Von Donnerstag bis Dienstag stehen Spieltag 5 und 6 der Qualifikation für die Euro 2020 an. Insgesamt 55 Nationen kämpfen in zehn Gruppen jeweils um die ersten beiden Plätze und damit die Tickets zur Europameisterschaft. Während die Spanier, Engländer und Belgier in ihren Gruppen auf dem Durchmarsch sind, stehen andere Top-Nationen vor dem Doppelspieltag unter Druck. Hier ein Ausblick auf die brisantesten Duelle der Länderspielpause:
Irland - Schweiz
Die Iren führen mit 10 Punkten aus vier Spielen Gruppe D an und sind im eigenen Stadion heiß, die Schweizer auf Distanz zu halten. Unter Trainer Mick McCarthy, der seit November 2018 im Amt ist, haben die Kicker von der grünen Insel noch kein Spiel verloren. Die Schweizer, die als Favorit auf den Gruppensieg in die Quali gestartet sind, müssen am Donnerstag in Dublin beweisen, dass sie dieser Rolle gerecht werden. Aufgrund des Final-Four-Turnier der Nations League, an dem die Schweiz teilnahm, konnte die "Nati" erst zwei Quali-Spiele bestreiten, aus welchen sie vier Punkte holte. Das Team von Vladimir Petkovic ist also dazu verdonnert, im Hexenkessel von Dublin zu punkten, um den Anschluss zu wahren. Dabei müssen sie allerdings auf Offensivmann Xherdan Shaqiri sowie Abwehr-Routinier Stephan Lichtsteiner verzichten. Im Parallelspiel wird Dänemark (5 Punkte aus drei Spielen) aller Voraussicht nach drei Punkte aus Gibraltar einfahren und Platz 2 verteidigen.
Deutschland - Niederlande
Das Duell zwischen der DFB-Auswahl und der Elftal ist immer ein prestigeträchtiges Kräftemessen. Doch vor der Partie am Freitagabend in Hamburg stehen vor allem die Holländer unter Druck. Wie die Schweiz hat die Niederlande erst zwei Partien absolviert: Ein Heimsieg gegen Weißrussland und die 2:3-Pleite gegen Deutschland. Deshalb steht Oranje aktuell nur auf Rang 3 und sollte sich keine weitere Niederlage gegen Deutschland leisten. Die Auswahl von Joachim Löw kann dagegen mit zwei Siegen gegen die Direkt-Konkurrenten Holland und Nordirland einen großen Schritt in Richtung EM 2020 machen. Am Montagabend geht es für die DFB-Elf nach Belfast. Die Nordiren konnten ihre ersten vier Qualifikationsspiele allesamt gewinnen, allerdings erwarten sie noch jeweils zwei Partien gegen Deutschland und die Niederlande.
Slowakei - Kroatien
Die Begegnung zwischen der Slowakei und Kroatien am Freitag wird zum echten Showdown: Noch führt Ungarn Gruppe E mit 9 Punkten an, allerdings haben die Ungarn ein Spiel mehr als die anderen vier Länder bestritten. Der Sieger des Duells zwischen der Slowakei und Vizeweltmeister Kroatien würde mit Ungarn gleichziehen. Während die Slowaken aus dem Vollen schöpfen können, muss Kroatien verletzungsbedingt die Ausfälle von Kramaric, Kovacic und Vrsaljko verkraften. Zudem leidet Kroatien an einer Auswärtsschwäche: Nach der WM 2018 konnte das Team von Zlatko Dalic kein Auswärtsspiel mehr gewinnen. Die Slowakei kann also an diesem Wochenende Big Points machen: Nach dem Kroatien-Spiel misst man sich in Budapest mit dem aktuellen Tabellenführer Ungarn.
Serbien - Portugal
Mit zwei Unentschieden startete Portugal, der amtierende Europameister, eher dürftig in die Qualifikation. Am Samstagabend geht es für Ronaldo und Co. ausgerechnet ins "Marakana", der Hexenkessel Belgrads, wo sie eine hitzige Atmosphäre und eine kämpferisch starke Mannschaft erwartet. Die Mannschaft um Luka Jovic konnte bereits im Hinspiel in Lissabon den Portugiesen ein 1:1 abluchsen. Fakt ist jedoch, dass ein erneutes Remis keinem der beiden Länder wirklich was bringen würde. Denn dann könnte die Ukraine, die mit 10 Punkten Gruppe B anführt, ihren Vorsprung mit einem Sieg in Litauen ausbauen. Auch wenn derzeit Luxemburg aufgrund der höheren Anzahl gespielter Partien Zweiter ist, sieht es wohl nach einem Zweikampf zwischen Serbien und Portugal um Platz 2 aus. Das anstehende Spiel in Belgrad könnte wegweisend für den Ausgang der Qualifikation sein.
Polen - Österreich
In der Sechsergruppe G stehen die Polen mit 12 Punkten und 8:0 Toren souverän an der Spitze. Österreich dagegen muss um Platz 2 zittern. Mit nur 6 Zählern liegen die Ösis einen Punkt hinter Israel. Mit 5 Punkten ist Slowenien auch noch mit im Rennen um Platz 2 dabei. Die Slowenen treffen allerdings am Freitag auf Tabellenführer Polen, zeitgleich kann Österreich zuhause gegen Lettland einen wichtigen Dreier perfekt machen. Denn am Montag kommt es dann in Warschau zum Showdown. Mit einem Auswärtssieg würde das Team von Franco Foda die Gruppe nochmal durchrütteln. Lewandowski und Co. reicht theoretisch ein Unentschieden, um Österreich auf Distanz zu halten. Für die Ösis wird es vor allem spannend zu beobachten, was Israel in den Spielen gegen Nordmazedonien und Slowenien anrichtet.
Die Spiele der EM-Qualifikation gibt es live auf DAZN zu sehen, die Deutschlandspiele werden zudem von RTL übertragen.