Bundesliga: In der Saison 2022/23 bekamen die Fußballfans endlich wieder einen spannenden Meisterkampf zu sehen. Erst in den letzten Spielminuten des 34. Spieltages fiel die Entscheidung. Borussia Dortmund verspielt auf der Zielgeraden doch noch die Deutsche Meisterschaft – und das Zuhause gegen Mainz 05. Am Ende jubeln wieder die Bayern. (Bild: IMAGO / Ulrich Hufnagel)
Dortmund verspielt den sicher geglaubten Titel
Hätte man im Januar die Dortmund-Fans gefragt, ob sie mit der Vizemeisterschaft in dieser Saison zufrieden wären, hätten wohl alle mit einem klaren JA geantwortet. Borussia Dortmund spielte keine gute Hinrunde und fiel zeitweise sogar auf Rang acht zurück. Doch dann kam das Jahr 2023 und die Schwarz-Gelben gewannen acht Partien in Folge. Plötzlich war wieder von einem Meisterschaftskampf die Rede, weil die Bayern gleichzeitig schwächelten. Durch eine 1:3-Niederlage gegen RB Leipzig mussten die Münchener die Tabellenführung einen Spieltag vor Schluss tatsächlich an die Dortmunder abgeben. Mit zwei Punkten Vorsprung hatten sie im abschließenden Heimspiel gegen Mainz 05 alles in der eigenen Hand. Doch den Dortmundern versagten wieder einmal die Nerven. Früh lag man 0:2 zurück. Letztendlich erkämpften sie sich zwar noch ein 2:2-Unentschieden, da die Bayern aber zeitgleich mit 2:1 gegen den 1. FC Köln gewinnen konnten, feiern sie die elfte Meisterschaft in Folge.
Bayern feuert Nagelsmann und holt sich Tuchel
Jamal Musiala erzielte in der 89. Spielminute das goldene Tor für den FC Bayern. Der Youngster wurde kurz zuvor eingewechselt, zog vom Flügel in die Mitte und traf mitten ins Dortmunder Herz. Damit sorgt er nach einer kuriosen Rückrunde also doch noch für den Titelgewinn. Zur Winterpause hätte kaum jemand damit gerechnet, dass sich die Münchner noch so schwer tun werden. Doch dann verletzte sich Keeper Manuel Neuer beim Skifahren, der Torwarttrainer wurde entlassen und schließlich musste sogar Cheftrainer Julian Nagelsmann seine Koffer packen. Der 36-Jährige wurde im März freigestellt, obwohl er mit seinen Bayern Tabellenführer war und in der Champions League kein einziges Spiel verloren hat. Medienberichten zufolge soll er beim FCB acht Millionen Euro pro Jahr verdient haben – und er hat über 20 Millionen Euro Ablöse gekostet, als er von RB Leipzig nach München wechselte. Sein Nachfolger wurde Thomas Tuchel, der nach seiner Entlassung beim FC Chelsea wie ein Heilsbringer gefeiert wurde. Doch auch er sollte sich schwer tun und erst in der 89. Spielminute des letzten Spieltages den Titel feiern dürfen.
Union Berlin spielt Champions League
Manchmal liegen Freud und Leid so nahe beieinander. Dies mussten nicht nur die Münchener und Dortmunder in dieser Saison feststellen, sondern auch die beiden Berliner Vereine. In der Tabelle sollten die beiden zwar satte 33 Punkte trennen, aber geographisch gesehen sind sie Fußballclubs ein und der selben Stadt. Nur mit dem Unterschied, dass auf der einen Seite Hertha BSC einen großen Investor hatte, der sehr viel Geld in den Verein pumpen durfte und dass Union Berlin auf der anderen Seite vor wenigen Jahren noch in der dritten Liga gekickt hat. Nach 34 Spieltagen in der Saison 2022/23 jedoch liegen die Ostberliner auf Rang vier in der Tabelle und die Westberliner auf Platz 18. Damit steigt Hertha BSC trotz riesiger finanzieller Investitionen sang- und klanglos in die zweite Liga ab. Jubel hingegen wenige Kilometer weiter östlich, denn Union Berlin darf tatsächlich den Einzug in die Champions League feiern.