Obwohl die Sommer-Transferphase vorbei ist, kam für viele Premier League Stars kein Wechsel zu Stande. Ihnen steht jetzt eine ungewisse Zukunft bevor, in der ihr derzeitiger Verein nicht mit ihnen plant. Es gibt auch Spieler, die nicht grundsätzlich vom Spielbetrieb ausgeschlossen werden und trotzdem sich kaum Hoffnungen auf Spielminuten machen können. (Bild: IMAGO / Sportimage)
Odysseas Vlachodimos
Der ehemalige Stuttgarter wechselte vergangene Saison zu Nottingham Forest, wo er nach erfolgreichen Jahren bei Benfica Lissabon den nächsten Schritt in der Premier League machen wollte. Die Bilanz nach einer Saison steht bei nur sieben Einsätzen. In diesem Sommer wechselte er dann als Teil eines Tauschgeschäftes, das beiden Vereinen mit den Financial Fair Play Regeln half, mit Elliot Anderson zu Newcastle.
Dort spielt er aber in den Planungen von Eddie Howe keine Rolle, und ein Leihgeschäft für den 30-Jährigen kam nicht zu Stande, weshalb ihm jetzt mindestens sechs Monate auf der Tribüne blühen. In der klubinternen Rangordnung ist er nur die Nummer drei nach Nick Pope und Martin Dubravka.
Ben Chilwell
Chelseas Kadergröße war langfristig nicht tragbar und Trainer Enzo Maresca musste aussortieren. Während Spieler wie Sterling, Chalobah oder Broja noch einen Abnehmer am Deadline Day fanden, ging Ben Chilwell leer aus. Letzte Saison war er unter Mauricio Pochettino noch Vize-Kapitän und eine wichtige Säule der Blues. Diese Saison steht ihm ein Tribünenplatz bevor.
Enzo Maresca präferiert scheinbar inverse Außenverteidiger wie eben Cucurella, was nicht zu Chilwells Stärken passt. Auch Levi Colwill, Malo Gusto und Neuzugang Renato Veiga haben bisher den Vortritt zum englischen Nationalspieler auf seiner Position erhalten. Chilwell ist einer der Top-Verdiener bei den Blues, was einen Abgang nur erschwert. Ein Spieler seiner Qualität sollte aber keine Probleme haben, einen Abnehmer zu finden.
Whatever happened to Ben Chilwell?
— Peter Not Drury (@PeterNotDrury) September 4, 2024
He really had some really good patch for Chelsea
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Kieran Tierney
Tierney sollte die Gunners in diesem Sommer eigentlich verlassen, nachdem er letzte Saison bereits zu Real Sociedad ausgeliehen wurde, doch eine Verletzung, die er sich bei der Europameisterschaft für Schottland zuzog, verhinderte dies.
Als der 27-Jährige 2019 in die Hauptstadt Englands wechselte, hatte er eine wichtige Rolle inne und galt meistens als gesetzter linker Verteidiger. Allerdings hat sich Arsenal unter Mikel Arteta mittlerweile zu einem echten Top-Klub entwickelt und Spieler wie Tierney zurückgelassen. Obwohl er mittlerweile nicht mehr in das Spielsystem des Spaniers passt, hat er noch viel zu bieten, was ihm einen Transfer zu einem guten Verein im Winter ermöglichen sollte. Sofern er sich von seiner Verletzung erholt.
Axel Disasi
Ein weiterer Spieler Chelseas, der diese Saison nur begrenzt zu Einsätzen kommen wird. Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Chilwell ist er zumindest noch Teil des Hauptkaders. Auch wenn nur als vierte Wahl als Innenverteidiger. Nachdem er im letzten Sommer von der AS Monaco an die Stamford Bridge wechselte, spielte er regelmäßig von Beginn an unter Pochettino, oft auch als Rechtsverteidiger. Allerdings tat er sich schwer, nach einer kleinen Verletzung im April, sich wieder in der Startaufstellung festzuspielen, und durfte nur eins der letzten acht Spiele der vergangenen Saison starten.
Diese Saison durfte er lediglich in der Conference League Spielminuten sammeln und scheint unter Maresca keine große Rolle mehr zu spielen.
A goal on debut for Axel Disasi 🥶#CHELIV pic.twitter.com/qSEsZkcKKE
— Premier League (@premierleague) August 13, 2023
Jakub Kiwior
Kiwior erwies sich in der vergangenen Saison als vielseitiger und zuverlässiger Kaderspieler Arsenals. Er sprang in der Liga 13 Mal als Linksverteidiger ein, darunter auch während einer Siegesserie von sieben Spielen im Saisonendspurt. Er trug außerdem noch ein Tor und drei Vorlagen bei.
In dieser Saison werden seine Minuten, nach der Verpflichtung von Riccardo Calafiori und der Rückkehr von Jurrien Timber, nachdem er fast die gesamte letzte Saison mit einem Kreuzbandriss verpasst, sehr dezimiert. Mit gerade einmal 24 Jahren befindet sich der junge Pole in einer Phase seiner Karriere, in der er Spielzeit braucht. Wie lange er diese Rolle bei Arsenal ausführen möchte, ist daher fraglich.
Christian Eriksen
Während Eriksen für Dänemark bei der Europameisterschaft noch ein Schlüsselspieler war, ist er bei Manchester United mittlerweile außen vor. Der mittlerweile 32-Jährige galt in seiner ersten Saison bei den Red Devils als Stammspieler und komplettierte oft das Mittelfeld um Casemiro und Bruno Fernandes. Mittlerweile hat ihm beispielsweise der junge Kobbie Mainoo den Rang abgelaufen. Auch Mason Mount scheint in den Planungen ten Hags weiter oben zu stehen. Auch nach dem Abgang von Scott McTominay in Richtung Neapel scheint im Mittelfeld sich kein Platz für den Dänen zu finden. Sein Verbleib bei Manchester United in diesem Sommer war überraschend, da man überall mit einem Abgang rechnete. Mit vielen Einsatzminuten kann er diese Saison aber nicht rechnen.
🔴 Man Utd midfielder Christian Eriksen speaking on his lack of game time at Old Trafford pic.twitter.com/j1yMQcmTHe
— Rio Ferdinand Presents (@FIVEUK) September 7, 2024
Danny Ings
71 Tore in 226 Premier League Spielen. Danny Ings weiß, wo das Tor steht. Nur bei West Ham will es noch nicht funktionieren. Im Winter 2023 inmitten eines Abstiegkampfes verpflichtet, sollte Ings der Retter sein und die wichtigen Tore schießen. Vier Tore in 53 Spielen sind aber eine sehr schwache Quote, und nach der Verpflichtung von Niclas Füllkrug sind seine Aussichten auf Spielminuten noch weiter gesunken. Im Notfall wird wahrscheinlich sogar eher Jarrod Bowen im Sturmzentrum eingesetzt. Bei den Hammers soll er wohl über 100 Tausend Euro die Woche verdienen, weshalb er in diesem Sommer auch keine Dringlichkeit sah, den Verein zu verlassen.
Nach erfolgreichen Saisons bei Burnley, Southampton und teils auch Aston Villa ist der mittlerweile 32-Jährige eventuell schon über seinen Zenit. Ein Engagement bei einem weiteren Premier League Verein, insbesondere für ein solches Gehalt, scheint unrealistisch zu sein.