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Sascha

Cristiano Ronaldo | Steht der Superstar am Scheideweg?

In der Länderspielpause musste ich mir verwundert die Augen reiben, als ich den scheinbar verletzten Cristiano Ronaldo bei seinem Hattrick gegen Litauen bewundern durfte. Juves Nummer sieben erzielte seinen siebten Hattrick für die portugiesische Nationalmannschaft und lief für einen angeblich angeschlagenen Spieler ziemlich rund.

Im Vorfeld der Partie gegen Litauen erklärte Portugals Trainer Fernando Santos öffentlich, dass Ronaldo in der Startelf stehe und vollkommen fit sei. Und das nur wenige Tage nachdem Sarri ihn auf der Milan-PK aufgrund einer hartnäckigen Knieverletzung noch als verletzt deklarierte.

Schwächt Ronaldo das Team?

Natürlich keimte in mir als objektivem Beobachter die Frage auf, ob die Verantwortlichen des italienischen Rekordmeisters einfach nur kaschieren wollen, dass der mittlerweile 34-jährige Linksaußen das Team aktuell nicht stärker macht, vielleicht sogar schwächt? Fakt ist, Ronaldo erzielte bereits in den letzten drei Monaten der Saison 2018/19 lediglich zwei Tore.

Zudem kristallisierte sich in den letzten Wochen zunehmend heraus, dass Sarris Truppe ohne den Superstar besser funktioniert. Insgeheim wird sich der ehemalige Chelsea-Coach in seinen jüngsten Entscheidungen gegen den Weltfußballer bestätigt fühlen. Denn der italienische Klassenprimus sah besser aus, als Ronaldo gegen Lokomotive Moskau und den AC Mailand den Platz verließ.

Seine Teamkollegen gewannen beide Spiele ohne ihn. Paulo Dybala ersetzte ihn gegen die "Rossoneri" und erzielte das entscheidende Siegtor, während Douglas Costa gegen die Russen für den Sieg sorgte.

Spielerisch auf Allegri-Niveau

Darüber hinaus fällt Juve in der aktuellen Spielzeit nicht gerade durch den typisch begeisternden Sarri-Fußball auf. Tatsächlich könnte der "Tifoso" meinen, dass immer noch Ex-Coach Max Allegri am Spielfeldrand steht. Denn die "Bianconeri" mogeln sich wie unter dem ehemaligen Meistertrainer gegen vemeintlich schwächere Teams mit wenig überzeugendem Fußball von einem engen Sieg zum anderen.

Außer gegen Inter und Napoli waren bisher nur Ansätze von Sarris Spielphilosophie zu sehen. Ironischerweise ist das Spiel der alten Dame wesentlich flüssiger, wenn Dybala und Higuain in vorderster Front auflaufen. Zwei Akteure, die die Turiner im Sommer noch händeringend verscherbeln wollten.

Finten für die Galerie

Ronaldo dagegen scheint mit seinen wirkungslosen Übersteigern das Tempo des eigentlich schnellen Sarri-Balls nur zu verschleppen. Seine Finten wirken eher wie Selbstdarstellerei, denn 1-gegen-1-Duelle gehören schon lange nicht mehr zum Portfolio des Portugiesen, was Fabio Capello zuletzt legitimerweise gegenüber den Medien monierte.

„Die Wahrheit ist doch, dass Ronaldo seit drei Jahren niemandem mehr ausdribbeln kann. Ich erinnere mich, als er noch an den Spielern vorbeikam und sie reihenweise zurückließ. Jetzt passiert es nicht mehr wirklich, während Douglas Costa und Dybala das wesentlich besser machen", so der ehemalige Juve-Coach.

Schlechteste Statistik seit 10 Jahren

In Sachen Chancenverwertung lässt der Portugiese Gelegenheiten liegen, die für ihn völlig untypisch sind. Sogar sein exzellentes Kopfballspiel kommt kaum noch zum Tragen. Wettbewerbsübergreifende sechs Tore unterstreichen die schlechteste Torausbeute Ronaldos seit zehn Jahren.

Dennoch verpflichtete Juve Ronaldo nicht, damit er im November Tore zu schießt, sondern im März und April zur Stelle ist, wenn es um den heiß ersehnten Henkelpott geht. Da sich sowohl Sarri als auch Ronaldo scheinbar in ihren Positionen verfestigen und überdies Bonucci öffentlich erklärte, dass die Spieler mit Ronaldo über sein respektloses Verhalten nach der Länderspielpause sprechen werden, könnte die Hierarchie in der Mannschaft in Kürze deutlich durcheinander geraten.

Ob der Superstar dann sein Ego dem Teamgeist zuliebe unterordnen wird, bleibt dabei die spannendste Frage...

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Sascha

Neapel | Spieler leben in Angst - Ist der Absturz noch zu verhindern?

"Es ist genug! Ich denke, jetzt gerät es wirklich außer Kontrolle! Ich kann es nicht mehr ertragen! Zuerst wird mein Mann, obwohl er auf dem Feld immer alles gegeben hat, angegriffen, dann werde ich jeden Tag in Social Media mit respektlosen Worten beleidigt, ... in unser Haus wurde eingebrochen und meine Kinder zum Weinen gebracht."

Worte, die eher an den Staatsfeind Nummer eins erinnern, statt an Neapels Fußballprofi Allan. Die schockierenden Aussagen seiner Ehefrau beschreiben die Brutalität und Kompromisslosigkeit der Napoli-Ultras ziemlich deutlich.

Spieler engagiert Bodyguards

Auch dessen Teamkamerad Piotr Zielinski wurde Opfer der Gewalt, da sein Auto durch die Ultras demoliert wurde. Insignes Ehefrau verließ aus Angst gar die Stadt und sie scheint nicht die letzte Spielerfrau zu sein, welche in naher Zukunft die Flucht ergreifen wird. Abwehrhüne Koulibaly soll aus Angst vor weiteren Racheakten der Ultras für seine Familie sogar Bodyguards verpflichtet haben.

Auslöser der ganzen Tristesse sollen die schwachen Auftritte der "Partenopei" in der Liga und der Königsklasse sein, wenngleich man im internationalen Wettbewerb zumindest noch tabellarisch in der Spur ist. Doch in der Liga läuft es alles andere als rund. Platz sieben und nur ein Sieg aus den letzten fünf Spielen unterstreichen den Abwärtstrend des Vizemeisters. In der letzten Heimpartie gegen Abstiegskandidat FC Genua konnte sich Ancelottis Truppe am Ende noch glücklich schätzen, mit einem Remis davon gekommen zu sein.

De Laurentis gegen den Rest

Nach dem 1:1 gegen Salzburg verordnete Präsident Aurelio De Laurentis seiner Mannschaft ein Straftrainingslager und machte sich mit seiner Entscheidung nicht gerade Freunde innerhalb der Mannschaft, welches kurzerhand dazu führte, dass einige Spieler sich weigerten, dieses anzutreten. Auch Trainer Carlo Ancelotti konnte die Reaktion seines Präsidenten nicht nachvollziehen, was er auch öffentlich kundtat.

Dass Napolis Anhang jedoch so weit geht, gewisse Spieler mit Brutalität und Vandalismus einzuschüchtern und sogar im öffentlichen Training die gesamte Mannschaft laut Berichten der "Corriere dello Sport" zur Rede zu stellen, demonstriert, dass das Tischtuch zwischen Fans und Spielern mehr als zerschnitten scheint.

Es fehlt an Führungspersönlichkeiten

Darüber hinaus fehlt es dem Team an Führungspersönlichkeiten, denn die Abgänge von Raul Albiol und Marek Hamsik konnten nicht aufgefangen werden. Bis auf Allan und Koulibaly zeigt keiner der älteren Akteure Führungskompetenzen, was sich auch auf die Mentalität des restlichen Teams überträgt.

Darüber hinaus versucht Carlo Ancelotti seinen auf ein 4-3-3-System ausgelegten Kader in sein favorisiertes 4-4-2 zu pressen, was dafür sorgt, dass einige Schlüsselspieler wie beispielsweise Insigne oder Lozano nicht ihr maximales Leistungsvermögen abrufen. Zumindest das scheint der ehemalige Milan-Coach nun eingesehen zu haben. Die italienische Presse berichtet von Ancelottis Absicht, gegen Milan wieder auf 4-3-3 umzustellen.

Ein zweites Benfica?

Und doch bleibt eine Frage: Kann ein Spieler, welcher in Angst lebt, sein Maximum auf dem Platz erreichen? Kann er sich noch mit seinem Arbeitgeber und dessen Fans identifizieren? Werden im Winter oder spätestens im Sommer zahlreiche Schlüsselspieler ähnlich wie bei Benfica Lissabon die Flucht ergreifen und vielleicht sogar ablösefrei weiterziehen?

All diese berechtigten Fragen deuten an, dass der "Calcio Napoli" vor der größten Herausforderung der letzten Jahre steht. Sollte der Verein seinen Spielern weiter keine Sicherheit mehr gewähren können, dann scheint ein Absturz unausweichlich zu sein...

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Sascha

Review | Juventus vs Milan – Ronaldo sorgt für Eklat

Es war eine zähe Angelegenheit für den italienischen Rekordmeister in der heimischen Allianz Arena. Denn der Gegner aus Mailand präsentierte sich auf Augenhöhe und wusste der „alten Dame“ einige Sorgenfalten auf die Stirn zu zaubern. Gerade in der ersten Halbzeit hätte sich die Sarri-Truppe über einen Rückstand, unter anderem durch die hochkarätigen Chancen von Piatek und Paqueta, nicht beschweren dürfen.

Die Lombarden hatten zwar weniger Spielanteile wie der italienische Klassenprimus, jedoch die weitaus besseren Tormöglichkeiten. Doch es ging zunächst torlos in die Kabine. In der zweiten Hälfte wurde die Partie dermaßen fahrig, dass sie eher an ein Spiel der Kreisklasse C erinnerte. Die Protagonisten auf dem heiligen Grün überboten sich gegenseitig mit zahlreichen Fehlpässen, falschen Entscheidungen und einer schlampigen Torchancenverwertung.

Ein guter Angriff reicht

In der 77. Spielminute wurde diese schließlich durch eine richtig starke Kombination zwischen Douglas Costa, Gonzalo Higuain und den Torschützen Paulo Dybala entschieden. Der einzige Angriff der alten Dame, welcher präzise, schnell und direkt ausgespielt wurde, reichte aus, um Milans naive Defensive auszuhebeln. Besonders die beiden Leistungsträger Ismael Bennacer (verlor Dybala aus den Augen) und Kapitän Romagnoli (ließ sich leichtfertig vom „Gaucho“ ausspielen) sahen in dieser spielentscheidenden Szene enorm unglücklich aus.

Am Ende gewann das reifere Team die Partie und die „Rossoneri“ stehen trotz ansprechender Leistung wieder mal ohne Punkte dar. Es scheint, als würde es für Milan diese Saison nur noch um die Weiterentwicklung seiner jungen Akteure gehen, denn der Abstand auf die CL-Plätze beträgt jetzt schon ganze elf Punkte.

Ronaldo zeigt sich respektlos

Doch für den größten Gesprächsstoff an diesem Abend sorgte Weltfußballer Christiano Ronaldo. Der Portugiese wurde bereits in der 55. Spielminute von Juve-Coach Sarri gegen den späteren Siegtorschützen Paolo Dybala ausgewechselt. Die portugiesische Diva ging schnurstracks in die Kabine, äußerte dabei ein paar unschöne Wörter gegenüber seinem Coach und verließ umgehend das Stadion. Respekt und Teamgeist sehen anders aus.

Zwar entschuldigte Sarri die fragwürdige Reaktion des ehemaligen Madrilenen, jedoch darf das egozentrische Verhalten Ronaldos durchaus als kritisch bewertet werden. In dieselbe Kerbe schlug auch Ex-Juve-Coach Fabio Capello.

Capello stärkt Sarri den Rücken

"Im Moment spielt er nicht gut und es war richtig, ihn auszuwechseln", monierte der mittlerweile 73-Jährige Italiener. „Die Tatsache, dass er sich nicht auf die Bank setzte und darüber hinaus Sarri beleidigte, ergibt kein schönes Bild. Du musst ein Champion sein, auch wenn du ausgewechselt wirst und nicht nur dann, wenn die Dinge für dich gut laufen. Er spielt momentan einfach nicht gut, Dybala dagegen schon."

Capello setzte noch einen drauf: „Die Wahrheit ist doch, dass Ronaldo seit drei Jahren niemandem mehr ausdribbeln kann. Ich erinnere mich, als er noch an den Spielern vorbeikam und sie reihenweise zurückließ. Jetzt passiert es nicht mehr wirklich, während Douglas Costa und Dybala das wesentlich besser machen.“

Ronaldo auf Instagram diplomatisch

Worte die dem portugiesischen Nationalspieler nicht gefallen haben dürfen. Doch dieser gab sich in den sozialen Netzwerken zunächst friedlich. Mit seinem Instragram-Post „Schwieriges Spiel, wichtiger Sieg“ versuchte Juves Nummer sieben wenigstens im Nachhinein Teamgeist vorzuleben, auch wenn es wenig authentisch wirkt.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob das Ego des Superstars zu groß für einen Club wie Juventus Turin ist. Sollten die Leistungen weiterhin stagnieren und Dybala und Higuain in vorderster Front erfolgreicher harmonieren, dann wird sich Ronaldo wohl neu erfinden müssen, oder die Weichen stehen schneller als gedacht auf Trennung. Denn beim italienischen Rekordmeister gilt das Motto „Der Club ist größer als jeder Spieler“ und dazu gehört eben auch ein Christiano Ronaldo.

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Sascha

Vorschau | Juve vs Milan - Inter im Nacken, Milan vor der Brust

Juventus Turin - Die Abwehr bleibt das Sorgenkind

Der italienische Rekordmeister scheint punktetechnisch gerade in Topform zu sein. Vier Siege aus den letzten fünf Begegnungen untermauern, dass es für die Gäste aus Mailand eine echte Herausforderung wird, Punkte aus dem Allianz Stadium zu entführen. Doch so überzeugend die Punkteausbeute der alten Dame schimmert, so wenig berauschend war die Art und Weise, wie diese eingefahren wurden.

Gerade in der Königsklasse gegen Lokomotiv Moskau musste ein Last-Minute-Tor des eingewechselten Douglas Costa die enge Partie entscheiden. Ein weiterer holpriger Sieg, welcher die offensichtlichen Defizite der "Bianconeri" offenbarte. Denn wieder war es die Innenverteidigung des amtierenden Meisters, die patzte.

Sarri schenkte sein Vertrauen dieses Mal Leonardo Bonucci und Daniele Rugani, und beide sahen beim Ausgleich durch Lokomotiv Moskau sehr unglücklich aus, vor allem Rugani. Der italienische Klassenprimus gewinnt zwar seine Spiele, offenbart jedoch wiederkehrend eine wackelige Abwehr.

Neuzugang Matthijs De Ligt wurde gegen die Russen nach einer Verletzung im "Derby de la Mole" genauso wie Juan Cuadrado und Blaise Matuidi geschont. Alle drei werden jedoch an diesem Wochenende gegen Milan wieder auf dem Platz stehen, was sich auch gegen den Ball positiv auswirken sollte.

Besonders spannend wird die Rücckehr von Douglas Costa sein, denn dieser machte nach seinem überragenden Solo-Tor gegen Lokomotiv Lust auf mehr. Sarri scheint für den brasilianischen Dribbelkünstler die Rolle des "Trequartista" hinter den Spitzen freizuhalten. Ob der ehemalige Bayern-Flügel die Position adäquat ausfüllen kann, bleibt abzuwarten.

AC Mailand - Mit neuem System ins Glück?

Stefano Pioli hat mit den "Rossoneri" alle Hände voll zu tun. Seit seinem Amtsantritt spielen die Lombarden wieder ansehnlichen Fußball, jedoch wird dieser selten in Punkte umgemünzt. Am letzten Spieltag war es einmal mehr Lazio Rom, die die Mailänder mit der besseren Effektivität 2:1 im heimischen San Siro schlagen konnten.

Vor allem Innenverteidiger Leo Duarte machte bei beiden Treffern eine mehr als unglückliche Figur und unterstreicht, dass dem 7-fachen Champions-League-Sieger ein weiterer gestandener Innenverteidiger gut zu Gesicht stehen würde. Dementsprechend versucht Coach Stefano Pioli jenes Defizit mit einem unter der Woche einstudierten 3-4-2-1-System taktisch zu lösen, welches er auch schon in der zweiten Halbzeit gegen Lazio ausprobierte.

Rodriguez als Innenverteidiger?

Dabei soll Ricardo Rodriguez die Innenverteidiger nicht nur in puncto Stellungsspiel, sondern vor allem auch dank seiner Ruhe und Übersicht in der Spieleröffnung unterstützen. In der Offensive wird der widergenesene Suso die Mailänder aufwerten, denn nachdem der zwischenzeitlich stark aufspielende Castillejo gegen Lazio bereits in der 35. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt wurde, konnte Ante Rebic auf der rechten Außenbahn gar keine Impulse mehr setzen.

Wer als zweiter zentraler Mittelfeldspieler neben dem überzeugenden Ismael Bennacer aufläuft, bleibt eine weitere Frage. Angeblich kommen laut der Medien mit Paqueta, Kessié und Krunic gleich drei Akteure in Frage, wobei keiner in dieser Saison so richtig überzeugen konnte. Daher bleibt es abzuwarten, auf wen sich Pioli am Ende festlegen wird, wenngleich Krunic leistungstechnisch mehr Argumente in den letzten beiden Partien liefern konnte, als seine beiden Konkurrenten.

Prognose:

Der AC Mailand verlor die letzten acht Begegnungen im Allianz Stadium gegen Juventus und es scheint auch dieses Mal auf eine weitere Niederlage der "Rossoneri" rauszulaufen. Juve scheint der falsche "Sparringspartner" für Expiremente mit einer verunsicherten Mannschaft zu sein, daher sollte am Ende die "alte Dame" die drei Punkte im Piemont behalten.

Vorraussichtliche Aufstellungen:

Juventus: Szczesny; Cuadrado, Bonucci, De Ligt, Alex Sandro; Ramsey, Pjanic, Matuidi; Douglas Costa; Higuain, Ronaldo

Milan: Donnarumma; Duarte, Romagnoli, Rodriguez; Conti, Bennacer, Krunic, Theo Hernandez; Suso, Piatek, Calhanoglu

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Sascha

Preview | Dortmund vs Inter – Der BVB ist gefordert!

Heute Abend steht im Rahmen der Champions League ein wahrer Leckerbissen an. Denn Borussia Dortmund empfängt um 21 Uhr Inter Mailand im heimischen Signal-Iduna-Park und steht dabei nach der 0:2 Hinspiel-Niederlage gehörig unter Druck. Doch der letzte Auftritt des Bundesligazweiten gegen den VfL Wolfsburg macht Lust auf mehr.

Borussia Dortmund – Favre entdeckt die Kommunikation

Noch vor wenigen Wochen stand Trainer Lucien Favre vor allem in den Medien im Kreuzfeuer der Kritik. Die Leistungen seiner Truppe waren alles andere als überzeugend und in der Tabelle rutschten die Westfalen zwischenzeitlich gar bis auf Rang acht ab. Der Schrei der Fans nach Mentalität wurde immer lauter und Favre scheint sich dies zu Herzen genommen zu haben.

Nicht nur in Interviews sprach er davon, wie elementar die Kommunikation zu seinen Spielern sei, sondern demonstrierte mit der Umarmung von Julian Brandt gleichermaßen Nähe zu seiner Truppe auf dem Platz. "Man muss alles tun, damit die Dinge funktionieren und um das zu gewährleisten, können Details eine sehr wichtige Rolle spielen - nicht nur auf dem Feld. Es kann auch ein gut gewähltes oder positives Wort sein, das viele Dinge verändern kann”, unterstrich der Taktikfuchs seine "neue" Linie im DAZN-Interview.

Sieg gegen Gladbach setzt weitere Kräfte frei

Favre scheint aus seiner verträumten Welt ausgebrochen zu sein und die zwischenmenschliche Beziehung zu seiner Truppe zu stärken. Besonders in der letzten Ligapartie gegen den VfL Wolfsburg versprühten die Borussen wieder die spielerische Leichtigkeit, die man schon lange beim Vizemeister vermisste. Gewiss setzt auch der Sieg unter der Woche im DfB-Pokal gegen den Bundesligaprimus aus Gladbach weitere Kräfte frei. Kurz gesagt, die Dortmunder sind für das Spiel gegen die „Nerazzurri“ on Fire!

Welches Personal der Schweizer Übungsleiter aufbietet, hängt sicherlich von der größten Debatte um Marco Reus ab. Denn der Kapitän des BVB konnte nicht an der letzten Trainingseinheit vor dem Schlager gegen Inter teilnehmen, daher wird dessen Einsatz erst in der letzter Minute entschieden, wie Favre in der PK bestätigte.

Dagegen wird der spanische Topstürmer Paco Alcacer nach seiner Verletzung wieder zur Verfügung stehen, jedoch erstmal auf der Bank Platz nehmen. Vermutlich wird Mario Götze in vorderster Front auflaufen, während ihn Hazard, Brand und Sancho aus dem Mittelfeld unterstützen. Dass Favre Antonio Contes Taktik nach der Pleite im Hinspiel nochmals „spiegeln“ wird, scheint eher unwahrscheinlich. Vermutlich wird der BVB wieder im bewährten 4-2-3-1-System auflaufen und sich auf die eigenen Stärken besinnen.

Inter Mailand – Seit fünf Spielen ungeschlagen

Doch auch die Mailänder reisen mit einer Menge Selbstvertrauen an. Denn Antonio Contes Truppe konnte letzte Woche zwei schwierige Auswärtspartien mit je 2:1 für sich entscheiden, wenngleich die Leistung gegen Aufsteiger Brescia und Mihajlovics Bologna als wenig glanzvoll bewertet werden dürfen. Doch scheint der ehemalige Juve-Coach seinen Mannen die absolute Siegermentalität eingeimpft zu haben, was die Borussia in einem biederen Hinspiel bereits zu spüren bekam.

Inter belegt in der italienischen Eliteklasse den zweiten Platz und bleibt Rekordmeister Juventus Turin mit nur einem Punkt Rückstand eng auf den Fersen. Seit der 1:2-Niederlage gegen die „alte Dame“ blieben die Lombarden fünf Mal in Folge ungeschlagen und konnten gar vier Spiele für sich entscheiden. Die Form spricht also absolut für die Italiener.

Sensi vor Comeback?

Doch die Hauptfrage, welche sich bei den Lombarden stellt, wird sicherlich der Einsatz von Shootingstar Stefano Sensi sein. Der Neuzugang vom US Sassuolo hat sich nach seiner Muskelverletzung gegen Juventus erholt und steht nun wieder im Kader. Der technisch versierte zentrale Mittelfeldspieler ist Dreh- und Angelpunkt im Contes System. Der Ausfall des Edeltechnikers wurde gerade in spielerische Hinsicht mehr als vermisst.

Denn Sensi genießt aktuell bei den Nerazurri dieselbe Wichtigkeit wie Marco Reus für den BVB, daher dürfte Vecino sich ganz schnell wieder auf der Bank finden, sollte Conte seinen Spielmacher in der Startelf aufbieten.

Candreva nach Rotation wieder in der Startelf?

Dagegen haben Kwadwo Asamoah, Roberto Gagliardini, Alexis Sanchez und Danilo D'Ambrosio die Reise nach Deutschland nicht angetreten. Daher wird Cristiano Biraghi sehr wahrscheinlich auf der linken Seite des fünfköpfigen Mittelfeldes starten.

Altmeister Antonio Candreva wurde am Wochenende geschont, um wieder die rechte Außenbahn mit frischen Kräften beackern zu können, jedoch bleibt der ehemalige Herthaner Valentino Lazaro nach einem beeindruckenden Auftritt gegen Bologna eine echte Alternative.

Prognose:

Die Gäste aus Italien haben nach dem Hinspielsieg keine Notwendigkeit auf Angriff zu spielen und werden sich lediglich auf das Konterspiel fokussieren. Der BVB ist dagegen gezwungen, den italienischen Abwehrriegel zu knacken, möchte man die Gruppenphase der Königsklasse überstehen.

Auch wenn die Borussia von den Wettanbietern als Favorit eingeschätzt wird, würde ich mich auf ein Remis festlegen wollen, da Dortmunds Defensive gegen die Niedersachsen einen mehr als wackeligen Eindruck machte.

Aufstellungen:

Borussia Dortmund (4-2-3-1): Bürki; Hakimi, Akanji, Hummels, Guerreiro; Witsel, Delaney; Sancho, Brandt, Hazard; Götze

Inter (3-5-2): Handanovic; Godin, De Vrij, Skriniar; Candreva, Vecino, Brozovic, Barella, Biraghi; Lautaro Martinez; R Lukaku

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Sascha

Review Milan vs Lazio | Trotz Niederlage - Darauf können die Rossoneri aufbauen

Wir sind bis unter die Haarspitzen motiviert, der Trainer hat uns top vorbereitet, wir haben sehr gut im Training gearbeitet und sind bereit für Lazio!“ Donnarummas Worte ließen jedem Milanista vor dem Spitzenspiel gegen Lazio im heimischen San Siro auf drei Punkte hoffen, doch am Ende lief es ähnlich wie gegen die Roma.

Die Rossoneri machten das Spiel, die Römer schießen die Tore. Doch war alles so schlecht, wie die erste Niederlage nach 30 Jahren gegen die „Biancocelesti“ im San Siro vermuten lässt? Nein, keinesfalls. Es gab einige Lichtblicke zu verzeichnen, denen wir uns nun zuwenden wollen.

Bennacer mit neuem Selbstvertrauen

Jedem Tifoso am Fernseher und auch im Stadion wird die vielversprechende Performance von Ismael Bennacer aufgefallen sein. Denn der algerische Nationalspieler zeigte sich nicht nur zweikampfstark, sondern initiierte zahlreiche Angriffe der Pioli-Truppe, zeigte sich passsicher, handlungsschnell und konnte überdies zwei Großchancen einleiten.

Der beste Spieler des Afrika-Cups muss künftig lediglich darauf achten, nicht zu voreilig seine Position vor der Abwehr zu verlassen, da sonst bei einem verlorenen Zweikampf zu schnell irreparable Lücken entstehen, in die der Gegner tödlich reinstoßen kann. Doch abgesehen davon zeigte er endlich auch im Trikot der Mailänder seine exzellenten Balleroberungsskills, auf die es aufzubauen gilt.

Theo Hernandez wie ein TGV

Ein weiterer Mann, der die Mailänder Herzen höher schlagen ließ, war sicherlich einmal mehr Theo Hernandez. Der pfeilschnelle Linksverteidiger machte, wie in den Wochen davor, dermaßen viel Betrieb über die linke Außenbahn, dass man ihn schon fast mit einem TGV verwechseln konnte. Tolle Physis, stark im Dribbling und antrittsstärker als der schnellste Zug Frankreichs überrannte er teilweise drei Gegenspieler auf einmal. Sollte der französische Nationalspieler noch sein finales Passspiel perfektionieren, könnte er ihn Zukunft seine zahlreichen Flankenläufe nachhaltig mit Scorerpunkten veredeln.

Samu Castillejo war eine weitere Personalie, welche verdeutlichte, dass das Angriffsspiel der „Rossoneri“ unberechenbarer ist, wenn man auch mal die Grundlinie ansteuert oder selbstlos den Ball direkt weiterpasst, statt das Spiel zu verlangsamen. Leider musste der junge Spanier bereits in der ersten Hälfte den Platz unter Tränen und Beifall des Anhangs verletzt verlassen. Rebic konnte den Ausfall des ehemaligen Villareal-Akteurs zu keinem Zeitpunkt nur annähernd auffangen.

Schnörkellos in die Spitze

Zudem erspielten sich die Lombarden im Gegensatz zu Giampaolos Amtszeit zahlreiche Chancen im letzten Drittel. Insgesamt zehn Torchancen konnten am Ende für den siebenfachen Champions-League Sieger verbucht werden, da die Norditaliener schnörkellos und vertikal in die Spitze spielten und dabei das Mittelfeld schnell überbrückten. Doch nicht nur nach vorne zeigt sich Piolis Truppe verbessert.

Gerade das gegen die Roma monierte Zweikampfverhalten war gegen Lazio nicht wiederzuerkennen. Die Mailänder taten den Römern in fast allen Duellen mit einer gesunden Portion Aggressivität weh und hinderten die Hauptstädter bereits bei der Ballannahme daran, sich zu entfalten.

Leao zerstört Pressing des Teams

Daraus resultierend zeigte sowohl das Pressing als auch das Gegenpressing wesentlich mehr Effizienz. Das ganze Team rannte beim Spielaufbau der Gäste geschickt die Passwege zu und schaffte es häufig, auch verlorene Bälle umgehend wieder zu erobern.

Erst mit der Einwechslung Rafael Leaos ging dieser Effekt verloren, da der junge Portugiese die Vorgaben seines Trainers nur sehr halbherzig umsetzte. „Leao muss lernen, dass das Spiel weitergeht, auch wenn er nicht den Ball an seinen Füßen hat“, kritisiert der ehemalige Milan-Coach Fabio Capello die Einstellung des Youngsters.

Klare Entwicklung erkennbar

Doch konstatiert man all diese Punkte, scheint Pioli das Spiel seiner Mannen ohne Zweifel sukzessive weiterzuentwickeln. Darüber hinaus scheut sich der 54-jährige Italiener nicht davor, langjährige Stammkräfte wie Franck Kessié oder Suso bei fehlender Leistung kurzerhand auf die Bank zu verbannen. Somit belebt er gerade auf der linken Außenbahn und dem Box-to-Box-Spot im Mittelfeld den seit Jahren eingeschlafenen Konkurrenzkampf endlich wieder neu.

Mit gezielten Verstärkungen in der Winterpause, vor allem zwei bis drei echten Leadertypen, könnte Milan in der Rückrunde nochmals richtig angreifen, sollte der Abstand zu den internationalen Plätzen bis dahin nicht zu groß geworden sein. Doch bis dahin heißt es beißen, kämpfen und nicht aufgeben liebe Rossoneri.

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