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Henrik

VfL Osnabrück - die Tendenz geht in Richtung Abstieg

Im vergangenen Sommer war die Euphorie in Osnabrück gigantisch, nachdem man auf dramatische Weise den Aufstieg in die 2. Bundesliga erreichen konnte. Die Spieler und Aufstiegstrainer Tobias Schweinsteiger wurden als Helden gefeiert und ganz Osnabrück freute sich auf das Abenteuer 2. Bundesliga. (Bild: IMAGO / osnapix)

Doch in der laufenden Spielzeit ist jegliche Freude abhanden gekommen. Schließlich befindet sich der VfL nach fünfzehn Spieltagen auf dem letzten Tabellenplatz und konnte bisher lediglich sieben Punkte erspielen. Zudem hat man sich bereits von Tobias Schweinsteiger getrennt, was bei dem Großteil der Anhänger für Empörung sorgte.

Doch wo liegen die Probleme des VfL Osnabrück? Wir legen den Fokus auf die Lila-Weißen.

Risikolose Transferpolitik im Sommer

Es dürfte wohl jedem bereits vor Ablauf der Spielzeit 2022/23 klar gewesen sein, dass sich die Leistungsträger der Lila-Weißen durch gute Leistungen in den Fokus zahlreicher Klubs gespielt haben dürften. Jedoch musste der VfL im Sommer den Abgang zahlreicher Stammspieler verkraften, da unter anderem Sven Köhler, Ba-Muaka Simakala und Omar Traore den Verein verließen.

Wer jetzt jedoch dachte, dass die Bosse diese Abgänge gleichwertig ersetzen werden, sollte sich getäuscht haben. Schließlich gaben die Verantwortlichen um Sportdirektor Amir Shapourzadeh einen Kurs vor, bei dem sämtliche Verpflichtungen kein finanzielles Risiko darstellen sollten, falls man direkt wieder absteigen sollte.

Diese Herangehensweise lässt sich grundsätzlich als sehr vernünftig und lobenswert bezeichnen, aber könnte schlussendlich ausschlaggebend dafür sein, dass die Lila-Weißen den Klassenerhalt nicht erreichen werden.

Bei den Neuzugängen lässt sich hervorheben, dass sie allesamt über Potenzial verfügen oder bereits in der 2. Bundesliga gespielt haben. Jedoch sind dem VfL im Sommer zahlreiche Eckpfeiler aus der Startelf weggebrochen, deren Lücken bisher noch keinesfalls gefüllt werden konnten.

Schließlich konnte man besonders in der Offensive den Abgang von Ba-Muaka Simakala nicht kompensieren, welcher in der vergangenen Spielzeit der Topscorer und der Unterschiedsspieler schlechthin war. Dasselbe gilt für den Abgang von Mittelfeldmotor Sven Köhler, der als Stratege im Aufbauspiel agiert hat und auch eine gewisse Mentalität mitbrachte.

Schweinsteiger wurde von Shapourzadeh im Stich gelassen

Aus finanzieller Sicht lässt sich die Transferpolitik als gelungen bezeichnen. Jedoch muss man aus sportlicher Sicht sagen, dass man es Tobias Schweinsteiger kaum schwerer hätte machen können. Schließlich hätte der VfL mit seiner Aufstiegsmannschaft schon Probleme in der 2. Bundesliga bekommen.

Dementsprechend kann man die Bedingungen für Tobias Schweinsteiger schon als sehr undankbar bezeichnen, da er mit einem erheblichen Qualitätsverlust innerhalb der Startelf in einer höheren Liga bestehen sollte.

Diese Bedingungen lassen sich ungefähr mit der aktuellen Situation des 1. FC Köln vergleichen, wo Trainer Steffen Baumgart ebenfalls stets die Abgänge zahlreicher Stammspieler verkraften muss, aber keinen gleichwertigen Ersatz bekommt.

Hinsichtlich des VfL kann man nur sagen, dass es nicht nachvollziehbar ist, wie man einen jungen Trainer so ins Messer laufen gelassen hat und ihm nicht einmal das Vertrauen geschenkt hat, um bis zur Winterpause den Turnaround zu schaffen. Der Klub sollte sich nach dem dreizehnten Spieltag von Schweinsteiger trennen, was bei Fans und Spielern für Unverständnis gesorgt hat.

Äußerst fragwürdige Verpflichtung von Uwe Koschinat

Nach der Entlassung von Tobias Schweinsteiger wollten die Verantwortlichen zeitnah einen Nachfolger präsentieren und führten zahlreiche Gespräche. In den Medien wurden unter anderem bereits Michael Schiele, Daniel Schultz oder Eugen Polanski mit den Lila-Weißen in Verbindung gebracht.

Am Ende sollten sich die Bosse aber für Uwe Koschinat als neuen Cheftrainer entscheiden, was jedoch äußerst fragwürdig erscheint. Schließlich zeichnet sich der Fußballlehrer nicht darüber aus, dass er eine Mannschaft spielerisch weiterentwickeln kann. Diese Tatsache konnte man bei all seinen vorherigen Stationen erkennen.

Die große Stärke von Uwe Koschinat dürfte wohl seine Mentalität sein, mit welcher er versucht zu den Spielern durch zu dringen und diese zu Topleistungen zu bewegen. Jedoch stellt man sich hierbei die Frage, in welche fußballerische Richtung der VfL Osnabrück will.

Schließlich zeichneten sich die Osnabrücker unter Schweinsteiger über einen offensiv ausgerichteten Fußball aus, bei welchem man selbst aktiv agieren wollte. Diese Spielphilosophie wird man unter Uwe Koschinat mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu sehen bekommen.

Führungsspieler Philipp Kühn muss wieder ins Tor

In der laufenden Spielzeit stellt die Abwehr ein sehr großes Problem dar. Schließlich kassierten die Lila-Weißen im bisherigen Saisonverlauf bereits 37 Tore und stellen somit die schwächste Abwehr in der 2. Bundesliga. Hierbei gilt es zu betonen, dass die gesamte Mannschaft gegen den Ball oftmals unkonzentriert agiert.

Auf der anderen Seite gilt es jedoch auch Leihgabe Lennart Grill zu erwähnen, welcher im Sommer vom 1. FC Union Berlin an die Bremer Brücke kam und Stammtorhüter Philipp Kühn verdrängt hat. Zwar hat Grill vereinzelt schon sehr starke Spiele absolviert, aber er wirkt des Öfteren sehr unsicher in seinen Aktionen und scheint dem Team kaum bis gar keine Impulse beziehungsweise Stabilität geben zu können.

Dementsprechend dürfte wohl klar sein, dass die Rufe nach Philipp Kühn bereits seit Wochen und Monaten immer lauter werden innerhalb der Anhängerschaft. Schließlich zeigte der Schlussmann in der Vergangenheit stets konstante Leistungen und besaß eine Mentalität, mit welcher er seine Mitspieler notfalls auch mal wachrüttelte.

Jedoch bekam Lennart Grill in der laufenden Spielzeit immer wieder das Vertrauen geschenkt, selbst nach gravierenden Fehlern, was schon das Gefühl erzeugt, dass der Schlussmann hauptsächlich spielt, da man es Union Berlin zugesichert hat.

Vorschau auf den kommenden Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli eine äußerst schwere Aufgabe auf den VfL Osnabrück.

Schließlich sind die Kiezkicker das Team der Stunde und haben in der laufenden Spielzeit noch keine Begegnung verloren. Dementsprechend geht der VfL Osnabrück als klarer Außenseiter in die Begegnung und dürfte zugleich auf eine hitzige Atmosphäre an der Bremer Brücke hoffen, um gegen den Tabellenführer etwas Zählbares mitzunehmen.

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Henrik

Dynamo Dresden - was wurde aus Pote, Dedic und Co?

Die Spielzeit 2011/12 sollte für Dynamo Dresden sehr erfolgreich werden. Schließlich befand man sich am Ende der Spielzeit auf dem neunten Tabellenplatz in der 2. Bundesliga wieder. (Bild: IMAGO / Robert Michael)

Die Mannschaft von Ralf Loose agierte damals in einem 4-4-2-System und konnte mit ihrer Spielweise überzeugen und die Fans begeistern. Doch in den darauffolgenden Jahren sollte es für Dynamo nicht mehr rund laufen, wodurch viele Spieler den Verein verließen.

Doch was wurde aus den einstigen Leistungsträgern wie Mickael Pote, Zlatko Dedic und Co?

Mickael Pote

Seine Verpflichtung sollte damals für großes Aufsehen sorgen. Schließlich verpflichtete Dynamo den Mittelstürmer im Jahr 2011 und ließ sich die Dienste des Angreifers stolze 100 Tausend Euro kosten. Diese Ablöse sollte für Pote jedoch keine Belastung sein, sodass er in seiner ersten Spielzeit zwölf Tore erzielen und weitere fünf Treffer vorbereiten konnte. Jedoch sollte es in den beiden darauffolgenden Spielzeiten weniger erfolgreich für Pote laufen, in welchen er lediglich neun Tore erzielen konnte.

Im Jahr 2014 sollte seine Zeit in Dresden jedoch ein Ende finden und der Mittelstürmer schloss sich Omonia NIkosia an. In Zypern sollte Pote wieder zu seiner Treffsicherheit finden, durch welche er sich in den Fokus des türkischen Zweitligisten Adana Demirspor spielen konnte.

In der Türkei sollte es für den Mittelstürmer sehr gut laufen, da er innerhalb drei Spielzeiten stolze 63 Tore erzielen konnte, bevor es ihn im Jahr 2017 zu Apoel Nikosia ziehen sollte.

Das Kapitel Apoel Nikosia sollte zwar nach lediglich einem Jahr wieder vorbei sein, jedoch konnte Pote innerhalb dieser Spielzeit unter anderem in der Champions League seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. In der Gruppenphase der Königsklasse sollten ihm zwei Tore gelingen, welche er beide gegen Borussia Dortmund erzielte.

Im Jahr 2018 sollte es Pote erneut in die Türkei ziehen, wo er in den darauffolgenden Jahren für mehrere Klubs spielte. Wer jetzt jedoch denkt, dass der Stürmer seine Karriere inzwischen beendet hat, soll sich getäuscht haben. Schließlich ist Mickael Pote nun 39 Jahre alt, was ihn jedoch nicht daran hindert, um in Zypern für Miracle Karsiyaka ASK auf Torejagd zu gehen.

Zlatko Dedic

In der Spielzeit 2011/12 wurde der Slowene vom VfL Bochum ausgeliehen und sollte das Sturmduo mit Pote bilden. Dedic konnte in der Spielzeit stolze dreizehn Tore erzielen und bereitete zwei weitere Treffer vor. Doch nach dieser Spielzeit sollte es den Mittelstürmer zunächst für eine Spielzeit zurück nach Bochum ziehen, bevor Dynamo ihn für die Spielzeit 2013/14 fest verpflichten konnte.

In dieser Spielzeit sollte Dedic jedoch nicht an seine einstige Torquote anknüpfen können, sodass er lediglich sechs Tore erzielte und Dynamo am Ende der Spielzeit den Abstieg in die 3.Liga hinnehmen musste.

Diesen Gang sollte der Slowene jedoch nicht mitgehen, da er beim FSV Frankfurt in der 2. Bundesliga anheuerte. Während seiner Zeit in Frankfurt sollte es für den Mittelstürmer jedoch nur schleppend verlaufen, da Dedic lediglich elf Tore erzielen konnte. Im Jahr 2016 sollte es den Stürmer weiter zum SC Paderborn, wo er jedoch nicht glücklich wurde und den SCP nach bereits einem Jahr wieder verließ.

Nach seiner Zeit in Paderborn sollte es Dedic in die zweite österreichische Liga zum FC Wacker Innsbruck ziehen, wo er seinen Torriecher wiederfand und innerhalb von zwei Spielzeiten stolze 29 Tore erzielen konnte. Die starken Leistungen des Routiniers sollten nicht unbemerkt bleiben, sodass der Slowene im Jahr 2019 zur WSG Tirol in die österreichische Bundesliga wechselte.

Während seiner zwei Spielzeiten gelangen dem Stürmer 20 Tore, bevor sich der Verein zur Spielzeit 2021/22 gegen eine weitere Zusammenarbeit entschloss und Dedic schlussendlich im Jahr 2022 seine Karriere beendete.

Sebastian Schuppan

Der Linksverteidiger spielte zwar lediglich vier Jahre im Dress der Dresdner, aber konnte sich durch seine leidenschaftliche Spielweise und seine authentische Art neben dem Platz zu einem Publikumsliebling entwickeln. Schließlich absolvierte Schuppan insgesamt 112 Spiele für Dynamo Dresden, in welchen er vollen Einsatz zeigte und sich mit dem Verein identifizierte.

Im Jahr 2014 sollte es Schuppan jedoch zu Arminia Bielefeld ziehen, wo er drei Jahre spielen sollte und stets zu den Stammspielern und Führungsspielern gehörte. Nach seiner Zeit bei der Arminia sollte es den Linksverteidiger zu den Würzburger Kickers in die 3. Liga ziehen. Während seiner Zeit in Würzburg gehörte Schuppan zu den absoluten Leistungsträgern und erzielte in seinem letzten Spiel im Jahr 2020 den entscheidenden Treffer, der den Würzburgern den Aufstieg in die 2. Bundesliga bescherte.

Nach seinem Karriereende sollte Schuppan den Würzburger Kickers jedoch in einer anderen Rolle erhalten bleiben und übernahm die Position des Sportvorstandes. Diese Zusammenarbeit sollte jedoch nach nicht einmal einem Jahr wieder vorbei sein, da Schuppan den kriselnden Verein verließ. Im November 2023 meldete er sich jedoch zurück im Profigeschäft und ist nun als Assistent der Geschäftsführung bei RB Leipzig tätig.

Florian Jungwirth

Er dürfte den Fans besonders mit seinem abgeklärten Zweikampfverhalten und seiner authentischen Weise in Erinnerung geblieben sein. Schließlich spielte Florian Jungwirth drei Spielzeiten für Dynamo Dresden, in welchen er stets vollen Einsatz zeigte und auch auch mit seiner Flexibilität überzeugen konnte.

Im Jahr 2013 sollte es den Defensivspieler jedoch zum VfL Bochum ziehen, wo er jedoch nicht glücklich wurde und bereits nach einem Jahr weiter in Richtung SV Darmstadt 98 zog. Bei den Lilien konnte sich Jungwirth direkt einen Stammplatz erspielen und hatte großen Anteil daran, dass die Lilien den Aufstieg in die Bundesliga realisierten und im Folgejahr sogar den Klassenerhalt feiern konnten.

Jedoch sollte seine Zeit in Darmstadt zu Beginn des Jahres 2017 enden, da sich der Defensivspieler einen Lebenstraum erfüllte und zu San Jose Earthquakes in die amerikanische Major League Soccer wechselte. Bei San Jose sollte Jungwirth fünf Spielzeiten absolvieren, bevor es ihn innerhalb der MLS zum Vancouver Whitecaps FC zog. Jedoch sollten sich seine Einsatzzeiten in Vancouver deutlich verringern, sodass Jungwirth schlussendlich zu Beginn des Jahres 2023 seine Karriere beendete.

Das Karriereende sollte aber nichts daran ändern, dass Florian Jungwirth in Kanada bleiben wollte. Schließlich wechselte Jungwirth lediglich die Seiten und war zunächst als Co-Trainer in Vancouver tätig, bevor er im Sommer die U17-Mannschaft des Vereins übernahm.

Ralf Loose

Natürlich gilt es auch den Trainer zu erwähnen, mit dem Dynamo Dresden diese erfolgreiche Spielzeit 2011/12 absolvierte. Schließlich übernahm Ralf Lose Dynamo am Ende der Spielzeit 2010/11 und führte den Verein über die Aufstiegsrelegation in die 2. Bundesliga.

Doch nach der bereits erwähnten Spielzeit 2011/12 sollte es für Loose weniger rund laufen in Dresden, sodass er in der Spielzeit 2012/13 gefeuert wurde, als Dynamo auf dem 16. Tabellenplatz stand und keine Sicht auf Besserung bestand.

Nach seiner Zeit in Dresden sollte es fast ein Jahr dauern, bis der Fußballlehrer das nächste Kapitel anging und bei Preußen Münster anheuerte. Innerhalb seiner ersten beiden Spielzeiten konnte Loose den sechsten und achten Tabellenplatz erreichen. In der Spielzeit 2015/16 sollten die Ansprüche der Verantwortlichen größer sein, welche Ralf Loose jedoch nicht erfüllen konnte und schlussendlich gefeuert wurde.

Es sollte hieraufhin zwei Jahre benötigen, bis der Fußballlehrer seine nächste Station fand. Diese Station sollte der FC Winterthur in der Schweiz werden, welcher sich damals in der zweiten Liga befand. In Winterthur konnte Loose während seiner vier Spielzeiten einen Punkteschnitt von 1,51 aufweisen, bevor er während der Spielzeit 2021/22 entlassen wurde. Jedoch gilt es hier zu erwähnen, dass sich der FC Winterthur zu diesem Zeitpunkt auf dem zweiten Tabellenplatz befand.

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Henrik

SV Wehen Wiesbaden - das Kollektiv als Stärke

Niemand hätte wohl damit gerechnet, dass die größte Überraschung in der Spielzeit 2023/24 der 2. Bundesliga aus Hessen kommt. Schließlich sorgt Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden für Furore und steht aktuell auf dem siebten Tabellenplatz mit lediglich zwei Punkten Rückstand auf den dritten Tabellenplatz. (Bild: IMAGO / Rene Schulz)

Doch was zeichnet der SV Wehen Wiesbaden aus? Wir legen den Fokus auf den Aufsteiger und wagen eine Prognose für die restliche Spielzeit.

Aufstiegshelden verlassen Wehen im Sommer

Im modernen Profifußball kommt es relativ oft vor, dass Aufsteiger nur selten ihr komplettes Aufstiegsteam halten können und den ein oder anderen Stammspieler abgeben müssen. Dies sollte auch beim SV Wehen Wiesbaden der Fall sein. Besonders in der Offensive sollte das Team von Markus Kauczinski enorme Verluste hinnehmen.

Schließlich verließ einerseits Kapitän Johannes Wurtz den Klub und schloss sich dem FC Honka aus Finnland an. Mit diesem Abgang verlor Wehen nicht nur einen Leistungsträger, sondern zugleich auch einen Mentalitätsspieler.

Des Weiteren verließ Toptorjäger Benedict Hollerbach den Klub und schloss sich Union Berlin an. Natürlich gilt es hierbei zu erwähnen, dass Wehen eine Ablösesumme von zwei Millionen Euro erhalten hat, was jedoch den sportlichen Verlust nicht weniger schmerzfrei machte. Schließlich verbuchte Hollerbach 14 Tore und fünf Vorlagen in der Spielzeit 2022/23 der 3. Liga und hatte einen großen Anteil am Aufstieg der Hessen.

Ein weiterer schmerzvoller Verlust stellt der Abgang von Brooklyn Ezeh dar, welcher im Sommer bei Ligakonkurrent Hannover 96 anheuerte. Schließlich zählte der Linksverteidiger zu den Stammspielern in der Mannschaft von Markus Kauczinski und schaltete sich mit seinen gefährlichen Flanken stets in das Offensivspiel der Hessen ein.

Interessante und kreative Transferpolitik

Aufgrund der zahlreichen Abgänge und der neuen sportlichen Herausforderung in der 2. Bundesliga, sollten die Verantwortlichen Wehens hinsichtlich der Kaderplanung vor großen Herausforderungen stehen. Schließlich galt es den Kader an vielen Stellen zu verstärken und grundsätzlich den Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft zu erhöhen.

Bei der Transferpolitik sollten sich die Verantwortlichen um den sportlichen Leiter Paul Fernie äußerst kreativ zeigen, sodass man sich in ganz Europa nach potenziellen Verstärkungen umschaute und schlussendlich auf dieser Suche fündig wurde.

Mit Innenverteidiger Marcus Mathisen konnte der SVWW einen gestandenen Spieler für die Innenverteidigung verpflichten, welcher nach aktuellen Stand den Abgang von Ahmet Gürleyen optimal kompensieren konnte. Der 27-Jährige konnte sich schnell an das neue Umfeld in Wiesbaden gewöhnen und sich ohne Probleme in die Mannschaft integrieren. Bemerkenswert dürfte es sein, dass Mathisen die Mannschaft bereits in zahlreichen Spielen als Kapitän aufs Feld führte und direkt eine Führungsrolle übernommen hat.

In der Offensive galt es vor dem Saisonstart die große Lücke zu füllen, welche Benedict Hollerbach hinterlassen hatte. Hierbei dürfte es von Anfang an klar gewesen sein, dass Wehen nicht nur einen Spieler für diese Position verpflichten wird, sondern versucht die Verantwortung in der Offensive auf mehrere Schultern zu verteilen .

Einer dieser neuen Offensivspieler sollte Hyun-ju Lee werden, den die Hessen vor der Saison vom FC Bayern München ausleihen konnten. Der flinke Offensivspieler konnte sich bisher gut in die Mannschaft einfügen und überzeugte bereits in zahlreichen Spielen. Jedoch gilt es hierbei ebenfalls zu erwähnen, dass der 20-Jährige in der laufenden Spielzeit bisher drei Tore erzielen konnte und keinen adäquaten Ersatz für Hollerbach darstellen wird.

Fokus auf Arbeit gegen den Ball

Bei den bisherigen Auftritten des SV Wehen Wiesbaden dürfte aufgefallen sein, dass sich die Mannschaft von Markus Kauczinski zunächst auf die Arbeit gegen den Ball konzentriert. Die Hessen agieren in einem 3-4-2-1-System, in welchem jeder Spieler den Weg nach hinten kennt, sodass man sich stets als geschlossenen Einheit im eigenen Ballbesitz und gegen den Ball zeigt.

Hierbei gilt es zu erwähnen, dass der Aufsteiger über ein funktionierendes Kollektiv verfügt, da sich die Spieler stets für ihre Mitspieler aufreiben und oftmals die Meter machen, die bekanntlich weh tun. Diese konsequente Arbeit gegen den Ball lässt sich auch in den Statistiken erkennen, da der SVWW in der bisherigen Spielzeit lediglich dreizehn Gegentore hinnehmen musste und somit die zweitbeste Abwehr der 2. Bundesliga stellt.

Grundsätzlich gilt es jedoch nicht nur die konzentrierte Arbeit der Feldspieler gegen den Ball zu erwähnen, sondern ebenfalls Torhüter Florian Stritzel. Schließlich hat sich 29-Jährige während seiner Zeit beim SVWW zum Stammtorhüter entwickelt und konnte seinem Team in der laufenden Spielzeit schon den ein oder anderen Punkt festhalten. Der Schlussmann, der einst beim Hamburger SV ausgebildet wurde, gibt seiner Mannschaft die nötige Sicherheit gegen den Ball und konnte bisher unter Beweis stellen, dass er die Fähigkeiten für die 2. Bundesliga mitbringt.

Pure Effizienz prägt Offensivspiel

Im eigenen Ballbesitz zeichnen sich die Hessen besonders über ihr schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinn aus und suchen direkt den Weg in Richtung Tor. Hierbei gilt es zu erwähnen, dass der SVWW zwar stets um die spielerische Lösung bemüht ist, aber auch immer mal wieder mit dem langen Ball den Weg in die Tiefe sucht, um Torgefahr zu entwickeln.

Im Sturmzentrum agiert Mittelstürmer Ivan Prtajin als Zielspieler, der in der aktuellen Spielzeit schon überzeugen konnte und bereits vier Saisontore erzielte. Der 27-Jährige zeichnet sich durch seine Physis aus, mit welcher er die Bälle festmachen kann und zudem bei Flanken stets gefährlich ist. Das einzige Problem beim Mittelstürmer ist wohl seine Fitness, da der Kroate in der laufenden Spielzeit nur selten ein Spiel über die komplette Spielzeit absolvieren konnte und stets mit Blessuren zu kämpfen hat.

Grundsätzlich gilt es beim SVWW jedoch anzumerken, dass der Aufsteiger in der laufenden Spielzeit erst 15 Tore erzielen konnte und somit zu den schwächsten Offensivreihen der 2. Bundesliga gehört. Die Hessen strahlen zwar über die Umschaltmomente und Flanken stets Gefahr aus, zeigen jedoch im eigenen Ballbesitz Schwächen hinsichtlich der Chancenerarbeitung, sofern man nicht in die Umschaltmomente kommt.

Ein gutes Beispiel dürfte wohl das Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (2:1) sein. In dieser Begegnung agierten die Hessen in der Defensive konzentriert, aber konnten sich mit dem Ball nur wenige Torchancen aus dem Spiel heraus erspielen. Jedoch zeigte die Mannschaft in diesem Spiel Moral und kämpfte sich trotz zwischenzeitlichen Rückstandes in das Spiel zurück und drehte es schlussendlich noch. Hierbei gilt es zu erwähnen, dass die beiden Tore der Wiesbadener eher glücklich zustande gekommen sind und beide Treffer aus abgefälschten Torschüssen resultierten.

Prognose für die restliche Spielzeit

Bislang kann man vor dem Saisonverlauf des Aufsteigers einzig und allein den Hut ziehen. Schließlich hat sich der SV Wehen Wiesbaden in die 2. Bundesliga regelrecht hinein gekämpft und konnte bislang besonders mit seinem starken Kollektiv überzeugen, mit welchem man bereits zahlreiche Gegner nerven konnte.

Jedoch ist es eher unwahrscheinlich, dass die Hessen diese Ergebnisse und somit diese Platzierung im weiteren Saisonverlauf konstant halten können. Schließlich wird der SVWW das Spielglück nicht für die restliche Spielzeit in Anspruch nehmen können und es werden auch Spiele kommen, in denen man seine wenigen Torchancen nicht eiskalt nutzen und in der Abwehr alles verteidigen kann.

Es lässt sich also davon ausgehen, dass der Aufsteiger im weiteren Saisonverlauf in die untere Tabellenhälfte rutschen und sich am Ende der Spielzeit zwischen den Plätzen 11 und 16 wiederfinden wird.

Vorschau auf den kommenden Spieltag

Nach der Länderspielpause wartet mit dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth eine äußerst schwere Aufgabe auf den SV Wehen Wiesbaden.

Schließlich steht die Mannschaft von Alexander Zorniger in der Tabelle auf dem sechsten Tabellenplatz und hat aktuell ebenfalls lediglich zwei Punkte Rückstand auf den dritten Tabellenplatz. Besonders vor der Spielstärke der Fürther sollten die Hessen gewarnt sein, da die Fürther an guten Tagen jedes Team in der 2. Bundesliga schlagen können.

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Henrik

3. Liga - die Entwicklung von Rot-Weiss Essen

Die Spielzeit 2023/24 der 3. Liga steckt voller Überraschungen, mit denen vor der Saison kaum jemand gerechnet hat. Einerseits finden sich vermeintliche Aufstiegsfavoriten in der unteren Tabellenhälfte wieder und andererseits gehören Mannschaften wie Rot-Weiss Essen zur Spitzengruppe der Liga. (Bild: IMAGO / Funke Foto Services)

Doch der aktuell dritte Tabellenplatz von RWE ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man bedenkt, dass sich Rot-Weiss nach dem zehnten Spieltag noch auf dem 15. Tabellenplatz befand und Trainer Christoph Dabrowski öffentlich in der Kritik stand.

Doch was zeichnet Rot-Weiss Essen aktuell aus? Und was kann man in der laufenden Spielzeit noch erreichen?

Weiterentwicklung der Spielphilosophie

Grundsätzlich lässt sich bei RWE erkennen, dass man an der Spielweise mit und gegen den Ball intensiv gearbeitet hat, um einen weiteren Schritt in der Entwicklung gehen zu können. Schließlich ist das Team von Christoph Dabrowski um eigenen Ballbesitz bemüht und will aktiv agieren und sich nicht nur einfach hinten reinstellen.

Hierbei gilt es besonders Neuzugang Vinko Sapina zu erwähnen, der sich ohne Probleme in die Mannschaft integrieren und eine Führungsrolle übernehmen konnte. Schließlich agiert der 28-Jährige als Strippenzieher im zentralen Mittelfeld und kann von Woche zu Woche mit seiner Ausstrahlung, seiner Spielintelligenz und seiner enormen Ruhe am Ball überzeugen. Des Weiteren verleiht Sapina dem Spiel mit seinen langen Diagonalbällen frische Impulse, welche schon zahlreiche Torchancen eingeleitet haben. Nach aktuellen Stand kann man den Transfer des 28-Jährigen als Königstransfer bezeichnen, welcher die Mannschaft auf ein höheres Leistungslevel heben konnte.

Eine weitere wichtige Stütze in der laufenden Spielzeit ist Felix Götze. Schließlich wird der 25-Jährige, seit der Suspendierung von Felix Bastians, in der Innenverteidigung eingesetzt und bildet ein gut harmonierendes Duo mit Rios Alonso in der Abwehrzentrale. Die beiden Innenverteidiger sind stets um einen gepflegten Spielaufbau bemüht und agieren zumeist konsequent in der Arbeit gegen den Ball.

Torhüter Jakob Golz als großer Rückhalt

Bereits in der vergangenen Spielzeit war Jakob Golz ein wichtiger Faktor im Spiel von RWE und auch in der laufenden Spielzeit konnte der 25-Jährige bereits mit zahlreichen guten Auftritten überzeugen. Zwar gelang es dem Schlussmann erst viermal die Null zu halten, jedoch konnte er seiner Mannschaft mit guten Paraden viele Punkte festhalten.

Grundsätzlich gilt es bei Golz zu erwähnen, dass auch er einen Schritt in seiner Entwicklung gemacht hat und nun noch mehr Verantwortung übernimmt. Schließlich führte er seine Mannschaft bereits in fünf Spielen als Kapitän aufs Feld und versucht stets mit Kommandos Einfluss auf das Spielgeschehen und seine Mitspieler zu nehmen.

Das verfluchte letzte Drittel

Bei vielen Teams lässt sich beobachten, dass man Schwierigkeiten beim Erspielen und Kreieren von Torchancen besitzt. Bei Rot-Weiss Essen scheint jedoch ein anderes Problem vorzuliegen. Die Mannschaft von Christoph Dabrowski erspielt sich stets zahlreiche Torchancen, aber scheitert in letzter Instanz oftmals an sich selbst.

Diese Problematik lässt sich ebenfalls an der Anzahl der geschossenen Tore erahnen, da RWE in der laufenden Spielzeit lediglich 17 Tore erzielen konnte und somit zu den schwächsten Offensivreihen der 3. Liga gehören. Es scheint so, als ob den Spielern in den entscheidenden Momenten oftmals die Lockerheit fehlt und daraufhin eine falsche Entscheidung getroffen wird. Schließlich ist das Offensivspiel in der Nähe des Strafraums geprägt von unplatzierten Torabschlüssen, unsauberen Pässen oder nicht konzentrierten Ballmitnahmen, die zu Ballverlusten führen.

Ein gutes Beispiel für die Schwierigkeiten in der Offensive dürfte wohl das Heimspiel gegen Arminia Bielefeld (2:1) sein. In der ersten Spielzeit erspielte sich RWE zwar zahlreiche Torchancen, aber konnte lediglich einen Treffer erzielen und machte sich das Leben unnötig schwer. Dieser Chancenwucher sollte in der zweiten Halbzeit zunächst mit dem Ausgleich der Arminen bestraft werden, bevor Rot-Weiss in der Nachspielzeit noch den erlösenden Siegtreffer erzielen konnte. Die Mannschaft von Dabrowski zeigte in diesem Spiel zwar Charakter und Willensstärke, aber offenbarte erneut Schwächen beim Torabschluss und der Entscheidungsfindung.

Realistische Chance auf den Aufstieg?

Aufgrund des aktuellen Formhochs wird Rot-Weiss Essen in den Medien bereits mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga in Verbindung gebracht. Diese Spekulationen sind jedoch zum aktuellen Zeitpunkt noch vollkommen fehl am Platz, wenn man bedenkt, dass gerade einmal 14 Spieltage absolviert sind. Zudem sollte man sich immer in Erinnerung halten, wie die Lage bei RWE am zehnten Spieltag aussah und die Fans bereits den Rausschmiss von Christoph Dabrowski gefordert haben.

Grundsätzlich lässt sich die aktuelle Entwicklung von Rot-Weiss Essen als positiv bewerten, jedoch sollte man eher abwarten, ob diese Leistungen und Ergebnisse langfristig konstant gehalten werden können oder ob RWE in der Tabelle wieder in andere Regionen rutscht.

Vorschau auf den kommenden Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Heimspiel gegen den SV Waldhof Mannheim eine äußerst spannende Aufgabe auf Rot-Weiss Essen.

Schließlich gilt es die Mannschaft von Rüdiger Rehm aufgrund ihrer Tabellenposition keinesfalls zu unterschätzen. Die Mannheimer haben bereits des Öfteren gezeigt, dass sie durchaus offensiven Fußball spielen können, für welchen sie sich oftmals jedoch nicht belohnen konnten.

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Henrik

FC Ingolstadt 04 - die Suche nach der Konstanz

Die Spielzeit 2022/23 war enttäuschend für den FC Ingolstadt, da man am Ende lediglich den elften Tabellenplatz belegte. Im vergangenen Sommer wollten die Verantwortlichen alles daran setzen, damit die Spielzeit 2023/24 deutlich besser wird und man den eigenen Ansprüchen gerecht wird. (Bild: IMAGO / Stefan Bösl)

Die Verantwortlichen wollten besonders in der Mannschaft für Veränderungen sorgen, sodass man insgesamt 15 Neuzugänge präsentieren konnte, währenddessen 14 Spieler den Klub verließen.

Doch aktuell befinden sich die Ingolstädter auf dem zwölften Tabellenplatz wieder und laufen den eigenen Ansprüchen hinterher. Doch woran liegt es, dass der FC Ingolstadt aktuell nicht zu den Topteams der 3. Liga gehört?

Kader wird ambitioniert zusammengestellt

Hinsichtlich der Planung des Kaders haben sich die Verantwortlichen um Sportdirektor Ivica Grlic mit Trainer Michael Köllner zusammengesetzt, um eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen. Hierbei setzt der FCI einerseits auf sehr erfahrene Spieler wie Lukas Fröde und Yannick Deichmann, die mit ihrer enormen Erfahrung vorangehen und die junge Talente mitreißen sollen.

Auf der anderen Seite entschlossen sich die Ingolstädter vermehrt auf junge Talente zu setzen und präsentierten unter anderem mit Mittelfeldspieler Benjamin Kanuric und Abwehrspieler Mladen Cvjetinovic zwei hoffnungsvolle Talente, welche ebenfalls bei anderen Klubs auf der Liste gestanden haben.

Anhand der Kaderzusammenstellung lässt sich die Handschrift von Michael Köllner sehr gut erkennen, der schon bei seinen vorherigen Stationen dafür bekannt war, mit einer guten Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten erfolgreich sein zu können.

Zuhause bislang eine Macht

Nach den bisherigen dreizehn Spieltagen lässt sich feststellen, dass der FCI besonders im heimischen Stadion seine Stärken besitzt. Schließlich würden die Ingolstädter auf dem fünften Tabellenplatz stehen, wenn einzig und allein die Heimtabelle zählen würde.

Immerhin musste sich die Mannschaft von Michael Köllner in sechs Heimspielen lediglich ein einziges Mal geschlagen geben und konnte ansonsten vier Siege einfahren. Besonders die Offensive der Schanzer läuft bei Heimspielen stets auf Hochtouren, da man bereits 17 Tore im eigenen Stadion erzielen konnte. Zudem konnte sich der FCI bislang in seinen Heimspielen über eine kompakte Defensive auszeichnen, welche von einer enormen Kaltschnäuzigkeit beim Torabschluss ergänzt wurde.

Ein gutes Beispiel dürfte das Heimspiel gegen den SSV Ulm (4:0) sein, als sich die Schanzer vermehrt auf eine kompakte Arbeit gegen den Ball konzentrierten, um es dem spielstarken Aufsteiger so schwer wie möglich zu machen. Diese Strategie sollte sich als erfolgreich herausstellen, da man keine gefährlichen Chancen zu ließ und vor dem gegnerischen Tor eiskalt agierte und die Torchancen konsequent verwerten konnte.

Auswärts eine große Wundertüte

Jedoch gehören ebenfalls Auswärtsspiele zum Programm, bei welchen der FC Ingolstadt bislang nur wenig Zählbares holen konnte. Schließlich befinden sich die Schanzer in der reinen Auswärtstabelle lediglich auf dem 18. Tabellenplatz und konnten bislang aus sieben Spielen in der Fremde lediglich vier Punkte erobern.

Natürlich gilt es hierbei zu erwähnen, dass der FCI unter anderem schon in Aue, Dresden oder in Köln antreten musste, die allesamt in der laufenden Spielzeit zu den Topteams der 3. Liga gehören. Jedoch darf man hierbei nicht die Ansprüche und die vorhandenen Qualitäten der Ingolstädter vergessen. Besonders die Art und Weise stimmte oftmals nicht, wie sich die Mannschaft präsentierte, da man jeglichen Kampf und jegliche Leidenschaft hat vermissen lassen.

Ein gutes Beispiel hierfür dürfte die Niederlage bei Arminia Bielefeld (0:4) sein. In dieser Begegnung erspielten sich die Ingolstädter zwar Torchancen, aber scheiterten hierbei stets kläglich. Jedoch zeigte der FCI auf der anderen Seite immer wieder Schwächen in der Defensive, welche die Hausherren bestraften.

Die positiven Überraschungen bei den Schanzern

Wenn man auf die bisherigen Spiele der Schanzer zurückblickt, kommt man gar nicht darum herum, Angreifer Jannik Mause als positive Überraschung zu erwähnen. Schließlich kam der 25-Jährige im vergangenen Sommer aus der Regionalliga West und konnte den Sprung in die 3. Liga bisher problemlos meistern. Immerhin konnte Mause bisher schon neun Tore erzielen und zwei weitere Treffer vorbereiten, wodurch er für den FC Ingolstadt unheimlich wertvoll ist. Besonders mit seiner leidenschaftlichen Art konnte Mause die Fans der Schanzer für sich gewinnen, da der Mittelstürmer nicht nur durch Tore auffällt, sondern auch mit seinem enormen Laufpensum und seiner engagierten Arbeit gegen den Ball.

Des Weiteren gilt es Youngster Benjamin Kanuric zu erwähnen, der bislang mit starken Leistungen überzeugen und sich einen Stammplatz erspielen konnte. Der 20-Jährige konnte im bisherigen Saisonverlauf vereinzelt seinen Torriecher unter Beweis stellten und erzielte bereits fünf Tore. Zudem fällt Kanuric mit seinem Dribbling in Kombination mit seinem Antritt und seiner Spielintelligenz auf, durch welche er der Offensive des FCI stets frische Impulse verleihen kann. Jedoch gilt es für Kanuric an seiner Physis und an der Arbeit gegen den Ball zu arbeiten, um vorhandene Defizite zu verbessern und für seine Mannschaft noch wertvoller zu werden.

Aber nicht nur im Mittelfeld konnte bislang ein Youngster überzeugen, sondern ebenfalls im Defensivbereich der Schanzer. Die Rede ist von Innenverteidiger Mladen Cvjetinovic, der im Sommer von Viktoria Berlin verpflichtet wurde. Der 20-Jährige konnte sich prompt einen Stammplatz in der Innenverteidigung erspielen und überzeugte bislang mit guten Leistungen. Schließlich zeichnet sich Cvjetinovic durch ein sehr abgeklärtes Zweikampfverhalten aus und besitzt zudem noch Qualitäten in der Spieleröffnung, welche ihn für Michael Köllner sehr wertvoll machen. Aufgrund seiner bisherigen Leistungen lässt sich nun immer besser nachvollziehen, dass der FCI den U21-Nationalspieler Bosniens im Sommer unbedingt verpflichten wollte und sogar eine Ablösesumme zahlte.

Die negativen Überraschungen bei den Schanzern

Jedoch gibt es nicht nur positive Überraschungen in den Reihen der Schanzer, sondern auch Personalien, welche den eigenen Ansprüchen hinterher laufen. Eine dieser Personalien stellt Stürmer Pascal Testroet dar. Der 33-Jährige wurde einst als großer Hoffnungsträger geholt, der den FCI zurück in die 2. Bundesliga schießen soll. Diese Hoffnungen konnte der Mittelstürmer bereits in der vergangenen Spielzeit nicht erfüllen und scheint in der laufenden Spielzeit daran anzuknüpfen.

Schließlich konnte Testroet in der laufenden Spielzeit noch kein einziges Tor erzielen und lediglich drei Tore vorbereiten. Grundsätzlich lässt sich dagegen der Einsatz des Stürmers positiv erwähnen, da sich Testroet im Spiel gegen den Ball förmlich aufreibt und zudem sehr gut mit Jannik Mause in der Doppelspitze harmoniert und diesen in Szene setzen kann.

Aufgrund der aktuellen Leistungsschwankungen und der mageren Punkteausbeute, dürfte der Druck auf Michael Köllner langsam ebenfalls steigen. Natürlich ist es noch früh in der Saison und der Rückstand auf den dritten Tabellenplatz beträgt lediglich sechs Punkte, jedoch sollte der Fußballlehrer die Entwicklung seines Teams im Auge behalten und eine Lösung für die fehlende Konstanz entwickeln. Schließlich sind die Ansprüche des FCI sehr hoch und die Rückkehr in die 2. Bundesliga soll so schnell wie möglich realisiert werden.

Es dürfte in der aktuellen Situation besonders darum gehen, dass die Schanzer schnell an ihren Baustellen ansetzen, die aktuell besonders in der eklatanten Auswärtsschwäche liegen, um die Saisonziele nicht aus den Augen zu verlieren.

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Henrik

Florent Muslija - der Mittelfeldstratege des SC Paderborn 07

Mit seinem Spielwitz und seiner Torgefährlichkeit belebt er das Offensivspiel des SC Paderborn und das der Nationalmannschaft des Kosovos. Die Rede ist von Florent Muslija. (Bild: IMAGO / Jan Huebner)

Auch in der aktuellen Spielzeit geht der Mittelfeldspieler beim SC Paderborn mit guten Leistungen voran und konnte bereits sechs Tore erzielen. Doch was zeichnet Florent Muslija aus und macht ihn so wertvoll für Lukas Kwasniok?

Stationen vor Paderborn

Grundsätzlich gilt es zu erwähnen, dass Muslija in der Jugendabteilung des Karlsruher SC ausgebildet wurde und darauffolgend auch die ersten Spiele im Profibereich für den KSC absolvierte. Hierbei konnte er in der Spielzeit 2017/18 der 3.Liga besonders auf sich aufmerksam machen, da der damals 19-Jährige in der kompletten Spielzeit stolze sieben Tore vorlegen und sich einem Stammplatz erspielen konnte.

Diese Leistungen sollten bei höherklassigen Klubs ebenfalls bemerkt werden, sodass sich der Mittelfeldspieler zur Spielzeit 2018/19 dem damaligen Bundesligisten Hannover 96 anschloss. Jedoch sollte Hannover 96 eine sehr turbulente Station für Florent Muslija werden. Schließlich musste der Mittelfeldspieler in seinem ersten Jahr bei den Niedersachsen den Abstieg aus der Bundesliga hinnehmen.

Auch in den darauffolgenden Spielzeiten sollte der Mittelfeldspieler nur vereinzelt mit guten Aktionen auffallen können, was jedoch zum größten Teil auf das sehr unruhige Umfeld in Hannover zurückzuführen ist. In der Winterpause der Spielzeit 2021/22 sollte das Kapitel Hannover 96 für Muslija jedoch ein Ende haben und der Mittelfeldstratege schloss sich dem SC Paderborn an.

Sorgt für frische Impulse beim SC Paderborn

Im modernen Profifußball erkennt man es relativ schnell, wenn es sich bei einem Spieler um den Wunschspieler des Trainers handelt. So sollte es auch bei Florent Muslija sein, da der Mittelfeldspieler sich direkt an einen Stammplatz in der Mannschaft von Lukas Kwasniok erspielen konnte und im offensiven Mittelfeld gesetzt war.

Der 25-Jährige verfügt über eine enorme Spielintelligenz, mit welcher er als Strippenzieher in der Offensive der Paderborner agiert. Zudem lässt sich bei Muslija beobachten, dass er stets den Kopf oben hat, wenn er den Ball am Fuß hat.

Eine große Stärke des Mittelfeldspieler stellen zudem seine Standards dar. Schließlich ist Muslija ein Spezialist bei Ecken und Freistößen und konnte bereits zahlreiche Treffer vorbereiten und den ein oder anderen Freistoß direkt verwandeln.

Des Weiteren gilt es beim Mittelfeldspieler seine Ballführung zu erwähnen, durch welche er in Kombination mit seinem sehr niedrigen Körperschwerpunkt äußerst gefährlich im Dribbling ist und sich viele Verteidiger oftmals nur mit einem Foul zu helfen wissen. Zusätzlich zu seinem Dribbling kommen noch seine Qualitäten im Torabschluss, wobei sich der 25-Jährige durch einen sehr überlegten Abschluss auszeichnet.

Durch seine Flexibilität sehr wertvoll für Kwasniok

Es ist ebenfalls sichtbar zu beobachten, dass sich Muslija vollends mit der Spielidee von Lukas Kwasniok identifizieren kann. Dies zeigt sich besonders in der aktuellen Spielzeit der 2. Bundesliga, in welcher es für Muslija zu einer Positionsänderung kommen sollte.

Schließlich sah sich Kwasniok nach einem recht holprigen Saisonstart zu taktischen Änderungen gezwungen und funktionierte Muslija um. Der 25-Jährige sollte nun im 3-4-3-System nicht mehr eine der drei Spitzen in der Offensive sein, sondern vielmehr die Rolle des linken Schienenspielers übernehmen. Wer jetzt jedoch dachte, dass dieses Vorhaben scheitern würde, sollte sich getäuscht haben.

Schließlich scheint sich Muslija dieser neuen Rolle voll anzunehmen und konnte seitdem mit guten Leistungen überzeugen. Der 25-Jährige glänzt regelmäßig mit gefährlichen Pässen in die Schnittstellen und beweist zudem ein gutes Gefühl für die Positionierung im Strafraum. Diese neue Rolle scheint dem 25-Jährigen sehr zu liegen, sodass er in der laufenden Spielzeit bereits sechs Tore erzielen und einen weiteren Treffer vorbereiten konnte.

Wie lange bleibt Muslija noch in Paderborn?

Es dürfte wohl lediglich eine Frage der Zeit sein, bis der 25-Jährige den SC Paderborn verlässt. Schließlich sollen laut verschiedenen Medienberichten bereits im vergangenen Sommer zahlreiche höherklassige Klubs ihr Interesse an Muslija signalisiert zu haben. Zu diesen Klubs soll angeblich auch der VfB Stuttgart gehört haben.

Dieses Interesse dürfte wohl kaum jemanden überraschen, da der Mittelfeldspieler über ein gutes und stimmiges Gesamtpaket verfügt und zudem seine guten Leistungen im Dress des SC Paderborn weitestgehend konstant halten konnte. Des Weiteren gilt es beim SC Paderborn zu erwähnen, dass der Klub in der aktuellen Spielzeit nicht in der Lage sein wird, um den Aufstieg in die Bundesliga mitzuspielen. Dies ist grundsätzlich nicht der Anspruch des SCP, worüber sich Verantwortliche, Spieler und Fans bewusst sind.

Es erscheint dagegen als wahrscheinlich, dass Florent Muslija spätestens im Sommer den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen wird. Schließlich konnte sich der 25-Jährige in den vergangenen Spielzeiten zu einem der besten Mittelfeldspieler der 2. Bundesliga entwickeln. Ein vorzeitiger Abschied im Winter kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, sofern ein sportlich und finanziell lukratives Angebot beim SCP landet.

Vorschau auf den kommenden Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Auswärtsspiel beim Karlsruher SC eine durchaus schwierige Aufgabe auf den SC Paderborn.

Schließlich ist das Team von Christian Eichner eine wahre Wundertüte, bei der man vor dem Spiel nie weiß, wie sie sich präsentieren wird. Immerhin startete der KSC sehr gut in die Spielzeit und wurde bereits zum Kreis der Aufstiegskandidaten gezählt, woraufhin eine wahre Talfahrt auf den aktuell 14. Tabellenplatz folgen sollte.

Es dürfte insgesamt spannend zu beobachten sein, ob der SC Paderborn mit einem Auswärtssieg in der Tabelle wieder nach oben klettern kann oder ob der Karlsruher SC mit einem Heimsieg am SCP vorbeiziehen kann. Bei den Buchmachern liegt die Favoritenrolle für das Aufeinandertreffen auf Seiten des Karlsruher SC.

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