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Der Transferguru: Wer ist Fabrizio Romano?

Der Transferguru: Wer ist Fabrizio Romano?

Über 14 Millionen Twitter-Follower hat Journalist und Transferguru Fabrizio Romano - mehr als doppelt so viele wie der FC Bayern. Doch wer ist der Italiener, der als verlässlichste Quelle für Transfernews im Weltfußball gilt? (Bild: IMAGO / TheNews2)

"Here we go!", diese Worte machten Romano in den sozialen Medien zu einer Marke, wer sie liest weiß: der Transfer ist in trockenen Tüchern. Das erste Mal verwendet hat er den Ausdruck beim Transfer von Paul Pogba zu Manchester United, die Fans fanden Gefallen daran und er wurde zum Markenzeichen des wohl bekanntesten Fußballjournalisten der Welt. Angefangen hat Romano ganz bescheiden, im Alter von 16 Jahre schrieb er das erste Mal über Fußball. Wirklich Fahrt nahm seine Karriere dann auf, als er über einen Berater von den Transfers des damals weitestgehend unbekannten Mauro Icardi zu Sampdoria Genua und schließlich weiter zu Inter Mailand erfuhr und als erster Journalist darüber berichten konnte.

Großen Anteil am Erfolg des heute 30-Jährigen hat auch ein anderer Transferexperte, Gianluca Di Marzio. Der Sky-Reporter nahm den jungen Romano unter seine Fittiche, machte ihn bei Sky zu seinem designierten Nachfolger. Di Marzio gab seine Kontakte und seine Philosophie weiter, die großen Einfluss auf die Arbeit Romanos hat.

"Ich denke das Geheimnis ist, mit jedem eine gute Beziehung zu haben. Wir haben im Moment so viele Quelle."

Neben seiner Arbeit für Sky schreibt Fabrizio Romano auch für den Guardian. Die britische Zeitung wurde auf den damals 22 Jahre alten Newcomer aufmerksam, als sie berichteten, dass Stevan Jovetic bei Manchester City bleiben wird, Romano widersprach auf Twitter prompt. Er sollte recht behalten und bekam sogleich ein Jobangebot. Früh war er also schon ein respektierter Journalist, doch endgültig zum Social Media Star machte ihn ein anderer Transfer: Der Wechsel von Bruno Fernandes, den Romano als erster vermeldete, ließ die Followerzahlen durch die Decke gehen, bis heute sorgen Nachrichten über Manchester United für die meiste Aufmerksamkeit auf Romanos Kanälen.

Doch wie kommt der Journalist zu all diesen Informationen? Die Antwort ist so einfach wie beeindruckend: unermüdliche Arbeit. Nach eigener Aussage schläft er während Transferfenstern höchstens fünf Stunden pro Tag, führt täglich über 50 Telefonate mit Vereinsvertretern, Beratern, Mittelsmännern, Anwälten und anderen Journalisten.

"Ich erinnere mich, dass ich vor drei oder vier Jahren zu einem Apple Store in Mailand ging, um mich darüber zu beschweren, dass mein Akku nicht hält. Der Verkäufer schaute auf mein Handy und sagte: 'Ich arbeite hier seit 13 Jahren, und ich habe noch nie gesehen, dass ein Handy so oft benutzt wird."

Ist er gerade nicht am Handy, trifft er sich der geborene Neapolitaner in seiner Wahlheimat Mailand mit Beratern, geht in einschlägige Hotels und Restaurants um dort auf Vereinsverantwortliche zu treffen oder besucht die Geschäftsstellen der Mailänder Clubs. So kann es sein, dass er an einem Tag mit dem Berater von Chris Smalling telefoniert, mit einem Anwalt von Neymar chattet, den Berater von Angel Correa vor seinem Hotel aufsucht und vor einem weiteren Hotel auf die Verantwortlichen von AC Mailand wartet. Einen solchen Aufwand kann nur betreiben, wer mit voller Leidenschaft bei der Arbeit ist - und das ist er.

"Für mich ist das alles kein Job, sondern Unterhaltung und Leidenschaft. Ich habe das Glück, Fußball zu lieben und darüber sprechen zu können."

Romano, der nach eigener Aussage sein berühmtes "Here we go" erst dann verkündet, wenn mehrere verlässliche Quellen seine Informationen bestätigen, hat sich in seinen jungen Jahren schon eine Kredibilität erarbeitet, die in der Welt des Fußballs ihresgleichen sucht. Doch es gibt auch Kritik am Transferguru. Marcel van der Kraan, Sportchef der niederländischen Zeitung De Telegraaf, bezeichnete ihn als "König des Copy and Paste", viele seiner Informationen kämen nicht von seinen Insider-Quellen, sondern seien von anderen Journalisten abgekupfert.

Außerdem steht regelmäßig der Verdacht im Raum, Romano berichte nur über verhältnismäßig unbekannte Spieler, um Gegenleistungen von deren Berater zu erhalten - ob das nur Informationen oder auch Bezahlungen sein sollen ist nicht bekannt. Jüngstes Beispiel ist ein Tweet über die Verlängerung des 16-jährigen Julius Gottschalk von Hertha BSC. Nichts davon wäre illegal, höchstens die Glaubwürdigkeit des Italieners könnte darunter leiden. Doch bisher konnte keiner dieser Vorwürfe bestätigt werden.

Und so bleibt Fabrizio Romano der angesehenste Transfermarkt-Experte der Fußballwelt und ich kann jedem Fußballfan nur empfehlen, ihm auf Twitter zu folgen - gleich nachdem ihr Kickfieber folgt!

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