Der FC Köln ist zurück. Nicht nur in der Bundesliga, sondern – nach einer einjährigen Transfersperre – auch wieder als Player auf dem Transfermarkt. Vorbei ist die Zeit, wo man zwar Spieler kaufen, diese jedoch nicht registrieren durfte. Der Effzeh kann wieder zuschlagen, natürlich mit dem Ziel die Fahrstuhlsaisons der letzten Jahre hinter sich zu lassen und wieder ein dauerhafter Bundesligist zu werden. Hier ein kleiner Blick in die Glaskugel im Hinblick auf die kommende Saison. (Bild: IMAGO / Eibner)
Aktuelle Situation
Mit zwar nicht immer berauschendem, aber dennoch effektivem Fußball schaffte es der FC Köln am letzten Spieltag die Zweitligameisterschaft. Damit kehrt nach dem HSV dieses Jahr ein weiterer Verein zurück ins Oberhaus, mit dessen Fan-Wucht und Stadionatmosphäre bis auf Borussia Dortmund, den Bayern, Eintracht Frankfurt und vielleicht noch dem VFB Stuttgart kaum ein Verein in Deutschland mithalten kann.
Und wenn es um die Kölner Seele geht, müsste die Frage längst schon lauten, ob man damit nicht eigentlich schon wieder von Europa träumen kann. Spaß beiseite! Natürlich schätzt man die Situation realistisch ein, wenn natürlich jener immer leicht fiebrige Größenwahn der FC-Fans genauso zu diesem besonderen Club gehören muss, wie wilde Daydrinking-Eskapaden von Profispielern, inklusive Prügeleien mit im Rotlichtmilieu ansässigen Dachdeckern mit Stadiondauerkarte.
Aber halb so schlimm, Tim Lemperle: Wenn man so kurz vor einem Wechsel zu TSG Hoffenheim steht, einem Verein, wo man sich bis heute fragt, ob die Geisterspielregel dort eigentlich jemals wieder aufgehoben wurde, dann muss man natürlich in seiner letzten Woche am Rhein nochmal richtig die Sau rauslassen.
🚨🐐 1. FC Köln have confirmed today what we exclusively reported on our Transfer Update show: Tim #Lemperle will leave #effzeh at the end of the season on a free transfer and will not extend his contract ✔️
— Florian Plettenberg (@Plettigoal) December 20, 2024
He has already informed the club of his decision.
TSG Hoffenheim are… pic.twitter.com/DJiOtNjRm8
Wer kann das nicht verstehen – oder wie Thomas Müller sagen würde: „Wer wissen will, wie man 4:0 gewinnt, sollte vielleicht auch mal vor dem Spiel für drei Tage nach Ibiza fliegen“. Und wenn sich irgendein Bankbeamter am Wochenende im Kölner „Bootshaus“ mal 30 Kölsch hinter die Pudelmütze kippen darf, warum soll das ein Profi-Fußballer nicht auch dürfen.
Genau für diese etwas entspanntere Einstellung liebt man die FC-Fans. Die und deren Leidenschaft für ihren Verein und ihre Stadt sind und bleiben auch nach wie vor die große Konstante. Das ist auch wichtig, da sonst rund um den Club aktuell leider nur wenig konstant ist. Zwei Tage vor Saisonende Trainer weg, Sportdirektor weg, Top-Stürmer kriegt auf einem Badeschiff mit 2,2 Promille eins auf die Nase - das alles klingt mehr nach „Scheiß auf den FC Hollywood da im Süden. Für uns liegt Hollywood immer noch an der Westgrenze“ als nach einer ruhigen Bundesligasaison.
Und wenn dann kurz vor dem Saisonende nach dem Kölner Keller auch noch der Christian Keller (ehemaliger Sport-Geschäftsführer beim Effzeh) das Kölner Rampenlicht verlässt, brauch es auch keinen Videobeweis mehr, um zu sehen, dass es diesen Sommer definitiv viel zu tun gibt
Das ist ein echter Hammer! Der 1. FC Köln reagiert auf die sportliche Krise und entlässt seine beiden sportlichen Verantwortlichen.🚨
— Sky Sport (@SkySportDE) May 4, 2025
↪️ Nach Sky Infos müssen sowohl Trainer Gerhard Struber als auch Sportchef Christian Keller gehen. Das ist das Ergebnis der Krisensitzung der… pic.twitter.com/FD22bxYbS2
Immerhin eines hat man dem nördlichen Nachbarn aus Leverkusen vorraus: Im Gegensatz zur Werkself hat man seinen Invincible-Trainer nachwievor, nämlich Deutschlands Lieblingsfeuerwehrmann und 7maliger Aufstiegstrainer Friedhelm Funkel - vor dem vorletzten Spieltag angerufen, eingestellt und voilà – kein Spiel verloren plus kein Unentschieden: Das hat nicht einmal Xabi Alonso geschafft.
Dass man da sofort für eine weitere Saison verlängern muss, liegt natürlich auf der Hand, der ungeliebte Pillenclub, der da am Open-Air-Parkhaus vor den Kölner Stadttoren auch noch so’n bisschen Bundesliga spielt, könnte ja sonst womöglich auf falsche Gedanken kommt. Immerhin sucht man auch dort ja noch nach einem neuen Trainer.
Oder bringt mal doch mal echten Pep in die Bude und holt sich Sandro Wagner an die Seitenlinie des Rhein-Energie-Stadions? Ein immer im Schaufenster stehender Trainer mit echter „Edel-Assi“-Attitüde wäre doch nur gemacht dafür, Ruhe in die hitzige Kölner Medienlandschaft zu bringen (Ironie aus). Dann vielleicht doch lieber Horst Steffen, der saarländische Albus-Dumbledore, der in Elversberg aus irgendwelchen No-Name-Leihspielern plötzlich Ballzauberer und deutsche Nationalspieler macht. Und last but not at least wäre da ja auch noch Lukas Kwasniok? Vorherige Station Paderborn, leicht wahnsinnige Atittüde an der Seitenlinie, hält Torhüter, die sich zu Boden werfen, wenn sie, bei – 5 Grad bibbernd im Tor stehend - von Union-Fans liebevoll ein Feuerzug zugeworfen bekommen, für Weicheier: Da fehlt doch eigentlch nur noch die Schiebermütze. Lukas Kwasniok, der neue wiederauferstandene Geist von Steffen Baumgart? Wobei – lieber nicht, sonst ruft noch Aki Watzke über den S.O.S.-Notruf an.
Ich sehe es schon kommen. Kwasniok geht nach Köln. Titz geht zu Schalke. Und wir behalten lieber Barlemann, weil man einen Walter oder Gisdol nicht verkaufen kann #H96
— Steffen V. (@SteffenV2) May 21, 2025
Soviel zur aktuellen Situation in Köln. Nun aber wieder zu den ernsten Dingen im Leben. Schauen wir auf den Kader:
Außenverteidiger
Auf der Torwartposition ist zumindest erstmal alles fein. Marvin Schwäbe hat sich nach dem überraschend erfolgreichen Abgang von Jonas Urbig zum FC Bayern wieder gut durchgesetzt und auch mit Anthony Racioppi und Matthias Köbbing verfügt man über gute Alternativen.
Auf der Linksverteidigerposition sieht es da schon kniffliger aus. Denn leider sieht es aktuell danach aus, dass mit Max Finkgräfe mal wieder ein aus der eigenen Jugend hochgezogenes Talent den Verein verlassen könnte. Bliebe noch Leart Paqarada, genannt „Packer“, allerdings schaffte es auch dieser es bislang noch nicht an seine alte Form beim FC St. Pauli heranzukommen.
🔄 VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt and TSG Hoffenheim are interested in Köln left-back Max Finkgräfe.
— Bundesliga 2 | English (@Bundesliga2_EN) May 14, 2025
In the winter, Köln already received an offer from Stuttgart, but the club rejected it.
📝 The contract expires in 2026.
🗞️ @kicker #Bundesliga2 #Effzeh pic.twitter.com/MfZDtZhl0y
Besfort Zeneli (22, IF Elfsborg) wird hier derzeit als eine der heißesten Alternativen gehandelt. Der Halbschwede/Halbkosovare ist sowohl auf der LV-Position, als auch auf der linken Schiene zu Hause und könnte damit dem zuletzt etwas starren Spiel der Kölner wieder deutlich mehr Unberechenbarkeit verleihen. Allerdings läuft sein Vertrag beim schwedischen Erstligisten Elfsborg noch bis 2028 und sein Marktwert wird auf 2,5 Millionen Euro geschätzt, was für die Kölner durchaus ein Risiko darstellen könnte. Denn trotz guten Leistungen in Schweden muss er sich in einer großen Liga erst noch beweisen. Eine weitere interessante Alternative könnte Lasse Günther (22, Karlsruher SC) sein, der im Sommer eventuell sogar ablösefrei zu haben wäre.
Auf der Rechtsverteidigerposition hingegen könnte der Däne Kasper Jörgensen (25, Aalborg BK) ein interessanter Kandidat sein, zumindest erstmal als Backup für Jusuf Gazibegovic, der die Position derzeit als Stammrechtsverteidiger belegt. Dieser Spieler könnte, was die Mischung aus Erfahrung, Flexibilität und Preis angeht, ein echter Coup sein. Denn als ablösefreier Spieler mit einem Markwert von 1,2 Millionen Euro stellt er für den Verein so gut wie gar kein finanzielles Risiko dar. Hinzu ist er 1,85 groß, sehr athletisch und kann sowohl in einem 4-2-3-1-, wie es Friedhelm Funkel zuletzt spielte, als auch in einem 3-4-1-2 als rechter Innenverteidiger spielen.
Dieses System spielte man zum Beispiel beim Zweitliga-Topspiel gegen den HSV, allerdings mit dem Manko, dass durch die Verschiebung von Timo Hübers nach rechts schließlich Eric Martel in die Innenverteidigung abrücken musste. In einer Viererkette musste wiederum in der vergangenen Saison oft der für diese Position viel zu offensive Jan Thielmann aushelfen, was aber überhaupt nicht funktionierte. Kasper Jörgensen hingegen wäre ein Spieler, für den zuallererst das Verteidigen Priorität hätte, was gegen in der Bundesliga nochmal offensiv deutlich stärkere Gegner definitiv sehr hilfreich wäre. Auch Simon Asta (24, Fürth) könnte in dieses Profil passen.
Vollspann - Unterkante Latte - TOR!
— SPVGG GREUTHER FÜRTH (@kleeblattfuerth) June 8, 2023
Den hat Simon #Asta mal schön reingezimmert!
🥶💥#Kleeblatt pic.twitter.com/Oz9Sd1SXpz
Innenverteidiger
In der Innenverteidigung hat sich Timo Hübers inzwischen zum klaren Abwehrchef entwickelt. Die Frage ist allerdings, wer künftig neben ihm die Arbeit macht. Luca Killian fällt derzeit aufgrund eines Kreuzbandrisses aus, Dominik Heintz, hat in der Rückrunde zwar seine Form wieder gefunden, hat aber immer noch mit dem Ball seine eindeutigen Schwächen und Joel Schmied und Julian Pauli sind zwar vielversprechende Ergänzungsspieler, wirkliche Bundesliga-Erfahrung fehlt ihnen allerdings auch.
Diese hingegen hat Bernardo (30, Bochum) zur Genüge und wäre nicht nur deswegen für Köln ein echter Top-Transfer. Von 2016-2018 für RB Leipzig unterwegs, zwischenzeitlich dann nochmal 3 Jahre beim Partnerclub RB Salzburg, schaffte er es allerdings erst beim VFL Bochum richtig durchzubrechen. Insbesondere in der Saison 2024/2023 war er für die Bochumer der Rückhalt in der Defensive und die Lebensversicherung für den Klassenerhalt. Mit 22 geführten Zweikämpfen pro 90 Minuten führte er in dieser Saison die meisten Zweikämpfe aller (!) Verteidiger in der Bundesliga. Extrem starke 72 % Prozent dieser Duelle entschied er dabei für sich. Für die Kölner könnte er damit gemeinsam mit Timo Hübers ein Innenverteidigerduo bilden, was selbst Bundesligisten aus der oberen Tabellenhälfte das Leben extrem schwer machen könnte. Und auch wenn sein Marktwert mit 5,5 Millionen Euro relativ hoch ist, ist die Verhandlungsposition der Kölner im Fall Bernardo aufgrund der Tatsache, dass Köln und Bochum grade die Ligen getauscht haben, grade diesen Sommer besser denn je. Andere spannende Alternativen in der Innenverteidigung könnten Cedric Zesiger (26, Wolfsburg), wie auch Weltmeister-Bruder Felix Götze (27, Paderborn) sein.
🚨🐐 1. FC Köln are working on a transfer for #Bernardo!
— Florian Plettenberg (@Plettigoal) May 21, 2025
30 y/o centre-back will leave VfL Bochum on a free transfer. Köln are an interesting option for the player. No agreements yet. #effzeh
Other Bundesliga teams also interested include Union Berlin and Mönchengladbach.… pic.twitter.com/qyynFlEsrm
Oder man wagt noch mal etwas ganz abgefahrenes und nimmt mal Maxwell Gyamfi (25, Osnabrück) genauer unter die Lupe. Dieser ist zwar in den letzten Jahren mit seinem Verein bis in die 3. Liga abgerutscht, war aber zu Zweitligazeiten der Dreh- und Angelpunkt der Osnabrücker. Neben seiner Athletik und Körpergröße (1,85), ist es aber vor allem seine Schnelligkeit, die für den Effzeh grade in Umschaltsituationen interessant werden könnte. So war mit 36,5 km/h zwischenzeitlich der schnellste Zweitligaspieler aller Zeiten.
Und welches System auch immer nächste Saison in Köln gespielt wird: Dass eine Dreierkette aus zwei absichernden Innenverteidigern, zum Beispiel Bernardo und Hübers plus einem weiteren Innenverteidiger, der bei Balleroberung blitzschnell umschaltet und die Offensivspieler in Szene setzt, grade in der Bundesliga eine äußerst spannende Taktik wäre, steht außer Frage. Und hier wäre ein Verteidiger, der mit solch einer Geschwindigkeit umschalten kann und zuzüglich ablösefrei zu haben wäre natürlich eine absolute Waffe. Allerdings buhlt der 1.FC Kaiserslautern bereits um die Dienste von Gyamfi und der Wechsel soll nahezu durch sein. Man müsste sich also beeilen.
++ Gerüchteküche: Gyamfis Wechsel zum #Betze bereits fix? ++
— Treffpunkt Betze (@TreffpunktBetze) May 19, 2025
Der #FCK ist laut Rheinpfalz auf der Suche nach Verstärkung für die Innenverteidigung fündig geworden.
Mehr zum Transfergerücht: https://t.co/rfqer0ImAW pic.twitter.com/CgDFDQJfBS
Zentrales Mittelfeld
Umso mehr braucht es dann aber natürlich im Mittelfeld eine weitere Absicherung, eine „Holding 6“, wie Thomas Tuchel sagen würde. Und warum hier nicht mal einen Mittelfeldspieler der alten Schule verpflichten, einen der im Kölner Spiel in jeder Hinsicht das Prädikat „Harter Hund“ verdient hätte? Die Rede ist von dem Dominik Kohr der zweiten Liga: Dzenis Burnic (26, Karlsruher SC).
Ganze 31 von 34 Spiele bestritt er für die Jungs aus dem Wildparkstadion und sammelte dabei ganze fünfzehn gelbe Karten ein – den Höchstwert der aktuellen 2.-Liga-Saison. Hinzu war der, einst in der Jugend von Borussia Dortmund ausgebildete zentrale Mittelfeldspieler, mitverantwortlich für den sensationellen Aufstieg vom FC Heidenheim im Jahr 2023. Dennoch entschloss er sich nach dem Aufstieg dazu, den Weg in die Bundesliga nicht mitzugehen, sondern stattdessen beim Karlsruher SC nochmal zwei weitere Jahre Zweitligaerfahrung zu sammeln. Nun aber möchte er den nächsten Schritt wagen und wäre für Köln mit einem Marktwert von 1,2 Millionen Euro auch finanziell kein Hexenwerk.
Das wichtige 1:0 bei Dženis Burnić Startelfdebüt ist die Szene des Spiels aus #KSCELV! ⚽️
— Karlsruher SC (@KarlsruherSC) December 19, 2023
Die Höhepunkte der Partie findet ihr bei KSC DREI60 ➡️ https://t.co/lbQHHF6xau#KSCmeineHeimat pic.twitter.com/qMNZhZuZGX
Ein weiterer Vorteil an einem solchen Transfer wäre zu dem, dass Eric Martel, in der abgelaufenen Saison Kölns spielstärker Mittelfeldmann, damit endlich mal die Chance hätte, sich auch am offensiven Kreativspiel zu beteiligen mit dem Wissen, da ist jemand, der ihm den Rücken sichert. Das wird auch bitter nötig sein, da der ablösefreie Abgang von Dejan Ljubicic im offensiven Mittelfeld, wahrscheinlich der bitterste Abgang für den Effzeh ist. Hier fragen sich bereits viele FC-Fans, wie man diesen denn jetzt auch noch kompensieren soll.
Ein Traum für viele Fans wäre natürlich eine Rückkehr von Salih Özcan (27, Dortmund). Kaum ein Spieler verkörpert so sehr die erfolgreiche Zeit unter Steffen Baumgart und tatsächlich konnte er weder bei Borussia Dortmund, noch bei seiner Leihstation VfL Wolfsburg so richtig Fuß fassen. Der Knackpunkt ist allerdings sein noch bis 2027 gehender Vertrag und sein hohes Gehalt beim BVB, was man in Köln kaum stemmen könnte. Für Sportchef Thomas Kessler wäre der Fall Özcan daher eine echte Herausforderung, auch wenn es durchaus Optionen, wie z.B. eine Leihe mit Kaufoption, gäbe. Die Frage ist nur, ob die Dortmunder da mitgehen würden, denn sollte man in Dortmund selber nochmal ernsthaft mit Salih Öczan planen, wäre die Geschichte für Köln definitiv gegessen.
Köln träumt davon, Salih #Özcan zurückzuholen.
— Lafonate (@LafonateBVB) May 19, 2025
Beim BVB gilt er als Verkaufskandidat. Das Gehalt, das er in Dortmund verdient, würde er in Köln nicht bekommen.
Der FC setzt auf seine Verbundenheit zu seinem Heimatverein und darauf, dass er dort Stammspieler sein könnte.… pic.twitter.com/rmJqZh4ri1
Eine Alternative zu Öczan könnte Tim Breithaupt (23, Augsburg) sein, körperlich unglaublich robust, sehr pass-sicher und beim Karlsruher SC jahrelang absoluter Leistungsträger im offensiven Spielaufbau. Sein Wechsel zum FC Augsburg entpuppte sich dann allerdings als Flop. Er bekam kaum Spielzeit und wurde schließlich nach nur einem halben Jahr an den FC Kaiserslautern ausgeliehen, wo er dann allerdings sofort wieder als Führungsspieler aufblühte.
Wenn man sich Breithaupts Karriere der letzten Jahre anschaut, ist hier durchaus ein Muster zu erkennen: Der Spieler setzt sich bei jedem Zweitligisten sofort als Führungsspieler durch, möchte aber unbedingt Bundesliga spielen, eine Historie, die – auf die letzten Jahre bezogen – durchaus auch auf den1. FC Köln zutrifft. Breithaupt und Köln also das vielleicht sogar das perfekte Match? Beschäftigen sollte man sich mit dem 22-Jährigen auf jeden Fall mal. Gleiches gilt für Yannik Engelhardt (24, FC Como) und Jermaine Consbruch (23, Fürth), die ebenfalls spannende Alternativen sein könnten.
Angriff
Nun aber zur vielleicht größten Baustelle für die kommende Bundesligasaison: Was macht man, wenn man sich schon in der 2. Liga jeden Sieg mit einem 1:0 errungen hat, um dann mit Tim Lemperle auch noch seinen besten Stürmer zu verlieren? Vielleicht sollte man sich hier mal wieder mit Steffen Baumgart treffen, er und sein Team von Union Berlin hatte nämlich in der vergangenen Saison ein ähnliches Problem. Somit wurde sogar schon in den sozialen Medien gewitzelt, dass man aktuell vor einem Union-gegen-Köln-Duell die Tore vor dem Spiel gar nicht erst aufstellen müsste, so ungefährlich wie deren Offensiven spielen würden.
In Köln hat man nun zumindest noch Damion Downs, der eine gute Zweitligasaison gespielt hat, Said El Mala, einen sehr interessanten jungen Leihrückkehrer von Viktoria Köln, der nächste Saison definitiv auf sich aufmerksam machen könnte, aber auch eher im offensiven Mittelfeld oder auf der Zehn zuhause ist, Steffen Tigges, der - seitdem er irgendwann mal in der Kreidezeit mit drei Torbeteiligungen Werder Bremen 7:1 abgeschossen hat – gefühlt auch nicht mehr zu sehen war, Imad Rondic, der im letzten Winter mit großen Vorschusslorbeeren aus Polen kam, dann allerdings auch nur einen mickrigen Treffer erzielte, wie auch Luca Waldschmidt, dessen Elfmeter die Fans zwar regelmäßig zum Verzweifeln bringen, der aber zumindest immer wieder mal gute Phasen hat.
Die Frage, die man sich am Geißbockheim aber zu Recht stellt? Reicht das für die Bundesliga? Und brauch man nicht eigentlich schon lange mal wieder einen echten Star im Sturm, einen neuen Anthony Modeste?
Doch wer könnte in die Fußstapfen dieses Stürmers treten, der Köln vor einigen Jahren mit 20 Bundesligatoren nach Europa schoss? Hier einige Vorschläge:
Haris Tabakovic (30, TSG Hoffenheim), Spitzname „Fluppe“, Zweitliga-Torschützenkönig 2023/2024 bei Hertha BSC, spielt bei Hoffenheim aber so gut wie gar nicht und passt dort auch ungefähr so gut rein wie Walter Frosch in eine Puccini-Oper.
Ragnar Ache (26, Kaiserslautern), mit 7 Millionen Euro Marktwert nicht billig und natürlich klammern die Roten Teufel an ihrem Goalgetter. Dieser möchte aber unbedingt wieder Bundesliga spielen, so dass er diesen Sommer den Betzenberg definitiv verlassen möchte. Insbesondere, wenn da vielleicht etwas weiter nördlich noch ein anderer FCK aus der Domstadt mit einem dicken Vertrag winken könnte?
🚨🐐 EXCL | 1. FC Köln are seriously interested in Ragnar #Ache for the summer!
— Florian Plettenberg (@Plettigoal) April 21, 2025
Ache has a release clause in his contract — the 26-year-old top scorer from 2. Bundesliga side Kaiserslautern can leave this summer for under €5 million!
Köln would be a concrete option in case of… pic.twitter.com/iYf7Uwnk6j
Lukas Nmecha (24, Wolfsburg), stand 2022 kurz vor einer WM-Nominierung bis ihn sein Körper im Stich ließ und ihn seitdem einschneidende Verletzungssorgen plagten. Allerdings bekam er im Jahr 2025 wieder mehr Spielzeit bei den Wölfen und zeigte dort auch Leistung, wenn auch die Konkurrenz im Sturm dort weiterhin für ihn sehr hoch sein wird. Da Nmecha aber durchaus Ambitionen hat, sich hier wieder ins Blickfeld für die Nationalmannschaft zu spielen, könnte hier eine 1jährige Leihe zum Effzeh sinnvoll sein.
Fisnik Asllani (23, Elversberg), mit 27 Zweitliga-Scorern diesen Sommer einer der begehrtesten Shooting-Stars Deutschlands. Hat allerdings noch immer Vertrag bei der TSG Hoffenheim und selbst ausländische Clubs bieten schon um ihn mit. Letztendlich wird es aber wohl zu einem Wettkampf zwischen Hoffenheim, Union und Köln kommen, bei dem sich der Effzeh dann eben durchsetzen müsste.
Amoura Magic! 🪄 🇩🇿 #VfLWolfsburg
— VfL Wolfsburg EN/US 🇬🇧 🇺🇸 (@VfLWolfsburg_EN) May 21, 2025
Assist to @LukasNmecha on the final matchday of the season 👇 pic.twitter.com/a6Q5G3vbAm
Und last but not at least, mein Favorit:
Shuto Machino (25, Kiel), the „Shooting machine“, und damit alleine vom Namen schon wie gemacht für das Rhein-Energiestadion. Und auch, wenn der SC Freiburg hier derzeit in der Poleposition um den Japaner ist und auch Borussia Mönchengladbach mitbietet, könnte sich Köln hier durchaus auch noch mit einschalten. Wenn, dann wäre seine Geschwindigkeit, gepaart mit seiner Technik und Torgefährlichkeit (11 Tore in der abgelaufenen Bundesligasaison) wie gemacht für große Kölner Flutlichtabende. Der Keisuke Honda vom Geißbockheim, vielleicht der einzig wahre Nachfolger von Anthony Modeste? Wenn man groß träumen darf, dann doch wohl in Köln.
Laut der „BILD“ ist Borussia Mönchengladbach an Shuto Machino (25🇯🇵) von Holstein Kiel interessiert. Der Stürmer kommt in der Bundesliga auf 10 Tore und 2 Assists in 29 Einsätzen. Erst am vergangenen Wochenende schenkte der 1,85 Meter große Japaner den Fohlen 2 Tore ein🐎 pic.twitter.com/yO3ChBNfpF
— bmg.edits (@bmg_edits) May 1, 2025