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Nach Süle-Abgang: Wen holen die Bayern?

Nach Süle-Abgang: Wen holen die Bayern?

Am Mittwoch wurde bestätigt, was sich schon länger anbahnt (Kickfieber berichtete): Niklas Süle verlässt den FC Bayern München im Sommer ablösefrei. Laut Sportvorstand Oliver Kahn beschäftigt sich der Rekordmeister schon längst mit Alternativen für die vakante Position. Entsprechend kursieren schon seit geraumer Zeit diverse Namen durch die Gerüchteküche. Ich habe mich mit den relevantesten beschäftigt. (Foto: IMAGO / Revierfoto)

Die Situation in der bayrischen Defensive ist schwer zu greifen. Mit den Weltmeistern Benjamin Pavard und Lucas Hernandez, Dayot Upamecano sowie dem wertvollsten linken Verteidiger im Weltfußball, Alphonso Davies, ist man durchaus namhaft besetzt. Trotzdem offenbarte die Verteidigung häufiger Schwächen. Durch den anstehenden Abgang von Süle, der es diese Saison auf 18 von 20 möglichen Ligaeinsätze bringt, rückt dieses Problem noch weiter in den Fokus.

Julian Nagelsmann lässt die Münchner aktuell meistens mit einer Dreierkette auflaufen, wobei Davies auf der linken Außenbahn stärker nach hinten arbeitet als Gnabry oder Coman auf rechts. Die rechte Position in der Innenverteidigung besetzt dabei Benjamin Pavard, der jedoch gemeinhin als Wackelkandidat zählt.

Dem ursprünglich als rechter Verteidiger verpflichteten Franzosen fehlt nämlich die offensive Power, die sich Nagelsmann von einem Schienenspieler erhofft. Auch auf seiner bevorzugten Position in der Dreierkette wusste er noch nicht nachhaltig zu überzeugen. Auf der Suche nach einem entsprechenden Ersatz für die Außenposition rückte jüngst wieder Sergiño Dest von FC Barcelona in den Fokus.

Damit hätten die Bayern mit Hernandez und Upamecano nur zwei gestandene Innenverteidiger im Kader. Der angesprochene Pavard sowie der aktuell an Hoffenheim verliehene Chris Richards sind Optionen für die rechte Seite der Dreierkette, der junge Tanguy Nianzou gilt als Versprechen für die Zukunft. Somit ist ein Neuzugang in der Innenverteidigung fest vorgesehen.

Die Optionen

Der Markt bietet aktuell eine ungewöhnlich hohe Anzahl an ablösefreien Topspielern und auch die Bayern sollen nach einigen ihre Fühler ausgestreckt haben.

Aus der Bundesliga kennt man Matthias Ginter (28) von Borussia Mönchengladbach. Mit 280 Bundesligaspielen weist der Nationalspieler einiges an Erfahrung vor, außerdem agierte er zuletzt oft auf der rechten Seite einer Dreierkette, wie sie auch in München praktiziert wird. Ginter ist ein zuverlässiger Verteidiger mit einem erstklassigen Spielaufbau, jedoch scheint seine Entwicklung mit 28 Jahren schon weitestgehend abgeschlossen zu sein.

Ebenfalls bei den Fohlen aktiv war die zweite Option, Andreas Christensen (25) vom FC Chelsea. Doch der Däne ist schon lange nicht mehr das ungeschliffene Talent von damals, heute blickt er auf über 50 Länderspiele und einen Champions League Titel zurück. Unter Thomas Tuchel konnte er sich endlich auch im Verein fest spielen und glänzt Woche für Woche mit seinem fantastischen Aufbauspiel sowie einer soliden Defensivleistung. Größtes Manko scheinen aktuell die exorbitanten Gehaltsforderungen des Defensivmanns zu sein, denen der FC Bayern wohl kaum entsprechen wird.

"Ich denke [Christensen] hat alle Voraussetzungen, um der beste Defensivspieler der Welt zu werden. Er liest das Spiel völlig einzigartig. Er ist fantastisch am Ball, schnell und athletisch." - Simon Kjaer

Mit beiden genannten Spielern steht Antonio Rüdiger (28) regelmäßig auf dem Platz. Der ehemalige Stuttgarter hat sich bei Chelsea zu einem der besten Verteidiger der Welt entwickelt und strebt nun einen letzten großen Transfer an. Als unangenehmer Gegenspieler bekannt, würde der Lautsprecher der Defensive des Rekordmeisters auch eine bisher fehlende Bissigkeit hinzufügen. Doch gleichzeitig vereint Rüdiger die Probleme der bisherigen Optionen: ein vergleichsweise hohes Alter und enorme Gehaltsforderungen.

Ebenfalls ablösefrei zu haben ist Denis Zakaria (25), auch er steht aktuell in Mönchengladbach unter Vertrag. Zakaria, dessen Paradeposition im defensiven Mittelfeld liegt, wäre wohl nur bei einem Abgang von Corentin Tolisso eine Option. Doch nachdem er unter Adi Hütter schon mehrfach im Zentrum einer Dreierkette ausgeholfen hat, sollte man ihn hier nicht unerwähnt lassen. Mit seiner Physis und Ballsicherheit ist der Schweizer für beinahe jede Mannschaft eine Bereicherung.

Matthijs de Ligt (22) von Juventus Turin ist der erste Spieler auf meiner Liste, für den eine Ablöse fällig wäre. Und diese dürfte nicht gering ausfallen, immerhin überwiesen die Italiener einst 85 Millionen Euro an Ajax Amsterdam. Der 1,90 Meter große Niederländer ist rein fußballerisch die hochwertigste Option, er ist technisch exzellent ausgebildet, ein herausragender Verteidiger und physisch stark. Trotz seines jungen Alters tat er sich bereits als Führungsspieler hervor und kann national wie international wertvolle Erfahrung vorweisen.

Gerüchten zufolge bereitet man sich in München aktuell auf einen großen Transfer vor, doch scheint der Fokus eher auf einem früher oder später nötigen Ersatz für Robert Lewandowski zu liegen. Über 60 Millionen für einen Verteidiger wirken vor diesem Hintergrund utopisch, vor allem mit Blick auf die deutlich günstigeren Optionen.

Zu guter Letzt habe ich den Senkechtstarter der aktuellen Bundesligasaison auf dem Zettel. Nico Schlotterbeck (22) vom SC Freiburg hat deutlich weniger Erfahrung als der gleichaltrige de Ligt vorzuweisen, doch hat der Linksfuß es bereits in den Kader von Hansi Flick geschafft. Unter Christian Streich überzeugte er diese Saison sowohl mit einem als auch mit zwei Nebenmännern in der Innenverteidigung auf ganzer Linie.

Mit seiner Größe und dem starken Aufbauspiel kann er der Verteidigung des Rekordmeisters einiges bieten und ist sowohl zentral als auch links einsetzbar. Durch seinen bis 2023 gültigen Vertrag wäre er wohl im Gesamtpaket der günstigste Spieler in diesem Artikel, auch wenn eine Ablöse fällig wird.

Ich wollte immer Bundesliga spielen, und das beim besten Verein." - Nico Schlotterbeck

Alle genannten Spieler haben ihre Vorteile und könnten den Bayern weiterhelfen. Meine persönliche Tendenz geht jedoch zu Nico Schlotterbeck. Er ist zwar der unerfahrenste dieser sechs Spieler, doch zeigt ein enormes Entwicklungspotenzial. Außerdem trägt der Transfer eines jungen, deutschen Nationalspielers zweifelsfrei die bayrische Handschrift.

Der kommunikativ starke Schlotterbeck kann so frühzeitig zum Anführer einer neuen Generation in München heranwachsen und auch in der nächsten Saison schon eine wichtige Rolle spielen. Mit seinem starken linken Fuß erhöht er darüber hinaus die taktischen Optionen der Bayern.

Auch wenn der ablösefreie Abgang von Niklas Süle schmerzt, über fehlende Optionen können sich die Münchner Bayern nicht beklagen. Und es ist zu erwarten, dass die Kaderplaner des Rekordmeisters Julian Nagelsmann auch nächstes Jahr ein Team zur Verfügung stellen, das in allen 3 Wettbewerben um den Titel spielen kann.

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