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Dortmunder Transferziel - wer ist Ferdi Kadıoğlu?

Dortmunder Transferziel - wer ist Ferdi Kadıoğlu?

Nachdem sich der Sommer-Transfer von Linksverteidiger Rami Bensebaini bisher als Missverständnis herausgestellt hat, ist man Berichten zufolge in Dortmund auf der Suche nach einer Verstärkung für die Position des Linksverteidigers. In den Fokus gerückt ist dabei der türkische Nationalspieler Ferdi Kadıoğlu (24) von Fenerbahce Istanbul - eine unkonventionelle, aber spannende Option. (Bild: IMAGO / Seskim Photo TR)

Als rechtsfüßigen Rechtsaußen, der auch über das Skillset eines solchen verfügt und der jetzt als linker Verteidiger spielt, beschreibt Marius Fischer, Head of Scouting and Analysis beim dänischen Erstligisten Viborg FF und Interviewpartner bei Kickfieber, den Türken. Tatsächlich wurde der im niederländischen Arnhem, keine zwei Autostunden von Dortmund entfernt, geborene Kadıoğlu im Nachwuchs des NEC Nijmengen als offensiver Mittelfeldspieler ausgebildet.

Mit gerade mal 17 Jahren debütierte er in der Eredivisie und konnte sich als Spielmacher oder auf der rechten Außenbahn direkt einen Stammplatz erarbeiten. Nach dem Abstieg glänzte er in der zweiten niederländischen Liga mit 19 Torbeteiligungen, auch für die U19 und U21 der Niederlande kam er mehrfach zum Einsatz. Danach ging er den Schritt in die Türkei zum Istanbuler Topclub Fenerbahce.

Nach einer enttäuschenden ersten Saison, die er vor allem in der Zweitvertretung verbrachte, erkämpfte sich Kadıoğlu bei Fener immer mehr Spielzeit, zuerst noch auf den offensiven Außenbahnen wo er mit Tempo, Technik und Kreativität zu glänzen wusste. Trainer Vitor Pereira war es dann, der den Offensivspieler dann als erstes auf die linke Schiene vor einer Dreierkette stellte, nach einem erneuten Trainerwechsel fand er sich plötzlich als Außenverteidiger in einer Viererkette wieder. Seitdem entwickelte sich Kadıoğlu, mittlerweile für die Türkei international aktiv, stetig weiter. So wurde aus dem einstigen Kreativspieler mit heute 24 Jahren ein Außenverteidiger von internationalem Format, an dem neben Dortmund auch Arsenal London und der FC Porto interessiert sein sollen.

Seine Stärken liegen dabei nach wie vor im Offensivspiel, in das er sich mit Vorliebe einschaltet. Während er letzte Saison vornehmlich über die rechte Seite kam und auf der Außenbahn Richtung Grundlinie zog, kommt Kadıoğlu mittlerweile meistens über links. Hier agiert er oft als inverser Außenverteidiger, der seine exzellente Ballbehandlung und die früh als Zehner erlernte Kombinationsstärke in den engen Räumen vor dem gegnerischen Strafraum optimal zur Geltung bringen kann.

Besonders auffällig ist er, wenn er von der Außenbahn mit Tempo in die Mitte dribbelt und mit seinem starken rechten Fuß entweder auf das Tor schießt oder eine Flanke auf den langen Pfosten schlägt. Selten habe ich einen Außenverteidiger gesehen, der für so viele offensive Glanzmomente sorgt und mit seiner unkonventionellen Spielweise die gegnerische Defensive vor große Probleme stellt.

Wie bei einem so offensivstarken Verteidiger zu erwarten, ist die Defensivarbeit auch bei Kadıoğlu eher als Schwachpunkt zu betrachten. Vor allem in der ersten Zeit nach seiner Versetzung in die Abwehr prägten eklatante Stellungsfehler sein Spiel. Doch zuletzt zeigte er sich hier stark verbessert, auch im Zweikampfverhalten gleicht er immer mehr einem gelernten Verteidiger.

So konnte er im Länderspiel seiner Türken gegen die DFB-Auswahl den aktuell so formstarken Leroy Sané weitestgehend in Schach halten, nebenbei war er auch selbst mit einem Treffer erfolgreich. Und so trau ich ihm auch auf höchstem nationalem und internationalem Niveau zu, seine Seite dicht zu halten.

Die Dortmunder Borussia würde einen Spielertyp bekommen, der so im Kader noch nicht zu finden ist. Dem diese Saison oft eindimensional wirkenden Offensivspiel könnte er eine neue Note verleihen. Vor allem das Zusammenspiel mit Julian Brandt und dem immer stärker werdenden Jamie Bynoe-Gittens stelle ich mir spektakulär und brand(t)gefährlich vor.

Allerdings bedarf es zum Ausgleich dieser offensiven linken Außenbahn einer defensiven Absicherung, vorzugsweise im zentralen Mittelfeld. Während Kapitän Emre Can diese Saison auf ganzer Linie enttäuscht, war Salih Özcan, Nationalmannschafts-Kollege von Kadıoğlu, bisher ein Lichtblick. Nichtsdestotrotz ist hier in naher Zukunft ein Upgrade fällig. Im Winter scheint allerdings nur einer dieser Transfers möglich, für Ferdi Kadıoğlu soll Fenerbahce eine Summe von über 20 Millionen Euro fordern.

Trotz der happigen Summe und einiger Fragezeichen könnte Kadıoğlu ein Spieler sein, der hilft, der bisher farblos auftretenden Dortmunder Mannschaft ein neues Gesicht zu verleihen. Nachdem zuletzt ohne Erfolg auf Bundesliga-Transfers gesetzt wurde, konnten Sebastian Kehl und Co. eine neue Facette in der Transferstrategie zeigen.

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