Sechs Nationen konnten am vergangenen Doppelspieltag die EM-Quali vorzeitig perfekt machen. Weitere Top-Mannschaften wie England, Deutschland oder die Niederlande haben ebenfalls gute Aussichten auf die Teilnahme an der Euro 2020. Doch für einige Top-Nationen geht es ab dem 14. November um alles oder nichts.
Dreikampf zwischen Irland, Dänemark und der Schweiz
In Gruppe D führt zwar Irland noch die Tabelle an, jedoch haben die Iren ein Spiel mehr als die Verfolger aus Dänemark und der Schweiz bestritten. Zuletzt waren die Leistungen der Iren etwas dürftig: In den Partien gegen die Schweiz und in Georgien konnte man lediglich einen Zähler einfahren. Das große Manko ist die Offensive, gerade einmal sechs Tore erzielte Irland in der laufenden Qualifikation, eins weniger als Viertplatzierter Georgien.
So ist es gut möglich, dass Irland auf der Zielgerade noch von Dänemark und der Schweiz überholt wird. Die Schweiz hat mit Georgien und Gibraltar zwei machbare Aufgaben vor der Brust. Für Dänemark geht es am letzten Spieltag auf die grüne Insel, wo die Iren womöglich ihre letzte Chance wittern. Die qualitativ doch um einiges besser besetzten Dänen konnten jedoch kürzlich die Schweiz besiegen und haben gute Karten, Irland hinter sich zu lassen.
Portugal und Serbien im Fernduell
Die größte Überraschung in Gruppe B ist wohl die Ukraine, die sich souverän das Ticket zur EM sicherte und auch als Gruppensieger feststeht. Durch den 2:1-Sieg gegen die Portugiesen geraten CR7 und Co. nochmal unter Druck. Nur noch einen Punkt Vorsprung hält Portugal auf Serbien. Mit Litauen und Luxemburg hat der Europameister von 2016 allerdings ein leichtes Restprogramm, die Serben treffen noch auf Luxemburg und die Ukraine. Für die Serben, die 2018 bei der WM teilnahmen und mit Spielern wie Tadic, Nastasic oder Jovic über einen starken Kader verfügen, wäre die Nicht-Qualifikation eine Enttäuschung. Allerdings gibt es noch die Play-Offs als Hintertürchen: Da Serbien in der Nations League in Liga 3 Gruppensieger wurde, steht ihnen auf jeden Fall der Play-Off-Startplatz zur Verfügung.
Showdown in Bukarest
Während die Spanier in Gruppe F die Qualifikation perfekt gemacht haben, müssen die Schweden noch um die EM-Teilnahme zittern. Denn durch den Last-Minute-Ausgleich der Spanier in Schweden konnten sich die Skandinavier nicht von Rumänien absetzen. Andererseits verpassten die Rumänen ihrerseits mit dem 1:1 gegen Norwegen, an den Schweden vorbeizuziehen. Somit kommt es am 15. November in Bukarest zum Showdown. Rumänien muss Schweden schlagen, um an ihnen vorbeizuziehen. Spielerisch sind die Schweden um Emil Formberg sicherlich besser veranlagt, doch Rumänien wird im eigenen Stadion sicherlich mit Herzblut kämpfen. Allerdings wartet auf die Rumänen drei tage später noch eine Hercules-Aufgabe, wenn es in Madrid gegen Tabellenführer Spanien geht. Schweden wird im Parallelspiel zuhause gegen die Färöer-Inseln wahrscheinlich nichts anbrennen lassen und hat somit gute Chancen, sich am 18. November über die Direktqualifikation zur Europameisterschaft freuen zu dürfen.
Neben der Ukraine und Spanien konnten auch Italien und Polen in ihren Gruppen das Ticket zur EM 2020 lösen. In Gruppe I stehen mit Belgien und Russland sogar beide direkt qualifizierten Teams schon fest. 28 Nationen kämpfen Mitte November noch um 14 zu vergebene Startplätze. Im März 2020 werden dann über die Play-Off-Turniere die letzten vier EM-Teilnehmer ausgespielt.