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Christian

Bayern gegen Dortmund – die packendsten Duelle

Es ist der deutsche Clásico. Was in Spanien die Rivalität zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona bedeutet, ist hierzulande der Zweikampf zwischen den Bayern und Borussia Dortmund. Unter den Fußballfans in Deutschland haben diese beiden Vereine die meisten Anhänger und auch bei den sportlichen Erfolgen sind diese beiden Klubs in den letzten 25 Jahren national bis auf wenige Ausnahmen ohne Konkurrenz. Dementsprechend emotional ging es oft zu, wenn sich die Münchener und der BVB gegenüberstanden.

Die Rivalität begann in den 1990er-Jahren

Die Dortmunder waren 1963 Gründungsmitglied der Bundesliga, die Bayern stiegen 1965 in die höchste deutsche Spielklasse auf. Doch von einem Zweikampf beider Vereine konnte damals keine Rede sein. Während sich die Münchener schnell an die Bundesligaspitze katapultierten und auch im Europapokal Triumphe feiern konnten, dümpelte der BVB nach den ersten guten Bundesligajahren mehr oder weniger im Mittelfeld der Liga herum. 1972 stieg die Borussia sogar ab und spielte anschließend vier Jahre zweitklassig.

Die Bayern wiederum duellierten sich mit den Gladbachern, später mit dem HSV und Werder Bremen. 1991 gaben die Dortmunder aber die Verpflichtung von Ottmar Hitzfeld bekannt. Der damals eher unbekannte Trainer aus der Schweiz führte den Revierklub schnell nach oben, was 1995 mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft einen vorläufigen Höhepunkt bildete. Eine neue Rivalität war geboren. Auch abseits des Platzes, als sich der damalige Dortmunder Manager Michael Meier und Uli Hoeneß einige Wortduelle lieferten. Auf dem grünen Rasen ging es in diesen Jahren ebenfalls hoch her. Die Duelle beider Teams waren manchmal richtige Kartenfestivals. So sahen einmal Mario Basler und Andreas Möller in der 1. Spielminute die gelbe Karte und der BVB-Spieler wurde auch schon einmal von Lothar Matthäus mit einer Geste als Heulsuse verhöhnt. Auch um die Gesundheit einiger Spieler musste man sich manchmal sorgen, weil in solchen Spielen ganz schön hingelangt wurde.

1998 änderte sich jedoch die Situation, als Ottmar Hitzfeld zu den Bayern wechselte. Es folgten vier Meisterschaften in fünf Jahren für die Münchener und ein Triumph in der Champions League. Der BVB hingegen traf einige unglückliche Personalentscheidungen und konnte nur noch einmal 2002 den Gewinn der Deutschen Meisterschaft feiern. Trafen sich jedoch beide Klubs, war die Stimmung immer noch aufgeheizt. Oliver Kahns Kung-Fu-Tritt ist dabei sicherlich in Erinnerung geblieben. 2001 musste Schiedsrichter Hartmut Strampe bei diesem Duell 13 Mal eine Karte zeigen, was bis heute Bundesligarekord ist. Zudem flogen damals drei Spieler vom Platz.

In den Folgejahren verschwanden die Dortmunder erneut im Mittelfeld der Liga, da sich der Revierklub Anfang des Jahrtausends finanziell übernahm. Doch dann kam 2008 Jürgen Klopp zum BVB und mit ihm wurde die Rivalität beider Klubs neu entfacht.

Der deutsche Clásico in Wembley

Das Jahr 2012 hielt für die Dortmunder Fans einige Highlights gegen den Erzrivalen bereit. Im April kam es zum vorentscheidenden Spiel im Kampf um die Meisterschaft. Nachdem Robert Lewandowski für die Borussia traf, hätte Arjen Robben für die Bayern mit einem Elfmeter kurz vor Schluss ausgleichen können. Doch der Holländer verschoss und somit feierte der BVB nach 2011 die zweite Deutsche Meisterschaft in Folge. Auch den DFB-Pokal holten die Dortmunder mit einem 5:2-Finalsieg über die Münchener.

Doch der Rekordmeister schlug zurück und feierte in der darauffolgenden Saison das erste Triple seiner Vereinsgeschichte. Dabei kam es in der Champions League zum Showdown mit dem nationalen Kontrahenten. Diese spannungsgeladene Partie entschied schließlich Arjen Robben für die Münchener und Jürgen Klopp und sein BVB mussten sich geschlagen geben.

Der Kult-Trainer sollte in der Folgezeit keine Titel mit den Schwarz-Gelben mehr gewinnen. Stattdessen folgte die nationale Dominanz der Bayern. Die Dortmunder mussten hingegen damit kämpfen, dass immer wieder Stars weggekauft wurden, auch von Seiten der Bayern, die Mario Götze, Robert Lewandowski und Mats Hummels unter Vertrag nahmen.

Auf Führungsebene ist die Rivalität heute von gegenseitigem Respekt und sportlicher Fairness geprägt. Der BVB ist inzwischen, auch finanziell, wieder so aufgestellt, dass er den Bayern Paroli bieten kann. Auch für die nächsten Jahre und so darf sich Fußballdeutschland über weitere packende Duelle freuen.

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Christian

Bayern gegen Dortmund unter Zugzwang

Schon seit Wochen steht dieses Spiel im Fokus. An diesem Samstag kommt es nun endlich zum heiß ersehnten Duell zwischen den Bayern und dem BVB. Dabei haben sich die Dortmunder am letzten Wochenende in eine bessere Ausgangsposition gebracht. Die Borussia geht mit einem Vorsprung von zwei Punkten in das deutsche Clasico und könnte mit einem Sieg den Abstand auf die Münchener auf fünf Zähler erhöhen, was wohl einer Vorentscheidung im Kampf um den Titel gleichkommt. Der Rekordmeister möchte hingegen die Tabellenführung zurückerobern und von der Spitze aus die restlichen sechs Spieltage bestreiten.

Ist der Bayern-Dusel nach Dortmund gewandert?

Der sogenannte Bayern-Dusel existiert seit Jahrzehnten, doch in der letzten Zeit kann davon keine Rede mehr sein. Gerade in der Champions League fehlte den Münchenern in den letzten Jahren oft das Quäntchen Glück, um ganz große Ziele zu erreichen. Dafür haben die Dortmunder in dieser Saison einige enge Spiele für sich entschieden oder Partien in den letzten Minuten gewonnen. Beste Beispiele finden sich in den letzten drei Auftritten des BVB. Die Siegtreffer gegen den VfB Stuttgart, die Hertha und den VfL Wolfsburg fielen zum Teil in der Nachspielzeit, wogegen die Bayern am letzten Wochenende in der 90. Minute am Pfosten scheiterten.

Die Münchener führen die Rückrundentabelle an

Die erste Saisonhälfte schlossen die Dortmunder mit 42 Punkten ab. Das waren sechs Zähler mehr, als die Bayern vorweisen konnten. In der Rückrunde sammelte der BVB bisher 21 Zähler, was für Platz vier der Rückrundentabelle reicht. Der Rekordmeister kommt in diesem Jahr auf 25 Punkte und hat von zehn Partien acht gewonnen. Dabei hat das Kovac-Team beeindruckende 33 Tore geschossen. Der BVB erzielte 2018 lediglich 22 Treffer. Bei den Gegentoren spricht die Bilanz von 10:12 ebenfalls für die Münchener.

Doch diese Zahlen sind alle Makulatur, wenn sich die Akteure am Samstag gegenüberstehen. Es ist ein echtes 50:50-Spiel und Kleinigkeiten werden wohl über den Ausgang dieser Partie entscheiden. Das Hinspiel im Signal Iduna Park gewannen die Dortmunder 3:2, nachdem die Bayern schon 2:1 führten.

Der BVB konnte 2017 ein Pokalspiel in München für sich entscheiden

Blickt man auf die letzten Jahre zurück, kann man von keinem wirklichen Zweikampf der beiden Teams sprechen. Dieser war in den Jahren 2011 bis 2013 vorhanden, als sich die Bayern und die Dortmunder einige packende Duelle lieferten mit dem Höhepunkt des Champions-League-Finales im Londoner Wembley-Stadion.

Seit 2013 holten die Münchener jedoch sechs deutsche Meisterschaften in Folge mit Vorsprüngen, die zum Teil jenseits der 20-Punkte-Marke lagen. Es kam in diesem Jahrzehnt sogar schon vor, dass die Entscheidung um den Titel bereits am 28. Spieltag auch rein rechnerisch gefallen war.

Allenfalls im DFB-Pokal konnte der BVB dem Rekordmeister ab und zu Paroli bieten. So wie 2017, als die favorisierten Münchener in der Allianz Arena nach einer Führung den Kürzeren zog.

Nun ist diese Partie wieder ein Duell auf Augenhöhe. Die Frage stellt sich allerdings, wie lange dies noch der Fall ist. Die Bayern machen bei ihrem Umbruch ernst und es könnte in der nächsten Saison wieder ein Alleingang der Münchener stattfinden. Der Bundesliga ist es jedoch zu wünschen, dass es so ein packendes und spannungsgeladenes Spiel auch in den kommenden Jahren gibt.

Das Restprogramm der beiden Kontrahenten:

1. Borussia Dortmund - 63 Punkte (+36)

6.4. Bayern München (A)

13.4. 1. FSV Mainz 05 (H)

21.4. SC Freiburg (A)

27.4. FC Schalke 04 (H)

4.5. Werder Bremen (A)

11.5. Fortuna Düsseldorf (H)

18.5. Bor. Mönchengladbach (A)

2. Bayern München - 61 Punkte (+41)

6.4. Borussia Dortmund (H)

14.4. Fortuna Düsseldorf (A)

20.4. Werder Bremen (H)

28.4. 1. FC Nürnberg (A)

4.5. Hannover 96 (H)

11.5. RB Leipzig (A)

18.5. Eintracht Frankfurt (H)

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Christian

Welche Topstars kommen nach Hernandez noch?

Die Bayern haben gestern den Bundesligarekordtransfer von Lucas Hernandez bestätigt. Der französische Weltmeister wechselt für 80 Millionen Euro von Atletico Madrid nach München. Nach Benjamin Pavard und Jann-Fiete Arp ist der 23-Jährige der dritte Neuzugang für die kommende Saison und der Beginn der von Uli Hoeneß angekündigten großen Transferoffensive. Doch welche Stars könnten noch zu den Bayern kommen? Derzeit kursieren einige Namen, um die sich die Münchener angeblich bemühen. Sicher ist auf jeden Fall, dass der deutsche Rekordmeister personell noch nachlegen wird.

Wechseln Timo Werner und Kai Havertz erst 2020?

Bei der Personalie Timo Werner scheint seit Monaten Stillstand zu herrschen. Fakt ist, dass RB Leipzig dem deutschen Nationalspieler kurz vor Weihnachten einen unterschriftsreifen Vertrag vorgelegt hat, welcher aber immer noch nicht unterschrieben ist. Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich Werner mit den Bayern längst einig ist. Doch die Frage stellt sich immer mehr, wann der Stürmer an die Isar wechselt. Werners Vertrag in Leipzig endet 2020 und die Roten Bullen könnten nur noch in diesem Jahr eine Ablösesumme generieren. Doch die Münchener würden sich die 40 bis 50 Millionen Euro, die wohl bei einem Transfer aufgerufen werden, gerne sparen, wenn der Wechsel erst 2020 über die Bühne gehen würde. Dieses Szenario möchten die Roten Bullen natürlich vermeiden, doch es könnte so kommen. Aktuell haben die Bayern mit Robert Lewandowski einen treffsicheren Stürmer und daher auf der Torjägerposition nicht den akuten Handlungsbedarf. Werner könnte jedoch auch schon 2019 nach München kommen, wenn die Ablösesumme nach unten wandert.

Bei Kai Havertz ist es ähnlich. Das Riesentalent wäre auch 2020 eine Verstärkung für den deutschen Rekordmeister, doch die Bayern-Bosse sollen schon ihre Fühler nach dem 19-Jährigen ausgestreckt haben. Doch Havertz wäre nicht billig zu haben. Aus Leverkusen hört man Summen, die jenseits der 100-Millionen-Euro-Grenze liegen. Geld, was die Bayern haben, aber vielleicht nicht in diesem Sommer ausgeben möchten.

Gelingt den Münchenern bei Werner und Havertz jedoch ein Transfer, auch wenn es erst 2020 wäre, hätten sie weitere Leistungsträger der deutschen Nationalmannschaft in ihren Reihen.

Callum Hudson-Odoi und Nicolas Pépé für die Außenbahn?

Bayerns langjährige Flügelzange Arjen Robben/Franck Ribéry ist wohl nach dieser Saison endgültig Geschichte. Mit Serge Gnabry und Kingsley Coman stehen längst zwei potentielle Nachfolger bereit. Doch Gnabry und insbesondere der französische Flügelstürmer sind sehr verletzungsanfällig. Da ist es logisch, dass sich die Münchener nach weiteren Spielern für die Außenbahnen umsehen.

Schon im Winter wurde das Interesse an Callum Hudson-Odoi bekannt, doch seine Verpflichtung gerät mehr und mehr zur Hängepartie. Chelsea möchte den englischen Jungstar auf keinen Fall ziehen lassen, obwohl der 18-Jährige längst seine Wechselabsichten bekundet hat. Als weitere mögliche Vereine gelten Borussia Dortmund und der FC Liverpool, doch die Bayern scheinen im Werben um Hudson-Odoi in der Pole Position zu sein.

Ein weiterer interessanter Kandidat für die Außenbahnen spielt derzeit noch in Lille. Dort hat sich Nicolas Pépé in den Vordergrund gespielt. Angeblich sollen die Münchener für den Ivorer schon ein Angebot über 80 Millionen Euro abgegeben haben. Der 23-Jährige wird schon als potentieller Nachfolger von Arjen Robben gehandelt und könnte den deutschen Rekordmeister auf jeden Fall verstärken.

Das sind alles Hochkaräter, die bei den Münchenern momentan gehandelt werden. Fakt ist auch, dass diese Stars die Bundesliga attraktiver machen würden oder im Fall von Timo Werner und Kai Havertz, dass sie der Liga erhalten bleiben.

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Christian

Noch acht Spiele bis zur Ewigkeit?

Seit 2008 war kein Verein aus der ehemaligen DDR-Oberliga mehr in der Bundesliga vertreten, nachdem Hansa Rostock abgestiegen war. Davor schaffte es Energie Cottbus phasenweise, erstklassig zu spielen. Doch in dieser Saison könnte Union Berlin den Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs schaffen. Es wäre für die Köpenicker der Lohn jahrelanger harter und kontinuierlich guter Arbeit, nachdem es bei den Eisernen auch schon ganz andere Zeiten gab.

Den einzigen Titel der Vereinsgeschichte holte Union 1968 mit dem Gewinn des FDGB-Pokals, dem Pendant des westdeutschen DFB-Pokals. Die damaligen Spieler der Eisernen werden bis heute verehrt, doch diesen Heldenstatus könnte auch die aktuelle Mannschaft um Stürmer Sebastian Polter erreichen. Ein Aufstieg von Union Berlin hätte auch für viele Fußballfans in den neuen Bundesländern eine große Bedeutung, weil viele generell mit den Ost-Klubs sympathisieren, und so könnten die Eisernen im Mai etwas Historisches schaffen.

Aufstieg kein Muss und ein gespaltenes Umfeld in dieser Frage

Die Anhängerschaft der Berliner ist hin und hergerissen. Natürlich würde man sich in Köpenick über Erstligafußball freuen, doch die letzten Jahre haben auch gezeigt, dass ein Aufstieg in die Bundesliga erfolgreiche Teams zerreißen kann. Beispiele gibt es jedenfalls genug. Kleinere Vereine wie Paderborn, Braunschweig, Greuther Fürth oder Darmstadt spielten in diesem Jahrzehnt schon Erstligafußball, doch manche Klubs finden sich inzwischen in der 3. Liga wieder. Dazu zieren momentan drei der letzten vier Aufsteiger der letzten beiden Jahre das Tabellenende der Bundesliga und insbesondere Nürnberg ist in dieser Saison chancenlos.

Dazu ist das Umfeld um die Alte Försterei, der Heimstätte von Union, nur bedingt bundesligatauglich. Zwar geht es dort immer stimmungsvoll zu und die Fans der Eisernen gelten als enthusiastisch und treu, was sich inzwischen sogar im Ausland herumgesprochen hat und sogar Fußballfans aus England anzieht, doch die Alte Försterei fasst eben nur etwas mehr als 20000 Zuschauer. Eine Erweiterung auf 37000 Plätze ist zwar geplant, doch hierfür haben noch nicht einmal die Bauarbeiten begonnen. Dazu ist die Infrastruktur um das Stadion stark ausbaufähig, was Zu- und Anfahrtswege betrifft.

Die sportliche Führung um Präsident Dirk Zingler und den Geschäftsführer Fußball Oliver Ruhnert hat jedenfalls nicht einen Aufstieg als oberstes Ziel in dieser Saison ausgegeben. Der Verein soll laut Zingler stetig wachsen und wenn es möglich ist, in den nächsten fünf Jahren irgendwann einmal aufsteigen.

Doch aktuell könnte Union die Gelegenheit beim Schopf packen. Die Eisernen spielen unter ihrem neuen Trainer Urs Fischer eine konstante Spielzeit mit wenigen Niederlagen und acht Spieltage vor Ende beträgt der Vorsprung auf Platz vier drei Punkte. Die Relegation sollte angesichts dieser Konstellation ein realistisches Ziel sein. Vielleicht ist für die Berliner auch der direkte Aufstieg drin, weil der aktuelle Tabellenzweite Hamburg noch nach Köpenick muss.

Was könnte die Bundesliga von Union erwarten

Auf jeden Fall wären die Gästeblocks bei Spielen der Berliner immer voll. Union-Fans gelten als sehr reisefreudig, im positiven Sinn manchmal sogar verrückt. Zu einem Montagsspiel in Hamburg machen sich schon einmal 8000 Fans auf den Weg und selbst zu einem bedeutungslosen Testspiel in England reisen mehrere tausend Eiserne ihrem Team hinterher.

Dazu ist die Atmosphäre in der Alten Försterei alles andere als feindselig. Die eigenen Spieler sind allesamt Fußballgötter und die eigene Mannschaft wird nie ausgepfiffen, was woanders nicht immer der Fall ist. Bis auf den ewigen Erzrivalen BFC Dynamo gibt es keine tiefe Abneigungen zu anderen Vereinen. Höchstens noch zum Lokalrivalen Hertha BSC, was aber vielleicht normal ist, wenn zwei Vereine mit breiter Anhängerschaft in der gleichen Stadt vertreten sind.

Union Berlin wäre ein echter Farbtupfer in der 1. Bundesliga und alles andere als eine graue Maus. Und vielleicht würde es die Klubführung auch schaffen, den Verein längerfristig erstklassig zu halten, wie es Augsburg nach dem Aufstieg 2011 geschafft hat. Die Köpenicker könnten auch eine Nische ausfüllen, so wie es zum Beispiel Freiburg und Mainz seit vielen Jahren schaffen. Man darf also gespannt sein, wie die Reise der Eisernen weitergeht.

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Christian

Die Saison 1985/86-Wahnsinn bis zum letzten Spieltag

In der Bundesligageschichte gibt es einige Spielzeiten, die in besonderer Erinnerung geblieben sind. Da wäre zum Beispiel die Fast-Meisterschaft der Schalker im Jahr 2001, als die Bayern in buchstäblich letzter Sekunde einen Freistoß verwandelten und sich den Titel holten. Legendär ist auch das 12:0 von Borussia Mönchengladbach gegen den BVB am 34. Spieltag der Saison 1977/78, wodurch der 1. FC Köln fast die Meisterschaft verlor. Doch die Saison 1985/86 hielt die Fans in Deutschland wochenlang in Atem. Am Ende sicherten sich die Bayern den Meistertitel aufgrund des besseren Torverhältnisses, auch weil Bremens Michael Kutzop am vorletzten Spieltag in der 89. Minute einen Elfmeter gegen die Münchener verschoss.

Eine aufgeheizte Atmosphäre und eine richtige Männerfeindschaft

Blickt man sich die damaligen Kader der Bayern und der Bremer an, gerät jeder Fußballromantiker in Schwärmen. Beim FCB spielten Größen wie Lothar Matthäus, Sören Lerby oder Klaus Augenthaler. Im Tor stand ein gewisser Jean-Marie Pfaff. Bei Werder waren Spieler wie Rudi Völler, Thomas Schaaf oder Manni Burgsmüller im Aufgebot. Trainiert wurden beide Teams von Udo Lattek und Otto Rehhagel, zwei absolute Meister ihres Fachs.

Uli Hoeneß hatte schon damals bei den Bayern das Sagen. In Bremen stand ein gewisser Willi Lemke, seines Zeichens SPD-Politiker, auf der Kommandobrücke.

Die 1980er-Jahre waren mehr als eine sportliche Rivalität zwischen zwei Vereinen. Es hatte sich irgendwann ein Klassenkampf entwickelt, den der Bremer Manager immer wieder befeuerte. Hier die reichen und arroganten Münchener aus dem CSU-geprägten Bayern und auf der anderen Seite die bescheidenen und hart arbeitenden Bremer.

Die Stimmung wurde noch aufgeheizter, als Klaus Augenthaler mit einem harten Foul Rudi Völler monatelang außer Gefecht setzte. Der Bayern-Kapitän bekam sogar Morddrohungen, auch weil Völlers WM-Teilnahme in Gefahr war.

Sportlich marschierten die Bremer vorne weg. Damals wurde noch mit der Zwei-Punkte-Regelung gespielt und die Bayern hatten lange Zeit Rückstände von vier oder fünf Punkten. Am 33. Spieltag kam es dann zum Showdown im Bremer Weserstadion. Die Hanseaten gingen in dieses Spiel mit zwei Punkten Vorsprung und bei einem Sieg hätte die Deutsche Meisterschaft für das Rehhagel-Team festgestanden. Bis kurz vor Schluss stand es 0:0. Dann wurde Rudi Völler, der sein Comeback gab, eingewechselt. Was danach folgte, ist Bundesligageschichte.

Kutzop und der Pfosten

Mit seiner ersten Ballberührung stürmt Rudi Völler in den Strafraum. Sören Lerby springt der Ball an die Hand und der Schiedsrichter pfeift zur Freude der Bremer Fans Elfmeter. Nach einiger Verzögerung tritt schließlich Michael Kutzop an. Doch der damals 31-Jährige knallt den Ball an den Pfosten. Kurz danach ist die Partie beendet und die Meisterschaftsentscheidung auf den letzten Spieltag vertagt.

Die Bremer hatten immer noch zwei Punkte Vorsprung und brauchten lediglich ein Unentschieden beim VfB Stuttgart. Die Münchener traten im Olympiastadion gegen Borussia Mönchengladbach an und mussten unbedingt gewinnen, um ihre Meisterschaftschancen zu erhalten. Das taten die Bayern auch souverän, in dem die Fohlen 6:0 besiegt wurden. Alles blickte nun gespannt nach Stuttgart, wo der VfB 2:0 in Führung lag. Werder gelang noch einmal der Anschlusstreffer, doch am Ende ging die Partie 1:2 verloren.

Was danach in München abging, beschreiben einige Zeitzeugen als die ausgelassenste Meisterfeier der Bayern aller Zeiten, an der auch der damalige bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß teilnahm.

Der Zweikampf zwischen den Münchenern und den Bremern sollte noch eine Weile weitergehen. Otto Rehhagel ärgerte den Kontrahenten aus dem Süden ein ums andere Mal und sicherte den Norddeutschen 1988 und 1993 die Deutsche Meisterschaft, bevor es ihn nach 14 Jahren in Bremen 1995 in die Isarstadt zog. Udo Lattek gewann 1987 mit den Bayern noch einmal den Meistertitel. Danach war er in verschiedenen Positionen tätig, unter anderem als sportlicher Leiter in Köln und als TV-Experte.

Uli Hoeneß und Willi Lembke wurden nie Freunde und der heutige Bayernpräsident gab einmal zu Protokoll, dass er jedem seiner Gegner verzeihen könnte, außer Willi Lembke. Irgendwann sprachen sich beide jedoch aus und pflegen heute ein normales Verhältnis und einen respektvollen Umgang miteinander.

Der Bundesliga ist es zu wünschen, dass solche dramatischen Meisterschaftsentscheidungen wiederkommen. Auch ein sportlicher Zweikampf tut der Liga immer wieder gut.

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Christian

Der Höhenflug der Eintracht geht weiter

Wenn man ein Team der Saison wählen würde, käme man um Eintracht Frankfurt nicht herum. Die Hessen begeistern in dieser Saison in der Europa League und auch die Bundesliga erlebt ein Team, was durch Zusammenhalt, Kampfkraft und spielerischer Klasse überzeugt. Das schlägt sich mittlerweile in der Tabelle nieder. Nach neun ungeschlagenen Spielen in Folge liegen die Frankfurter nur noch einen Punkt hinter einem Champions-League-Platz.

Stärkste Performance eines Bundesligisten in der Europa League seit vielen Jahren

Die Europa League ist so etwas wie ein Stiefkind der Bundesliga. Jahrelang scheiterten deutsche Vertreter früh in diesem Wettbewerb. Auch gegen Gegner, die eigentlich sportlich unterlegen sind. Bestes Beispiel ist Bayer Leverkusen, das in dieser Saison gegen einen Außenseiter wie Krasnodar verlor. RB Leipzig hat es gar nicht für nötig befunden, sich in der Europa League anzustrengen. Für den Brauseklub, der erst 2016 in die Bundesliga aufgestiegen ist, scheint nur die Champions League zu zählen und dementsprechend lustlos und uninspiriert präsentierten sich die Sachsen in der Gruppenphase. Die Reihe ließe sich endlos fortführen. Auch Borussia Dortmund und Schalke 04 lieferten in der Europa League eher enttäuschende Vorstellungen ab.

Dass es auch anders geht, zeigt in dieser Saison Eintracht Frankfurt. Der ganze Verein, mit samt seines Umfelds und seiner Fans ist heiß auf Europa. Zu Auswärtsfahrten nach Italien oder in die Ukraine pilgern mehrere zehntausend Fans und dementsprechend motiviert trat das Team der Hessen bisher auf.

Diese Euphorie ist nun auf ganz Fußballdeutschland übergeschwappt. Gerade im Achtelfinalrückspiel bei Inter Mailand begeisterte die Eintracht mit erfrischendem Offensivfußball und so wurde das San Siro, eines der bedeutendsten Fußballtempel im internationalen Fußball, erobert. Am Ende stand ein 1:0-Sieg auf der Habenseite und so geht für die Hessen die Reise durch Europa weiter.

Die Eintracht ist inzwischen der letzte deutsche Vertreter in einem europäischen Wettbewerb und die bisherigen Anstrengungen könnten auch mit einem Halbfinaleinzug belohnt werden. Der Viertelfinalgegner Benfica Lissabon ist keineswegs eine Übermannschaft und dementsprechend chancenreich gehen die Frankfurter in die zwei Duelle mit den Portugiesen.

Ergebnis einer jahrelangen guten Arbeit

Väter dieser Erfolge gibt es sicherlich viele. Zum einen ist es die kontinuierliche Arbeit, die in der Mainmetropole seit vielen Jahren praktiziert wird. Dafür steht Sportdirektor Bruno Hübner, der seit 2011 im Amt ist. Aber auch der Vorstand Sport Fredi Bobic ist eine Konstante für diese Entwicklung. Bobic, der anfangs kritisch beäugt wurde, weil seine Zeit in Stuttgart mehr oder weniger durchwachsen war, hat in seiner Amtszeit in Frankfurt einige gute Personalentscheidungen getroffen. Da ist zum Beispiel die Verpflichtung von Niko Kovac, der die Eintracht in das erste Tabellendrittel führte und einen neuen Teamgeist bei den Hessen entwickelte. Auch sein Nachfolger Adi Hütter scheint ein Glücksgriff zu sein. Der Österreicher, der zuvor Red Bull Salzburg und Young Boys Bern trainierte, führt die erfolgreiche Arbeit von Kovac weiter und managt erfolgreich ein Team, das aus sehr vielen Nationalitäten besteht.

Aber auch bei Spielereinkäufen bewiesen die Frankfurter in der jüngeren Vergangenheit ein glückliches Händchen. Sinnbildlich dafür steht Luka Jovic, der in dieser Saison in der Bundesliga schon 15 Tore erzielte und mit seiner Art zu spielen begeistert. Gerade sein 1:0-Siegtreffer bei Inter Mailand zeigte, dass dem serbischen Nationalspieler wohl eine große Zukunft bevorsteht.. Aber auch Spieler wie Sebastien Haller, Danny da Costa oder Ante Rebic haben in Frankfurt eingeschlagen. Profis wie Filip Kostic, Kevin Trapp oder Sebastian Rode, die woanders wechselhaften sportlichen Erfolg hatten, finden momentan zu ihrer eigentlichen Stärke.

Das alles führt dazu, dass die Eintracht in dieser Saison einen Champions-League-Platz erreichen kann. Dann wäre die Euphorie in Frankfurt noch grenzenloser, wenn es im nächsten Jahr vielleicht ins Old Trafford oder ins Bernabeu geht.

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