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WM-Rekordtorschütze: Wer war Just Fontaine?

WM-Rekordtorschütze: Wer war Just Fontaine?

Alle vier Jahre, während der Weltmeisterschaft, stößt man als Fußballfan vermehrt auf die großen Namen der Vergangenheit. Doch zwischen Pelé, Ronaldo, Puskás und Gerd Müller taucht häufig ein heute eher unbekannter Spieler auf: Just Fontaine, der mit 13 Toren bei der WM 1958 einen Rekord für die Ewigkeit aufstellte. (Bild: IMAGO / Horstmüller)

Am 18. August 1933 wurde „Justo“ in Marrakesch im damaligen Französisch-Marokko geboren. Seine Eltern, ein französischer Tabakhändler und eine Spanierin, waren zunächst nicht überzeugt von den sportlichen Ambitionen ihres Sohnes, war doch das Verletzungsrisiko im Fußball sehr groß. Doch der junge Fontaine setzte sich durch und startete 1950 beim USM Casablanca seine Reise im Profifußball.

Im Vereinsfußball

Schnell entwuchs der pfeilschnelle Stürmer dem nordafrikanischen Fußball und so zog es ihn 1953 nach Nizza. Drei Jahre später verließ er die Cote d’Azur und schloss sich Stade de Reims an, mit denen er zwei Mal die Ligue 1 gewinnen konnte. 1959 schoss er sein Team mit zehn Toren im Europapokal der Landesmeister ins Finale. Die Partie in Stuttgart konnte jedoch Real Madrid mit 2:0 für sich entscheiden, die Offensive um die Weltfußballer Alfredo di Stefano und Raymond Kopa war eine Nummer zu groß.

Weltmeisterschaft 1958

Mit letzterem nahm Fontaine an der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden teil. Ursprünglich nur als Ersatzmann nachgerückt, sollte es sein Turnier werden. Schon beim Auftaktspiel, einem 7:3 Erfolg gegen Paraguay, traf Fontaine dreifach. In der Gruppenphase folgten zwei Treffer gegen Jugoslawien sowie einer gegen Schottland.

Mit sechs Treffern wäre man bei bisher zwölf Weltmeisterschaften zum Torschützenkönig gekrönt worden – Just Fontaine brauchte dafür nur die Gruppenphase.

Und er hatte nicht genug: im Viertelfinale gegen Nordirland gelang ihm ein weiterer Doppelpack und die Franzosen zogen ins Halbfinale ein, wo er bei einer 2:5 Niederlage gegen Brasilien natürlich ein weiteres Tor erzielen konnte. Mit neun Treffern auf dem Konto ging Fontaine ins Spiel um Platz Drei gegen den Titelverteidiger aus Deutschland – und erzielte beim 6:3 Erfolg unglaubliche 4 Tore. Er beendete die WM als Torschützenkönig mit sagenhaften 13 Toren.

Der deutsche Torhüter Heinz Kwiatkowski kassierte damit übrigens den zweiten Viererpack in seinem zweiten WM-Einsatz – 1954 im Gruppenspiel gegen Ungarn hatte er gegen Sandor Kocsis bereits vier Mal hinter sich greifen müssen.

Zur Wahrheit der WM 1958 gehört jedoch auch, dass Fontaine trotz seines Fabelrekords nicht zum Star des Turniers wurde. Das Rampenlicht gestohlen hatte ihm der gerade einmal 17-jährige Brasilianer Edson Arantes do Nascimento – kurz Pelé. Dieser Pelé war es auch, der Fontaine im Jahre 2004 in die Liste der besten 125 lebenden Fußballer aufnahm – trotz einer zu kurzen Karriere.

„Ich hätte gerne fünf, sechs Jahre Fußball gegen den WM-Rekord getauscht.“ – Just Fontaine

Nach zwei Beinbrüchen 1960 und 1962 musste der Torjäger seine Karriere im Alter von nur 28 Jahren beenden. Es folgte eine Trainerkarriere, bei der er sowohl die Französische als auch die Marokkanische Nationalmannschaft sowie Paris Saint-Germain und den FC Toulouse betreute.

Am 1. März 2023 verstarb Just Fontaine im Alter von 89 Jahren in seiner Wahlheimat Toulouse. Er belegt weiterhin Platz 4 der ewigen WM-Torjägerliste – umgeben von Spielern mit mehr als doppelt so vielen Einsätzen. Sein Rekord wird wohl noch lange bestehen.

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