Den Auftakt in die EM-Qualifikation hatte sich Portugal sicherlich anders ausgemalt: Aus zwei Heimspielen ergatterte der amtierende Europameister nur zwei Unentschieden. In den Spielen gegen die Ukraine und Serbien stand zum ersten Mal nach seiner Auszeit Superstar Cristiano Ronaldo wieder für sein Land auf dem Feld.
Enttäuschendes CR7-Comeback
Nach dem WM-Aus im Achtelfinale gegen Uruguay zog sich Cristiano Ronaldo aus der portugiesischen Nationalmannschaft zurück. In der Nations League kam das Team von Fernando Santos aber auch ohne ihren Superstar aus: In Gruppe 3 der A-Liga setzte sich Portugal souverän gegen Italien und Polen durch. Als Gruppensieger sind sie für das Final-Four-Turnier im Juni qualifiziert, welches auch in Portugal ausgetragen wird.
Gerade als es scheint, als würde es ohne Cristiano Ronaldo auch gut funktionieren, steht der Superstar von Juventus Turin auf einmal wieder auf der Matte. Bereits zum Auftaktspiel gegen die Ukraine stand der 34-Jährige in der Startaufstellung - jedoch erfolglos. Anstatt eines Offensivspektakel sahen die knapp 60.000 Zuschauer in Lissabon eine Nullnummer. Drei Tage später ging es dann gegen Serbien. Auch hier durfte CR7 von Anfang an ran. Nach sieben Minuten drohte sich jedoch ein Debakel an, als Dusan Tadic die Gäste in Führung brachte. Nach einer halben Stunde kommt es dann ganz bitter für Ronaldo: Aufgrund einer Verletzung am Oberschenkel muss er frühzeitig ausgewechselt werden. Die Rückkehr in die portugiesische Auswahl hatte Ronaldo sich sicherlich anders ausgemalt.
Das Verrückte jedoch ist, dass Portugal zehn Minuten nach Ronaldos Auswechslung durch Danilo Pereira den Ausgleich erzielte. In der zweiten Hälfte drängten die Portugiesen noch auf den Sieg, am Ende mussten sie sich jedoch erneut mit einem Remis zufrieden geben. Vor allem Aufregung gab es, als den Portugiesen in der Schlussphase ein bereits gepfiffener Handelfmeter nach Absprachen zwischen Schiedsrichter und Assistent doch noch verwehrt wurde. Den Videobeweis gibt es in der EM-Qualifikation nicht.
Santos gewährt Ronaldo keine Sonderstellung
Zwar holte Portugals Trainer Fernando Santos Cristiano Ronaldo zurück in den Kader, doch er betonte auf einer Pressekonferenz, dass der Fokus auf dem Team und nicht auf einem einzelnen Superstar liege. Demnach ist CR7 eben nur einer von vielen. Fernando Santos spricht sich klar für das Kollektiv aus, über das Portugal nach dem enttäuschenden Start in die EM-Qualifikation jetzt kommen müsse.
„Es geht um Portugal“ - Für Fernando Santos steht der Erfolg des Landes im Vordergrund
Allerdings konnte Santos nach dem Ausstieg von Ronaldo im Sommer 2018 auch nicht ganz von dem Top-Torjäger loslassen. Im November betonte er bereits, dass Cristiano noch immer ein Teil der portugiesischen Nationalmannschaft sei. Auf so einen Superstar zu verzichten tut natürlich auch weh. Somit wurde Ronaldo auch von den portugiesischen Fans mit offenen Armen empfangen, als er für die Spiele gegen die Ukraine und Serbien einberufen wurde.
EM-Quali: Portugal muss jetzt liefern
Nach dem 2. Spieltag steht Portugal in Gruppe B nur auf Platz 3, hinter der Ukraine und Luxemburg. Serbien und Litauen haben außerdem ein Spiel weniger absolviert, sodass sie am nächsten Spieltag aufrücken können. Zunächst steht für Portugal die Endrunde der Nations League im eigenen Land an. Am 5. Juni geht es im Halbfinale in Porto gegen die Schweiz. In der Qualifikation geht es für die Portugiesen erst im September in Serbien weiter. Mit zwei Zählern nach zwei Spielen ist noch nichts verloren, doch in den verbleibenden sechs Partien muss Portugal jetzt liefern. Sollte ihnen die direkte Qualifikation nicht gelingen, würden sie als Gruppensieger der Nations League Gruppe A3 auf jeden Fall den Startplatz für die Play-Offs ziehen. Dort müsste man sich allerdings in Halbfinale und Finale gegen seine drei Konkurrenten durchsetzen.