelfinal-Partie gegen Borussia Dortmund - Endergebnis 1:2) wegen unsportlichen Verhaltens. Er rannte nach einer Entscheidung von Schiedsrichter Benjamin Cortus aus seiner Coaching-Zone in Richtung des Spielfeldes und beschwerte beim Referee. Das DFB-Sportgericht sanktionierte dies mit einem Innenraumverbot für das darauffolgende DFB-Pokalspiel.

Bei einem Innenraumverbot, das eine halbe Stunde vor Beginn der Partie anfängt und eine halbe Stunde nach dem Spielende endet, darf sich der Trainer nicht im Innenraum, in den Umkleidekabinen, im Spielertunnel und auch nicht im Kabinengang aufhalten. Auch eine Kontaktaufnahme in diesem Zeitraum ist nicht erlaubt.

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Revolution im Iran – so steht es um die iranischen Fußballer

Iranische Fußballer haben in der Bundesliga Tradition. Mit Ali Daei, Ashkan Dejagah, Vahid Hashemian und Ali Karimi konnten vier Iraner die Deutsche Meisterschaft gewinnen. Mit Sardar Azmoun spielt aktuell ein weiterer iranischer Spieler in der Bundesliga bei Bayer 04 Leverkusen. Aktuell stehen einige von ihnen im Fokus, doch dabei geht es weniger um Fußball. Im Iran findet zurzeit eine von Frauen angeführte Revolution statt, in der das iranische Volk um ihre Freiheit kämpft und das terroristische Mullah-Regime stürzen will. Schätzungsweise 20.000 Menschen wurden verhaftet und größtenteils zum Tode verurteilt, vier Demonstranten wurden bereits hingerichtet und über 500 Menschen bislang ermordet. Viele Sportler haben sich dabei auf die Seite des iranischen Volkes, und damit gegen das Regime, gestellt und fürchten um ihr Leben und das ihrer Familien. (Bild: IMAGO / Sven Simon)

Ali Daei und seine Familie massiv unter Beschuss

Der ehemalige Welttorjäger (2022 von Cristiano Ronaldo überholt) war in der Bundesliga beim FC Bayern München, Hertha BSC Berlin und Arminia Bielefeld aktiv und war lange Zeit der einzige Fußballer, der über 100 Länderspieltore für sein Land erzielte. Nach seiner Spielerkarriere arbeitete er als Cheftrainer in der ersten Iranischen Liga für diverse Vereine und war von 2008 bis 2009 sogar Nationaltrainer vom Iran.

Im Iran wird er nicht nur aufgrund seiner glorreichen Fußballerkarriere als Volksheld gefeiert. In den letzten Jahren machte er immer wieder auf die Unterdrückung der Frauen durch das Regime der Islamischen Republik aufmerksam und setzte sich unter anderem dafür ein, dass Frauen der Zutritt in die Fußballstadien gewährt wird. Während der seit über 100 Tagen andauernden Revolution im Iran ist er eine der lautesten Stimmen des unterdrückten iranischen Volkes und lehnte die FIFA-Einladung zur WM 2022 in Katar, weil er seine Landsleute nicht im Stich lassen wollte. Wegen seiner öffentlichen Kritik am Regime wurde er sogar für kurze Zeit verhaftet und ihm wurde vorübergehend der Pass eingezogen. Aktuell darf er das Land aufgrund eines gegen ihn erteilten Ausreiseverbot nicht verlassen.

„Ich danke Gott, dass ihr Flugzeug nicht von feindlichen Raketen getroffen wurde." (Ali Daei)

Nun wurde sogar seine Familie Opfer der Repressalien des Regimes. Seine Ehefrau und seine Tochter saßen im Flugzeug nach Dubai, wo sie für eine Woche verbleiben wollten, als der Flieger kurz vor Erreichen des Ziels auf der iranischen Insel Kish eine Notlandung durchführte. Auf Anweisung der Islamischen Republik mussten die Ehefrau und die Tochter von Ali Daei das Flugzeug verlassen und zurück nach Teheran fliegen. Laut offiziellen Angaben der Justizbehörden hatte man den Verdacht, dass seine Familie das Land verlassen und in die USA auswandern wollte, was Daei jedoch vehement dementierte. Es dürften reine Propaganda-Lügen des Regimes sein. Ali Daei hat bereits verlauten lassen, dass er sich nicht einschüchtern lassen und sich weiter für das iranische Volk einsetzen werde.

Ashkan Dejagah darf das Land nicht verlassen

Der in Teheran geborene und in Berlin aufgewachsene Deutsch-Iraner hat 160 Bundesligaspiele (19 Tore und 22 Vorlagen) für Hertha BSC Berlin und den VfL Wolfsburg absolviert. Sein größter Triumph war die Deutsche Meisterschaft mit den Wölfen in der Saision 2008/2009 unter Felix Magath, wo er in 27 Spielen zum Einsatz kam und zu den Leistungsträgern gehörte. Weitere Stationen des 57-fachen iranischen Nationalspielers waren der FC Fulham (2012-2014) und Nottingham Forest (2018) in England sowie zwei kurze Intermezzos in Katar. Aktuell steht der 36-jährige Offensivspieler im Iran beim FC Foolad unter Vertrag.

Auch Ashkan Dejagah hat das Regime der Islamischen Republik öffentlich kritisiert und sich an die Seite der Frauen im Iran gestellt. Für seine Unterstützung des iranischen Volkes und der Revolution im Iran wurde auch er für kurze Zeit in Haft genommen und musste seinen Pass abgeben. Obwohl er auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, darf er das Land nicht verlassen und somit auch nicht seine in Berlin lebende Familie besuchen.

Ali Karimi kämpft im Ausland für mehr Unterstützung

Der einst als "Asiens Maradonna" gefeierte Offensivkünstler wurde 2005 als großes Versprechen von Felix Magath zum FC Bayern München geholt. Zwar konnte er immer wieder seine überragende Technik aufblitzen, doch so richtig durchgesetzt hat er sich in München nicht, weshalb für ihn 2007 nach insgesamt 34 Bundesligaspielen (3 Tore und 4 Vorlagen) Schluss war beim Rekordmeister. 2011 wechselte er für ein halbes Jahr zum FC Schalke 04, wo er jedoch nur sporadisch zum Einsatz kam.

Karimi gehört ebenfalls zu den größten und lautesten Kritikern des Regimes und hat sich seit Beginn der Revolution auf die Seite des iranischen Volkes gestellt. Er verurteilte öffentlich die Morde, Hinrichtungen, Todesurteile und Vergewaltigungen an die unschuldigen Iraner:innen, die friedlich für ihre Freiheit auf die Straßen gehen. Hierfür musste er gegen seinen Willen das Land verlassen und sich ins Ausland absetzen, von wo er sich aktiv für die Revolution einsetzt. Dabei versucht er seine Kontakte, die er während seiner Laufbahn als Fußballer knüpfen konnte, einzusetzen und mehr Verbündete zu gewinnen, damit der Druck von außen auf das Regime größer wird und die Mullahs endlich gestürzt werden.

HSV-Legende Mehdi Mahdavikia positioniert sich gegen das Regime

Wenn Mahdavikia im Trikot des Hamburger SV den Ball am Fuß hatte, schallte durch das ganze Stadion "Meeeeeeeeeeeeeeehdi"-Rufe. Er trug die HSV-Raute von 1999-2007 und mauserte sich aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes auf der rechten Außenbahn zum absoluten Liebling der Fans. Er gewann sogar mit den Rothosen in der Saison 2005/2006 den UI-Cup und wurde 2004 Deutscher Ligapokalsieger. Für den HSV, den VfL Bochum und Eintracht Frankfurt absolvierte er insgesamt 255 Bundesligaspiele (29 Tore und 55 Vorlagen) und zählt noch immer zu den HSV-Legenden.

Nach seiner aktiven Spielerkarriere gründete er die "KIA Football Academy", mit der er iranische Talente fördert und ihnen hilft, den Sprung in den Profifußball zu schaffen. Von 2015 bis 2021 arbeitete er als Trainer im Jugendbereich des HSV bevor er dann die iranische U21-Nationalmannschaft als Cheftrainer übernahm, um sie auf die Qualifikation für die Olympischen Spieler 2024 in Paris vorzubereiten. Nachdem auch Mahdavikia öffentlich das brutale Vorgehen des Regimes verurteilte, räumte er seinen Posten im Oktober 2022 eigenwillig und zog damit seine Konsequenzen daraus.

Fußballer im Fadenkreuz der Politik

In jüngster Zeit keimt immer wieder die Diskussion auf, ob Fußball und Politik strikt getrennt werden sollten. Denn immer mehr Fußballer nutzen den Fußballrasen als Bühne, um politische Zeichen zu setzen. Wir erinnern uns alle an die Debatte um die One-Love-Kapitänsbinde oder dem Kniefall vor dem Spiel als Zeichen gegen Rassismus und für Toleranz. Auch die letzten beiden WM-Vergaben an Russland und Katar sind nicht selten Bestandteil von politischen Diskussionen, da auch der Fußball aufgrund seiner immensen Bedeutung in der Gesellschaft eine große Verantwortung trägt und sich zumindest die Einhaltung von Menschenrechte auf die Fahne schreiben sollte. Die letzten beiden Weltmeisterschaften zeigen allerdings, dass Länder, in denen auf Menschenrechte nicht viel gegeben wird sowie die FIFA den Fußball für eigene Zweck instrumentalisieren.

Gerade deshalb kann der Fußball und speziell die Fußballer:innen selbst dabei helfen, auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen und das Thema in die breite Öffentlichkeit zu platzieren. Genau das haben sich iranische Fußballer wie Vouria Ghafouri, Kaveh Rezaei oder Hossein Mahini zu Herzen genommen und haben die Revolution und das iranische Volk unterstützt, und wurden von der Islamischen Republik für einige Zeit verhaftet. Bei der WM 2022 hat die iranische Nationalmannschaft bei ihrer umstrittenen Teilnahme am Turnier die große Bühne genutzt und im ersten Spiel gegen England die Hymne der Islamischen Republik als Zeichen des Protests nicht mitgesungen. Auch die iranische Futsal-Nationalspielerin, Shiva Amini, kann nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren, da sie im Urlaub in der Schweiz zum Kicken ihr Kopftuch ablegte.

Amir Nasr-Azadani wurde nun zu 26 Jahren Haft verurteilt, weil er sich an den Demonstrationen beteiligte und öffentlich das Regime kritisiert.

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