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Das Trainerkarussell im Sommer 2025 – sorgt LaLiga für Veränderungen in der Bundesliga?

Das Trainerkarussell im Sommer 2025 – sorgt LaLiga für Veränderungen in der Bundesliga?

Die Ordnung in der Bundesliga scheint wieder hergestellt zu sein. Nur noch wenige Tage und der FC Bayern wird zwei Jahre nach den elf Meisterschaften in Folge seine nächste Meisterschaft feiern. Auch darüber hinaus strahlt der Verein trotz des Ausscheidens im Viertelfinale der Champions League gegen Inter Mailand und des wieder einmal verpassten DFB-Pokal-Finales derzeit eine gradezu stoische Ruhe aus, wenn es um die Trainerfrage rund um Vincent Kompany. Alle loben seine positive Ausstrahlung und Gelassenheit, Ex-Spieler wie Stefan Effenberg vergleichen ihn bereits gar mit Legenden wie Jupp Heynckes und Ottmar Hitzfeld und auch sonst deutet nichts daraufhin, dass auch nur irgendjemand im Verein – bei Uli Hoeneß angefangen – derzeit an der Personalie Kompany zweifelt. (Bild: IMAGO / Eibner)

Ist das also der Beginn einer neuen Ära, wo sich der FC Bayern wieder mal anschickt über vielleicht sogar wieder mehr als ein Jahrzehnt für jeden anderen Bundesligisten unschlagbar zu werden. Interessant ist dabei zu beobachten, dass sich mit Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und RB Leipzig alle ernsthaften Konkurrenten der Bayern derzeit in einem Trainerumbruch befinden. Nur festigt das die Dominanz von FC Bayern und Vincent Kompany dadurch umsomehr? Oder könnte der Umbruch, der beim BVB mit der Verpflichtung von Niko Kovac bereits zu Teilen abgeschlossen scheint, bei den anderen beiden Bayern-Jägern dagegen noch aussteht, auch ein Fingerzeig dafür sein, dass die Bundesliga in den nächsten Jahren wieder spannender denn je werden könnte? Hier ein Blick auf das vielleicht spannendste Trainerkarussell der letzten Jahre, was sowohl die Bundesliga als auch den europäischen Fußball diesen Sommer erwarten könnte?

Brasilien: Das Ende einer Fußball-Großmacht

Jeder kennt sicherlich das Spiel mit den in einer Reihe aufgestellten Dominosteinen. Man tippt mit dem kleinen Finger hauchzart gegen einen aufrecht gestellten Stein, wodurch dieser den Stein neben ihm berührt, et cetera pp. Genau dieser erste umkippende Dominostein könnte derzeit in Brasilien vonstatten gehen, beziehungsweise dort möglicherweise schon vonstatten gegangen sein. Denn seit dem historischen 1:7 Debakel gegen Deutschland im WM-Halbfinale 2014 gegen Deutschland ist in diesem Verband einfach der Wurm drin. Nur ein einziger Titel seitdem (2019, Copa America), ständige Trainerwechsel, Ärger um launische Superstars wie Neymar oder Vinicius Junior und ein oft uninspirierter und strukturloser Fußball, der mit dem der vergangenen Tage nur noch marginal etwas zu tun hat.

In den letzten Monaten drohte man sogar die Qualifikation für die WM 2026 zu verspielen, etwas was für den fünfmaligen Weltmeister nahe an einer Volkskatastrophe wäre. Man ist also händeringend auf der Suche nach einem echten Welttrainer, der es schafft dank seiner natürlichen Autorität wieder Stabilität in die Mannschaft zu bringen und Brasilien wieder zu der Fußball-Weltmacht zu machen, die sie mal war. Wer könnte da also besser passen, als der aktuelle Real-Madrid-Trainer Carlo Ancelotti, neben Zinedine Zidane vielleicht der Inbegriff eines Coaches, der es weiß, mit Superstars umgehen zu können, diesen ein gutes Gefühl auf dem Platz zu geben, beziehungsweise diese ohne zu viele taktische Vorgaben einfach mal machen zu lassen? Hinzu kennt er mit Endryk, Rodrygo und nicht zuletzt Vinicius Junior bereits ein Großteil der Offensivachse über Real Madrid. Wäre daher 2025 nicht der perfekte Zeitpunkt für den Italienischen Trainerfuchs, sich auf seine alten Tage nochmal als Nationaltrainer zu etablieren und eine Nation wie Brasilien, die vom Spielermaterial auch nachwievor noch das Zeug haben müsste, um jeden Titel mitzuspielen, zum Weltmeister zu machen?

Die Galacticos 2.0 – Ende oder neuer Anfang?

Bei Real Madrid, wo Ancelotti derzeit noch unter Vertrag steht, wäre man darüber möglicherweise auch gar nicht mal so traurig. Zu hoch sind die Erwartungen, insbesondere von Präsident Florentino Perez, der (sollten nach Kylian Mbappé auch noch Liverpool-Star Trent Alexander-Arnold, wie auch möglicherweise noch Florian Wirtz diesen Sommer zu den Madrilenen dazustoßen) dann endgültig seine Galacticos 2.0 hätte. Ein eher bodenständiger Trainer wie Ancelotti könnte dabei in seinen Augen dem Erfolg eher im Wege stehen. Hinzu kommt noch, dass Perez nach der aktuellen Saison, wo Real Madrid vom FC Arsenal in der Champions League mit einem Gesamtergebnis von 1:5 komplett vermöbelt wurde, wie auch von Barcelona in jedem direkten Duell zum neuen Vizekusen Spaniens gemacht wurde, auch sportlich genug Gründe hätte, sich von Ancelotti zu trennen.

Dass Real Madrid unter Ancelotti in den letzten drei Jahren zweimal die Champions League gewann, interessiert die Vereinsführung dabei ebenso wenig, wie die Tatsache, dass schon die originalen Galacticos mit den zum Teil gleichzeitig auf dem Platz stehenden Stars David Beckham, Ronaldo, Luis Figo und Zinedine Zidane mit einer um Champions League Titel mitspielenden homogenen Mannschaft so viel zu tun hatte, wie Antonio Rüdiger mit einem buddhistischen Priester. Real Madrid soll wieder das eine über allen stehende Universum im Weltfußball werden, sowohl was sportlichen Erfolg als auch was die maximale mediale Strahlkraft und Starpower angeht.

Doch gibt es überhaupt einen Trainer auf diesem Planeten, der das erfüllen kann? Natürlich gab es in der Vergangenheit auch viele Teams, die von Stars und teilweise auch mal launischen Individualathleten geprägt waren, aber trotzdem Titel gewannen (man denke an das Brasilien rund um die Jahrtausendwende), dennoch bräuchte es bei der aktuellen Transferpolitik der Madrilenen schon ein absolutes soziales Genie, was Menschenkenntnis und Führungsqualitäten angeht. Nicht umsonst wurde auch der Name Jürgen Klopp in spanischen Medien schon gehandelt, dennoch führt die Spur – und damit der dritte Dominostein – hier nach Nordrhein-Westfalen: Nach Leverkusen.

Xabi Alonso: Lässt der einstige Padawan den königlich-spanischen Jedi-Rat zappeln?

Xabi Alonso war in der Saison 2023/24 nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa mit Sicherheit der Überraschungstrainer. Vorher noch nie ein Profiteam trainiert, gewann er gleich in seinem ersten Jahr mit der notorisch titellosen Werkself gleich zwei Titel. Und hätten seinen Leverkusenern nicht am Ende das Durchhaltevermögen gefehlt, das Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo auch noch zu gewinnen und damit das „kleine“ Triple zu holen, möglicherweise wäre dann auch nicht Ancelotti, sondern Xabi Alonso beim Ballon d’or zu Europas Trainer des Jahres ausgezeichnet wurden.

Dies sahen natürlich auch die Verantwortlichen von Real Madrid, die ihren ehemaligen Mittelfeldstar schon mehr als jeden anderen aufsteigenden Trainer im Visier haben. Die einzige Frage blieb die nach dem richtigen Moment. Perfekt wäre hier natürlich eine sportliche Phase, bei der es sowohl für Real Madrid als auch für Bayer Leverkusen eher durchwachsen läuft, was man (spätestens nach dem Aus der Werkself gegen Arminia Bielefeld im DFB-Pokal-Halbfinale) aktuell durchaus auch auf Seiten von Bayer Leverkusen sagen kann.

Das Einzige, was noch gegen Alonsos Wechsel zu Real noch in diesem Sommer sprechen könnte, ist die Frage, ob ein so intelligenter Trainer wie Xabi Alonso, der seine Karriere so bodenständig und durchdacht plant und bislang eher an eher unbekannten hungrigen jungen Mannschaften interessiert war, sich diese Herkulesaufgabe, in Zukunft Mbappé, Vinicius und Bellingham zu trainieren, überhaupt jetzt schon antun möchte. Denn auch wenn es immer wieder heißt, Real Madrid ruft nur einmal an, gehört zur Wahrheit auch, dass es bis auf Zidane aktuell weltweit gesehen keinen Trainer gibt, der als Spieler eine solche Real-Madrid-Legende war, gleichzeitig aber auch schon ein so großes Standing hat. Könnte es daher tatsächlich dazu kommen, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Königlichen ein Trainer, der vor zwei Jahren noch ein absoluter Trainernovize war, den Champions-League-Rekordsieger zappeln lässt?

Der Xabi Alonso Deutschlands: Möglicherweise Sandro Wagner?

Was aber passiert mit Bayer Leverkusen auf der Trainerebene, sollte Xabi Alonso in den nächsten Wochen tatsächlich zu Real Madrid wechseln? Viele Starspieler, ganz vorne natürlich Jonathan Tah (bei dem ein Abgang aus Leverkusen diesen Sommer bereits fest steht) und Florian Wirtz (wo sich die Gerüchte um einen Abgang zu Real Madrid, Manchester City oder dem FC Bayern mehr und mehr häufen) könnten den Verein verlassen. Und ohne den Teufel an die Wand zu malen, es wäre auch nicht das erste Mal, dass eine Mannschaft nach einem One-Hit-Wonder-Erfolg wie dem von Leverkusen vergangene Saison, kurze Zeit später personell zusammen bricht. Sollte das geschehen und sollten weitere Leverkusen-Stars wie Jeremie Frimpong, Edmond Tapsoba oder Alejandro Grimaldo den Verein ebenfalls verlassen, sollten sich Carro & Co. auf jeden Fall gut überlegen, wen sie als Alonso-Nachfolger diesen Sommer als neuen Cheftrainer präsentieren. Neben vielen anderen Optionen gibt es hier meiner Einschätzung nach eine Risikovariante und eine Nummer-Sicher-Variante:

Die Risiko-Variante wäre hier ganz klar Sandro Wagner, womit ein neuer Name in das Trainerkarussell eingreifen würde. Große Persönlichkeit, als TV-Experte von den Fans bereits zum „Experten des Jahres“ gewählt und hinzu noch Co-Trainer unter Julian Nagelsmann. Hinzu ist Sandro Wagner auch ein Mensch, dem der Begriff „Opportunismus“ in seiner Karriereplanung zumindest nie peinlich war. „Wenn andere sich besser fühlen, wenn sie mit dem Fahrrad zum Training fahren, können sie es gerne tun. Ich fahre meinen Porsche und steh dazu“, ist hierbei ein altes Zitat von Sandro Wagner (damals noch als Bayern-Spieler), der ihn in seiner Persönlichkeit ganz gut zusammen fasst. Ob als Spieler von Darmstadt zu Bayern oder als Trainer vom Viertligaaufsteiger Unterhaching zur Nationalmannschaft, die Vergangenheit zeigt, dass der gebürtige Münchner große Karriereschritte bislang nicht gescheut hat. Und auch wenn die TSG Hoffenheim, ein Verein für den er bereits gespielt hat, vielleicht der logischere nächste Schritt für eine erste Bundesligastation als Cheftrainer wäre, sollte man Leverkusen hier nicht ausschließen.

Und von Vereinsseite wäre das nichts anderes als wieder mal das Risiko nicht zu scheuen, mit einem neuen jungen Trainer ein neues großes Kapitel wagen und mit den minimum 150 Millionen Euro, die zum Beispiel ein Abgang von Florian Wirtz in die Vereinskassen spülen könnte, ein neues hungriges Team aufzubauen. Und wer weiß, vielleicht hat man ja nach Kai Havertz und Florian Wirtz ja auch schon das nächste deutsche Supertalent im Nachwuchs, was in ähnliche Höhen aufschwingen könnte.

Die Zukunft von Marco Rose

Oder wählt man in Leverkusen diesmal doch eine Nummer sicher Variante und holt einen bereits erfahrenen Bundesligatrainer? Oliver Glasner von Crystal Palace wäre hier sicherlich ein Kandidat, allerdings hat dieser dort noch einen Vertrag bis 2026. Eine Alternative wäre der ehemalige Leipzig-Trainer Marco Rose, der seinen ersten großen Erfolg in Deutschland gar nicht so weit von Leverkusen feierte, nämlich mit dem ersten K.O.-Runden-Einzug in der Champions League von Borussia Mönchengladbach seit über 20 Jahren.

Seitdem hat sich Rose auch bei Borussia Dortmund und RB Leipzig einen Namen gemacht, die ganz großen Erwartungen, die man in ihn nach seinem Wechsel von Gladbach zu Dortmund hatte, konnte er allerdings nicht erfüllen und bleibt seitdem in der Wahrnehmung der Fans irgendwo zwischen „solider Bundesligatrainer“ und „europäischer Spitzentrainer“. Ein Verein wie Bayer Leverkusen als nächste Station könnte also für den derzeit vereinslosen Trainer durchaus passen. Zuzüglich bewies er sowohl bei Dortmund als auch bei Leipzig, dass er auch sehr gut darin war, junge Spieler mit einzubinden, was umso mehr zur Vereinsphilosophie von Bayer Leverkusen passt.

Die Zukunft von RB Leipzig

Und RB Leipzig – hier hätte natürlich eine Verpflichtung Stuttgart-Trainer Sebastian Hoeneß das Trainerkarussell perfekt gemacht, dieser hat nun aber grade seinen Vertrag beim VFB bis 2029 verlängert. Hier muss man sich daher umorientieren, wobei ganz vorne in der Gerüchteküche der aktuelle Mainz-Trainer Bo Henriksen, wie auch der Ex-Leverkusen-Trainer und ebenfalls aus dem RB-Kosmos kommende Roger Schmidt stehen. Oder geht man aus der Sicht der roten Bullen nochmal komplett All-In und holt seinen „Head Of Global Soccer“ Jürgen Klopp zurück auf die Trainerbank? Wo sich wahrscheinlich alle Fans einig sind: Aktuell gibt es kaum etwas, was man Jürgen Klopp nicht zutrauen würde, so überrascht und spaltet er doch wie niemand anders derzeit die Herzen der deutschen Fußball-Fans.

Und Hand aufs Herz: Ein FC Bayern, der in der nächsten Saison sowohl von seinem Ex-Trainer Niko Kovac (Borussia Dortmund), seinem Ex-Spieler Sandro Wagner (ab nächster Saison möglicherweise Bayer Leverkusen) und seinem größten Angstgegner Jürgen Klopp belagert wird, da kann man doch nur Vorfreude auf die nächste Saison haben, schon alleine bei all den Fandiskussionen und Medienschlammschlachten, die eine solche Konstellation zur Folge haben würde.

Fazit: Die Bundesliga könnte spannend bleiben
Leon Buche

Leon Buche

Auch wenn man eine Dominanz der Bayern natürlich nie ausschließen darf, sollten auch weitere Überraschungen wie der Titel von Bayer Leverkusen 2023/24 weiterhin möglich sein. Borussia Dortmund ist im Jahr 2025 zum ersten Mal wirklich auf den Boden der Tatsachen angekommen, womit klar ist, dass es jetzt eigentlich nur noch extrem in die eine oder in die andere Richtung gehen kann.

Bayer Leverkusen muss zwar um seinen Meistertrainer begangen, wirkt aber in der Führungsriege rund um Simon Rolfes und Fernando Carro umso gefestigter. Und RB Leipzig ist von seinen finanziellen Möglichkeiten vielleicht der einzige Verein in Deutschland, der den Bayern auch auf der Ebene langfristig paroli bieten könnte, insbesondere wenn es gelingt, mit Jürgen Klopp die Galleonsfigur im RB-Kosmos zu halten, der den Bayern in den letzten 20 Jahren möglicherweise am meisten Angst gemacht hat. Fans sollten sich daher durchaus auch in den nächsten Jahren auf eine spannende Bundesliga freuen können.

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