In diesem Artikel erzählen wir euch, was heimlich hinter den Kulissen beim Roberto Baggio-Transfer zum FC Bologna abging. Denn das der ehemalige Spitzenprofi überraschend zu den Rossoblu wechselte, hatte mit Ancelotti zu tun - den Grund verraten wir euch jetzt. (Bild: IMAGO / VCG)
Bologna gegen Parma. Ein faszinierendes Derby und eine Atmosphäre, die das Stadio Renato Dall'Ara, von seiner schönsten Seite zeigt. Auf der einen Seite die Begeisterung einer Stadt, die nach 60 Jahren wieder in der Champions League spielt. Auf der anderen Seite der Enthusiasmus eines Traditionsvereins der endlich wieder erstklassig ist.
Zum anderen muss der Gastgeber die intensiven Emotionen aus dem Champions League-Match gegen den FC Liverpool verarbeiten. Eine gute Partie die leider mit 0:2 verloren ging. Doch: „Wir wollen an unserer Identität festhalten“, offenbarte die Vereinsführung.
Auch der FC Parma spielte lange in der Königsklasse und begeisterte viele Tifosi in der Emilia Romagna. Zwei ruhmreiche Vereine, reich an Geschichte, aber auch mit besonderen Anekdoten, die den Mercato betreffen. Und in einer davon kommt Legende Roberto Baggio selbst vor.
Amazing night in Brescia between former teammates and great friends Pep #Guardiola, Luca #Toni and Roberto #Baggio. Toni knelt before the goats Pep and Roby. This is football… pic.twitter.com/Ga1I2QswWf
— Nicolò Schira (@NicoSchira) October 15, 2024
Baggio zu Parma und das 'Nein' von Ancelotti
Richtig, „Il Divin Codino“, ein Spitzname, den jeder benutzt, um eine der stärksten Nummern 10 der italienischen Geschichte zu beschreiben. Ein Garant für die fußballerische Qualität Italiens in der Welt, der einst die Zuschauer in den Stadien der Serie A verzauberte.
Doch was verbindet Baggio mit Parma und Bologna. Nun, im Trikot der Rossoblù spielte er eine Saison lang (1997/98): 30 Einsätze und 22 Tore in der ersten Liga. Während er das Gialloblù-Trikot, zumindest mündlich, nur eine Nacht lang 'trug'.
Parma und der AC Mailand hatten sich im Sommer 1997 geeinigt: Tanzi rief Berlusconi und Galliani an - 3,5 Milliarden Lire für die Rossoneri und der Deal war schlagartig abgeschlossen. Ein besonderer Tag, der Wunsch, einen wichtigen Spieler in die Emilia zu holen, ohne sich jedoch mit den Vorstellungen Ancelottis vorher abzusprechen, denn dieser setzte auf ein flaches 4-4-2-System ohne eine klassische Nummer 10 wie Baggio es war.
Es war eine merkwürdige Nacht und auch der Morgen des folgenden Tages, als Galliani die Entourage des Spielers anrief, um die überraschende Absage von Parma mitzuteilen. Eine Woche später, genauer gesagt neun Tage später, unterschrieb der Vizeweltmeister von 1994 bei Bologna, um sich im Hinblick auf die Weltmeisterschaft 1998 empfehlen zu können. Für alles gibt es eine Erklärung, und die kam Jahre später vom akutellen Trainer von Real Madrid selbst.
🗓 #February18 🇮🇹
— Italy ⭐️⭐️⭐️⭐️ (@Azzurri_En) February 18, 2018
Happy Birthday to #RobertoBaggio ⭐️, who turns 51 today!
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Parma-Baggio, Ancelottis 'mea culpa'
„Ich hatte ein System, das ich beim AC Mailand von Arrigo Sacchi gelernt habe. Es war das 4-4-2. Und deshalb habe ich Roberto Baggio bei Parma abgelehnt, weil er als Nummer 10 spielen wollte. Ich habe gesagt: 'Nein, ich spiele nicht mit der Nummer 10'. Damals war er einer der besten Spieler der Welt, und ich habe ihn abgelehnt, weil ich mit zwei Stürmern spielen wollte. Das war ein Fehler“, sagte Carlo Ancelotti selbst kürzlich in einem Interview mit der Times. Eine Situation, die sich im Laufe seiner Karriere geändert hat.
„Der erste Schritt zur Besserung ist das Verstehen der eigenen 'Fehler'“, gab der ehemalige Milan-Coach zu. Ancelotti hat sich in dieser Hinsicht als intelligenter Trainer erwiesen, denn nach dem 'Nein' zu Roberto Baggio hat er begonnen, seine Spielweise zu strukturieren, indem er sie mehr mit den Eigenschaften der Spieler als mit einem vordefinierten Modul verknüpfte. Der AC Mailand mit Kaká oder, aus heutiger Sicht, Real Madrid mit Bellingham sind ein klarer Beweis dafür.
Genau das macht Ancelotti heute aus – er bewies, dass man aus Fehlern wachsen kann. Viele Trainer aus dem modernen Fußball halten stur an ihrer Spielidee fest und pressen die Spieler in ihre Formation, was am Ende der ausschlaggebende Punkt für den Misserfolg ist.