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Still kicking: Gladbach - Dante, Wendt & Co.

Still kicking: Gladbach - Dante, Wendt & Co.

In unserer neuen Serie „Still kicking" widmen wir uns Spielern aus der Vergangenheit, die hierzulande größtenteils von der Bildfläche verschwunden sind, aber noch immer irgendwo auf der Welt gegen das runde Leder treten. Ob ehemalige Talente, Flops oder Legenden - hier ist für jeden was dabei. In der ersten Ausgabe beschäftige ich mich mit Borussia Mönchengladbach. (Bild: IMAGO / Ulmer)

05.04.2009, Karlsruher SC gegen Borussia Mönchengladbach: Als Einlaufkind habe ich mir an diesem Tag den Platz mit unseren ersten zwei Akteuren geteilt. Und während meine Frisur damals eher an Ansgar Brinkmann erinnerte, habe ich mich 14 Jahre später an unseren ersten Ex-Borussen angepasst.

Michael Bradley: endlich sesshaft

Mit einer 15 Tore Saison im Rücken zog es den US-Boy 2008 aus Heerenveen zu den Borussen. Nach zweieinhalb Jahren als Stammspieler im Gladbacher Mittelfeld zog es den Sohn seines damaligen Nationaltrainers leihweise nach Birmingham zu Aston Villa - der Abstiegskampf soll ihm nicht zugesagt haben. 18 Minuten Premier League Fußball später ging es dann, dieses Mal fix, nach Italien zu Chievo Verona. Nach nur einer Saison zog Bradley weiter in die ewige Stadt, doch auch den AS Rom verließ er nach einem Jahr – zum Toronto FC nach Kanada. Damals ein sehr überraschender Transfer, gingen doch zu dieser Zeit wenige international angesehene Spieler in die „Rentnerliga“ MLS.

„Die MLS ist bemüht, ihre Qualität zu erhöhen.“ - Jürgen Klinsmann über den Transfer

Als Wandervogel hätte man den Mann mit dem starken rechten Fuß damals wohl bezeichnet. Heute, neun Jahre später, steht er weiterhin seinen Mann im Mittelfeld der Kanadier. Dabei konnte er 2015 den Titel des „US Soccer’s Male Player of the Year“ gewinnen. Dabei ist er einer der prägenden Akteure auf dem langen Weg der Major League Soccer zu einer weitläufig respektierten Liga. Seit 2021 übrigens auch wieder mit Vater Bob an der Seitenlinie.

Dante: der Champions League Sieger

Wenn wir schon über Frisuren reden: Dante! Das erwähnte Spiel war erst der dritte Einsatz des Brasilianers, der für 2,5 Millionen Euro aus Lüttich kam, im Trikot der Fohlen. Viel mehr Spiele brauchte der Verteidiger nicht, um sich mit seinem auffälligen Afro, der scheinbar chronisch guten Laune und herausragenden Leistungen in die Herzen der Fans zu spielen. 2012 folge dann der Wechsel zu den Münchner Bayern, wo er auf Anhieb zum Stammspieler wurde und als solcher den Champions League Titel holen konnte. Doch auch persönliche Spuren hinterließ der Strahlemann. Bestes Beispiel dafür ist Dante Rummenigge, Enkel von Bayern-Legende Karl-Heinz.

Von 30 Millionen Transfer Mehdi Benatia verdrängt, ging der WM Teilnehmer von 2014 dann drei Jahre später nach Wolfsburg und ein Jahr später an die zugegebenermaßen etwas schönere Côte d'Azur nach Nizza. Dort ist er noch heute, mit 39 Jahren, unumstrittener Stammspieler und verpasste in der laufenden Saison eine einzige Partie in der Ligue 1. Am 18. Oktober wird Dante 40 Jahre alt - wahrscheinlich ist, dass er ihn auf dem grünen Rasen feiert.

Raul Bobadilla: ein echter Wandervogel

Bei zwölf Vereinen stand der Mann aus Paraguay bisher unter Vertrag, in den Borussia-Park wurde er sogar zwei Mal transferiert. 2009 flossen über 4 Millionen an die Grashoppers aus Zürich, nach Zwischenstationen in Thessaloniki, Basel, Bern und Augsburg waren es 2017 derer 2. Wie für den Stürmer mit der breiten Brust so üblich, war er beim zweiten Anlauf nach nur einer Saison wieder weg, dieses Mal ging es über den großen Teich zu den Argentinos Juniors nach - Überraschung - Argentinien.

Es folgten zwei wilde Jahre, bei denen er weder in der seiner Heimat bei Guarani noch bei Fluminese nachhaltig überzeugen konnte. Vergangenen Winter ging es dann zurück in die Schweiz, dieses Mal in die Zweitklassigkeit. Mit heute 35 Jahren ist er heute Leistungsträger beim FC Schaffhausen und scheint noch lange nicht ans Aufhören zu denken.

Oscar Wendt: zurück zu den Wurzeln

Deutlich weniger Clubs hatte der ehemalige Leitwolf, oder besser das Leitfohlen, Oscar Wendt. Als Teenager ging es aus seiner Heimat Göteborg nach Kopenhagen, wo er fünf Jahre blieb bevor er den Schritt in die Bundesliga ging. Heute steht er mit über 300 Spielen auf Platz 17 der Rekordspieler Gladbachs - eine wahre Vereinslegende. Nachdem er nach einem Jahrzehnt seinen Stammplatz an Rami Bensibaini verlor, ging es zurück zu seinem Jugendclub IFK in seiner Geburtsstadt Göteborg. Dort ist Wendt, wie er es gewohnt war, wieder unumstrittener Stammspieler, trotz seiner schon 37 Lenze auf dem Buckel.

Luuk de Jong: auf Umwegen zu Barca

Vom Kapitän gehen wir über zu einem großen Missverständnis. Zum ersten Mal seit 1996 beendete die Borussia die Saison 11/12 auf einem einstelligen Tabellenplatz - und dann gleich als Vierter. Um den Aufwärtstrend zu halten und im europäischen Geschäft zu bestehen wurde ein 21 Jahre alter Stürmer aus den Niederlanden verpflichtet, der in 31 Ligaspielen für Twente Enschede 25 Mal netzen konnte: Luuk de Jong. 12 Millionen Euro Ablöse, damals Rekordtransfer der Clubgeschichte, sofort die Nummer 9 auf dem Rücken: die Vorschusslorbeeren aber auch die Last auf seinen Schultern war enorm. Nach einer ersten Saison mit Licht und Schatten folgte eine Hinrunde mit nur 73 Liga-Minuten, das kongeniale Duo Raffael und Kruse beanspruchte die Plätze in der vordersten Reihe. Also ging es zuerst leihweise zum heutigen Saudi-Verein nach Newcastle und dann zurück in die heimische Eredivisie zu PSV. Und dort fand de Jong auch wieder zu seiner Form, konnte in zwei aufeinanderfolgenden Saisons mehr Scorer als Einsätze verbuchen.

2019 folgte dann der nächste Transfer ins Ausland, für abermals 12 Millionen ging es zum FC Sevilla. Nach zwei guten, aber nicht überragenden Saisons dann die riesige Überraschung: per Leihe ging es für de Jong zum großen FC Barcelona. Erwartungsgemäß konnte er sich nicht durchsetzen, 7 teilweise wichtige Tore erzielte er nichtsdestotrotz. Im vergangenen Sommer ging es dann zurück nach Eindhoven, wo er noch immer eine große Rolle spielt. Außerdem stand er im WM-Kader der Niederlande, verwandelte sogar im Viertelfinale einen Elfmeter gegen den späteren Weltmeister Argentinien. Keine schlechte Karriere für einen Transferflop.

Viel rumgekommen sind unsere fünf Ex-Fohlen und das werden auch wir. In den kommenden Monaten wird sich "Still kicking" auf der Suche nach spannenden Ex-Spielern durch Fußballdeutschland wühlen. Schaut auf Kickfieber.de vorbei und seid dabei!

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