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Sascha

Torfestival gegen Lecce | Darum waren die Mailänder so effizient

Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit, demonstrierte der AC Mailand beim gestrigen 4:1 Auswärtserfolg über das unberechenbare Lecce, eine Chancenverwertung die seinesgleichen sucht. Zwar benötigten die „Rossoneri“ eine Halbzeit Anlauf, doch umso mehr sollten die Bemühungen in Hälfte zwei ihre Früchte tragen.

Auffälligster Spieler sicherlich der Ex-Frankfurter Ante Rebic, welcher in vorderster Front Zlatan Ibrahimovic vertreten sollte. Und das tat der Kroate mit Bravour! Das 4-2-3-1 des siebenfachen Champions-League-Sieger wirkte mit dem bulligen Offensivmann sehr flexibel, denn oftmals wich dieser auf die Flügel aus und schaffte so Räume für das nachrückende Mittelfeldtrio um Calhanoglu, Bonaventura oder Castillejo.

Oftmals startete der kroatische Nationalspieler auch wertvolle Läufe in die Tiefe, aus denen sich hochkarätige Chancen ergaben. Läufe, die man, ohne despektierlich zu wirken, von einem alternden Ibrahimovic in der Häufigkeit sicher nicht mehr erwarten kann. Das komplette offensive Positionsspiel war dermaßen flexibel ausgerichtet, dass die ohnehin schwache Defensive der Hausherren streckenweise total überfordert war.

Aber auch gegen den Ball, funktionierte das Pressing der Pioli-Truppe wie ein Schweizer Uhrwerk. Alle rot-schwarzen Akteure liefen perfekt ihre Gegenspieler an und auch dabei spielte Ante Rebic eine entscheidende Rolle, da dieser gefühlt die meiste Laufarbeit verrichtete und immer wieder das Aufbauspiel der eigentlich torgefährlichen Apulier im Keim erstickte.

Bonaventura gefällt in neuer Rolle

Kein Wunder, dass Trainer Stefano Pioli, angesichts des engen Spielplans, seinen Mittelstürmer aus Regenerationsgründen bereits nach einer Stunde vom Platz nahm. Rebic hatte bis dahin aufopferungsvoll um jeden einzelnen Ball gekämpft und sich körperlich beeindruckend gegen teilweise mehrere Lecce-Akteure auf einmal aufgerieben.

Auch Spieler wie ein Jack Bonaventura blühten regelrecht auf. Der 30-jährige Italiener, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft beeindruckte als Zehner durch seine sehr kluge und beruhigende Spielweise und tat der jungen Milan-Elf mit seiner Erfahrung sicherlich gut.

Zudem scheint „Jack“ die lange Ligapause genutzt zu haben, um nach seiner langen Verletzung an seiner Physis zu arbeiten. Doch auch Hakan Calhanoglu und Samu Castillejo tauchten gefühlt überall im letzten Drittel auf. Besonderer Leckerbissen war das zwischenzeitliche 1:0 durch den Spanier, welcher eine harte geschossene, aber präzise Hereingabe des Türken vom RECHTEN Flügel technisch hochwertig einnetzte.

Piolis taktische Meisterleistung

Dieses Tor demonstrierte die überragende Flexibilität der Mailänder am gestrigen Abend und unterstreicht die taktische Finessé Stefano Piolis, welcher wiederholt unterstreicht, dass er als Trainer für höhere Aufgaben berufen scheint. Würde Ralf Rangnick nicht mit einem Bein in der Tür stehen, dann wären sich sicher viele Fans einig, dass Pioli eine weitere Saison an der Seitenlinie der Lombarden verdient hätte.

Am Ende dieses lobpreisenden Blogs stellt sich natürlich die Frage, ob Milan ohne Ibrahimovic angesichts des flexiblen und temporeichen Spiels und dem enorm effizienten Pressing im modernen Fußball vielleicht sogar besser funktioniert. Denn der 38-jährige Ibra wird gegen den Ball nicht annährend so viele Kilometer runterspulen, wie es Rebic gestern Abend tat.

Ibras Zukunft besiegelt?

Zudem wirkte das Angriffspiel bei denen letzten Auftritten etwas statisch, da sich der Schwede meist ins Mittelfeld zurückfallen lässt und so die Räume für seine Mitspieler noch enger macht, anstatt wie Rebic auch mal steil zu gehen und dadurch Lücken zu reißen und unberechenbarer zu bleiben. Fragen die ich zum Glück nicht beantworten muss, sondern als Blogger hier einfach nur in den Raum werfen darf.

Doch eins ist absehbar. Sollten die Mailänder gegen die Roma nochmals eine ähnlich souveräne Leistung zeigen, dann könnte diese Formation Zukunft besitzen und Ibrahmovics Abgang am Saisonende endgültig besiegeln. Denn auch ein Ralf Rangnick setzt große Stücke auf ein laufintensives Pressing und ein temporeiches Umschaltspiel – also eine Spielphilosophie, in der ein alternder Zlatan leider nicht so recht reinpassen wird...

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Sascha

Preview: Bologna vs Juventus | Schlägt die „alte Dame“ in der Liga zurück?

Nach dem verloren gegangenen Pokalfinale gegen den SSC Neapel geht es nun für die „Bianconeri“ in der Liga gegen den FC Bologna. Dabei könnte dem in der Kritik stehenden italienischem Rekordmeister die Personalsorgen des Gegners in die Karten spielen.

FC Bologna – Mihajlovic: „Wollen Juve schlagen“

Das Vertrauen in Trainer Sinisa Mihajlovic ist groß und daher verlängerte der FC Bologna diese Woche das Arbeitspapier des Serben bis 2023. "Ich habe hier alles, was ich mir als Trainer wünschen könnte. Dieser Club gibt sich nicht mehr mit einem mittelmäßigen Tabellenplatz zufrieden, denn das Ziel ist ein ehrgeizigeres. Ich weiß, dass der Verein alles tun wird, um mich glücklich zu machen, und ich werde dasselbe für sie tun“, gab sich der ehemalige Inter-Profi enthusiastisch.

In der Tat können die „Rossoblu“ noch die internationalen Plätze erreichen. Zwar grüßen die Emilianer von Platz zehn, jedoch beträgt der Abstand auf das sechstplatzierte Napoli nur fünf Punkte. Daher gab sich „Miha“ in der Spieltags-PK gegenüber seinem nächsten Gegner aus dem Piemont kämpferisch.

„Müssen Stärke in uns selbst finden“

"Wir werden zum ersten Mal seit drei Monaten wieder auf dem Platz stehen, aber wie immer spielen wir auf Sieg. Wir werden zwar auf heimischen Boden spielen, aber der Mangel an Fans wird den Heimvorteil um gut 15-20 Prozent schmälern, also müssen wir diese Stärke in uns selbst finden. Es wird ein schwieriges Spiel für Bologna, aber auch für Juventus. Wir sind sicher nicht geschlagen, bevor wir überhaupt begonnen haben“, betonte der Bologna-Coach.

Doch die personellen Optionen sind begrenzt, da Mattia Bani, Federico Santander und Jerdy Schouten gesperrt sind, während das dänische Ausnahmetalent Andreas Skov-Olsen bis mindestens Mitte Juli verletzt ausfällt. Der ehemalige Milan-Trainer erwarte nun viel mehr von den Spielern die normalerweise von der Bank kommen. Sich aufgrund der Personalsorgen aufs Verteidigen zu konzentrieren, kommt für den Fußballlehrer jedoch nicht in Frage.

"Die Mentalität von Bologna hat sich nicht geändert. Wir spielen, um zu gewinnen und den Kopf oben zu halten. Sich zurückzulehnen und zu verteidigen ist nicht meine Vorstellung von Fussball! Wenn wir also zurückgedrängt werden, dann nur, weil wir dazu gezwungen sind. Außerdem kassieren wir fast immer mindestens ein Gegentor, also ist Defensive nicht wirklich unser Ding.“

Juventus Turin – Sarri in der Kritik

Maurizio Sarri steht unter zunehmendem Druck den Scudetto zu gewinnen oder seinen Job zu riskieren, denn Verfolger Lazio Rom sitzt mit nur einem Punkt Rückstand im Nacken der Turiner. Die aktuelle Form der Sarri-Truppe verdeutlicht einmal mehr, dass die "alte Dame" ihre Siegermentalität der letzten Jahre eingebüßt hat.

Beide Pokalspiele endeten gegen ein dezimiertes Milan und Finalgegner Neapel torlos. Die Coppa Italia ging schließlich nach dem Elfmeterschießen an die Partenopei. "Eine Trophäe zu verlieren ist immer schmerzhaft, aber so ist die Situation und wir dürfen uns nicht selbst fertig machen", sagte Sarri gegenüber Sky Sport Italia.

Probleme beim Chancen kreieren

Aufgrund der Verletzung von Gonzalo Higuain und der schlechten Form von Cristiano Ronaldo, sowie dem sterilen Ballbesitzfußball, tat sich der aktuelle Ligaprimus extrem schwer Chancen gegen beide Clubs zu erspielen. Sarri sieht die Gründe dafür jedoch im fehlenden Spielrythmus.

"Die mangelhafte Chancenverwertung könnte durchaus eine Frage der allgemein fehlenden Konzentration sein, denn wir halten den Ball über lange Zeiträume und kontrollieren die Partie, können aber unsere Chancen nicht effizient zu Ende spielen. In Anbetracht der Qualität unseres Kaders, kann ich mir nicht vorstellen, dass dieser Zustand noch lange anhalten wird".

Cristiano Ronaldo wurde in der Coppa vom ehemaligen Chelsea-Coach vorübergehend in die Rolle des Mittelstürmers versetzt, konnte jedoch in vorderster Front nicht überzeugen. "Ich habe gestern lange mit Ronaldo gesprochen und hoffe, dass er ab morgen, spätestens in einer Woche, wieder der übliche fantastische Spieler ist, den wir kennen. Es ist nur so, dass er im Moment körperlich nicht in Bestform ist.“

Higuain fehlt weiterhin verletzt

Zudem verwies Sarri darauf, dass Ronaldo am liebsten seine Tore erzielt, wenn er von außen in die Mitte zieht, daher werde er sich ihm Zentrum gegen Bologna wohl auf Paulo Dybala festlegen. Denn Gonzalo Higuain ist immer noch außer Gefecht, so dass Juves Übungsleiter nur "begrenzte Möglichkeiten" im Sturm besitzt.

„Wir haben Lösungen auf den Flügeln wie Federico Bernardeschi oder Juan Cuadrado, aber das Fitnessniveau wird bei meinen Entscheidungen im Moment wichtiger sein als alles andere", betonte Sarri gegenüber der Presse.

Der nächsten Gegner mit Trainer Sinisa Mihajlovic befindet sich noch im Rennen um die internationalen Plätze und wird daher nicht unterschätzt. "Jedes Spiel birgt Gefahren, vor allem, nach dieser langen Pause. Bologna hat in dieser Saison guten Fussball gespielt, ist enorm gefährlich im Umschaltspiel, also werden wir auf der Hut sein müssen“, warnte der 61-jährige Italiener.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Bologna (4-2-3-1): Skorupski; Tomiyasu, Danilo, Denswil, Dijks; Medel, Poli; Orsolini, Soriano, Barrow; Palacio

Juventus (4-3-3): Szczesny; Cuadrado, De Ligt, Bonucci, De Sciglio; Bentancur, Pjanic, Matuidi; Douglas Costa, Dybala, Ronaldo

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Sascha

Preview Lecce vs Milan | Nach Pokal-Aus gehts für Milan zum unangenehmen Aufsteiger

Der AC Mailand musste sich in der vergangenen Woche im Halbfinale der Coppa Italia gegen Juventus Turin, trotz einer engagierten Leistung, aus dem Wettbewerb verabschieden. Möchten die Lombarden noch am internationalen Wettbewerb teilnehmen, so führt der Weg nur über die Serie A nach Europa. Nach der langen Pause wartet mit Aufsteiger Lecce ein unangenehmer Gegner, welcher gegen den Abstieg spielt.

US Lecce - Liverani geht das Personal aus

Der Aufsteiger steckt erwartungsgemäß mitten im Abstiegskampf, behält jedoch noch alle Chancen auf einen Verbleib in der höchsten italienischen Spielklasse. Zwar belegen die „Giallorossi“ den 18. Rang, doch sind Teams wie Genua (punktgleich), Sampdoria (ein Punkt Vorsprung), Torino und Udinese (drei Punkte Vorsprung) absolut in Reichweite.

Nachdem Liveranis Mannen drei Siege in Folge gegen Teams wie Neapel, Torino und SPAL einfuhren, gingen nach der Sperre von Routinier Giulio Donati die Partien gegen die Roma mit 0:4 und 2:7 zu Hause gegen Atalanta böse verloren.

Lecce-Coach Fabio Liverani monierte daher wenig überraschend die Alternativlosigkeit seines Kaders. "Es ist enttäuschend, dass, wenn uns im Mittelfeld zwei oder drei Elemente fehlen, mir meine Entscheidungen im Grunde genommen werden. Wir hatten in dieser Saison Höhen und Tiefen, wie alle Mannschaften, aber wir können die Qualitätslücke nur als Einheit schließen, betonte der ehemalige Palermo-Profi.

Liverani: „Können jeden schlagen“

Für Liverani gibt es einige Probleme zu lösen, denn Giulio Donati ist weiterhin gesperrt, während Antonin Barak, Alessandro Deiola, Diego Farias und Cristian Dell'Orco allesamt zuletzt verletzt fehlten. "Barak und Farias sollten bald zurück sein, aber wir müssen von Spiel zu Spiel denken. In der Verteidigung ist Andrea Rispoli eine der Alternativen zu Donati“, offenbarte Liverani seine Planungen.

Trotz der immensen Personalprobleme verwies dieser auf die Unberechenbarkeit seines Kaders. "Die Sache mit Lecce ist, dass wir schwer einzuschätzen sind, da wir gegen jeden gewinnen oder verlieren können", fügte der italienische Übungsleiter hinzu.

AC Milan – Zlatan fehlt weiterhin

Die „Rossoneri“ verloren das Halbfinale der Coppa unglücklicherweise durch ein Auswärtstor der „alten Dame“, da sie das Rückspiel dank einer couragierten Performance in Unterzahl offen hielten. Der italienische Rekordmeister fand aufgrund einer beeindruckenden Moral der Mailänder kaum ins Spiel und musste sich hinterher allerlei Kritik gefallen lassen.

„Die Coppa Italia hat uns sehr viel bedeutet, deshalb war es enttäuschend so auszuscheiden, aber wir haben bis zum Ende gekämpft. Am meisten bedauern wir das Hinspiel, teils aufgrund unserer eigenen Fehler und teils aufgrund einiger Schiedsrichterentscheidungen“, konstatierte Stefano Pioli zum Ausscheiden seiner Mannen.

Pioli: „Haben noch etwas aufzuholen“

Doch in der Liga spielt dies nun keine Rolle mehr. Die Lombarden grüßen in der Tabelle nur von Platz neun, mit drei Punkten Rückstand auf einen Euro-League-Platz.

"Wir haben noch etwas aufzuholen, und wir müssen das so schnell wie möglich tun, denn innerhalb von 40 Tagen spielen wir mit allem, was wir haben. Vielleicht hätten wir in einigen Spielen andere Ergebnisse verdient, aber das bedeutet nur, dass uns in einigen Bereichen etwas fehlt. Wenn man nicht gewinnt, lernt man, also hoffe ich, dass wir viele wertvolle Lektionen gelernt haben“, betonte Milan-Coach Stefano Pioli in der Spieltags-PK.

Abseits des Platzes musste sich der ehemalige Lazio-Trainer mit den Gerüchten um Ralf Rangnick konfrontiert sehen. Demnach stehe der 61-jährige RB-Chef schon als Nachfolger für den aktuellen Milan-Coach bereit.

„Die nächsten 40 Tage können alles verändern“

"Wir sind Profis und können uns nicht ablenken lassen, da wir ein Ziel zu verfolgen haben“, entgegnete Pioli angesprochen auf jene Gerüchte. "Diejenigen, die die Entscheidungen zu treffen haben, werden dann entscheiden. Alle Coaches sitzen im selben Boot, wir leben und sterben von Ergebnissen.“

Zudem appellierte der Mailänder Übungsleiter an die Mentalität seiner Truppe. „Wir sind im Moment nicht in Europa, und in den nächsten 40 Tagen könnte sich alles ändern. Es wäre schade, die Saison auf diesem Tabellenplatz zu beenden, wir haben kein leichtes Restprogramm, aber wir haben gezeigt, dass wir es mit den Mannschaften, die vor uns in der Tabelle stehen, aufnehmen können."

Ante Rebic sah in der Coppa nach einem „Bruce-Lee-Gedenkfoul“ rot, jedoch gilt seine Sperre nicht für die Liga, so dass er gegen die Apulier wieder zur Verfügung steht. Theo Hernandez und Samu Castillejo fehlten gegen Juventus gesperrt und kehren somit wieder in die Mannschaft zurück. Zlatan Ibrahimovic, Mateo Musacchio und Leo Duarte werden jedoch weiterhin verletzungsbedingt ausfallen.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Lecce (4-3-2-2-1):Gabriel; Rispoli, Lucioni, Rossettini, Calderoni; Majer, Deiola, Barak; Saponara, Mancosu; Lapadula

Milan (4-2-3-1): Donnarumma; Conti, Kjaer, Romagnoli, Theo Hernandez; Kessie, Bennacer; Castillejo, Calhanoglu, Rebic; Leao

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Sascha

Andreas Skov Olsen | Auf den Spuren von Arjen Robben?

In der abgelaufenen Spielzeit der dänischen Superliga machte ein 19-jähriger Knabe auf sich aufmerksam. Sein Name: Andreas Skov Olsen, welcher das Trikot des dänischen Erstligisten FC Nordsjaelland trug und sogar einen langjährigen Rekord einstellte.

Der Junioren-Nationalspieler konnte mit 19 Toren in 26 Spielen der Hauptrunde beeindrucken, in der Meisterrunde waren es dann noch drei Tore in zehn Begegnungen. Diese beeindruckende Anzahl von Toren und Vorlagen, insbesondere wenn man bedenkt, dass der Junge als Rechtsaußen spielt, brachte ihm auch den Rekord ein, den Peter Møller, der erfolgreichste Teenager in der Geschichte des dänischen Fußballs, zuvor gehalten hatte.

Insgesamt kam der Youngster in seinen 44 absolvierten Pflichtspielen der Saison auf 32 direkte Torbeteiligungen – eine Statistik, die sämtliche Talentscouts in Europa aufhorchen ließ.

Zudem bestärkten dessen exzellenten Auftritte und das Erreichen des Halbfinales bei der U21-Europameistrschaft 2019 sämtliche Topclubs darin, um das skandinavische Ausnahmetalent zu buhlen. Trotz lukrativer Angebote von insgesamt 20 Vereinen, darunter Giganten wie der FC Barcelona, oder der FC Bayern München, entschied sich der mittlerweile 20-jährige Außenstürmer nach langem Zögern für den FC Bologna.

„Mein Herz entschied sich für Bologna“

„Ich bin noch sehr jung, und es war das erste Mal, dass ich meine Heimat verlassen musste, daher brauchte ich viel Zeit zum Nachdenken. Bologna respektierte das, und das wusste ich sehr zu schätzen. Zudem bemühten sie sich am meisten um mich und verfolgen mich schon sehr lange. Daher entschied sich mein Herz für diesen Verein und dessen Projekt“, offenbarte Olsen bei seiner Präsentation.

Mit Bologna-Coach Sinisa Mihajlovic verstand sich das Talent bei der ersten Begegnung prächtig und ließ sich vom ehemaligen Standard-Spezialisten zu einer Wette hinreißen. „Ich traf ihn, als ich das erste Mal das Trainingszentrum besuchte. Ich schloss mit ihm eine Wette ab, dass ich einen besseren linken Fuß als er habe“, scherzte der Neuzugang der „Rossoblu“ mit den neugierigen Journalisten.

Aus der Not eine Tugend

Dass Olsen einen eisernen Willen besitzt und sich durch nichts und niemanden zurückwerfen lässt, bewies er bereits in seiner Jugend. Andreas gab seine ersten Schüsse ab, als er vier Jahre alt war, in einem kleinen Klub in seiner Heimatstadt Hillerød, vor den Toren Kopenhagens. Er besaß damals schon eine herausragende Schusstechnik und Frühreife, die im dänischen Provinzfussball eine Seltenheit darstellten. Seine Eigenschaften blieben nicht unentdeckt, was ihn mit 11 Jahren zu einem Spieler des Erstligisten FC Nordsjaelland machte.

Doch bevor Skov Olsens Traum wirklich begann, wies ein Jugendtrainer des Vereins darauf hin, dass der Junge Qualität habe, aber zu langsam sei. Das hatte ihm noch niemand gesagt. Dann begann Andreas hart an sich zu arbeiten und nahm die Leichtathletik neben den Fussball in den Fokus. Die Warnung des Trainers war schnell vergessen: Schnelligkeit wurde zum Markenzeichen des Jungspunds.

Doch das Schicksal schlug im Alter von 13 Jahren zurück. Aufgrund starker Schmerzen in seiner Hüfte, war der Teenager gezwungen, aufzuhören. Der komplette Heilungsprozess beanspruchte ganze zwei Jahre, ehe Olsen wieder kicken durfte. Viele hätten aufgegeben, aber für Andreas gab es nur Fußball und so kämpfte er sich mit ehernem Willen zurück.

Doch was zeichnet Olsen fußballerisch aus, was für ein Typ Spieler ist er? Woran sollte er noch feilen? Der Sache gehen wir jetzt mal auf den Grund.

Spielerprofil:

Olsens bevorzugte Position ist die des Rechtsaußens in einem offensiven Dreier-Mittelfeld, welcher gerne den Weg ins Zentrum sucht, um dann in Robben-Manier mit seinem exzellenten Linken abschliessen zu können. Jedoch ist er flexibler als sein holländisches Vorbild einsetzbar.

„Mein Vorbild ist Arjen Robben, jedoch kann ich auch auf der linken Seite und den zentralen Part spielen.“ Seine 187 cm machen ihn für sein junges Alter zu einem kraftvollen und athletisch beeindruckenden Spieler, wenngleich seine physische Entwicklung noch längst nicht abgeschlossen scheint.

Stärken:

Olsen besitzt nicht nur einen tödlichen, sondern auch einen technisch versierten linken Fuß. Ein toller erster Kontakt und furztrockene Abschlüsse aus dem Stand in den Winkel stellten bei ihm in Dänemarks Eliteliga keine Seltenheit dar. Doch auch sein „schwacher“ Rechter kann sich sehen lassen und wird nicht nur zum Stehen von ihm gebraucht.

Denn oftmals zieht er auch mal zur Grundlinie, um den Ball mit dem rechten Fuß in die Box zu flanken, oder schließt kurzerhand auch zielgenau mit diesem ab. Sieben seiner 19 Tore in der Superliga erzielte Olsen mit seinem Rechten, was ihn zu einem absolut unberechenbaren und beidfüßigen Flügelstürmer macht.

Doch auch ohne den Ball, reißt der junge Däne immer wieder Löcher in die gegnerischen Abwehrreihen und schafft damit uneigennützig Räume für seine Mitspieler. Denn seine Laufwege führt er im Stile eines routinierten Strafraumfuchses aus, was eine sehr ungewöhnliche Eigenschaft für Spieler seines Alters ist. Zudem bringen ihn sein Instinkt, und daraus resultierend dessen Positionsspiel, statistisch so oft in aussichtsreiche Abschlusssituationen, wie ein Mittelstürmer, was seine exzellente Torquote erklärt.

Schwächen:

Doch wie die meisten Talente gibt es noch zahlreiche Kanten, die an diesem Rohdiamanten geschliffen werden müssen. Denn gegen die eigene Spielhälfte seines Teams, scheint der Youngster eine Allergie zu haben. Weder beteiligt sich dieser am Aufbauspiel seiner Mannschaft, noch arbeitet er effektiv genug gegen den Ball. Meist positioniert dieser sich zu weit weg von seinen Teamkollegen und offenbart damit gefährliche Räume für den Gegner.

Zudem denkt Bolognas Nummer 17 auch bei Ballbesitz des Gegners stets offensiv und bringt sich daher gerne für einen potentiellen Konter in zu offensive Positionen, was natürlich gegenüber seinen Teamkameraden eine ziemlich fahrlässige Attitüde darstellt und Trainer Sinisa Mihajlovic immer wieder Sorgenfalten auf die Stirn zaubert.

Zudem muss Olsen noch an seinem ausbaufähigen Passspiel arbeiten, denn weder in Dänemark (75 Prozent Passquote) noch in der Serie A (78 Prozent) konnte er mit diesem überzeugen. Oft zieht er die persönliche, der kollektiven Lösung vor, auch wenn Letztere viel einfacher wäre. Alle diese Defizite scheinen jedoch mit dem jungen Alter und der Unerfahrenheit des Dänen zusammenzuhängen.

Im Schatten Orsolinis

In der laufenden Saison konnte sich Olsen noch nicht als Stammspieler etablieren (19 Einsätze, ein Tor), auch deswegen, da sein Pendant Riccardo Orsolini, Bolognas Topscorer mit sieben Toren und vier Assists, einfach schon wesentlich weiter in seiner Entwicklung ist.

Jedoch reift er im Schatten des ehemaligen Juve-Profis stetig weiter. In seinen Kurzauftritten in der Liga und dessen Debüt-Tor beim 2:1 Erfolg über Neapel, deutete Olsen schon an, dass mit ihm langfristig im italienischen Oberhaus zu rechnen ist.

Bologna hat gewiss eines der größten und interessantesten Talente aus dem gesamten skandinavischen Raum verpflichtet. Angesichts der erschwinglichen Ablösesumme, die bei rund 6 Millionen Euro lag, können wir den Scouts von Bologna nur gratulieren, dass sie Andreas Skov Olsen nach Italien geholt haben.

Sechs Millionen Euro für einen Spieler, der das Potenzial zur Weltklasse besitzt, sind in der heutigen Zeit und gerade für die mittelklassigen „Rossoblú“ ein absoluter Transfer-Coup!

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Sascha

Italiens neuer Ibra? – Gianluca Scamacca (21) im Porträt

"Mein Ziel ist es, innerhalb von fünf Jahren in der Champions League zu spielen.“ Gianluca Scamacca, 21 Jahre alt und aktueller Stürmer von Zweitligist Ascoli Calcio hat sich ambitionierte Ziele gesteckt. Betrachtet man seinen Werdegang, dann erkennt man, dass diese durchaus ihre Berechtigung finden.

Denn Scamacca, welcher eigentlich dem italienischen Erstligisten US Sassuolo gehört, scheint in dieser Serie B-Saison seinen endgültigen Durchbruch im Profifußball gefeiert zu haben. Wettbewerbsübergreifend erzielte der 1,95 Meter große Mittelstürmer in 25 Partien 12 Scorerpunkte (11 Tore, ein Assist). Tolle Werte, die natürlich auch Begehrlichkeiten wecken.

Sprung zu einem Topclub?

Benfica Lissabon, Neapel und Milan scheinen laut den „Gazzetten“ den Youngster ins Visier genommen zu haben. Scamacca lässt sich bei der Vereinswahl nur wenig in die Karten schauen und gibt sich sibyllinisch. "Tut mir leid, ich kann Sie nicht gut hören." Dann lächelt er. "Das ist richtig. Träume kann man nicht erzählen und bestimmte Gedanken kann man nicht beichten.“

Ob ihn die Gerüchte nervös machen? "Es ist normal, wenn man Tore schießt. Ich denke daran, mit Ascoli aufzusteigen und die Playoffs zu erreichen. Doch der „Corriere dello Sport“ berichtet, dass der gebürtige Römer gewillt sei, nach einer Odyssee durch Europa bei zahlreichen Vereinen wie PSV, Zwolle, Cremonese und Sassuolo, einen großen Schritt vorwärts zu machen und zu einem ambitionierten Club zu wechseln.

Zlatan als Argument?

Zlatan Ibrahimovic könnte bei einem Verbleib in der Lombardei, der entscheidende Joker für den AC Mailand darstellen. Denn dieser ist das große Vorbild Scamaccas. Nicht nur die Größe scheint bei beiden Akteuren sehr ähnlich, auch das Spielerprofil und die Attitüde erinnern an Schwedens Altmeister. Scamacca besitzt ähnlich wie Zlatan ein extrem trickreiches Dribbling, ist trotz seiner Größe sehr agil und beweglich und überzeugt durch eine versierte Schusstechnik.

Zudem kommt Romas Jugendprodukt ebenfalls von der Straße, musste im römischen Arbeiterviertel Fidene aufwachsen, „einem Ort, den man immer in sich trägt, weil ich immer dieser Junge von dort bin und mich nicht ändern werde", betonte Scamacca seine Wurzeln. Auf dem Platz besitzt er zudem dieselbe Arroganz wie sein Idol, wirkt trotz seines jungen Alters unfassbar selbstbewusst und selbstsicher.

Vorliebe für Tattoos

Ebenso besitzt er wie Milans Oldie eine Vorliebe dafür, seinen Körper mit aussagekräftigen Tattoos zu schmücken. Besonders ein arabisches Sprichwort, welches seinen rechten Unterarm ziert, scheint eine besondere Bedeutung für Italiens U21-Nationalspieler zu haben. So steht auf diesem geschrieben: "Auf den Leichen der Löwen feiern die Hunde im Glauben, dass sie gewonnen haben, aber Löwen bleiben Löwen und Hunde bleiben Hunde".

"Dieser Satz erinnert mich daran, dass man auch in schwierigen Zeiten immer weiß, wer man ist. Und selbst wenn andere Sie zu bestimmten Zeiten als schwach empfinden mögen, wissen Sie immer, welche Stärke Sie haben“, erklärt Scamacca sein Empfinden.

Doch kommen wir zurück zu dessen Spielerprofil. Was ebenfalls den Vergleich mit Ibra zulässt, ist die Vielseitigkeit des bulligen Mittelstürmers. Denn Scamacca lässt sich oftmals wie der „Rossonero“ ins Mittelfeld zurückfallen, behauptet mit seiner imposanten Physis und Balance den Ball und leitet ihn dann klug weiter. Dank seiner überragenden technischen Fähigkeiten und seiner Übersicht, verteilt der die Bälle dann wie ein routinierter Regista.

Es gibt noch "Baustellen"

Doch stehen den ganzen Vorzügen einige Defizite gegenüber. Denn Scamacca ist wie die meisten Talente seines Alters noch zu verspielt und riskiert dadurch gefährliche Ballverluste. Darüber hinaus besitzt er ein noch zu schlampiges Passspiel mit einer ausbaufähigen Passquote von nur 65 Prozent.

Entweder verpasst der junge Italiener den richtigen Zeitpunkt beim Abspiel, versucht einen Pass per Hacke leichtfertig weiterzuleiten, oder spielt überhastet in die Spitze. Überdies sucht er oftmals noch zu früh den Abschluss, anstatt beispielweise die situative numerische Überlegenheit seines Teams bis zum Ende auszuspielen. Doch dies sind Feinheiten, die durchaus behebbar sind.

Schlussendlich darf man getrost konstatieren, dass der mediale Vergleich mit Ibrahimovic durchaus zulässig erscheint. Jedoch muss Ascolis Leihstürmer seine Qualitäten auch auf Erstliga-Niveau demonstrieren, um diesen vollends gerecht werden zu können. Sollte er bei Weiterführung der Serie B weiterhin so konstant abliefern, dann wird er schon bald die Chance dazu bekommen…vielleicht sogar zusammen mit seinem Kindheitsidol für den AC Mailand.

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Sascha

Wer ist Samuele Ricci (18)? - Empolis Ausnahmetalent im Portät

Samuele Ricci (18) ist der neue Name auf dem „Mercato“ einiger namhafter Serie-A-Clubs wie des SSC Neapel und dem AC Mailand. Während die Lombarden das 18-jährige Mittelfeldtalent neben dem ehemaligen „Empolesen“ Ismael Bennacer installieren möchten, suchen die Neapolitaner nach einem Ersatz für den abwanderungswilligen Allan. Doch warum haben die beiden ambitionierten Erstligaclubs einen Zweitligaprofi ins Visier genommen? Der Frage gehen wir mal zusammen auf den Grund.

Zunächst einmal, wo kommt der junge Italiener eigentlich her? Was hat er bisher geleistet? Der in Pontedera geborene Toskaner durchlief alle Jugendmannschaften des FC Empoli und debütierte am 21. September letzten Jahres in der Serie B für die "Azzurri". Zu auffällig waren zuvor dessen Auftritte in der Primavera, sodass Trainer Pasquale Marino ihm eine Chance gab.

Diese wusste Ricci sofort zu nutzen. In ganzen 21 Partien kam der agile Mittelfeldmotor schon zum Einsatz, bevor es in die Corona-Pause ging. Sein Coach brummte ihm sofort mit seiner Rolle als spielgestaltender Sechser eine hohe Verantwortung auf.

Ungewöhnlich selbstbewusst für sein Alter

Samuele Ricci zieht für den Tabellenneunten der Serie B seitdem als sogenannter „Regista“ unbekümmert das Spiel der Toskaner auf und ist somit, trotz seines jungen Alters, die zentrale Schlüsselfigur im Aufbauspiel der Toskaner. Der U19-Nationalspieler Italiens besitzt eine ordentliche Portion Kreativität, denn er findet auf fast jede Spielsituation eine Lösung, ist gut im Dribbling und prüft die gegnerischen Keeper gerne aus der Distanz mit satten Schüssen.

Besonders auffällig ist das Selbstverständnis seines Spiels. Ricci strahlt mit seinen zarten 18 Jahren ein Selbstbewusstsein aus, welches man selten bei Fußballern seines Alters erlebt. Das Eigengewächs des FC Empoli ist sich einfach seiner vielversprechenden Fähigkeiten bewusst und strahlt dies über seine Körpersprache auch aus.

Gegen den Ball ein Innenverteidiger

Auch gegen den Ball weiß Ricci zu überzeugen. Meist antizipiert er die Richtungen, in die seine Gegenspieler starten möchten, und luchst ihnen dann elegant den Ball ab. 64 Prozent gewonnene Zweikämpfe am Boden und 50 Prozent gewonnene Luftduelle verdeutlichen, dass Empolis Nummer 28 stärker als manch Innenverteidiger agiert.

Er hat das taktische Verständnis, die Räume mit seinem Stellungsspiel zu schließen und legt ein unermüdliches Laufpensum an den Tag, was ihn auch dazu befähigt, die Rolle eines „Mezzala“ auszufüllen. Schwierige Situationen löst er mit einer untypischen Leichtigkeit. Enge Räume löst er gerne mal mit einer schnellen Bewegung auf, Druck des Gegners entkommt er oftmals dank seiner Technik und Spielintelligenz.

Kurz gesagt, Samuele Ricci besitzt die Persönlichkeit und die Qualität, um auch in der höchsten italienischen Spielklasse für Furore sorgen zu können. Ein enormes Versprechen des FC Empoli an die Zukunft des „Calcio“! Wer weiß, wie lange der toskanische Club seinen Rohdiamanten noch halten kann...

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