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Bundesliga History 1998/99: Abstiegskrimi am letzten Spieltag

Bundesliga History 1998/99: Abstiegskrimi am letzten Spieltag

Die Bundesliga-Saison 1998/99 ging in die Geschichte ein. Sicher nicht wegen des Meistertitels der Bayern. Und auch nicht unbedingt wegen des verlorenen Champions League-Finals gegen Manchester United. Sondern wegen des Abstiegskampfes, der in den letzten 15 Minuten völlig eskalierte und den 1. FC Nürnberg zum Opfer hatte. (Bild: IMAGO / Team 2)

Der spannendste Abstiegskampf aller Zeiten

Vielen Fans wird der 29. Mai 1999 für immer in Erinnerung bleiben. Es war der Tag, an dem wir den spannendsten Abstiegskampf aller Zeiten zu sehen bekamen. In diesem Fall ist das Wort Abstiegskrimi wirklich angebracht, denn vor dem letzten Spieltag mussten noch fünf Vereine um den Klassenerhalt zittern. Und das, obwohl mit dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach bereits zwei Absteiger feststanden. Zwischen dem Tabellenzwölften, dem 1. FC Nürnberg, und dem Tabellensechzehnten, Eintracht Frankfurt, lagen nur drei Punkte. Da die Clubberer aber auch ein um fünf Tore besseres Torverhältnis hatten, zweifelte niemand ernsthaft am Klassenerhalt. Dazwischen lagen mit dem VfB Stuttgart, dem SC Freiburg und Hansa Rostock drei weitere Mannschaften, die sich ihrer Sache noch nicht ganz sicher sein konnten.

Nürnberg hatte alles in der eigenen Hand

Nürnberg hatte Zuhause gegen den direkten Konkurrenten aus Freiburg alle Karten in der eigenen Hand. Auch für Rostock sah es eigentlich gut aus, denn Hansa durfte gegen die bereits abgestiegenen Bochumer ran. Und Stuttgart hatte ein Heimspiel gegen Bremen, für die es um nichts mehr ging. Die Frankfurter hingegen mussten gegen den letztjährigen Deutschen Meister aus Kaiserslautern ran. Für die Roten Teufel war Rang drei noch möglich. Bei einer Niederlage konnten sie aber auch noch auf Rang sechs zurückfallen. Frankfurt hatte also die vermeintlich schlechteste Ausgangsposition.

12. Nürnberg (36 Punkte, -9 Tore)
13. Stuttgart (36, -8)
14. Freiburg (36, -9)
15. Rostock (35, -10)
- - - - -
16. Frankfurt (34, -14)

Werner Hansch: „Ich melde mich vom Abgrund“

Der VfB Stuttgart verabschiedete sich früh aus dem Abstiegskampf. Schon in der sechsten Spielminute traf Fredi Bobic zum 1:0. Dabei sollte es auch bleiben. Dramatisches jedoch spielte sich in Bochum ab. Hansa Rostock lag nach der 74. Minute mit 2:1 gegen Bochum zurück. Damit wären sie abgestiegen, da zeitgleich Eintracht Frankfurt mit 2:1 gegen Kaiserslautern in Führung lag. Der 1. FC Nürnberg schien sich seiner Sache sicher zu sein. Im direkten Duell lag man gegen den SC Freiburg Zuhause mit 0:2 zurück. Doch die Rostocker und Frankfurter lagen kurz vor Schluss in der Tabelle noch immer hinter Nürnberg. Und so ergab sich nach 74 Spielminuten folgendes Tabellenbild:

10. Stuttgart (39 Punkte, -7)
11. Freiburg (39, -7)
12. Schalke (39, -14)
13. Bremen (38, -6)
14. Nürnberg (37, -11)
15. Frankfurt (37, -13)
- - - - -
16. Rostock (35, -11)

Rostock dreht das Spiel und Frankfurt trifft und trifft

Da ein Fußballspiel aber 90 Minuten dauert und keine 74, war das Tabellenbild noch nicht zementiert. Im Gegenteil. In der letzten Viertelstunde der Bundesliga-Saison 1998/99 spielte sich Unfassbares ab. Rostock drehte in Bochum durch Tore von Victor Agali und Slawomir Majak das Spiel. Damit war die Hansa-Kogge gerettet. Und Eintracht Frankfurt traf weitere zweimal gegen Kaiserslautern. Nun lag plötzlich der 1. FC Nürnberg – vor diesem Spieltag noch auf Rang zwölf – auf einem Abstiegsplatz. Die Franken schienen endlich aufzuwachen und den Ernst der Lage zu begreifen. Marek Nikl traf in der 85. Minute zum 1:2 Anschlusstreffer gegen Freiburg. Damit zog Nürnberg wieder an Frankfurt vorbei – um ein einziges Tor. Doch genau dieses eine Tor sollte schließlich nicht reichen. Denn in der 89. Minute traf Jan Age Fjörtoft für Eintracht Frankfurt zum 5:1 Endstand. Nürnberg war mit gleicher Tordifferenz abgestiegen, weil sie über die Saison hinweg weniger Tore geschossen haben.

Bayern wird souverän Deutscher Meister

Als deutlich weniger interessant als der Abstiegskampf erwies sich der Kampf um die Meisterschaft, wobei von einem richtigen Kampf gar nicht die Rede sein kann. Bayern München gewann den Titel mit einem Vorsprung von satten 15 Punkten auf Verfolger Bayer Leverkusen. Während Ottmar Hitzfeld als Trainer der Bayern also direkt einschlug, sorgte auch Christoph Daum in Leverkusen immer mehr für den nötigen Erfolg. Stark präsentierte sich auch Hertha BSC. Mit Rang drei konnten sie sogar Borussia Dortmund und den 1. FC Kaiserslautern hinter sich lassen. Werder Bremen wurde am Saisonende zwar nur 13., gewann aber schließlich das Pokalfinale gegen den FC Bayern. Diese Pleite sollte für die Münchener aber nicht die schlimmste in dieser Saison sein.

Die Mutter aller Niederlagen: Bayern gegen Manchester

Schon eine Woche vor dem DFB-Pokalfinale trat der FC Bayern München im Finale der Champions League an. In Barcelona ging man gegen Manchester United durch ein Freistoßtor von Mario Basler in Führung. Weil die Engländer bis in die Nachspielzeit hinein kaum Torchancen hatten, schien der Titelgewinn sicher. Doch dann drehte Manchester United das Spiel durch Tore in der 91. Minute durch Teddy Sheringham und in der 93. Minute durch Ole Gunnar Solskjær. Bis heute wird das Spiel als „Mutter aller Niederlagen“ bezeichnet.

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