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Tim Breithaupt – wie gut ist er wirklich?

Tim Breithaupt – wie gut ist er wirklich?

Dortmund, Gladbach, Wolfsburg, Frankfurt, Leverkusen - diese fünf Vereine kämpfen nicht nur Jahr für Jahr um die internationalen Plätze, sondern auch um die Unterschrift von Tim Breithaupt. Rund 4 Millionen Euro soll der 20 Jahre alte Sechser vom Karlsruher SC den Bundesligisten wert sein. Lasst euch von einem KSC-Fan erklären, was unser Tafelsilber so kann - und was nicht. (Bild: IMAGO / foto2press)

Über die Stationen Nesselried, Offenburg und Freiburg kam Breithaupt im Alter von 15 Jahren in das Karlsruher NLZ. Dort etablierte er sich in sämtlichen Altersklassen auf Anhieb als Stammspieler, bis er schließlich im Alter von 18 Jahren sein Profidebüt feiern konnte. Von da an ging es für ihn steil bergauf. Gegen Ende der Corona-Saison 20/21 noch aufgrund von Verletzungen in die Startelf gespült, setzte er sich zu Beginn der neuen Saison im internen Ranking vor den erfahrenen Lukas Fröde, der nach Rostock flüchtete. Seitdem ist der U20 Nationalspieler nicht mehr aus dem Mittelfeld der Karlsruher wegzudenken, stand in der aktuellen Saison in jedem Spiel in der Startelf.

Was macht Breithaupt so wichtig?

Schon bei seinen ersten Einsätzen im Profibereich hat mich Breithaupt mit seiner unglaublichen Ruhe am Ball beeindruckt. Früh erkannten ihn selbst seine erfahrensten Mitspieler unter Gegnerdruck als sichere Anspielstation, suchten ihn im Spielaufbau. Jedoch zeigte er sich zu Beginn seiner Laufbahn fast ausschließlich im geduldigen Spielaufbau, spielte selten Bälle in die Tiefe oder ging ins Dribbling. Die einen lobten ihn als auffällig unauffällig, meine geliebten Bruddler im Wildpark sprachen bereits von Querpass-Tim.

Aber wie Breithaupts fußballerisches Idol, Querpass-Toni Kroos, zeigt, kann man auch mit diesem Spielstil zu Erfolg kommen. Und wie beim erfolgreichsten deutschen Fußballer der Geschichte hat auch das Spiel von Tim Breithaupt andere Facetten. Im Laufe der letzten beiden Jahre fand er immer häufiger den Weg in die gegnerische Hälfte, um mit klugen Spielverlagerungen und schnellen Direktpässen für Gefahr zu sorgen. Dabei fällt immer wieder seine enorme Handlungsschnelligkeit und Übersicht auf. Nur folgerichtig, dass er sich am 5. Spieltag dieser Saison mit seinem ersten Treffer im Profibereich belohnte - einem wunderschönen Volley aus 16 Metern.

Bei all der spielerischen Klasse darf man jedoch eine der Kernaufgaben eines Sechsers nicht vergessen: das Verteidigen. Hier zeigt der 20-Jährige die größten Schwächen in seinem Spiel, hat noch zu oft das falsche Timing in Zweikämpfen. Vor allem die für einen Defensivmann wichtige Giftigkeit lässt er noch zu oft vermissen. Doch auch hier zeigte er in den vergangenen Monaten große Steigerungen, angetrieben von seinem erfahrenen und kampfstarken Nebenmann Jerome Gondorf. Trotz einer Körpergröße von über 1,90 Metern fehlt ihm außerdem oft noch die Körperlichkeit, um sich gegen die physisch starken Angreifer der 2. Bundesliga zu behaupten. Er wird wohl noch eine Weile Stammgast im Kraftraum bleiben müssen, um dieses Defizit auszumerzen.

"Meine Spielweise ist gereift. In den Zweikämpfen habe ich ein besseres Gefühl bekommen. Und ich versuche mich immer mehr im Spiel nach vorne einzubringen und auch da Akzente zu setzen." - Tim Breithaupt

Trotz bisher starker Leistungen ist daher offensichtlich, dass in Breithaupt noch eine Menge Potenzial schlummert. Auch von Fehlern, wie dem wirklich schlimmen Eigentor gegen Kiel, ließ er sich nicht nachhaltig beeindrucken. Nicht nur auf dem Platz, in der gesamten Liga hat er diese Saison die neuntmeisten Kilometer abgespult, sondern auch neben dem Platz gilt der Sechser als harter Arbeiter. Das kann die Fans seines nächsten Vereins hoffen lassen, dass die Entwicklung des Talents aus der GRENKE aKAdemie weiter so steil bergauf geht.

In der Bundesliga sehe ich aktuell zwei Vereine auf der Pole Position im Kampf um eine Unterschrift, da beide eine potenziell vakante Stelle bieten können. Bei der Gladbacher Borussia wird Julian Weigl in Sommer wohl wieder nach Lissabon zurückkehren, der aktuelle Bundesligaspieler, der Breithaupt wohl am meisten ähnelt. Hier wäre er der geborene Ersatz, vergleichsweise günstig und mit großem Potenzial.

"Ich kann aber auch in der Dreierkette als Innenverteidiger spielen." - Tim Breithaupt

In Frankfurt ist man derweil seit Jahren auf der Suche nach einem Nachfolger von Makoto Hasebe als zentraler Mann einer Dreierkette. KSC-Trainer Christian Eichner hat Breithaupt hier in Testspielen schon häufiger getestet, mit seiner Ruhe am Ball erinnert er zuweilen an den fast doppelt so alten Japaner. Daneben bietet er auch im zentralen Mittelfeld eine Option, wo Sebastian Rode notorisch verletzungsanfällig ist und Daichi Kamada offen mit einem Abgang flirtet.

Abschließend lässt sich sagen, dass ich Breithaupt zutraue, den Schritt in die Bundesliga zu meistern. Dabei ist zu hoffen, dass er sich einen Verein aussucht, bei dem er das nötige Vertrauen bekommt, um sich weiter zu entwickeln. Egoistisch hoffe ich außerdem um ein Bietergefecht, damit wir Karlsruher unsere Tränen mit einigen Millionen trocknen können

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