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Still kicking: Schalke - Rakitic, Rafinha & Co.

Still kicking: Schalke - Rakitic, Rafinha & Co.

In unserer Serie „Still kicking" widmen wir uns Spielern aus der Vergangenheit, die hierzulande größtenteils von der Bildfläche verschwunden sind, aber noch immer irgendwo auf der Welt gegen das runde Leder treten. Ob ehemalige Talente, Flops oder Legenden - hier ist für jeden was dabei. In der heutigen Ausgabe beschäftige ich mich mit dem FC Schalke 04. (Bild: IMAGO / ActionPictures)

Rafinha - der Titelhamster

Diese Saison kamen in der Bundesliga zwei Spieler, Paul Wanner und Arijon Ibrahimovic, zum Einsatz, die nach dem 27.08.2005geboren wurden. Was das mit Rafinha zu tun hat? An diesem Tag gab der Brasilianer sein Bundesliga-Debüt für die Königsblauen. Damals selbst noch ein Teenager brauchte der für 5 Millionen Euro aus Curitiba verpflichtete Außenverteidiger keine Anlaufzeit. Auf Anhieb etablierte er sich auf der rechten Seite, wurde in den Folgejahren zu einem der besten Verteidiger der Liga. 2010 ging es dann für 8 Millionen nach Genua, ein Jahr später klopften die Bayern an - und Rafinha ging zurück nach Deutschland. Als Verteidiger vom Typ Wadenbeiser war er in München stets umstritten, trotzdem kam er Jahr für Jahr zu zahlreichen Einsätzen. Bis zu seinem Abschied 2019 sammelte er vier Deutsche Meisterschaften, vier Pokalsiege, vier Superpokalsiege, eine Club-WM, einen UEFA-Supercup und einen Champions League Titel.

Zurück in der brasilianischen Heimat, bei Flamengo Rio de Janeiro, ging es weiter wie gewohnt: Als Stammspieler gewann er zwei Mal die Meisterschaft, den brasilianischen Supercup sowie die Copa Libertadores und die Recopa Sudamericana. Danach ging der 1,72 m kleine Rafinha wieder nach Europa, für eine Saison schloss er sich Olympiakos Piräus an - und wurde griechischer Meister. Bis heute sollte das sein letzter Titel bleiben, nach einer Saison bei Gremio spielt Rafinha heute beim FC Sao Paulo und war bis zu einer Knöchelverletzung mit 37 Jahren auch dort gesetzt.

Ivan Rakitic - der (Un)Vollendete

Als Ivan Rakitic den Ruhrpott im Januar 2011 gegen das sonnige Andalusien eintauschte, galt er mittlerweile schon seit einigen Jahren als riesiges Talent. Bei Schalke hatte der 2007 aus Basel gekommene Kroate oft geglänzt, aber auch nicht selten enttäuscht. Oft blieb der Gedanke "Der kann doch eigentlich mehr!". Ein halbes Jahr vor Vertragsablauf ging es dann zum FC Sevilla, ein Transfer der für Spieler und Verein als Glücksgriff gelten dürfte. Dreieinhalb Jahre blieb der in der Schweiz geborene Rakitic in Sevilla und zeigte endlich das Potenzial, das man schon auf Schalke in ihm sah.

Nach zwei Jahren mit zweistellig Toren und Assists ging es dann für 18 Millionen Euro zum großen FC Barcelona - Ivan Rakitic war endlich in der Weltklasse angekommen! Im Verein neben Iniesta, Xavi oder Busquets, in der Nationalmannschaft neben Modric, der einst Unvollendete konnte auch neben den besten der Welt glänzen. In seiner ersten Saison im Camp Nou folgte dann der Champions League Titel, 2018 führte er das kleine Kroatien bis ins Finale der Weltmeisterschaften. Seit 2020 spielt er nun wieder in Sevilla, mit 34 Jahren hat er noch die ein oder andere Saison vor sich. Und trotzdem lässt sich schon heute resümieren: Rakitic ist schon lange der Vollendete.

Lars Unnerstall - plötzlich Punktelieferant

In die Bundesliga kam Lars Unnerstall eher überraschend. Vom Stammspieler in der Schalker Zweitvertretung wurde er zur Saison 11/12 zum Ersatzmann von Neuzugang Ralf Fährmann befördert. Als Fährmann, heute wieder Schalker Nummer 1, sich schwer verletzte, stand plötzlich der 2 Meter Mann im Kasten. Nach einer starken ersten Saison stand er plötzlich an Platz 1 der Torhüterrangliste, vor Fährmann und Timo Hildebrand. Doch die starke Form konnte er nicht bestätigen, rutschte in der Folgesaison bis zur Nummer 3 ab. Es folgte eine starke Leihsaison in Aarau und schließlich der feste Transfer zu Fortuna Düsseldorf. Dort kam er jedoch nicht an Stammkeeper Michael Rensing vorbei.

Drei Jahre verbrachte Unnerstall auf der Bank oder in der Regionalliga, als VVV-Venlo anfragte und ihn ablösefrei die Niederlande holte. Gerade mal 300.000 € betrug damals der Marktwert des ehemaligen Champions League Spielers, nur zwei Jahre später hatte er sich mehr als verzehnfacht. In der Eredivisie fand Unnerstall zu alter Stärke, wurde zum Stammspieler und Publikumsliebling. Diese Leistungen riefen dann auch den großen PSV Eindhoven auf den Plan, der ihn zuerst als Back-up für den langjährigen Stammspieler Jeroen Zoet holten, den er sogar verdrängen konnte. Doch schon zur nächsten Saison wurde er wieder degradiert, erneut folgte eine Saison auf der Bank bevor es weiter nach Enschede ging. Bei Twente ist er nun endlich wieder unumstrittene Nummer 1, spielt sogar international und ist laut Trainer Ron Jans "ein echter Punktelieferant".

Teemu Pukki - doppelter Aufstiegsheld

Seine denkwürdigste Leistung zeigte Teemu Pukki einst gegen Schalke, drei Tore erzielte er in der Europa League Qualifikation für HJK Helsinki, drei Wochen später stand er schon im Bundesligakader der Königsblauen. 1,5 Millionen Euro ließ man sich den abschlussstarken Stürmer damals kosten, wirklich durchsetzen konnte sich der Sympathieträger jedoch nicht. Es folgten Transfers zu Celtic Glasgow und Bröndby Kopenhagen, bis Pukki endlich zeigen konnte, was in ihm steckt. Nach starken Jahren in Dänemark war es dann der heutige Gladbacher Daniel Farke, der den Finnen zum englischen Zweitligisten Norwich lotste.

Viel Anlaufzeit brauchte er dort nicht, in seiner ersten Saison schoss er die Canaries mit 29 Treffern in die Premier League. Seine elf Treffer lonnten im Folgejahr nichts am Abstieg des krassen Außenseiters ändern, wovon sich Pukki nicht beirren ließ: 20/21 waren es dann 26 Tore, mit denen er Norwich abermals den Aufstieg sicherte, weitere elf später ging es aber wieder in die Championship. Dort spielt er auch in der laufenden Saison mit Norwich um den Aufstieg, steht schon wieder bei 10 Treffern. Mit dann 33 Jahren könnte er im Sommer zum dritten Mal zum Aufstiegsheld werden - aller guten Dinge sind drei.

Kaan Ayhan - das Juwel

Früh war Kaan Ayhan das große Versprechen der Knappenschmiede, ein neuer Star für Schalke. 15 Treffer erzielte der Innenverteidiger (!) in seiner letzten Saison als A-Jugendlicher, danach ging es sofort zu den Profis. Gegen Ende seiner ersten Profisaison, noch als Teenager, konnte er sich sogar den Stammplatz erarbeiten, erzielte gegen Freiburg seinen ersten Treffer. Lewandowski, Ronaldo, Drogba und Müller hießen seine Gegenspieler, noch bevor er 20 wurde, zwei Tage nach dem Geburtstag saß er für die türkische Nationalmannschaft gegen Brasilien auf der Bank. Ein kometenhafter Aufstieg, der so nicht weitergehen sollte. Die Entwicklung stagnierte, die Leistungen brachen ein und am starken Duo Matip - Höwedes war kein Vorbeikommen und so ging Ayhan im Januar 2016 per Leihe nach Frankfurt - eine Liga-Minute stand in der laufenden Saison zu Buche. Auch in Frankfurt konnte der spielstarke Verteidiger sich nicht durchsetzen, nach der Saison ging es für eine halbe Million Euro in die zweite Liga nach Düsseldorf. Nachdem er vor wenigen Jahren noch im Bernabeu auflief, ging es für das ehemalige Riesentalent jetzt in den Sandhauser Hardtwald.

Von Anfang an war er bei den Fortunen gesetzt, in der zweiten Saison folgte der Aufstieg. Auch in Liga 1 glänzte Ayhan, der dich mittlerweile auch in der Nationalmannschaft festgespielt hatte, den Abstieg 2020 konnte er trotzdem nicht verhindern. Danach ging es für 2,5 Millionen in die Serie A zu Sassuolo, wo er in den vergangenen zweieinhalb Jahren zu regelmäßigen Einsätzen kam, jedoch nie zum unverzichtbaren Stammspieler wurde. Im Januar ging es dann leihweise zu Galatasaray Istanbul, für den Sommer gibt es eine Kaufpflicht. 91 Einsätze in der Bundesliga, 52 in der Serie A, dazu 51 Länderspiele und eine EM-Teilnahme - auf seine bisherige Karriere kann der 28 Jährige durchaus stolz sein. Trotzdem bleibt das Gefühl, dass deutlich mehr drin war für das Juwel aus der Knappenschmiede.

Sead Kolasinac - der Rückkehrer

Der nächste aus der Knappenschmiede: Über Karlsruhe, Hoffenheim und Stuttgart landete Sead Kolasinac einst in der Schalker Jugend. Auch er konnte sich vor dem 20. Geburtstag einen Stammplatz erspielen, selbst ein Kreuzbandriss konnte seine Entwicklung nur verzögern. Als Außenverteidiger und Schienenspieler wurde er zu einem der besten der Liga, der Marktwert stieg bis auf 15 Millionen Euro an. 2017 folgte dann der ablösefreie Wechsel in die Premier League zum großen FC Arsenal. Auch dort setzte sich Kolasinac durch, mit seiner Körperlichkeit passte er perfekt in den englischen Fußball. Erst als der heutige Erfolgscoach Mikel Arteta ankam und auf die filigraneren Bukayo Saka oder Kieran Tierney setzte verlor Kolasinac seinen Stammplatz, in der Hinrunde 2020 kam er zu nur einem Premier League Einsatz.

Im Winter kam dann der Ruf aus der (fußballerischen) Heimat. Der abgeschlagene Tabellenletzte Schalke benötigte seine Hilfe und der Topspieler Kolasinac war sich nicht zu schade für den Abstiegskampf, sagte zu. Auch wenn es bekanntermaßen nicht zum Klassenerhalt reichte, Kolasinac warf sich in jeden Zweikampf, kämpfte für seinen Verein und war einer der wenigen Lichtblicke. Nach der Saison ging es dann wieder zurück nach England, in der Hinrunde kam er wieder kaum zum Einsatz. Es folgte der Winterwechsel zu Olympique Marseille, wo er beim Tabellen-Zweiten zwischen der linken Seite und der Innenverteidigung pendelt und das erste Mal seit 2014 wieder Champions League spielt - damals noch in Königsblau.

Viel rumgekommen sind unsere sechs Ex-Knappen und das werden auch wir. In den kommenden Monaten wird sich "Still kicking" auf der Suche nach spannenden Ex-Spielern durch Fußballdeutschland wühlen. Schaut auf Kickfieber.de vorbei und seid dabei!

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