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Grischa Prömel: Neu-Nationalspieler im Porträt

Grischa Prömel: Neu-Nationalspieler im Porträt

Am heutigen Montag wurde bekannt, dass Grischa Prömel (28) von der TSG Hoffenheim zum ersten Mal in die deutsche Nationalmannschaft berufen wurde. Der Mittelfeldspieler ist somit der sechste Neuling unter der Führung von Julian Nagelsmann. Die Nominierung ist der logische nächste Schritt auf einem Karriereweg, der ihn langsam aber stetig bis in die DFB-Elf führte. (Bild: IMAGO / USA TODAY Network)

In Stuttgart geboren führte sein Weg zu unserem stolzen Kickfieber-Partner, den Stuttgarter Kickers. In der Jugendabteilung des aktuellen Tabellenführers der Regionalliga Südwest startete er als zentraler Mittelfeldspieler, im Laufe der Jahre ging sein Weg dann immer weiter nach hinten. In seinem ersten Jahr als A-Jugendlicher fand sich der früh körperlich starke Prömel dann in der Innenverteidigung wieder. Nach einer überzeugenden ersten Saison in der A-Jugend Bundesliga wurde dann die TSG Hoffenheim mit Trainer Julian Nagelsmann auf ihn aufmerksam, wohl auch weil er beim 2:2 der Kickers gegen die TSG beide Treffer vorbereitete.

"Damals war ich noch U-19-Spieler bei den Stuttgarter Kickers. Da hat Julian mir damals auch erst eine WhatsApp geschickt und mich daraufhin dann angerufen, um mich von einem Wechsel in die Akademie der TSG Hoffenheim zu überzeugen." - Grischa Prömel

Zur Saison 13/14 wechselte er somit ins Kraichgau, wo er fortan vor allem im Mittelfeld auflief und die deutsche A-Jugend Meisterschaft gewinnen konnte. Nachdem er in der Saison 14/15 in der Regionalliga Mannschaft der TSG auflief und aus dem defensiven Mittelfeld mit fünf Toren glänzen konnte, wurde er mit einer Nominierung für die U20-Nationalmannschaft belohnt. Zusammen mit dem heutigen Gladbacher Julian Weigl bildete er dort die Doppelsechs und drang mit der deutschen Auswahl bis ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft vor. Bei der TSG sah er jedoch keine Perspektive für die Zukunft und so ging er im Sommer ablösefrei und mit Rückkaufoption zum Karlsruher SC, der gerade denkbar knapp am Aufstieg in die Bundesliga vorbei geschrammt war.

Seine ersten drei Profispiele absolvierte er für die Karlsruher als rechter Verteidiger, bald war er dann im zentralen Mittelfeld gesetzt. Von dort konnte er im Derby gegen Kaiserslautern mit einem sehenswerten Distanzschuss seinen ersten Treffer erzielen. Im Sommer 2016 folgte dann das Highlight seiner bisherigen Karriere, als Teil des deutschen Olympia-Teams drang er bis ins Finale vor, konnte sich mit Spielern wie Neymar, Marquinhos und Gabriel Jesus messen und am Ende die Silbermedaille mit nach Hause nehmen. In Karlsruhe lief es dagegen weniger gut, am Ende seiner zweiten Saison stand der Abstieg in Liga 3. Prömel jedoch blieb zweitklassig, für ihn ging es in die Hauptstadt zu Union Berlin. In seiner zweiten Saison mit den Eisernen trug er, mittlerweile immer offensiver eingesetzt, sieben Treffer zum sensationellen erste Bundesligaaufstieg der Berliner bei.

Nahtlos konnte er, nur unterbrochen von Verletzungspausen, seine Qualitäten auch in Liga 1 unter Beweis stellen, war einer der Erfolgsgaranten des Überraschungsteams der letzten Jahre. Im Sommer 2022 ging es dann zurück zu den Wurzeln zur TSG Hoffenheim, wo er sich sofort als einer der Stützen des Teams etablierte und auch im Seniorenbereich auf das Radar des DFB geriet. Ein Knöchelbruch machte ihm damals noch einen Strich durch die Rechnung. Nach einem überragenden Start in die laufende Spielzeit, in der er aus dem zentralen Mittelfeld bereits fünf Torbeteiligungen vorweisen kann, war die Nominierung durch seinen Jugendcoach Nagelsmann nur folgerichtig.

"Ich bin einfach unglaublich stolz und unendlich dankbar, zum ersten Mal dabei sein zu dürfen. Es ist für mich eine absolute Ehre, denn was kann es Größeres geben, als sein Land vertreten zu dürfen?" - Grischa Prömel

Obwohl technisch gut ausgebildet, ist Prömel kein filigraner Spieler, der mit Tricks oder enge Dribblings glänzt. Dafür ist er ein harter Arbeiter, der mit durchschnittlich 13 Kilometern pro 90 Minuten eine enorme Laufleistung zeigt, eben ein klassischer Box-to-Box Spieler. Tatsächlich taucht er in beiden Strafräumen regelmäßig auf, führt trotz eher offensiver Ausrichtung auch im und um den eigenen Strafraum Zweikämpfe. Besonders auffällig ist er jedoch im gegnerischen Strafraum, in den er immer wieder mit Wucht vordringt. Vor dem Tor bleibt er dabei eiskalt und profitiert auch von seinem exzellenten Kopfballspiel. Zu erwähnen ist auch sein gutes Raumgefühl in der Box, weshalb er oft die zweiten Bälle erreicht. Die Nationalmannschaft gewinnt mir Prömel einen Spielertyp, der am ehesten mit Leon Goretzka zu vergleichen ist und der in den Testspielen gegen Österreich und die Türkei darauf brennen wird, sich für zukünftige Nominierungen zu empfehlen.

Zudem gilt Prömel als ein angenehmer Charakter, der mit seiner positiven Aggressivität durchaus Führungsaufgaben wahrnehmen kann. Bezeichnend für seine angenehme Bodenständigkeit ist die Tatsache, dass er bis tief in seine Bundesligakarriere mit dem alten Ford Fiesta seiner Oma auf den Trainingsplatz kam.

Zugegebenermaßen steht der schon 28 Jahre alte Prömel nicht für die große Zukunft des deutschen Fußballs und wird im Nationaltrikot vermutlich keine Wunderdinge vollbringen. Doch ist diese Nominierung die Belohnung für eine herausragende Entwicklung und zeigt, dass unter Neu-Nationaltrainer Nagelsmann, im Gegensatz zur Vergangenheit, das Leistungsprinzip gilt.

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