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Sascha

Atalantas italienischer Kern ist ein Beispiel für alle Vereine der Serie A

In den sozialen Medien und Foren wird die Serie A heftig kritisiert, weil sie vor allem auf Spieler ausländischer Herkunft setzt. So stand bei Milan am ersten Spieltag nur ein einziger Italiener in der Startelf, bei Juventus waren es vier und bei Inter sogar nur einer. Bei drei der traditionsreichsten Mannschaften Italiens reicht das nicht einmal für eine Startelf. (Bild: IMAGO / sportphoto24)

Es gibt das Argument, dass es langfristig sinnvoller ist, auf Spieler aus der eigenen Jugendakademie zurückzugreifen, als die Lücken mit Spielern aus dem Ausland zu füllen, für die oft Ablösesummen gezahlt werden müssen. Zudem gibt es noch den Nachteil, dass für die Nationalmannschaft nur noch Spieler in Betracht kommen, die keine tragende Rolle in ihrem Verein spielen.

Die jüngsten Ergebnisse der Azzurri deuten auf ein langfristiges Problem bei der Entwicklung von Talenten und ihrer Integration in der ersten Mannschaft hin. In Wahrheit handelt es sich um ein vielschichtiges Problem, mit dem die meisten großen italienischen Vereine zu kämpfen haben - mit Ausnahme von Atalanta Bergamo.

Italian First!!!

Obwohl sie selbst in der Vergangenheit Talente aus weniger anerkannten Ligen in Europa ausfindig gemacht haben, halten sie an ihrer „Italian first“-Methode fest und halten italienische Stars mit langfristigen Verträgen als wertvolles Kapital. Und das alles, während sie weiterhin um europäische Titel kämpfen und diese natürlich auch gewinnen.

Ein solches Beispiel ist Giorgio Scalvini. Er erlitt tragischerweise kurz vor der Euro 2024 einen Kreuzbandriss, wäre aber in Luciano Spallettis Aufgebot Stammspieler gewesen. Er und Riccardo Calafiori werden ein dynamisches Paar in Blau sein. Scalvini ist das begehrteste Verteidigertalent, welches auch nach seiner Verletzung begehrt bleiben wird.

Ruggeri erinnert an Spinazzola

Matteo Ruggeri ist auf dem besten Weg, sich zu einer festen Größe zu entwickeln (auch in der Nationalmannschaft). Sein Saisonstart bei Atalanta war beeindruckend, als er aus dem Nichts eine perfekte Flanke schlug, die Mateo Retegui zu seinem ersten Tor für „la Dea“ einköpfte. Ruggeri ist körperlich sehr dominant, und in der Lage, das Pressing des Gegners auszuhalten und sich selbst mit wenig Platz an der Seitenlinie nach vorne zu arbeiten. Schau dir einige seiner Tore an, und du wirst sehen, dass er, ähnlich wie Spinazzola, herausragende Offensivqualitäten besitzt. Er ist erst 22 Jahre alt und gehört seit 2021 zum Aufgebot der Bergamasken.

Marco Brescianini war jedoch der Mann des Spiels, der in seinen ersten 90 Minuten für Atalanta ein Doppelpack schnürte. Das ist die Hälfte der gesamten Treffer des 24-Jährigen in der vergangenen Saison bei Frosinone. Ein weiterer Coup des sportlichen Leiters von Atalanta, Tony D'Amico.

Atalanta baut auf italienisches Fundament

Der bereits erwähnte Retegui kam als kurzfristiger Ersatz aufgrund von Gianluca Scamaccas Verletzung, der die Saison beendet. Auch wenn es nie gut ist, dies als Segen zu bezeichnen, könnte der Notkauf im Vergleich zu seinem verletzten Mannschaftskameraden ein besseres Endergebnis aufweisen. In den ersten drei Partien erzielte der Mittelstürmer bereits drei Tore und machte Lust auf mehr.

Davide Zappacosta ist eine fähige Option, die Retegui weiterhin unterstützen wird, aber Neuzugang Raoul Bellanova präsentiert sich überragend zum Start der neuen Spielzeit. Manager Gian Piero Gasperini lässt dem Außenverteidiger mehr Freiheiten, um nach vorne zu gehen und offensiv zu agieren, als ihm defensive Verantwortung aufzubürden. Damit ist er ein idealer Kandidat, um das Beste aus der Taktik des 66-Jährigen herauszuholen.

Atalanta der Kern der zukünftigen Squadra Azzurra?

Nicolò Zaniolo hat das Trikot mit der Nummer zehn übernommen, und nach einigen Leihstationen, nachdem das Verhältnis zur Roma gescheitert war, findet das ehemalige Wunderkind ideale Bedingungen vor, um flüssigen Fußball zu spielen und seine Bestimmung zu erfüllen. Wenn der 25-Jährige es bei Atalanta nicht mehr zur Form alter tage schafft, dann nirgends mehr.

Mit Marco Carnesecchi und Kapitän Rafael Tolói ist die Zukunft von La Dea gesichert, da der eingebürgerte Brasilianer das junge Team führt, während der erst 24-jährige Schlussmann wie ein alter Hase auf der Linie pariert. Ersterer hat wohl die besten Reflexe der Liga und ist ein Albtraum für jeden Elfmeterschützen.

Man fragt sich, ob Spalletti im vergangenen Sommer besser abgeschnitten hätte, wenn er nur die aktuelle italienische Mannschaft von Atalanta eingesetzt hätte. Aber wenn eines sicher ist, dann ist es, dass der italienische Fußball von einem Verein vorangebracht wird, der seine jungen Spieler entwickelt und ihnen Vertrauen schenkt. Der Rest der großen Vereine sollte diesem Beispiel folgen…

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Sascha

Serie A | Diese Youngsters müsst ihr im Auge behalten

Mit dem Beginn der neuen Serie-A-Saison wollen wir euch in diesem Artikel aufstrebende italienische Talente vorstellen. Denn die Squadra Azzurra fahndet nach einer neuen Generation, welche wieder an die erfolgreiche Geschichte der stolzen Fußballnation anknüpfen kann (Bild: IMAGO / Marco Canoniero).

Das Scheitern Italiens bei der Europameisterschaft hat eine weitere Phase der Reflexion über den Mangel an jungen Nachwuchsspielern ausgelöst. Obwohl italienische Klubs immer noch dem bewährten Modell folgen, Absolventen der Jugend-Akademien in niedrigere Spielklassen zu schicken, um dort Erfahrung zu sammeln, sind einige vielversprechende Spieler bei Vereinen der Serie A geblieben.

Wir werfen einen Blick auf 6 Spieler, die diese Saison den nächsten Schritt in ihrer Karriere machen könnten.

Nicolò Fagioli (Juventus)

Für den hoch veranlagten Regista könnte es eine entscheidende Saison werden, nachdem er in der vergangenen Saison eine siebenmonatige Sperre wegen Verstoßes gegen die Wettbestimmungen verbüßt hat. Viele Tifosi fragten sich, warum Nationaltrainer Luciano Spalletti den technisch beschlagenen Mittelfeldspieler für die Europameisterschaft 2024 nominierte, obwohl der 23-Jährige nach seiner Sperre nur zwei Ligaspiele bestritt.

Nun steht der in Piacenza geborene Italiener vor der schwierigen Aufgabe, sich im neu aufgebauten Mittelfeld von Thiago Motta zu etablieren. Fagioli ist ein wahrer Passvirtuose, der auf vielen Positionen im Mittelfeld eingesetzt werden kann. Er muss jedoch zeigen, dass er sich von seiner Sperre vollständig erholt hat. Zudem ist die Konkurrenz sehr groß und mit dem wie neugeborenen aufspielenden Locatelli, Stareinkauf Douglas Luiz und Bulldozer Khépran Thuram.

Matteo Ruggeri (Atalanta)

Die jüngste Erfolgsgeschichte aus der berühmten Jugendakademie von „La Dea“ steht kurz vor der Berufung in die italienische Nationalmannschaft. Die Tatsache, dass der schnelle Linksverteidiger, der im Alter von 9 Jahren zu Atalanta kam, in die erste Mannschaft berufen wurde, ist ein Beweis für die Kompetenz des Klubs aus Bergamo bei der Entwicklung seiner Jugendspieler.

Gian Piero Gasperini wird auch in dieser Saison wieder auf den einheimischen linken Schienenspieler setzen, der eine beeindruckende Saison hingelegt hat. Mit seinem Stellungsspiel, seinem Timing im Zweikampf und seinen Flankenläufen war er ein wesentlicher Bestandteil von Atalantas Europa League-Siegerteam. Wettbewerbsübergreifend sammelte der Youngster acht Scorerpunkte (2 Tore und 6 Vorlagen).

Michael Kayode (Fiorentina)

Der zweikampfstarke Rechtsverteidiger hat in seiner ersten Saison bei den Veilchen große Fortschritte gemacht und avancierte zu einer der besten Rechtsverteidiger der Serie A. Der 20-Jährige kann auf der rechten Seite überall spielen und zeichnet sich durch seine taktischen Fähigkeiten, seine Schnelligkeit und seinen Vorwärtsdrang aus. Seine hervorragende Form in der Saison 2023/24 zog unweigerlich eine Schar von Bewunderern aus ganz Italien und darüber hinaus an.

Ob sich die Fiorentina noch vor Schließung des Transferfensters dazu entschließt, einen ihrer wertvollsten Rohdiamanten zu verkaufen, ist noch unklar, aber der ehemalige Jugendspieler von Juventus Turin wird zweifellos seine Minuten brauchen um sich weiterentwickeln zu können. Unter Trainer Vincenzo Italiano (jetzt Bologna) gehörte der 20-Jährige zur Stammelf, während er beim neuen Coach der Viola, Raffaele Paladino, in den ersten beiden Partien Dodo den Vortritt lassen musste.

Es bleibt also bis zu Schließung des Transferfensters spannend, ob Kayode aufgrund seiner Bankdrückerrolle sich zu einem Wechsel entscheidet und die Fiorentina bei einem finanziell lukrativen Angebot schwach wird.

Giovanni Fabbian (Bologna)

Kann der torgefährliche und offensive Mittelfeldspieler den Sprung vom Kadermitglied zum unersetzlichen Stammspieler schaffen? Der 21-jährige Nachwuchsspieler von Inter hat mit fünf Toren in der denkwürdigen Saison 2023/24 der Rossoblu bewiesen, dass er auch auf höchstem Niveau mithalten kann.

Nach einem Sommer mit zahlreichen Abgängen muss der italienische U21-Nationalspieler den neuen Bologna-Trainer Vincenzo Italiano davon überzeugen, dass er einen Stammplatz verdient hat. Als hartnäckiger Kämpfer mit einer Vorliebe für perfekt getimte Vorstöße in den Strafraum bringt der ehemalige Reggina-Akteur alle Voraussetzungen mit, um in dieser Saison wieder in der Serie A zu glänzen.

Beim 1:1 gegen Udinese Calcio spielte der 186 cm große Spielmacher von Anfang an, während er beim 0:3-Debakel gegen Contes Neapel die Bank wärmen musste und nur für 10 Minuten Spielzeit bekam. Fabbian steht also an der Schwelle zum Stammspieler. Sollte er Konstanz in seine Leistungen bringen, dann könnte diese Saison eine unvergessliche für ihn werden.

Sebastiano Esposito (Empoli)

Der Angreifer, der bereits zum siebten Mal von Inter ausgeliehen ist, befindet sich in einer entscheidenden Phase seiner Karriere. Der 22-Jährige spielte in der vergangenen Saison bei Sampdoria in der Serie B und kehrt nun zum ersten Mal seit seinem kurzen Durchbruch bei den Nerazzurri vor fünf Jahren in die höchste italienische Spielklasse zurück.

Sein Talent ist zwar unbestritten, doch eine lange Liste von Verletzungen hat den italienischen U21-Nationalspieler daran gehindert, sein Potenzial auszuschöpfen. Wenn er fit und gesund ist, hat der Stürmer gelegentlich gezeigt, dass er alles hat, was man braucht, um es in der Serie A zu schaffen. Wie er bei den toskanischen Underdogs abschneidet, wird sich zweifellos darauf auswirken, ob er auf der höchsten Ebene des italienischen Fußballs bleibt.

Wenngleich der junge Stürmer noch keinen einzige Scorer in dieser Spielzeit landen konnte, so vielversprechend waren seine Leistungen beim torlosen Remis gegen Monza und dem sensationellen 2:1-Auswärtssieg bei der Roma. Bleibt Esposito verletzungsfrei, dann wird Empoli mit ihm sehr viel Freude diese Saison haben.

Lorenzo Colombo (Empoli)

Der Mannschaftskollege von Sebastiano Esposito kam in der Sommerpause als Leihgabe vom AC Milan, und soll nun in seiner dritten Saison in Italiens höchster Spielklasse den Durchbruch schaffen. In seiner ersten Serie A-Saison gelangen dem Mittelstürmer für US Lecce immerhin sechs Tore und zwei Vorlagen, weshalb sich viele Experten sicher waren, dass der 22-jährige bei seiner nächsten Station explodieren würde.

Doch in Monza verschlechterte sich der italienische U21-Nationalspieler um drei Scorerpunkte (4 Tore, 1 Vorlage), so dass ihm der Durchbruch verwehrt blieb. In Empoli dagegen startete Colombo sensationell in die neue Saison, indem er wettbewerbsübergreifend in drei Partien zwei Tore und eine Vorlage beisteuerte. Empolis Sturmführer wirkt sehr selbstbewusst und bereit endlich den nächsten Schritt zu machen.

Kenan Yildiz (Juventus)

Ja, wieder ein Spieler der "alten Dame" die nach zwei Spieltagen wie runderneuert wirkt. Denn Trainer Thiago Motta scheut sich nicht jungen Spielern wie Mbangula, Cambiaso, Savona das Vertrauen zu schenken. Doch bevor ich hier die halbe Juventus Mannschaft vorstelle, konzentriere ich mich lieber auf die Spieler von denen ich mir am meisten verspreche und da ist kein Vorbeikommen an Kenan Yildiz!

Der erst 19-jährige Türke ist ein sehr vielseitiger Offensivakteur, welcher mehrere Positionen ausfüllen kann, und nicht nur von seinem Torjubel her an Alessandro Del Piero erinnert. Bei der EM stand er etwas im Schatten von Arda Güler, dabei bringt der ehemalige Bayernspieler extrem tolle Anlagen mit.

Motta setzt ihn im Gegensatz zu Allegri auf der Zehnerposition ein und das mit Erfolg. In beiden Partien präsentierte sich der Türke in Topform und bereitete sowohl gegen Hellas, als auch gegen Como ein Tor vor. Juves Mannschaft scheint mit zwei 3:0-Siegen top zu funktionieren, was auch den Stammplatz von Yildiz zementieren sollte.
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Sascha

Ein neuer Kessié für Milan? | Youssouf Fofana (25) im Porträt

Der AC Mailand hat mit der Verpflichtung des Mittelfeldspielers Youssouf Fofana (25) vom AS Monaco die vierte Neuverpflichtung des Sommertransferfensters bekannt gegeben. Der französische Mittelfeldspieler wird bereits als der neue Kessié gehandelt. Doch was ist dran an den Vergleichen? (Bild: IMAGO / Fotoagenzia)

Zeitweise fühlte es sich an wie eine Verhandlung, die nie das gewünschte Ende erreichen würde, aber die Dinge wurden schließlich über die Linie gebracht. Milan einigte sich schnell mit Fofana und bemühte sich dann um eine Einigung mit Monaco, und nach wochenlangem Hin und Her gab es schließlich einen Handschlag für alle Beteiligten.

Der Franzose landete am Freitagabend in Mailand und unterzog sich am nächsten Morgen der sportmedizinischen Untersuchung in der Klinik „La Madonnina“. Nachdem er diese sowie die Leistungstests absolviert hatte, unterzeichnete er seinen Vertrag im Casa Milan und die offizielle Bekanntgabe erfolgte.

Er wurde am Abend des Spiels gegen den FC Torino vor den Zuschauern im San Siro vorgestellt und stellte sich auf einer Pressekonferenz den Medien. Doch was kann der AC Milan von seinem Neuzugang erwarten?

Hintergrund

Fofana wurde am 10. Januar 1999 in der französischen Hauptstadt Paris als Sohn malischer und ivorischer Eltern geboren. Bereits im Alter von sechs Jahren nahm er an einer Akademie des lokalen Vereins Espérance Paris 19ème in den Pariser Vororten teil.

Er setzte seine Entwicklung bei verschiedenen Jugend-Akademien in der Stadt wie „Red Star“ und „Drancy“ fort, bevor er im Februar 2017, als er gerade 18 Jahre alt wurde, zu Straßburg wechselte.

Erst 16 Monate später, im August 2018, kam er bei der 0:2-Niederlage in der Ligue 1 gegen Lyon zu seinem ersten Einsatz für Straßburg. Dennoch avancierte er im nächsten Jahr zum Stammspieler und kam auf über 40 Einsätze für den elsässischen Klub.

Sein letztes Spiel für Straßburg bestritt er am 25. Januar 2020 beim 3:1-Auswärtssieg gegen Monaco. Den Monegassen gefiel, was sie sahen, und daher zahlten sie 15 Millionen Euro für Fofana, damit er nur sieben Tage später sein Debüt im rot-weißen Trikot geben konnte.

Sein erstes Tor für den Klub aus dem Fürstentum erzielte er im November 2021 in der Europa League gegen Real Sociedad. In allen Wettbewerben kam der Mittelfeldspieler auf 175 Einsätze, in denen er sieben Tore und 15 Assists beisteuerte.

2022 Nominierung für die Équipe de France

Fofana durchlief ab der U19 alle französischen Junioren-Nationalmannschaft Frankreichs und gegen Ende seiner vier Spielzeiten bei Monaco begann er gleichermaßen das Interesse von Didier Deschamps und der A-Nationalmannschaft zu wecken.

Im September 2022 wurde Fofana zum ersten Mal in die A- Nationalmannschaft für die Spiele der UEFA Nations League gegen Österreich und Dänemark berufen. Anschließend berief ihn Deschamps für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar, wo er sechs der sieben Spiele für Frankreich bestritt.

Fofana wurde sogar in der 96. Minute der Verlängerung für Adrien Rabiot eingewechselt, als das berühmte Finale gegen Argentinien 3:3 endete, bevor Lionel Messi im Elfmeterschießen den Sieg errang.

Am 18. November 2023 erzielte Fofana sein erstes Tor für sein Land, allerdings beim 14:0-Sieg gegen Gibraltar. Bei der letzten Europameisterschaft in Deutschland kam er lediglich von der Bank und konnte nur 39 Einsatzminuten sammeln.

Stärken und Schwächen

Werfen wir zunächst einen Blick auf die taktische Ausrichtung Monacos. Nachdem Philipe Clement entlassen wurde, entschied sich die Vereinsführung für Adi Hütter. Der ehemalige Eintracht-Trainer ließ entweder ein 3-4-1-2 oder ein 4-4-2 spielen, wobei Fofana in beiden Formationen die Doppelsechs bildete.

Wenn Fofana zum Beispiel mit Alexander Golovin zusammenspielte, fungierte er als der defensivere Mittelfeldspieler des Duos und als Sicherheitsnetz, wenn Monaco den Ball verlor. Sobald der Ball zurückerobert wurde, wurde vertikal verschoben, um den Gegner zu öffnen, bevor dieser den sich öffnenden Raum schließen konnte.

Anführer des Pressing

Fofanas Hauptaufgabe in der Rolle, die Hütter ihm zugedacht hatte, bestand darin, das Pressing/Gegenpressing anzuführen. Man konnte häufig sehen, wie er seine Mannschaftskameraden dazu gebracht hat, bestimmte Zonen auf dem Spielfeld numerisch zu überladen. Gegen PSG schafften es die Monegassen immer wieder die Stürmer auf diese Weise komplett zu isolieren.

Wenn Monaco den Ball verlor, war Fofana derjenige, der das Gegenpressing gegen den Gegner einleitete, um die Räume zu schließen und zu versuchen, den Ball zurückzuerobern, wenn der Schaden entstanden war. Mit einer Körpergröße von 185 cm und einer kräftigen Physis ist Fofanas Statur sehr gewinnbringend, sowohl im Angriff, als auch bei der Rückeroberung des Ballbesitz. Ganze 230 Mal in 32 Partien gelang dem Franzosen die Balleroberung!

Schnelligkeit ist ein wichtiger Aspekt für Mittelfeldspieler, und Fofana nutzt sie, um Gegenangriffe zu unterbinden. Dies ist ein wichtiger Aspekt für Milan, da Fonseca seine Gegner gerne weiter oben auf dem Spielfeld unter Druck setzt. Fofana ist ein schneller Beobachter des Spielgeschehens. Er ist in der Lage, die Gedanken der Spieler zu lesen, indem er ihre Körperhaltung und Orientierung erkennt, um schließlich deren Pässe abzufangen.

Fofana gehört zur neuen Generation der Sechser; die Zeiten, in denen Mittelfeldspieler wie Makelele als Anker dienten, sind vorbei. Er hat auch schnelle und flinke Füße, um an Gegnern vorbeizudribbeln und sie so aus dem Spiel zu nehmen.

Statistischer Vergleich

Milan suchte im Sommer einen defensiv starken Mittelfeldspieler, und deshalb wurde auch so viel Wert auf den genauen Spielertyp gelegt, den das Management anstreben würde. Fofana war eines der ersten Ziele, die genannt wurden, aber auch Adrien Rabiot, Mats Wieffer und Manu Kone wurden im Laufe der Wochen ins Gespräch gebracht.

Nun, das mag nicht jedermanns Sache sein, aber Fofana ist nicht nur defensiv ausgerichtet. Er ist gerne am Ball und treibt das Spiel aus einer tieferen Position heraus an. Von ihm zu erwarten, dass er das Team defensiv absichert und gleichzeitig das Spiel ankurbelt, ist daher vielleicht etwas unrealistisch, zumal einige behaupten, er sei als „Mezzala“ respektive Achter besser geeignet.

FBRef hat einen Vergleich zwischen Fofana und allen Mittelfeldspielern in den fünf europäischen Top-Ligen sowie in der Champions League, Europa League und Conference League in den letzten 365 Tagen angestellt.

Die Daten sind sicherlich sehr ermutigend, da er sowohl in den offensiven als auch in den defensiven Statistiken sehr gut abschneidet, aber es gibt offensichtliche Bereiche, in denen er sich komplett von der Masse abhebt.

Fofana bringt Milan mehr Balance

Zum Beispiel liegt er im 95. Perzentil (besser als 94 % der anderen Mittelfeldspieler) bei den progressiven Pässen, während er im 87. Perzentil bei den Schüssen insgesamt rangiert. Er liegt im 89. Perzentil bei den Pässen, im 95. Perzentil bei der Laufleistung, im 96. Perzentil bei den Pässen ins letzte Drittel undwie eben schon angedeutet im 97. Perzentil in Sachen Balleroberungen.

Doch Fofana besitzt auch in einigen defensiven Bereichen keine überragenden Werte. Er liegt nur im 65. bei den gewonnenen Tackles, im 45. bei den Blocks, im 74. bei den abgefangenen Pässen und im 36. bei den geklärten Situationen.

Vergleicht man seine Zahlen in der Liga mit denen von Bennacer, Reijnders und Loftus-Cheek, so stellt man fest, dass Fofana bei den Tackles pro Spiel (1,9), den Interceptions pro Spiel (1,2) und den Clearances pro Spiel (1) die Nase vorn hat, was in Bezug auf die Ausgeglichenheit der Mannschaft sicherlich optimistischer stimmt.

Was die Ballverwertung angeht, ist Fofana besser als seine drei neuen Mannschaftskameraden, wenn es um die Anzahl der Assists, die durchschnittlichen Pässe pro Spiel (54,9) und die langen Bälle pro Spiel (2) geht. Bei den Schlüsselpässen liegt er hinter Reijnders an zweiter Stelle, während seine Passquote von 82,2 % allerdings mit Abstand die schlechteste ist.

Fazit

Milan hat sich seinen Mann schon vor Monaten ausgesucht, bei den Verhandlungen mit Monaco viel Geduld bewiesen und schließlich genau das bekommen, was sie zu zahlen bereit waren, und das lag am Ende wahrscheinlich weit unter dem Marktwert.

Mit seinen 25 Jahren verfügt Fofana nicht nur über viel Erfahrung, sondern auch über den nötigen Spielraum, um sich noch weiter zu entwickeln. Was die Gegenwart betrifft, so besteht kein Zweifel daran, dass er dem Mittelfeld wesentlich mehr Physis, Defensiv- und Laufstärke verleiht.

Er erinnert daher sehr an Franck Kessié. Jedoch spielt er wesentlich mehr Schlüsselpässe und erobert weit aus mehr Bälle, als es der Ivorer getan hat. Man kann konstatieren, dass Fofanas Profil sowohl defensiv, als auch offensiv mehr zu bieten hat und somit als die bessere Version von Kessié bezeichnet werden kann.

Doch ob er die Defensivprobleme der Mailänder ausbügelt darf bezweifelt werden, denn gegen den Ball sind die Rossoneri im Kollektiv einfach zu unstrukturiert, so dass Fofana trotz seiner Qualitäten nicht alles allein ändern kann. Betrachten wir den Transfer isoliert, dann hat Milan einen absoluten Topmann unter Marktwert verpflichtet, der dem Spiel der Lombarden trotz der kollektiven Probleme enorm gut tun wird.

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Sascha

Lässt Alexis Sanchez Udinese wieder träumen?

Nach einer 13-jährigen Reise durch Europas Topligen, schließt sich der Kreis für Alexi Sanchez (35), welcher wieder zu seiner alten Liebe Udinese Calcio zurückkehrt. Die graue Maus der Serie A empfing den verlorenen Sohn mit viel Enthusiasmus. Doch was kann der mittlerweile 35-jährige Routinier den Tifosi der Friuli noch bieten? (Bild: IMAGO / Photosport)

Das Herz hat über alles gesiegt: Sanchez kehrt nach 13 Jahren dorthin zurück, wo für ihn das Kapitel in Europa begann - nach Udinese. Eine Entscheidung, die nicht zufällig getroffen wurde, sondern das Ergebnis eines langen Werbens seines Ziehvaters (Gino Pozzo) war, der seinen verlorenen Sohn nach Hause holen wollte.

Während der Präsentationsfeier von Udinese für die Saison 2024/25 gab es ein Bad in der Menge für Sanchez, der mit großer Begeisterung von den Tifosi der „Zebrette“ empfangen wurde.

Einer der ästhetischsten Anblicke im Fußball ist die Ballzauberei und das tödliche Dribbling eines Angreifers: schnelle Füße, geschickte One-Touch-Pässe, clevere Flanken, Beweglichkeit und die Explosivität, mit der er mit Tempo und Kraft dribbelt, um die Verteidiger zu verwirren.

Sanchez war dieser Spieler der den Fans im Stadio Friuli, die eben genannten Eigenschaften in seiner Glanzzeit mehr als geboten hat. Der am 19. Dezember 1988 in Tocopilla, Chile, geborene Sanchez ist ein Profifußballer, der für seine außergewöhnlichen Fähigkeiten und seine Vielseitigkeit auf dem Platz bekannt ist. Er hat für mehrere europäische Spitzenklubs und die chilenische Nationalmannschaft gespielt und mit seinen Toren, Vorlagen und Spielmacherqualitäten die Fußballwelt entscheidend geprägt.

Der Offensivallrounder begann seine Profikarriere im zarten Alter von 17 Jahren beim chilenischen Verein Cobreloa im Jahr 2005. Seine beeindruckenden Leistungen zogen die Aufmerksamkeit des Auslands auf sich, so dass er bald vom Serie-A-Verein Udinese verpflichtet wurde, der ihn jedoch sofort an den chilenischen Verein Colo Colo auslieh.

Von Udine bis Udine, die Meilensteine von Sanchez

Als er 2006 in Udine ankam, lobte die chilenische Presse einen 17-jährigen Jungen überschwänglich, der dennoch als das beste Fußballtalent des südamerikanischen Landes bezeichnet wurde. Der "El Niño Maravilla" (dt."Das Wunderkind"). Ein Jahr später wurde er von den "Bianconeri" an River Plate ausgeliehen, um den Reifeprozess zu voranzutreiben. Nach seiner Rückkehr ins Friaul konnte ihn schließlich kein Verteidiger mehr aufhalten.

Zusammen mit Di Natale bildeten sie in der Saison 2010/11 das erfolgreichste Duo der Serie A (die beiden erzielten insgesamt 40 Tore: 28 Totò und 12 Alexis). In dieser Saison landete Udinese einen historischen hohen 7:0-Auswärtssieg gegen Palermo. Ein Hattrick für die Nummer 10 (Di Natale) der Friuli, und weitere vier durch den Chilenen (noch nie hatte jemand vier Tore in einem Spiel im Trikot von Udinese erzielt, ein Rekord, der immer noch nicht gebrochen wurde).

In jenem Spiel schien Sanchez wie besessen, niemand konnte ihn aufhalten. Ein paar Jahre später verriet der damalige Trainer Guidolin, dass er sich gezwungen sah, Alexis auszuwechseln, um zu verhindern, dass er weiter Tore schießt, als wäre er in eine Tordauerschleife geraten, aus der er nicht mehr herauskam.

Aus der grauen Maus wurde ein CL-Teilnehmer

Damals war der italienische Erstligist eine Mannschaft die regelmäßig am internationalen Wettbewerb teilnahm und auch in der Champions League seine Duftmarke hinterließ. Spieler wie Handanovic, Benatia, Cuadrado, Isla, Kwadwo Asamoah, Armero und Inler bildeten damals das Gerüst der Mannschaft.

Nachdem sich die Friuli 2010/11 den vierten Platz sicherten, gelang ihnen ein Jahr später sogar hinter Juventus und Milan der dritte Platz in der höchsten italienischen Spielklasse. Platzierungen von denen die Tifosi heute nur träumen können. Doch der Geist dieser glorreiche Zeit, wird mit dem Transfer der Rückkehr des Chilenen widerbelebt, zumindest in den Köpfen der Fans. Sportlich startete der Klub mit einem 1:1-Remis gegen Königsklassenteilnehmer Bologna.

2 Copa America Siege über Messi

Eine außergewöhnliche Saison, die die Aufmerksamkeit des FC Barcelona auf sich zog. Ein schmerzhafter Transfer, der aber auch in dem Wissen erfolgte, dass ein solches Talent nicht lange in Udine bleiben würde. Zu herausragend waren seine Darbietungen und im Gegensatz zu Di Natale hatte er nicht diese tiefe Verbundenheit mit dem Verein wie sein kongenialer Partner.

Seine tödliche Schnelligkeit, seine Dribbelkünste und sein Auge für das Tor brachten ihm im Sommer 2011 einen polarisierenden Transfer zu Barcelona ein, einem der prestigeträchtigsten Klubs der Welt, wo er sich einem Starensemble mit Spielern wie Lionel Messi, Sergio Busquets und Andres Iniesta anschloss. Während seiner drei Spielzeiten in Barcelona gewann Sanchez zahlreiche Titel, darunter die La Liga, die Copa del Rey und den UEFA Super Cup.

Arsenal, Manchester United und Marseille waren die anderen großen Teams, mit denen er im Ausland spielte, und dann Inter (der Verein, der ihn schon 2011 holen wollte). Inzwischen hat er mit der Nationalmannschaft zwei Copa America-Siege errungen, beide im Finale über Messis Argentinien.

5 Teams hatten Interesse am Chilenen

Die Annäherung für die Rückkehr erfolgte am 8. April während des Spiels Udinese-Inter (ein entscheidendes Spiel für die Nerazzurri im Kampf um den Scudetto). Von den stehenden Ovationen, als er das Spielfeld betrat, bis hin zu den herzlichen Begrüßungen, die ihm trotz der Niederlage in den letzten Minuten entgegengebracht wurden. Ein Gedanke begann sicherlich in Alexis' Kopf zu wachsen: Was wäre, wenn ich dorthin zurückkehren würde, wo man mich so liebt?

„Es gab fünf wichtige, große Teams, und dasjenige, das am härtesten für mich kämpft, da gehe ich hin“, erklärte Sanchez vor seinem Wechsel.

Das Herz entscheidet für Udinese

Gestärkt durch das ausgezeichnete Verhältnis zwischen Eigentümer und Spieler, beginnen die Parteien mit der Kontaktaufnahme, um die Möglichkeit einer sensationellen Rückkehr zu prüfen. In der Zwischenzeit beendet der Chilene sein Abenteuer bei Inter und bleibt vereinslos. Nach der Prüfung aller Angebote will das Herz jedoch, wie man sagt, was das Herz will - Sanchez kehrt nach 13 Jahren nach Udine zurück.

Derselbe Name, jedoch ein anderer Spieler und reiferer Mensch. Aus fußballerischer Sicht ist der Chilene nicht mehr der überragende Stürmer, der sich durch Schnelligkeit und blitzschnelle Dribblings auszeichnet. „Nino Maravilla“ ist jetzt geradliniger, spielt zentraler, serviert seinem Mitspieler den Assist, anstatt selbst aufs Tor zu schießen. Nicht mehr ein 11er, der gleichzeitig eine 7 und eine 9 gibt, sondern ein ökonomisch agierender Zehner. Denn auch an ihm hat der Stein der Zeit genagt.

Menschlich gesehen hat Sanchez jedoch die Maske des etwas schüchternen Gutmenschen abgelegt und ist zu einem charismatischen Leader geworden, sowohl auf dem Spielfeld als auch in der Umkleidekabine. Genau das, was Udinese jetzt bei einem jungen Durschnittsalter von 26,1 Jahren braucht. Ein Glücksfall à la Ibrahimovic, der 2021 die Geschicke des angeschlagenen AC Mailand lenkte. 13 Jahre später wird Sanchez wieder im Trikot von Udinese auflaufen, und die Herzen der Fußballromantiker höher schlagen lassen…

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Sascha

Macht Emerson Royal Milan wirklich stärker?

Der AC Mailand hat Anfang letzter Woche mit der offiziellen Bekanntgabe des Transfers von Emerson Royal die dritte Verpflichtung des Sommertransferfensters unter Dach und Fach gebracht. Es gibt einige Bedenken, da er nach einem schlechten Jahr bei den Spurs trotzdem verpflichtet wurde. Was können die Fans also von Emerson Royal erwarten? Stellt er wirklich ein Calabria-Update dar? (Bild: IMAGO / LaPresse)

Der Wechsel war seit Wochen im Gespräch und wurde an einem Montagabend bestätigt. Außerdem wurde bekannt gegeben, dass er bei den Rossoneri bis zum 30. Juni 2028 unterschreibt und danach eine Option für ein weiteres Jahr besteht.

Der 25-jährige Rechtsverteidiger wurde während des gesamten Sommertransferfensters von Milan umworben, doch die beiden Vereine konnten sich nicht auf eine Ablösesumme einigen. Nun hat Fonseca endlich die gewünschte Verstärkung bekommen und wird Davide Calabria den Kampf um seinen Stammplatz ansagen. Denn Milans Kapitano ist seit letzter Saison nicht mehr unumstritten.

„Milan war für mich über die ganze Transferphase hinweg die beste Option. Ich wurde emotional als ich das Vereinsmuseum besuchte. Die Fans können sich in Zukunft auf einen wahren Krieger verlassen“, versprach der ehemalige Akteur der Spurs.

Werdegang

Emerson Royal wurde am 14. Januar 1999 in São Paulo (Brasilien) geboren und begann seine Karriere in der Jugend von Ponte Preta, wo er im Februar 2017 sein Debüt in der ersten Mannschaft gab. Er absolvierte 25 Einsätze und erzielte ein Tor. Nur ein Jahr nach seinem Debüt wechselte er 2018 zu Atlético Mineiro, wo er 23 Einsätze absolvierte und ein Tor erzielte, bevor er das Interesse Europas auf sich zog.

Sein Debüt für den Verein gab Emerson am 19. Mai 2018, kurz nachdem er 19 Jahre alt geworden war. Beim 1:0-Sieg gegen Cruzeiro spielte er die vollen 90 Minuten. Sein Debüttor in der ersten Liga erzielte er am 30. September desselben Jahres.

Seine Leistungen zogen schnell das Interesse Europas auf sich, und am letzten Tag des Januar-Fensters 2019 gab Atlético den Transfer von Emerson zum FC Barcelona bekannt, der im Juli 2019 für 12,7 Millionen Euro wirksam werden sollte.

Barca & Betis teilen sich die Rechte

Das Interessante daran war, dass sowohl der FC Barcelona als auch deren LaLiga-Konkurrent Real Betis daran beteiligt waren, d. h. jeder Verein zahlte die Hälfte der Ablösesumme und behielt einen Anteil an Emersons wirtschaftlichen Rechten. Betis erhielt ihn im Juli 2019, aber Barcelona hatte die Option, 6 Millionen Euro zu zahlen, um ihn 2021 zu verpflichten.

Der Außenverteidiger avancierte zum Stammspieler bei den Andalusiern und kam in der Saison 2019/20 in 34 Spielen auf neun Torvorlagen. Als der Juni 2021 kam, nutzte Barca seine Kauf-Option, um ihn zu verpflichten, aber rein aus wirtschaftlichen Zwecken um ihn direkt weiterzuverkaufen – und zwar in die Premier League.

Am letzten Tag des Sommerfensters 2021 verpflichteten die Spurs Emerson für eine Ablösesumme von 30 Millionen Euro. Sein erstes Tor für die Londoner erzielte er beim 5:1-Heimsieg gegen Newcastle United.

Unter Conte Stammspieler

Royal etablierte sich unter dem strengen Antonio Conte als Stammspieler, doch als dieser den Verein verließ und dessen Nachfolger Ange Postecoglou sowie Rechtsverteidiger Pedro Porro kamen, spielte er meist nur noch als Backup und verlor seinen Status als unangefochtener Stammspieler.

Aufgrund einer Verletzungsmisere bei den Londonern wurde er manchmal auch als Linksverteidiger und Innenverteidiger eingesetzt, bis er schließlich am Ende der Saison 2023/24 nur noch ein unbedeutender Akteur war, was zu den weit verbreiteten Gerüchten führte, dass er zu neuen Ufern aufbrechen würde.

Was seine internationalen Erfolge angeht, so wurde Emerson für die U20-Nationalmannschaft für das Turnier in Toulon 2017 einberufen. Bei der U20-Südamerikameisterschaft 2019 und dem Toulon-Turnier 2019 war er der beste Rechtsverteidiger, wobei er letzteres mit der U23-Mannschaft gewann.

Sein Debüt in der A-Nationalmannschaft gab er schließlich am 19. November 2019, als er beim 3:0-Sieg gegen Südkorea von der Bank kam. Weitere Einberufungen folgten im Mai 2021, dann wurde er für die Copa América einberufen, wo er am 17. Juni sein Debüt auch bei einem großen Turnier gab.

Seitdem hat der Verteidiger weitere sechs Partien für sein Land absolviert und damit insgesamt 10 Einsätze erreicht, davon drei im Jahr 2023 und den letzten im November desselben Jahres, als er 90 Minuten bei der 0:1-Niederlage gegen Argentinien spielte.

Spielertyp

Da Milan eine Verstärkung für Calabria suchte, ist Royal schon seit einiger Zeit ein Ziel von Superscout Geoffrey Moncada, wobei die Verbindungen sogar bis in seine Zeit bei Real Betis zurückreichen. Mit einer Größe von 1,83 m und einem Gewicht von 76 kg verfügt er über robustere physische Eigenschaften, als Milans aktuelle rechte Außenverteidiger.

In der Saison 2019/20 spielte Emerson die meisten Minuten bei Real Betis unter Trainer Rubi, der entweder auf ein 4-2-3-1 oder 3-5-2 als Formation setzte, wobei Emerson als RV/RAV spielte. In beiden Fällen durfte der Brasilianer mit spanischen Wurzeln sich viel in der Offensive einschalten, während Marc Bartra ihn defensiv absicherte.

Emersons Hauptaufgabe bestand darin, das Pressing auf der rechten Seite anzuführen oder beim Gegenpressing zu helfen, wenn Betis den Ball verlor. Dies führte dazu, dass er sich oft sehr hoch stehend auf dem Spielfeld positionierte.

Beste Zeit als invertierter Außenverteidiger

Bei Tottenham wurde Nuno Espirito Santo nach neun Spielen entlassen und Conte kam, was wiederum bedeutete, dass er in einem 3-4-3-System mit Dejan Kulusevski als Flügelstürmer und er selbst als Außenverteidiger eingesetzt wurde. Seine beste Zeit in Tottenham hatte Royal allerdings, als Conte ihn mehr im Zentrum als invertierter Außenverteidiger einsetzte.

Unter Postecoglou wurde er eher als Innenverteidiger denn als Rechtsverteidiger eingesetzt, während der griechisch-australische Trainer Porros Offensivkraft der defensiven Solidität von Emerson vorzog. Nachdem wir nun wissen, welche Rollen er spielen kann, wollen wir uns einige seiner Eigenschaften ansehen.

Stärken und Schwächen

Eine defensive Eigenschaft, die für jeden Verteidiger - insbesondere für einen Außenverteidiger - von entscheidender Bedeutung ist, ist, wie gut er in 1-gegen-1-Situationen ist, und das ist ein Bereich, in dem sich der Brasilianer oft auszeichnet.

Emerson setzt seine Körperlichkeit sehr effektiv ein, um Läufer und Angreifer zu blocken, was wiederum dazu beiträgt, dass er in der Lage ist, notfallshalber auch allein zurechtzukommen. Mit einer Körpergröße von 1,83 Meter ist er immer in der Lage, Luftduelle zu gewinnen, wenn es um die Abwehr von Standardsituationen geht, und das ist ein Bereich, bei dem Milans Calabria oft alt aussah. Wenn Emerson mal einen Zweikampf verliert, hat er die Schnelligkeit und das Timing, um den Ball schnell wieder zurückzuerobern.

Taktische Intelligenz & Laufstärke

Emerson nutzt gerne seine taktische Intelligenz und seine große Statur, um Bälle abzufangen oder Schüsse und Flanken zu blocken, was einen großen Teil seines Defensivspiels ausmacht. Der Defensivspezialist hat das Tempo, um den Raum schnell zu schließen, was ihm hilft, auf einer hohen Linie zu spielen und mit seiner Aggressivität den Ballträger gehörig unter Druck setzt. Eine Sache, die seine Statistiken auch widerspiegeln, ist, dass er enorm weite Wege gehen kann – sprich sehr laufstark ist.

Milans neue Nummer 22 hat ein gutes Ballgefühl und Technik. Wenn er am Ball ist, sucht er instinktiv nach der sichersten Lösung, auch wenn das bedeutet, dass er Rückpässe spielt. Er versucht, mit seinen Mannschaftskameraden Doppelpässe zu spielen, um sich so aus dem gegnerischen Pressing herauszulösen.

Defizite in der Offensive

Die offensiven 1-gegen-1-Duelle von Royal sind nicht die besten, oder sollten wir besser sagen, er hält es einfach. Anstatt an seinem Mann vorbeizulaufen, wie es Theo Hernandez oft tut, sucht er nach Pässen, um sicherzustellen, dass der Ballbesitz erhalten bleibt – sprich ihm fehlt oft der Mut ins Dribbling zu gehen, was ihn für den Gegner leicht ausrechenbar macht.

Konzentrationsaussetzer sind allerdings sein größter Feind. Es gibt leider einige Fälle, in denen Emersons Fauxpas oder mangelnde Übersicht für das, was um ihn herum passiert, zu großen Chancen und sogar zu Gegentoren geführt haben. Dafür wurde er von den Tottenham Fans oft verhöhnt.

Kein moderner Außenverteidiger

Um über die Stärken und Schwächen hinauszugehen, habe ich das Gefühl, dass Emerson von den Fans und den Medien, die ihn für einen modernen Außenverteidiger hielten, falsch eingeschätzt wurde. Im Gegensatz zu Theo ist er nicht jemand, der nach vorne stürmt, sich in den Angriff einschaltet und an Spielern vorbeidribbelt.

In den Freundschaftsspielen der Vorsaisontour zeigte Fonseca, dass er bei Ballbesitz eine Dreierkette spielen lassen wollte, in der Filippo Terracciano als dritter Innenverteidiger neben Fikayo Tomori und Malick Thiaw agierte.

Postecoglou hat dies erkannt und ihn daher mehr als Innenverteidiger eingesetzt. Milan kann von ihm zwar nicht erwarten, dass er als offensiver Verteidiger spielt und Flanken schlägt, aber er kann für defensive Stabilität sorgen, vor allem gegen Mannschaften, die offensiven Fußball spielen. Das Problem ist, dass italienische Mannschaften gerne aus der Tiefe heraus verteidigen.

Emerson ist jemand, der sich gut machen kann, wenn Fonseca versucht, ihn als zentral agierender Außenverteidiger einsetzt, um zu versuchen, den Ballbesitz zu recyceln. Wenn der Portugiese seine Taktik entsprechend anpasst, kann Emerson eine tragende Säule werden, denn er ist mehr als fähig, in Mannschaften mitzuspielen, die gerne auf Ballbesitz setzen.

Der Wille an seinen Schwächen zu arbeiten

Verschiedenen Berichten zufolge hat Emerson Royal einen Neurowissenschaftler, Dr. Fabiano de Abreu Agrela, engagiert, um sein Spiel in psychologischer Hinsicht zu verbessern, und seine Konzentrationsaussetzer zu vermeiden.

Darüber hinaus hat er fast eine Million Pfund in eine Sauerstoffkammer investiert hat, um schneller zu regenerieren. Zudem beauftragte er Scouts, die den Spielstil von Achraf Hakimi studierten, um ihn zu kopieren, als Conte noch Trainer von Tottenham war. Diese Maßnahme wurde von Conte sehr geschätzt, der seine Professionalität lobte und davon sprach, wie sehr er sich im Vergleich zur Vorsaison verbessert hat.

Statistischer Vergleich

Nach einer Analyse von Emerson und seinen Daten im Vergleich zu anderen Verteidigern scheint er im Vergleich zu anderen Spielern auf seiner Position in der Serie A in puncto Defensivleistung eindeutig die Nase vorn zu haben.

Ich habe bereits erwähnt, dass er ein kämpferischer Außenverteidiger ist, aber um das noch zu unterstreichen, gibt es eine tolle Statistik von Opta. Seit seiner Ankunft bei den Spurs in der Saison 2021/22 hat nur Rayan Aït-Nouri (7,5) im Durchschnitt pro 90 Minuten mehr Zweikämpfe gewonnen als Emerson Royal (6,9) unter den Verteidigern in der Premier League (mindestens 4500 Spielminuten).

Defensiv besser als Calabria?

FBRef bietet einen Vergleich zwischen Emerson Royal und allen Außenverteidigern der fünf europäischen Top-Ligen sowie der Champions League, Europa League und Conference League in den letzten 365 Tagen.

Die Daten zeigen, dass er im 96. Perzentil (besser als 95 % der anderen) für abgeschlossen Pässe, im 99. Perzentil für abgeschlossene lange und hohe Bälle % (90,3 %), im 91. Perzentil für Tacklings, im 94. für gewonnene Tacklings und im 94. für Tacklings gegen starke Dribbelkünstler liegt.

Bei den Blocks liegt er im 93. Perzentil, bei den geblockten Schüssen im 98., bei den abgefangenen Bällen im 95. und bei den geklärten Chancen im 99. Der Brasilianer liegt im 98. Perzentil für Berührungen, im 94. für Mitnahmen und im 79. für gewonnene Luftduelle.

Fazit:

Fonseca sprach in seiner ersten Pressekonferenz davon, dass die Außenverteidiger am Ball und gegen den Ball stark sein müssen, da der italienische Fußball ganz anders ist als der französische, wie er in seiner Zeit bei der Roma gelernt hat.

Da die Milan-Fans eine Verstärkung für Calabria forderten, ist mit Emerson Royal eine „alte Flamme“ von Moncada geholt worden, da er schon lange als Bewunderer des Brasilianers galt. Es mag kein glamouröser Name sein, aber er hat Eigenschaften, die ihn für die Liga und auch für die Rossoneri interessant machen könnten, wenn er richtig eingesetzt wird.

Mit Vertrauen des Trainers und des Vereins im Rücken, könnte Emerson Royal dafür sorgen, dass die schwache rechte Abwehrseite aufgewertet wird und die Lombarden einfach mehr an Qualität gewonnen haben. Allerdings stehen dem Potenzial und der erschwinglichen Ablöse gegenüber, dass Milans Neuzugang letzte Saison kaum eine Rolle gespielt hat bei den Spurs und völlig außer Form war.

Daher ist es ein 50/50-Joker für die Rossoneri, der in Relation zur Ablöse voll einschlagen, aber genauso gut zu einer großen Enttäuschung werden kann…

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Sascha

Besser als Lukaku? | Artem Dovbyk (27) im Porträt

Die Roma hat endlich eine neue Nummer neun! Am Ende einer langwierigen Verhandlung, die mit einem einfachen Interesse begann und die mit einem unglaublichen Überholmanöver gegenüber Atletico Madrid endete, ist Artem Dovbyk offiziell ein neuer Spieler der Giallorossi und wird damit die ehemalige Leihgabe Romelu Lukaku ersetzen. (Bild: IMAGO / Insidefoto)

Der ukrainische Riese, mit 24 Toren Torschützenkönig in La Liga 2023/24, verlässt Girona für 30,5 Millionen Euro plus 5,5 Millionen Euro an Prämien und 10 % auf künftige Weiterverkäufe (bei einem garantierten Höchstbetrag von 38,5 Millionen Euro) und schließt sich dem Hauptstadtklub mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2029 an.

Er ist der fünftteuerste Einkauf der Vereinsgeschichte der Roma (wenn die Prämien und der Prozentsatz beim Weiterverkauf aktiviert werden, würde dieser sogar auf den dritten Platz aufsteigen) und der Zweitteuerste der Ära Friedkin nach Tammy Abraham. Doch warum greift die Roma so tief in die Tasche für den international eher unbekannten Mittelstürmer?

Der Werdegang von Artem Dovbyk

Artem Dovbyk wurde am 21. Juni 1997 in Čerkasy (Ukraine) geboren und machte seine ersten Schritte im Fußball bei OPFK Cherkashchyna. Nachdem er sich in der Jugend hochgearbeitet hatte, wurde der Stürmer in die erste Mannschaft berufen und gewann in der Saison 2014/15 die ukrainische Meisterschaft der zweiten Liga.

Im Sommer wurde er anschließend von Erstligist Dnipro verpflichtet, setzte sich jedoch nicht durch und wurde zu Zaria Balti nach Moldawien verliehen, wo er nur vier Spiele bestritt:

"Sie konnten mir nicht sagen, warum ich acht oder neun Spiele verpasst habe. Ich habe anderthalb Monate lang nur trainiert, aber sie haben mich nicht spielen lassen: Sie konnten oder wollten meinen Transfer nicht ankündigen, weil es Probleme gab. Anscheinend war ich das Opfer einiger interner Vereinsintrigen".

Nach seiner Rückkehr aus Moldawien begann Dovbyk mit Kontinuität zu spielen und etablierte sich in der zweiten Jahreshälfte als Stammspieler bei Dnipro, wo er in 22 Einsätzen sechs Tore erzielte. Im Januar 2018 verpflichtete Midtjylland ihn als Nachfolger für den abgewanderten Alexander Sørloth (der im laufenden Transferfenster auch von der Roma verfolgt wurde), doch sein Abenteuer in Dänemark begann denkbar schlecht:

Kreuzbandriss warf ihn zurück

Der Stürmer hatte Schwierigkeiten, sich einzugewöhnen und saß oft nur auf der Bank. Am 20. Juli änderte sich seine Karriere endgültig, als er sich in der 60. Minute des Spiels Aalborg-Midtjylland einen Riss im Knie zuzog und der medizinische Befund hart ausfiel: Riss des vorderen Kreuzbandes und acht Monate Ausfallzeit!

"Ich war noch nicht reif genug für den Wechsel nach Dänemark. Ich konnte die Sprache nicht, aber ich war begeistert und alles schien wunderbar zu sein, weshalb ich mich entschied, zu gehen. Die Verletzung warf mich um, und es dauerte etwa zwei Jahre, bis ich mich vollständig davon erholt hatte, aber ich wurde sowohl mental als auch körperlich stärker", verriet Artem in einem Interview.

Er gab ein schrittweises Comeback und begann in der Reservemannschaft von Midtjylland, für die er in nur 195 Minuten vier Tore erzielte. Zu Beginn der neuen Saison rotierte er weiterhin zwischen der B- und der ersten Mannschaft, bis er im September auf Leihbasis zu Sönderjyske wechselte. Auch hier gelang es Dovbyk nicht, sich wieder aufzurappeln, und selbst die Zahlen zeugen von den Schwierigkeiten die er dort hatte: 4 Tore und 1 Assist in 23 Einsätzen, bei insgesamt nur 772 Spielminuten.

Neustart in der Heimat

Die Erfahrung in Dänemark erwies sich als eher enttäuschend, und Artem beschloss, in seinem Heimatland neu anzufangen, indem er im August 2020 für etwas mehr als 2 Millionen zum SK Dnipro-1 (der neue Name von Dnipro nach dem Konkurs des Vereins) zurückkehrte:

"Ich hatte das Gefühl, dass irgendetwas nicht richtig lief, dass ich in meiner Karriere in eine Sackgasse geraten war. Ich wollte neu anfangen, und ich wusste, dass ich in der Ukraine die besten Voraussetzungen dafür haben würde.“

Die Entscheidung erwies sich als goldrichtig, und nach seiner ersten Saison (10 Tore in 27 Spielen) blühte der bullige Mittelstürmer regelrecht auf: 2021/22 erzielte er 14 Tore und 5 Vorlagen in nur 18 Spielen, während er 2022/23 nicht mehr zu stoppen war und in 39 Spielen in allen Wettbewerben 29 Tore (24 in der Liga und 5 in 7 Spielen der Conference League) und 8 Vorlagen erzielte. Wirklich beeindruckende Zahlen, die das Interesse vieler europäischer Vereine weckten.

Girona sichert sich die Dienste des ukrainischen Torschützenkönigs

Der Gewinner war Girona, die Dovbyks Freundschaft mit seinem Landsmann Viktor Tsygankov ausnutzten und ihn im Sommer 2023 für fast 8 Millionen nach Spanien transferierten, um Taty Castellanos zu ersetzen, der zu Lazio ging. "Ich der teuerste Einkauf in der Geschichte des Vereins? Ich fühle keinen Druck", so Artems Antwort bei der Pressekonferenz zur Präsentation. Anmaßung? Nein, einfach nur viel Persönlichkeit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Der Mittelstürmer ließ seinen Worten Taten folgen: Sein erstes Tor bei seinem Debüt nach nur 8 Minuten auf dem Platz und 24 Treffer und 8 Vorlagen in seiner ersten Saison in La Liga. Dank seiner unglaublichen Leistungen führte er Girona auf einen historischen dritten Platz in der Tabelle (und damit in die Champions-League) und gewann den Titel des "Pichichi".

Auf den Spuren von Shevchenko

In seinem ersten Jahr in einer der fünf besten europäischen Ligen schrieb Dovbyk Geschichte und wurde Torschützenkönig. Damit durchbrach er eine 14-jährige Vorherrschaft von Real Madrid oder Barcelona (der letzte war Diego Forlan von Atletico Madrid in der Saison 2008/09). Manchmal scheint das Schicksal einen Streich zu spielen: Weißt du, wer in der Torschützenliste hinter Artem liegt? Alexander Sørloth von Villarreal, der Stürmer, den Dovbyk im Januar 2018 noch bei Midtjylland ersetzen sollte.

Der Ukrainer wurde zum "Pichichi" dank eines Elfmeters in der 90. Minute beim 7:0-Sieg gegen Granada am letzten Spieltag der La Liga, bei dem er einen Hattrick erzielte (seinen zweiten in der Liga, nach dem 5:1-Sieg gegen Sevilla). In der Endabrechnung kam Dovbyk auf 24 Tore und Sørloth auf 23. Artem ist damit nach Andriy Shevchenko (24 Tore mit dem AC Mailand in der Saison 2003/04) der zweite Ukrainer, der den Titel des Torschützenkönigs in einer der fünf großen europäischen Ligen gewinnt.

Nach Traumsaison folgte enttäuschende EM

Dovbyk wurde am 21. Juni dieses Jahres 27 Jahre alt, mitten in der Europameisterschaft 2024, an der er mit der ukrainischen Nationalmannschaft teilnahm: eine Erfahrung, die mit null Toren in drei Spielen und einem blamablen Ausscheiden in der Gruppenphase endete, ganz anders als seine Traumsaison in La Liga mit Girona.

Das lag aber sicher weniger an unserem Protagonisten, sondern eher an der kollektiven Leistung der ganzen Nationalmannschaft. Vor allem die 0:3 Niederlage gegen Rumänien sorgte am Ende dafür, dass die Ukraine nach dem 2:1-Sieg über die Slowakei und dem torlosen Remis gegen Belgien mit vier Punkten trotzdem die Koffer packen mussten.

Das macht Dovbyk so stark

Der Ukrainer verkörpert in jeder Hinsicht die Qualitäten, die ein Stürmer auf höchstem Niveau haben muss: Er ist körperlich stark, kann mit dem Rücken zum Tor spielen und verfügt über eine mehr als anständige Technik, wobei er in letzterem Punkt dem ehemaligen Roma-Akteur Lukaku klar überlegen ist.

Dovbyk zeichnete sich auch durch einige Fähigkeiten aus, die man bei Spielern seiner Größe normalerweise nicht erwartet: Er ist eine mehr als valide Option für Freistöße, die von ihm ausschließlich mit dem linken Fuß ausgeführt werden, dem Fuß, der ihm in Spanien einen Namen gemacht hat.

Mit einer Größe von 189 Zentimetern ist er auch sehr gut in der Luft, wo er sich dank seines gut gebauten Körpers in den Zweikämpfen mit gegnerischen Verteidigern durchsetzen kann. So viele gute Eigenschaften, die De Rossi verzaubert sehr wahrscheinlich haben.

Darum war Atletico keine Option

Was Dovbyk, der lange Zeit auch von Atletico Madrid umworben wurde, zur Roma brachte, waren Aussagen, die sein Agent Alex Lundovsky in den letzten Tagen gegenüber 'UkrFootball' machte.

"Atletico ist ein großartiger Verein, aber wir haben hier keine Perspektive für Artem gesehen. Ihr Angebot ist deutlich niedriger als das anderer interessierter Vereine".

Dovbyk wollte nur die Roma, die sich damit endgültig gegen die Konkurrenz von Atletico Madrid durchgesetzt hat. Der Spieler hat seinen Willen gegenüber dem spanischen Klub mit einer Nachricht bekräftigt, die er über seine Agenten an Simeone ausgerichtet hat: „Er hat nicht mehr die Absicht, das Angebot der „Colchoneros“ in Betracht zu ziehen“, was Ghisolfi die Aufgabe erleichterte, den Vertrag mit Girona zügig abzuschließen.

Fazit:

Ja, unser Protagonist kommt für eine ordentliche Ablöse in die Hauptstadt, jedoch stellt er für mich ein klares Lukaku-Update dar. Der in die Jahre gekommene Belgier hat den Biss und die Zielgenauigkeit der letzten Jahre verloren und war technisch noch nie auf einem herausragenden Niveau.

Romas Neuzugang hat zwar nur eine sehr starke Saison in den fünf europäischen Topligen vorzuweisen, doch bringt Qualitäten mit, die die Roma schon lange nicht mehr im Kader zu verzeichnen hatte.

Sollte er verletzungsfrei bleiben und das Vertrauen von Daniele de Rossi bekommen, so bin ich mir sicher, wird der auch in der Serie A eine entscheidende Rolle spielen und vor allem die Roma in der Offensive wesentlich gefährlicher machen.

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