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Christian

Das Phänomen Robert Lewandowski

Um eines vorwegzunehmen. Gerd Müller hat in seiner Karriere noch beeindruckendere Statistiken vorzuweisen. Robert Lewandowski steht auch nicht auf einer Stufe mit Lionel Messi, der schon über 400 Ligatore erzielt hat und ein weltweites Idol ist. Auch ein Cristiano Ronaldo ist noch einmal eine andere Kategorie.

Dennoch hat der polnische Stürmer in den letzten neun Jahren in der Bundesliga für Furore gesorgt und schickt sich an, auf Platz drei der ewigen Torschützenliste der Bundesliga, die es seit 1963 gibt, vorzustoßen. Das hat historische Ausmaße, weil die derzeitigen Top 3 ihre Karrieren in den 1970er- und 1980-er-Jahren beendet haben. Und auch die ehemalige Nummer vier, Manfred Burgsmüller, ist seit über 30 Jahren nicht mehr aktiv.

Hier ist die aktuelle Rangliste:

1. Gerd Müller 427 Spiele 365 Tore

2. Klaus Fischer 535 Spiele 268 Tore

3. Jupp Heynckes 369 Spiele 220 Tore

4. Robert Lewandowski 301 Spiele 218 Tore

5. Manfred Burgsmüller 447 Spiele 213 Tore

Das sind die Profis, die in ihrer Laufbahn über 200 Bundesligatore erzielen konnten. Robert Lewandowski ist 31 Jahre alt und sein Vertrag bei den Bayern läuft noch bis 2023. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Angreifer auch noch Klaus Fischer überholen kann. Doch schon jetzt kann man Robert Lewandowski als Bundesligalegende bezeichnen.

In seiner polnischen Heimat ist er das schon längst. Zwar fehlt ihm mit der Nationalmannschaft ein großer Erfolg, doch die Polen qualifizieren sich wenigstens regelmäßig für große Turniere und werden auch bei der EURO 2020 dabei sein.

Dazu kommen viele Titel

In seinem ersten Bundesligajahr brauchte der Stürmer noch etwas Anlaufschwierigkeiten. Für den BVB gelangen ihm lediglich acht Saisontreffer, doch der Revierklub kürte sich in der Spielzeit 2010/11 zum Deutschen Meister und verteidigte auch ein Jahr später den Titel. 2012 reichte es für die Dortmunder sogar zum Double, auch weil Robert Lewandowski im Pokalfinale gegen die Bayern beim 5:2-Erfolg drei Treffer erzielte. Spätestens da dürften die Münchner auf den Angreifer aufmerksam geworden sein. 2014 erfolgte schließlich der Wechsel zu den Bayern, mit denen er bislang fünf Deutsche Meisterschaften und zwei DFB-Pokale gewann.

Zusätzlich holte der Stürmer jeweils eine polnische Meisterschaft und einen polnischen Pokalsieg mit Lech Posen. Zudem war er in seiner Heimat insgesamt dreimal Torschützenkönig (jeweils einmal in der ersten, zweiten und dritten Liga). In der Bundesliga gelang ihm dieses Kunststück bisher viermal (2014, 2016, 2018 und 2019).

Für eine bedeutende individuelle Auszeichnung hat es bislang jedoch noch nicht gereicht. Zwar ist Robert Lewandowski Seriensieger bei der Wahl zum polnischen Spieler des Jahres, doch in der Bundesliga gab es diese Ehrung noch nicht. Beim Ballon d’or und bei der Wahl zum FIFA-Weltfußballer reichte es bis jetzt nicht einmal zur Berufung in die Top 3.

Das könnte sich sicherlich durch einen Champions-League-Triumph ändern, doch gerade in diesem Wettbewerb wird Robert Lewandowski vorgeworfen, dass er in den wichtigen Spielen nicht zur Stelle ist. Doch auch in der Königsklasse sind seine Statistiken beeindruckend.

59 Champions-League-Treffer und 34 Tore im DFB-Pokal

Geht man nach der Torquote, kann man Robert Lewandowski in der Königsklasse nichts vorwerfen. Für die Bayern kommt er auf 42 Treffer in 56 Partien, und neun Torvorlagen. Im Trikot des BVB gelangen ihm 17 Tore in 28 Begegnungen.

Auch im DFB-Pokal trifft der Angreifer regelmäßig. Bisher kommt er dort auf 34 Treffer in 45 Spielen.

Im Nationaltrikot ist seine Torquote ebenfalls beeindruckend. In 110 Länderspielen erzielte Robert Lewandowski 60 Tore, was ihn zum Rekordtorschützen seines Landes macht.

Auch wenn ihm der ganz große Titel fehlt, hat Robert Lewandowski fast alles in seiner Karriere erreicht.

Es ist jedoch kein Geheimnis, dass der Stürmer immer mit einem Wechsel zu Real Madrid geliebäugelt hat. Mit 31 Jahren scheint dieses Thema nun endgültig ad acta gelegt zu sein. Und das merkt man auch seit einiger Zeit. Robert Lewandowski wirkte zuletzt noch fokussierter, motivierter und austrainierter und er zeigte sich vermehrt als Teamplayer. 16 Bundesligatore an den ersten elf Spieltagen sind auch kein Zufall.

Und wer weiß, vielleicht wird der utopische Rekord von 40 Toren von Gerd Müller aus der Saison 1971/72 doch noch einmal geknackt.

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Christian

Die Situation in den fünf europäischen Top-Ligen

Fußballfans dürfen sich hierzulande über eine spannende Bundesliga freuen. Die Gladbacher liegen zwar als Tabellenführer derzeit vier Punkte vor dem Zweiten, doch zwischen diesem Platz und Rang zehn sind es wiederum auch nur vier Zähler Unterschied.

Diese enge Tabellensituation liegt vor allen Dingen daran, dass die Spitzenteams aus München und Dortmund in dieser Saison schwächeln und dass einige Mannschaften fast das Optimum aus ihren Möglichkeiten herausholen. So träumen einige Fans von Vereinen wie Schalke 04 oder Eintracht Frankfurt auch insgeheim schon von der Deutschen Meisterschaft. Auch die Anhänger von Borussia Mönchengladbach, das zuletzt 1977 den Titel holte.

Doch wie sieht die Lage in den anderen europäischen Top-Ligen aus?

Klopp macht den Guardiola

Der vermeintlich stärksten Liga der Welt droht in dieser Spielzeit die große Langeweile. Das liegt diesmal nicht an Pep Guardiola, der mit seinen Vereinen in der Meisterschaft häufig sehr viele Punkte holt und den Titel oft überlegen gewinnt. An den ersten zwölf Spieltagen siegte Guardiolas Manchester City zwar achtmal, aber der aktuelle englische Meister musste auch schon drei Niederlagen einstecken.

Dagegen scheint Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool einen Alleingang hinzulegen. Elf Siege, ein Unentschieden, keine Niederlage – das ist die bisherige Bilanz der Reds. So beträgt der Vorsprung auf ManCity auch schon neun Punkte.

In England wird gerne von den Großen Vier gesprochen. Jedoch durchleben mit Manchester United und dem FC Arsenal zwei Vereine dieses Quartetts seit einiger Zeit ein tiefes Tal. Dafür hat sich der FC Chelsea auch in diesem Jahr oben festgesetzt. Und zu aller Überraschung auch Leicester City. Der Überraschungsmeister des Jahres 2016 wird nun von Brendan Rodgers trainiert, der zuvor bei Celtic Glasgow tätig war. Leicester ist momentan mit 26 Zählern Tabellenzweiter. Der Fünfte, Sheffield United, hat nur 17 Punkte vorzuweisen und so ist es durchaus realistisch, dass das Rodgers-Team in der nächsten Saison in der Champions League spielt.

Spannung in La Liga

In Spanien ist es traditionell so, dass Real Madrid und der FC Barcelona den Titel meist unter sich ausmachen. In den letzten Jahren konnte nur Atlético Madrid (2014) diese Phalanx durchbrechen. Zudem schwächelten die Königlichen oft in der spanischen Meisterschaft, sodass Barca vier der letzten fünf Titel in Spanien holen konnte.

In dieser Saison ist Real (25 Punkte) zurück, aber auch Atlético (24), der FC Sevilla (24) und Real Sociedad (23) mischen an der Tabellenspitze mit. Der FC Barcelona (25) und Real Madrid, müssen allerdings noch den ausgefallenen Clásico nachholen, sodass eines der beiden Teams in der Tabelle davonziehen kann.

Ein Zweikampf in Italien

Was die Bayern in Deutschland sind, ist Juventus Turin in Italien. Während die Münchner zuletzt siebenmal in Folge Meister wurden, bringt es Juve sogar auf acht Titel in Serie. Die „Alte Dame“ heimst zudem auch noch die meisten Pokalsiege ein und so konnten sich Juve-Anhänger in den letzten Jahren über Doubles am Stück freuen.

Dazu kommt die Tatsache, dass die Turiner ihre Meisterschaften oft mit großem Vorsprung gewonnen haben. Das könnte sich in dieser Saison jedoch ändern

Nach zwölf Spieltagen ist Juventus zwar wieder Tabellenführer, doch Inter liegt nur einen Zähler dahinter. Dabei ist die Bilanz beider Teams fast makellos. Jeweils zehn Siege konnten Juve und die Mailänder feiern. Das direkte Duell ging jedoch an die Turiner, sodass sich der kleine Vorsprung ergibt.

Dagegen enttäuscht wieder einmal der AC Mailand. Der mehrmalige Champions-League-Sieger rangiert derzeit nur auf Platz 14. Auch der SSC Neapel (Rang sieben) hätte sich unter Carlo Ancelotti sicherlich mehr ausgerechnet. Dagegen kann Lazio Rom (Platz drei) mit seiner bisherigen Saison zufrieden sein, und auch der AS Rom liegt auf Rang sechs immer noch in Schlagdistanz zu den Königsklassenplätzen.

Paris vor der nächsten Meisterschaft

Fußballanhänger in Frankreich haben es nicht leicht. Nicht nur, dass die besten französischen Fußballer, bis auf Kylian Mbappé, im Ausland spielen, hat sich seit dem Einstieg Katars bei Paris St. Germain die Ligue 1 zur Farce entwickelt. PSG ist mit seinem Luxuskader derart überlegen, dass die anderen Vereine keine echte Chance haben.

Da hilft auch nicht das Verletzungspech, das Paris in dieser Saison hat. Trotz namhafter Ausfälle und drei Niederlagen in 13 Saisonspielen hat das Tuchel-Team acht Punkte Vorsprung auf Platz zwei, den Olympique Marseille einnimmt. Da dürfte der nächste Meistertitel fast Formsache sein, zumal die verletzten Stars zurückkehren werden.

Etwas überraschend ist das gute Abschneiden von Angers. Der aktuelle Tabellendritte landete in der letzten Spielzeit noch auf Rang 13.

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Christian

Der deutsche Clásico geht in die nächste Runde

Es ist das Aufeinandertreffen der beiden besten deutschen Mannschaften der letzten zehn Jahre. Seit der Saison 2009/10 hieß der Deutsche Meister jedes Mal Bayern München oder Borussia Dortmund. Allerdings konnten die Bajuwaren acht dieser zehn Titel holen.

In dieser Saison befinden sich beide Teams in der Tabelle auf Augenhöhe. Der BVB konnte bisher sogar einen Punkt mehr sammeln. Nach Platz vier und einigen enttäuschenden Leistungen haben die Bayern dagegen reagiert und einen Trainerwechsel vollzogen. Anstelle von Niko Kovac wird bei diesem Topspiel der bisherige Co-Trainer Hansi Flick die Münchner betreuen.

Für die Dortmunder gab es zuletzt böse Schlappen in der Allianz Arena

Bisher 100-mal standen sich die Bayern und der BVB in der Bundesliga gegenüber. Von diesen 100 Partien konnte der deutsche Rekordmeister 46 Begegnungen für sich entscheiden. 25 Spiele gewannen die Dortmunder.

Aus den letzten zehn Bundesligaduellen holten die Münchner sieben Siege. Dabei fielen die Erfolge im heimischen Stadion in den letzten fünf Jahren besonders hoch aus. 2:1, 5:1, 4:1 6:0 und 5:0 hieß es am Ende für die Bayern.

Besonders das 0:5 in der letzten Saison schmerzte den BVB, zogen die Isarstädter damit am 28. Spieltag in der Tabelle am Revierklub vorbei und gaben diese Führung bis zum 34. Spieltag nicht mehr ab. Das Hinspiel hatten die Dortmunder noch 3:2 gewonnen. Nun kommt es wieder im November zu diesem Duell.

Der BVB im Aufwind

In Dortmund gab es in dieser Saison schon viel Diskussionsstoff. Die Mentalitätsfrage wurde offen diskutiert, Trainer Lucien Favre war nicht immer unumstritten und selbst Sportdirektor Michael Zorc gab Anfang Oktober zu, dass die derzeitige Situation „nicht gerade befriedigend“ sei.

Doch der BVB konnte sich in den letzten Partien steigern. So gewann das Favre-Team im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach, es folgte ein 3:0 in der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg und in der Champions League wurde am Dienstag Inter Mailand 3:2 bezwungen, nach einem 0:2-Rückstand. Diesen Schwung wollen die Dortmunder nun mit in die Partie gegen die Bayern nehmen

Die Trainerfrage überschattet alles

Am Ende war wohl der öffentliche Druck zu groß. Auch intern soll es beim deutschen Rekordmeister nicht mehr gestimmt haben. So musste Niko Kovac nach dem 1:5 gegen Eintracht Frankfurt, der höchsten Niederlage seit über zehn Jahren, seinen Hut nehmen.

Damit befinden sich die Bayern, wie schon im Herbst 2017, auf Trainersuche. Namen werden derzeit viele gehandelt. Die Frage wird sein, ob die Klubbosse nach einer Interimslösung suchen, oder ob es eine langfristige Zusammenarbeit mit einem Coach gibt.

Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass das Duo Hansi Flick/Hermann Gerland bis zum Saisonende die Münchner betreut. Einen recht ordentlichen Einstand gab es mit dem 2:0-Sieg über Olympiakos Piräus jedenfalls schonmal.

Robert Lewandowski hört nicht auf zu treffen

Der Stürmer schießt momentan Tore am Fließband. 14 Bundesligatreffer sind es schon. Dazu kommen sechs Tore in der Champions League. An den ersten zehn Bundesligaspieltagen hat der Pole zudem in jedem Spiel ins gegnerische Netz getroffen.

In dem Duell Bayern-BVB kommt Robert Lewandowski auf 14 Treffer. In Dortmund wird man sicherlich wehmütig auf die Statistiken des Angreifers blicken. Schließlich hat der Revierklub Robert Lewandowski in seiner polnischen Heimat entdeckt. 2014 wechselte er jedoch ablösefrei nach München. Die Bayern wiederum dürften froh sein, dass der Stürmer nie den Verlockungen anderer Klubs, beispielsweise Real Madrid, erlag.

Es wird ein Highlight, wenn am Samstagabend 18.30 Uhr der deutsche Clásico angepfiffen wird. Bei den Wettanbietern sind die Bayern Favorit. Bei Betway zum Beispiel gibt es für einen Erfolg der Münchner eine Quote von 1,57. Ein Dreier des BVB brächte eine Quote von 5,50, ein Unentschieden 4,33.

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Christian

Bochums Manuel Riemann mit einer tollen Geste

Der Bochumer 3:1-Sieg im Montagsspiel der 2. Liga gegen den 1. FC Nürnberg ist eigentlich nicht weiter erwähnenswert. Die Westfalen feierten zwar einen wichtigen Sieg, um zumindest die direkten Abstiegsplätze zu verlassen, doch VfL-Torhüter Manuel Riemann fiel während der Partie mit einer beeindruckenden Geste auf.

Was war passiert?

Der 1. FC Nürnberg hat derzeit auf der Torwartposition ernsthafte Verletzungssorgen. So fallen Stammkeeper Christian Mathenia (Kniescheibenbruch), Patric Klandt (Achillessehnenriss) bis zum Saisonende aus. Jonas Wendlinger ist wegen einer Schambeinentzündung nicht einsatzfähig und Andreas Lukse konnte das Spiel in Bochum wegen eines Infekts nicht bestreiten. So musste die etatmäßige Nummer fünf, der erst 18-jährige Benedikt Willert, auflaufen.

Normalerweise steht Willert in der U19 der Clubberer im Tor. Der 18-Jährige wurde buchstäblich ins kalte Wasser geworfen und so leistete sich der Keeper in der 40. Minute einen Fehlgriff, der zum 2:0 der Bochumer führte.

Einige VfL-Anhänger begannen nun Hohngesänge in Richtung Willert. „Fünfter Torwart, jeder weiß warum“ war zum Beispiel zu hören.

„Mir ist es heute genauso in der 5. Minute passiert“

In der Halbzeit ging dann der Bochumer Torwart Manuel Riemann zu den eigenen Fans und hielt seinen rechten Zeigefinger vor den Mund. Eine Geste, die unmissverständlich klarmachte, dass die Gesänge in Richtung Benedikt Willert nicht angebracht sind.

Zudem nahm der VfL-Keeper auf dem Gang in die Kabine sein Nürnberger Gegenüber in den Arm und sprach ihm Mut zu.

Nach dem Spiel äußerte sich Riemann am Sky-Mikrofon: „Ich fand es einfach nicht angebracht, den gegnerischen Torwart runterzumachen, weil er das nicht verdient hat.“ Willert habe „ein richtig gutes Spiel gemacht“.

Riemann verwies zudem auf eine Spielszene aus der 5. Spielminute, als er das Glück auf seiner Seite hatte und es nicht 1:0 für den Club stand.


Der VfL Bochum baut Willert per Twitter auf

Nürnbergs Kapitän Hanno Behrens wollte seinem Keeper ebenfalls keinen Vorwurf machen. „In solchen Szenen müssen wir ihm besser helfen“, konstatierte der 29-Jährige.

In den sozialen Netzwerken kam es dann noch zu einer weiteren schönen Geste des VfL Bochum. „Fehler passieren. Ob mit 18 oder 38, Kopf hoch, weiter machen, viel Erfolg für deine Laufbahn, Benedikt Willert“, twitterte der Revierklub.

Solche Szenen sind es, die den Fußball ausmachen. Manuel Riemann hatte am Montagabend sicherlich ein gutes Gefühl, wie es ist, wenn man als 18-Jähriger vor einer solch großen Kulisse aufläuft, dass jeder gestandene Profi einmal angefangen hat und dass Fehler einfach manchmal passieren können.

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Christian

Der Bundesliga-Wahnsinn geht weiter

Zehn Spieltage sind in der bisherigen Bundesligasaison absolviert und Fußballfans dürfen sich neben einem engen Meisterschaftskampf auch über allerlei Geschichten und überraschende Wendungen freuen.

So war es auch wieder am 10. Spieltag. Da kassieren die Bayern mit dem 1:5 in Frankfurt die höchste Niederlage seit zehn Jahren, in deren Folge Niko Kovac entlassen wurde. Die Gladbacher grüßen wie in ihren glorreichen Zeiten in den 70ern von der Tabellenspitze. In Leipzig kommt es zu einem 8:0, was auch nicht aller Tage vorkommt und das Berliner Derby hielt die Hauptstadt ein ganzes Wochenende in Atem.

Die vor wenigen Tagen noch angeschlagenen Dortmunder haben sich durch zwei Pflichtspielsiege in Folge vorerst wieder in die Erfolgsspur zurückgebracht. Die Schalker Fans dürfen weiter von einer erfolgreichen Saison träumen und Freiburg, Hoffenheim, Wolfsburg und Frankfurt mischen nach wie vor an der Tabellenspitze mit.

Da verkommt der in den letzten Jahren oft zum Teil spektakuläre Abstiegskampf fast zur Nebensache. Doch auch dieser ist spannend, weil es zwischen Platz elf und Rang 17 nur vier Punkte Abstand sind.

Wie geht es weiter?

Bayerns Uli Hoeneß prognostiziert, dass sich die Langeweile in der Liga bald genug einstellen wird. Doch davon ist zumindest bis zur Winterpause nicht auszugehen. Es sei denn, irgendein Team legt eine Siegesserie bis zum Hinrundenende hin.

Den Münchnern ist so etwas immer zuzutrauen, aber auch die Leipziger oder Dortmunder könnten dafür in Frage kommen. Bisher hatte jedoch auch keiner die starken Gladbacher auf dem Zettel, die momentan die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung anführen.

Bei soviel Dramatik werden sicherlich nicht wenige Menschen in der Republik nach dem nächsten Wochenende aufstöhnen. Denn erneut steht eine Länderspielpause an. Dafür ist es aber die letzte bis März und die Vereine können sich vorerst wieder auf ihr Tagesgeschäft konzentrieren.

Dafür hält der 11. Spieltag das deutsche Clásico bereit. Es geht in der Partie zwischen den Bayern und dem BVB zwar nur um drei Punkte, doch genug Brisanz steckt seit jeher in diesem Duell. Diesmal kommt die Komponente dazu, dass der Rekordmeister derzeit strauchelt und man darf gespannt sein, wie sich die Bayernstars präsentieren werden. Auch Dortmunds Trainer Lucien Favre ist noch nicht ganz aus der Schusslinie und ein Dreier wären für ihn und seine Mannschaft genauso wichtig. Bei den Wettanbietern sind die Bayern aber noch Favorit. Bei Interwetten steht die Quote auf einen Sieg der Münchner bei 1,70. Ein BVB-Sieg brächte eine Quote von 4,70. Auch in der Frage des Deutschen Meisters werden den Bayern nach wie vor die besten Quoten eingeräumt. Interwetten listet die Chancen derzeit wie folgt: Bayern (1,60), Dortmund (3,00), Leipzig (7,50), Gladbach (25,00. Ein Schalker Titeltriumph brächte bei 10 Euro Einsatz 2000 Euro Gewinn.

Fast ein Derby ist das Spiel zwischen der Hertha und Leipzig, weil die Entfernung zwischen Berlin und der sächsischen Stadt nicht besonders groß ist. Zudem sind es neben Union Berlin die beiden einzigen Vereine in der 1. Bundesliga, die sich im Nordosten der Republik befinden. Spannung verspricht auch die Partie zwischen den Gladbachern und den Bremern.

Die Lage eskaliert immer mehr

Das Berliner Derby am vergangenen Wochenende hat gezeigt, dass sich der Fußball in Deutschland derzeit auf einem schmalen Grat befindet. Ein Trend ist erkennbar, dass kleine radikale Gruppen die Macht in den Fanblöcken an sich reißen. Weiterhin ist zu beobachten, dass die Gewalthemmschwelle immer mehr sinkt und der Hass auf gegnerische Fans zunimmt.

Da feuern Hertha-Anhänger mehrmals in der Alten Försterei Leuchtraketen auf Spieler und in die Zuschauerbereiche. Nicht zum ersten Mal wurden Fans am letzten Wochenende während einer Zugfahrt attackiert. Diesmal gab es die Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Fangruppen von Darmstadt 98 und Eintracht Frankfurt. Vor dem Rheinderby mussten drei abgetrennte Ziegenköpfe aus dem Stadion entfernt werden. In dieser Saison wurden schon gegnerische Fanblocks unter Buttersäure gesetzt. Das Klauen und Abbrennen von Fanfahnen des Gegners gehört da fast schon zur Tagesordnung, wie das laute Gebrüll „Scheiß DFB“, und auch die massive Präsenz von Polizei und Ordnungskräften bei vielen Spielen ist Normalität geworden. Der Respekt untereinander schwindet immer mehr. Das mussten Schiedsrichter in unteren Ligen bereits vermehrt erfahren.

Dabei stimmt das Produkt „Bundesliga“, das es seit 1963 gibt. Diese Saison hat das erneut bewiesen.

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Christian

Berlin fiebert dem Derby entgegen

Ganze 42 Jahre gab es in der 1. Bundesliga kein Berliner Derby mehr. Am 16. April 1977 musste die Hertha im Olympiastadion gegen Tennis Borussia eine 0:2-Niederlage einstecken, durch Tore von Jürgen Schulz und Winfried Stradt. TeBe stieg am Saisonende ab, auch die Hertha fand sich wenig später in den Niederungen des Fußballs wieder, die „Alte Dame“ kickte zwischenzeitlich sogar drittklassig, sodass es in der Saison 1986/87 kein Berliner Derby in der höchsten deutschen Spielklasse gab, als Blau-Weiß 90 in der ersten Bundesliga spielte.

Dagegen fanden in der DDR-Oberliga in den 1980er-Jahren häufig Berliner Duelle zwischen dem BFC Dynamo und Union Berlin statt. Bekanntlich verachten und hassen sich die Fans beider Vereine.

So ausgeprägt ist die Abneigung zwischen den Anhängern der Hertha und Union Berlin nicht. Was wohl auch daran liegt, dass sich beide Clubs erst viermal in Ligaspielen gegenüberstanden. Zwischen 2010 und 2013 traf man sich in der 2. Liga, wobei die Bilanz mit jeweils einem Sieg und zwei Unentschieden ausgeglichen ist.

Dennoch spürte man in der Hauptstadt nach dem Aufstieg der Eisernen eine riesengroße Vorfreude auf zwei bevorstehende Stattderbys. Die Spannung stieg in den letzten Wochen an und nachdem beide Clubs ihre Aufgaben im DFB-Pokal bewältigt haben, gilt nun der Fokus auf die Berliner Stadtmeisterschaft. Die Partie ist seit Wochen restlos ausverkauft. Für die zahlreichen Fans, die keine Karten ergattern konnten, dürfte die Tatsache tröstlich sein, dass es im März noch ein Berliner Derby gibt. Das findet dann im Olympiastadion statt, dass über 74000 Zuschauern Platz bietet, im Gegensatz zur viel kleineren Alten Försterei, wo lediglich 22000 Besucher hineinpassen.

Es geht am Samstag jedoch auch um Bundesligapunkte. Die Hertha hat mit elf Zählern aus neun Partien und Platz elf einen durchwachsenen Saisonstart erlebt. Union liegt mit sieben Punkten auf Rang 15, was vor der Saison durchaus realistisch schien. Das Ziel der Eisernen am Samstag muss es auch sein, mit einem Heimsieg gegen die Hertha den Anschluss an das Tabellenmittelfeld zu schaffen.

Union mit einem Festtag nach dem anderen

Bis zum Sommer haben die Köpenicker ihr Dasein in der 2. Liga gefristet, was für die Verantwortlichen und die Fans der Eisernen absolut in Ordnung war, weil der Club schon ganz andere Zeiten erlebt hat, gerade in finanzieller Hinsicht.

Dann gelang jedoch in der Relegation gegen den VfB Stuttgart der Coup, und Union stieg erstmals in der Vereinsgeschichte in die traditionsreiche Fußballbundesliga auf. Die Freude bei den Union-Anhängern war dementsprechend groß. Unvergessen sind die Bilder vom zuschauergetränkten Platz in der Alten Försterei nach dem gelungenen Aufstieg. Rasenstücke wurden als Erinnerung herausgerissen und man spürte, dass da gerade etwas Historisches ablief.

Zudem war klar, dass Union mindestens eine Saison in der 1. Bundesliga spielen wird. Das bedeuten zum Beispiel Gastspiele in Deutschlands Fußballtempeln wie dem Dortmunder SIGNAL IDUNA PARK, der Arena auf Schalke oder der Münchner Allianz Arena, aber auch stimmungsvolle Heimspiele gegen nahezu jeden Bundesligaclub.

In dieser Saison war schon der BVB in der Alten Försterei und musste sogar eine Niederlage einstecken. Am letzten Wochenende spielte Union in der Allianz Arena bei den Bayern vor und erntete viel Lob. Dazu gab es am Dienstag das etwas überraschende Weiterkommen im DFB-Pokal beim SC Freiburg und den daraus resultierenden Einzug ins Achtelfinale. Als Zweitligist war dagegen im DFB-Pokal oft schon vorher Endstation, doch in dieser Saison dürfen sich die Eisernen auf mindestens eine weitere Pokalpartie freuen.

Durch den Aufstieg von Union konnten auch die Berliner Fans mit zwei Stadtderbys planen. Genau eine Woche vor dem Jubiläum „30 Jahre Mauerfall“ findet nun also das erste von zwei Berliner Duellen in dieser Saison statt. Dabei ist die Hertha bei den Wettanbietern leichter Favorit. Betway zahlt zum Beispiel bei einem Sieg der "Alten Dame" eine Quote von 2,50 aus. Ein Dreier von Union brächte bei Betway eine Quote von 2,80. Ein Unentschieden 3,40.

Ein Klassiker ist das Derby zwischen der Hertha und Union Berlin jedoch noch nicht. Dazu fanden zu wenig Duelle zwischen beiden Teams bisher statt, doch was Vorfreude und Brisanz angehen, und auch die Rivalität zwischen den Anhängern beider Clubs, ist dieses Duell zweifellos ein Highlight, nicht nur für Berlin. Am Samstag schauen auch andere Länder auf die Alte Försterei. Dabei werden die Sicherheitsvorkehrungen sehr hoch sein. Die Hertha kommt zum Beispiel mit eigenen Sicherheitsleuten nach Köpenick und die Polizei plant seit Wochen akribisch diese Veranstaltung. So richtig weiß niemand, was im und um das Stadion am Samstag vor, während und nach dem Spiel passieren wird.

Und auch bei den Spielern ist die Vorfreude auf das Derby hoch. Und vielleicht wird jemand zum Derbyheld, so wie es vor 42 Jahren Jürgen Schulz und Winfriedt Stradt waren.

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