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Sascha

Wird er der neue Verratti für PSG? | João Neves (19) im Porträt

João Neves hat diese Woche Benfica Lissabon verlassen und sich Paris Saint-Germain angeschlossen, um das Mittelfeld für die kommende Saison 2024/25 zu verstärken. Experten sind sich sicher, dass das Pariser Mittelfeld mit der Ankunft des Portugiesen zu einem der besten in Europa wird. Wir erzählen euch seine Geschichte.

Übereinstimmenden Berichten zufolge wechselte Neves für rund 60 Millionen Euro zu PSG , wobei weitere 10 Millionen Euro an möglichen Zusatzzahlungen fällig werden. Als Teil der Vereinbarung wird der PSG-Mittelfeldspieler Renato Sanches auf Leihbasis zu Benfica wechseln.

Der amtierende Meister der Ligue 1 hat das Interesse mehrerer europäischer Klubs, darunter Arsenal und Manchester United, erfolgreich abgewehrt und sich die Dienste von Neves gesichert. Der portugiesische Nationalspieler wird sich einem Mittelfeld anschließen, zu der auch Vitinha, Warren Zaïre-Emery und Fabián Ruiz gehören.

"PSG ist mit seiner Qualität im Mittelfeld ganz vorne mit dabei", so Bairner von „PSG Talking. "Ich habe hier unten notiert, dass es lediglich eine handvoll Mannschaften gibt, die wahrscheinlich ein besseres Mittelfeld haben als sie.“

Benfica das Talentepool

Benficas jüngste Erfolge bei der Entwicklung junger Talente sind im europäischen Fußball nahezu konkurrenzlos. Jeder im Verein ist mit Leidenschaft bei der Sache, insbesondere Rodrigo Magalhaes, der technische Koordinator der Akademie.

"Ich möchte, dass mindestens sechs oder sieben Spieler regelmäßig in der ersten Mannschaft spielen, die Champions League gewinnen und dann ein, zwei oder drei von ihnen den Ballon d'Or gewinnen", sagte Magalhaes im Februar in einem Interview mit The Athletic.

In der vorletzten Saison war die Mannschaft von Roger Schmidt nicht weit vom europäischen Ruhm entfernt. Der überraschende Einzug ins Viertelfinale der Champions League begeisterte selbst die neutralen Zuschauer, wobei Goncalo Ramos, Florentino Luis und Goncalo Guedes die Hauptrollen spielten.

Inzwischen hat Ramos bei Paris Saint-Germain ein neues Betätigungsfeld gefunden. Wie Enzo Fernandez, Darwin Nunez, Ruben Dias, Joao Felix und Ederson vor ihm konnte auch er einen lukrativen Wechsel zu einem größeren Verein nicht ausschlagen.

Benfica im Fokus der Scouts

Benfica formt zukünftige Superstars, aber die Realität ist, dass sie sie nicht auf Dauer halten können. Die europäische Elite beobachtet den portugiesischen Meister genauer als je zuvor, um bei der Suche nach dem nächsten Wunderkind ganz vorne mit dabei zu sein.

Im Moment scheint das nächste Supertalent Joao Neves zu sein, dessen Ablöseklausel im Sommer letzten Jahres auf 100 Millionen Euro (109 Millionen Pfund/88 Millionen Dollar) taxiert wurde. Laut dem Transfer-Guru Fabrizio Romano war der 19-Jährige im Januar bereits auf dem Radar von Manchester United aufgetaucht, doch ein Transfer zu den Engländern scheiterte.

Wie alles begann?

Neves wurde im September 2004 in der kleinen portugiesischen Stadt Tavira geboren und begann seine fußballerische Laufbahn fünf Jahre später im Trainingszentrum der Algarve. Als er acht Jahre alt war, hatte sich Neves bereits Benficas-Ausbildungsverein Casa Benfica Tavira angeschlossen, wo sein Vater als Trainer tätig war.

Ramos durchlief zur gleichen Zeit das System, und im Benfica-Trainingszentrum in Faro schlossen sie eine enge Freundschaft. Neves gab schließlich 2017 sein Debüt in der U-15-Auswahl von Benfica, obwohl er erst 13 Jahre alt war, und unterzeichnete im Oktober des folgenden Jahres seinen ersten Vertrag in der Akademie des Vereins.

Die Klubverantwortlichen wussten, dass sie einen weiteren Star in ihren Reihen hatten, und sein erster Profivertrag folgte 2020. Dank seiner Leistungen in der UEFA Youth League 2021/22 stand Neves an der Schwelle zum Profifußball, als er in sieben Spielen zum Einsatz kam und Benfica das Turnier zum ersten Mal gewann. In dieser Saison wurde Neves auch in die portugiesische U19-Auswahl berufen und kam in zwei EM-Qualifikationsspielen zum Einsatz.

Der große Durchbruch

Neves gab sein Profidebüt für Benfica B am 6. August 2022 in einem LigaPro-Spiel gegen Academico de Viseu, und der nächste logische Schritt für ihn war die Integration in Schmidts erster Mannschaft. Der portugiesische Youngster musste jedoch auf seine Chance warten, da die Weltmeisterschaft in Katar mitten in der Saison seine Entwicklung etwas bremste.

Nach dem Turnier ergab sich jedoch eine überraschende Gelegenheit, denn Fernandez wurde von Chelsea ins Auge gefasst, nachdem er eine Schlüsselrolle bei Argentiniens Erfolg in Katar gespielt hatte. Benfica machte sich vor dem Wintertransferfenster auf ein großes Angebot gefasst, und plötzlich wurde Neves zum Training der A-Mannschaft einberufen.

Schmidt gab dem Teenager Ende Dezember seine ersten Erfahrungen in der Primeira Division, als er bei der 0:3-Niederlage in Braga erst spät eingewechselt wurde. Im darauffolgenden Monat wechselte Fernandez tatsächlich zum FC Chelsea. Benfica erhielt 121 Millionen Euro (131 Mio. $/ 106 Mio. £) für einen Spieler, den man im Sommer zuvor für nur 10 Millionen Euro von River Plate geholt hatte.

Neves profitiert von Fernandez-Transfer

Dadurch wurde ein fester Platz im Mittelfeld frei, den Neves schnell für sich beanspruchte. Beim 5:1-Achtelfinalsieg gegen Club Brügge im März gab er sein Debüt in der Champions League, wobei er einen Assist beisteuerte, und rückte in der Hierarchie des Kaders bald vor Florentino.

Nachdem Neves sein erstes Tor für Benfica erzielt hatte, sagte Schmidt zu den Reportern: "Er spielt mit so viel Selbstvertrauen, mit so viel Fokus, er ist sehr gut unter Druck, sehr gut mit dem Ball, immer verfügbar, sehr mutig. Das ist eine große Überraschung am Ende der Saison.

"Jetzt eine weitere Option zu haben, ist perfekt für uns, vor allem weil er ein Junge von Benfica ist, aus unserer Jugendmannschaft. Wenn die Spieler bereit sind, sind sie bereit, egal ob sie 18, 20, 25 oder 28 Jahre alt sind“, betonte der Deutsche.

Nach dem Unentschieden gegen Erzrivale Sporting brauchte Benfica nur noch einen Punkt aus dem letzten Spiel gegen Santa Clara, um den Titel zu gewinnen. Neves spielte auch in diesem Spiel die vollen 90 Minuten, das die Lissabonner mit 3:0 gewannen und damit zum ersten Mal seit vier Jahren wieder portugiesischer Meister wurden.

Tor des Turniers

Nach seiner ersten Saison bei Benfica, in der er den Titel gewann, nahm Neves im Sommer für Portugal an der U21-Europameisterschaft teil und erzielte beim 2:1-Gruppensieg gegen Belgien ein Tor, das schließlich zum Tor des Turniers gewählt wurde. Die Seleccao schied zwar im Viertelfinale gegen den späteren Sieger England aus, doch Neves war bereit, den nächsten großen Schritt in seiner noch jungen Karriere zu machen.

Neves stand in der Saison 2023/24 in allen Wettbewerben in der Startelf von Benfica und verhalf dem Verein zur Vizemeisterschaft. In der Champions League waren sie jedoch nicht so beeindruckend. Die vierte Niederlage in Folge in der Gruppenphase gegen Real Sociedad bedeutete am 8. November das frühe Aus.

„Mit Ronaldo zu spielen ist wie ein Traum“

Neves hat auch auf internationaler Ebene einen wichtigen Durchbruch erzielt. Am 16. Oktober erhielt er sein erstes Länderspiel für Portugal, nachdem er beim 5:0-Qualifikationssieg für die Euro 2024 gegen Bosnien und Herzegowina von der Bank kam. "Daran werde ich mich für den Rest meines Lebens erinnern", sagte der 19-Jährige nach dem Spiel. "Vom ersten Tag an haben sie mich bestens aufgenommen, ich habe mich wie zu Hause gefühlt, ich muss einfach Danke sagen."

Auf die Frage, wie es sich anfühlt, neben der portugiesischen Ikone Cristiano Ronaldo zu spielen, antwortete er: "Ronaldo spielte bei der Euro 2004 und ich war noch nicht einmal geboren. Jetzt spiele ich mit ihm, das ist schon komisch zu sagen, es ist ein Traum".

Die EM in Deutschland durfte Neves dann gemeinsam mit der Ikone bestreiten und kam immerhin auf zwei Einsätze, wenngleich er es in der Nationalmannschaft noch nicht zu einem Leistungsträger geschafft hat. Doch angesichts seines jungen Alters scheint ihm da trotzdem die Zukunft zu gehören.

Stärken

Neves ist von Haus aus ein defensiver Mittelfeldspieler, der bei Benfica in der Regel auf einer Doppelsechs mit Orkun Kokcu agierte. Für einen 1,74 Meter kleinen Spieler ist er erstaunlich schnell, physisch stark und fordert ständig den Ball, um sein Team nach vorne zu treiben.

Es war keine Überraschung, dass Neves für den Golden Boy 2023 nominiert wurde, denn er zeigte bereits Anlagen, dass er ein Weltklassespieler werden könnte. Der junge Spielmacher verfügt über einen herausragenden fußballerischen IQ und ist meist nur durch unfaire Mittel vom Ball zu trennen.

Neves kam in der letzten Saison auf durchschnittlich 98 Ballkontakte pro 90 Minuten, eine erstaunliche Zahl für einen Spieler, der aus der Tiefe agiert. Auch mit seinen Pässen diktiert er das Spieltempo, verliert den Ball nur sehr selten und sucht immer wieder nach dem vertikalen Ball im Aufbauspiel.

Martinez: “Neves wird von sich reden machen!“

Roberto Martinez gehört zu denjenigen, die von Neves' Fähigkeiten begeistert sind. "Er ist ein Fußballer, der auf internationaler Ebene von sich reden machen wird", sagte der portugiesische Nationaltrainer, nachdem er dem Youngster sein Länderspieldebüt gegeben hatte. "Er lebt den Fußball. Er ist 19 Jahre alt, er hat mit Benfica die Meisterschaft gewonnen, und sein Verhalten in der Nationalmannschaft zeigt, dass er dafür geboren wurde.“

"Er ist ein Spieler, der optimal als defensiver Mittelfeldspieler agiert, mit taktischen Fähigkeiten, die über die Spiele hinausgehen, die er in seinem Alter gespielt hat. Ich glaube, dass er in den nächsten 10 Jahren im europäischen Fußball eine wichtige Rolle spielen wird, ohne Zweifel".

Schwächen:

Talente wie Neves sind in der Tat sehr selten - ein Spieler, der praktisch keine signifikanten Schwächen besitzt. Er ist ein hartnäckiger Zweikämpfer, technisch brillant und schafft es sogar, 58 Prozent seiner Luftduelle zu gewinnen und das trotz seiner geringen Körpergröße!

Der einzige Bereich, in dem er sich wirklich verbessern könnte, ist seine Effizienz im finalen Drittel. In 33 Ligapartien für Benfica konnte das Eigengewächs bisher nur drei Tore erzielen und eine Vorlage beisteuern.

Natürlich ist es nicht seine Hauptaufgabe, den Ball im Netz unterzubringen. Benfica verlässt sich darauf, dass Neves die Viererkette abschirmt, indem er das Spiel des Gegners im Mittelfeld unterbricht und mit seinem Passspiel Lücken im gegnerischen Pressing ausnutzt. Aber ein Spieler mit seinen Fähigkeiten sollte sich regelmäßiger in der Offensive einbringen. Die Tore, die er gegen Sporting erzielte, waren beides brillante Abschlüsse, auf die jeder Stürmer neidisch gewesen wäre.

Neves hat also mehr Torgefahr im Portfolio, er muss nur lernen, wie er seine Gott gegebenen Fähigkeiten besser einsetzt, und daran kann er sicherlich im Training arbeiten.

Wird er PSG’s nächster Verratti?

Neves könnte die portugiesische Version von Marco Verratti sein, der mehr als ein Jahrzehnt lang als Dirigent im Mittelfeld von Paris Saint-Germain fungierte und eine große Lücke hinterließ. Der italienische Nationalspieler war in seiner Glanzzeit ein Meister des langen und kurzen Passes, während der Ball an seinen Füßen zu kleben schien.

Verratti hat seine besten Jahre hinter sich, seit er zu Al-Arabi in die Qatar Stars League gewechselt ist, aber er wurde einst als einer der besten Mittelfeldspieler Europas verehrt. Neves hat einen ähnlichen Spielstil wie der 31-Jährige und verfügt über die gleiche Fähigkeit das Spiel zu lesen.

Setzt er sich bei PSG durch?

Die Eingewöhnung bei einem neuen Verein in einem neuen Land ist für junge Spieler nicht immer einfach, aber der ehemalige U23-Trainer von Benfica, Luis Castro, glaubt nicht, dass dies für Neves ein Problem darstellen würde.

"Wie ich Joao kenne, denke ich, dass er sich keine Sorgen um den nächsten Schritt macht, sondern eher um das nächste Spiel." In der Tat wirkt der PSG-Neuzugang mental sehr reif und bringt Fähigkeiten mit, die dem Pariser Mittelfeld letzte Saison abging. Daher ist es auch angesichts der enormen Ablöse sehr wahrscheinlich, dass Trainer Luis Enrique Neves nicht für die Bank eingeplant hat.

Auch wenn unser Protagonist noch sehr jung ist, erwarten wir, dass er schon in seinem ersten Jahr beim französischen Hauptstadtklub zu einem der PFeiler der Mannschaft reifen kann. Dann darf auch Marco Verratti seine portugiesische Version im Stadio Parc des Princes in Zukunft bewundern, wie er dessen hinterlassene Lücke wieder schließt…

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Sascha

Nur drei Spiele reichten | Vince Osuji (18) im Visier der Topclubs

Nur drei Spiele reichten aus, um ins Rampenlicht zahlreicher Scouts zu treten: Vince Osuji, Kalmars 18-jähriger Innenverteidiger, scheint etwas ganz Besonderes zu besitzen, was ihn für viele Vereine aus den fünf europäischen Topligen interessant machen dürfte. Der junge Nigerianer ist in Schwedens erster Liga durch seine jüngsten Auftritte in aller Munde und könnte diese bereits nach nur einer Spielzeit wieder verlassen. (Bild: IMAGO / Bildbyran)

Als sie ihn im schwedischen Kalmar zum ersten Mal sahen, muss jemand ausgerufen haben: "Heureka!". Ein solches Talent findet man nicht alle Tage, schon gar nicht in einer kleinen Stadt mit dreißigtausend Einwohnern, die über die Ostsee verstreut liegt.

Die Scouts der europäischen Spitzenclubs sind bereits aufmerksam geworden: Vince Osuji, ein 2006 geborener Innenverteidiger, scheint wirklich ein besonderes Talent zu haben. Im vergangenen April wurde er erst achtzehn Jahre alt: Kalmar beobachtete ihn und schloss noch vor Ort einen vielversprechenden Vertrag mit ihm ab - direkt in seiner Heimat Nigeria.

Die Augen Europas auf Osuji gerichtet

In nur drei Spielen hat Osuji bewiesen, dass er über ausgereiftere athletische und technische Fähigkeiten verfügt als die meisten seiner Altersgenossen. Als er vor ein paar Wochen in Schweden ankam, spielte er gegen AIK, Brommapojkarna und Djurgarden. Zweihundertundsiebzig Minuten. Genug, um das Telefon der Sportdirektion von Kalmar heiß laufen zu lassen.

"Starker Junge, wie viel willst du?". Aber vorerst hält der Erstligist an ihm fest - zwar im Schaufenster, aber fest. Nicht zuletzt, weil er in ein paar Stunden wieder auf dem Platz stehen wird, gegen Norrkopping. Und auf den Tribünen werden sich schon jetzt Scouts tummeln, um ihn zu beobachten: "Dieser Innenverteidiger ist sehr vielversprechend", versichern erfahrene Augen in Schweden.

Wer ist Vince Osuji?

Er kam als Unbekannter, nahm die Bühne mit seiner Persönlichkeit ein. Er ist in der Defensive eng am Mann und hat das richtige Timing im Passspiel und Tackling, die richtige Größe und Geschwindigkeit, und kann den Ball gut dirigieren.

189 Zentimeter pures Potenzial, an dem es zu arbeiten gilt, ein junger Diamant, zwar noch roh, aber schon mit entsprechender Gravur. Er spielt im Alter von achtzehn Jahren gegen erfahrene Stürmer, aber in den Zweikämpfen ist er ihnen mehr als ebenbürtig.

Er strahlt bereits enormes Selbstvertrauen aus, was besonders im Spielaufbau zu beobachten ist. Osuji lässt sich durch das Pressing des Gegners nicht aus der Ruhe bringen und agiert in Situationen bei der Gleichaltrige in Panik geraten würden, mit Übersicht und Genauigkeit. Gibt es keine Anspielstation, dann trägt er den Ball auch gerne nach vorne, was ebenfalls von einem mutigen Charakter zeugt.

Auf den Spuren von Elm & Berisha?

In Kalmar hat man das Gefühl, dass man einen aufstrebenden Star in den eigenen Reihen hat. Ein solcher Youngster hat dort schon lange nicht mehr gespielt. Seit den Jahren von Rasmus Elm (16 Einsätze in der Europa League zwischen AZ und ZSKA Moskau und 39 in der schwedischen Nationalmannschaft) und vor allem Etrit Berisha, der 2013 an Lazio verkauft wurde und zu einem Torwart mit über 150 Spielen in der Serie A avancierte. Osuji scheint das Potenzial zu haben, in ihre Fußstapfen zu treten, oder sogar noch mehr zu leisten.

Gleichzeitig wurde der 18-Jährige bereits mit ausländischen Vereinen in Verbindung gebracht. Nun berichtet auch der italienische Transferexperte Gianluca Di Marzio, dass bei der 0:2-Niederlage von Kalmar FF gegen IFK Norrköping am Samstag mehrere Scouts großer Vereine anwesend waren. Es ist jedoch nicht klar, um welche Vereine es sich dabei handelte. Zu den "kleineren" Interessenten sollen zwei belgische Klubs gehören.

Wer sind die großen Klubs?

Osuji hat bei Kalmar FF einen Vertrag bis zur Saison 2028. Der Klub aus der Allsvenskan liegt derzeit auf dem vorletzten Platz der Tabelle, was bedeutet, dass unser Protagonist dort langfristig nicht die beste Perspektive besitzt um zu reifen. Das beste Szenario wäre für das Talent diese Saison in Schweden zu Ende zu spielen und dann in eine für jüngere Spieler freundliche Liga zu wechseln wie die niederländische Eredivisie, oder die belgische Pro League.

Sollte der nigerianische Defensivspezialist konstant in seinen Leistungen bleiben, dann wäre ein Transfer zu einem großen Verein ebenfalls mit Perspektive verbunden, jedoch wird dies der Lauf dieser Saison zeigen. Fest steht der Akteur von Kalmar FF bringt ein spannendes Spielerprofil mit hervorragenden Anlagen mit. Wir halten euch auf dem Laufenden, welchen Weg unser Toptalent einschlagen wird.

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Sascha

Calafiori | Wird er unter Arteta zum neuen Maldini?

Der Wechsel von Riccardo Calafiori zum FC Arsenal wurde endlich eingetütet. Doch welche Pläne verfolgt Mikel Arteta mit dem Italiener, denn eigentlich bestand in der Innenverteidigung kein Bedarf für Verstärkungen. Wir schauen uns in diesem Artikel verschiedene Szenarien an. (Bild: IMAGO / Propaganda Photo)

Ein sensationeller Volleyschuss mit dem linken Fuß nach einem Freistoß brachte die Roma in der Gruppenphase der Europa League 2020/21 mit 2:1 gegen Young Boys in Führung. Der Torschütze dieses Treffers war ein hochkarätiges Talent, doch damals war die Nummer 61 ein relativ unbekannter Verteidiger aus der Primavera namens Riccardo Calafiori.

Nur die absoluten Experten, die das Innenleben der "Trigoria" kannten, wussten, dass sich um ihn ein gewisse Aufmerksamkeit gebildet hatte, da er in der Jugendabteilung herausragende Fähigkeiten demonstriert hatte.

Dies war jedoch nicht das erste Mal, dass der Youngster ein Tor dieser Art erzielte. Zu Beginn dieser Saison gab er im August gegen Juventus Turin einen überraschenden Einstand - und sein Profidebüt - mit einem ähnlichen Tor (das allerdings fälschlicherweise als Abseits gewertet wurde). Calafiori holte sogar den Elfmeter heraus, der den 1:3-Sieg der Roma einleitete.

Calafiori: Roma will Geld vom FC Basel, Bologna bereitet Verkauf an Arsenal vor

Es war natürlich noch zu früh, um ihn als „Italiens neuen Maldini“ zu bezeichnen, aber er schien dazu bestimmt zu sein, ein großartiger Außenverteidiger zu werden, da er schon in jungen Jahren über eine ausgeprägte Fähigkeit verfügte, das Spiel zu lesen und den Ball zu antizipieren. Der entscheidende Moment in seiner Karriere kam jedoch nicht in Rom oder gar bei Thiago Mottas Bologna, sondern nach einem Auslandstransfer bei Basel, der diesen geradlinigen Weg entgleisen ließ.

Gegen Ende der Saison 2022/23 führte er ein Gespräch mit Interimstrainer Heiko Vogel, der dem Italiener erklärte, dass er, wenn er seine Karriere optimieren wolle, ins Zentrum wechseln müsse, da ihm das Tempo für einen Außenverteidiger auf höchstem Niveau fehle.

Nach seiner Rückkehr nach Italien sollte sich diese Entscheidung als Glücksfall erweisen, denn Calafiori war in der folgenden Saison der beste Innenverteidiger in den fünf europäischen Top-Ligen und die Speerspitze von Bolognas Abwehr mit den meisten gewonnenen Luftduellen und abgefangenen Bällen im Team.

Was sind Artetas Pläne?

Diese Statistiken sind aufschlussreich, aber bei einem Wechsel zu Arsenal wird es schwierig sein, Zeit in den zentralen Positionen der Gunners zu bekommen. Gabriel Magalhaes und William Saliba haben in den letzten beiden Spielzeiten 79 Mal in der Startelf gestanden, während Gabriel mehr als eine kompetente Alternative war. In diesem Bereich besteht eigentlich kein Bedarf, denn die Mannschaft von Mikel Arteta kassierte in der Liga nur 29 Gegentreffer.

Aber wenn er auf der linken Seite eingesetzt wird, wo er die größten Chancen auf Einsatzminuten hat, könnte er mit einem höheren Niveau in die Nationalmannschaft zurückkehren. Calafiori ist in der Lage, aus der Tiefe heraus die Linien des Gegners zu durchbrechen, Flanken zu schlagen und zu stürmen, wie wir es beim Unentschieden der italienischen Nationalmannschaft bei der EM 2024 gegen Kroatien gesehen haben.

Dreierkette mit Calafiori als Spielgestalter?

Wenn die Innenverteidiger das Zentrum absichern und Calafiori mehr Freiheiten für die Offensive überlassen, könnte Arteta einen "Hybridspieler" aufbieten, der die Strategien und Linien des Gegners aushebelt. Könnte dies der Schachzug sein, der ihm endlich den Titel in der englischen Premier League einbringt?

Aber es geht nicht nur um die Offensive. Er muss sich als Linksverteidiger defensiv weiterentwickeln und das Spiel anders lesen als in der Mitte. Wenn sein früherer Trainer die Schnelligkeit als Schwäche identifizierte, muss er in der schnellsten Liga des Fußballs im Positionsspiel enorm reifen.

Wenn Arteta sich für drei Innenverteidiger entscheidet, hat er mit Calafiori ein wahres Ass im Ärmel, dessen einzigartige Fähigkeiten ihn den hohen Preis wert gemacht haben. Meiner Meinung nach wäre er in einer Dreierkette als linker Innenverteidiger am besten aufgehoben. Dort könnte er ohne schlechtes Gewissen das Spiel aus der Tiefe aufziehen, ohne das Zentrum zu offenbaren.

Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 steht vor der Tür, und Italien hat sich für die letzten beiden Auflagen nicht qualifiziert. Wenn die Azzurri aus diesem Albtraum erwachen wollen, wird Calafioris Führung als vielseitiger Verteidiger elementar sein…

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Sascha

Atalantas nächster Koopmeiners? | Matt O’Riley (23) im Porträt

Man könnte meinen, Atalanta sei im Diamantengeschäft tätig. Denn Jahr für Jahr scheinen sie neue Edelsteine aus allen Ecken der Welt zu schleifen und verkaufen diese für ein vielfaches der bezahlten Ablöse. Wir wollen euch den nächsten potenziellen Rohdiamanten der Bergamasken vorstellen und analysieren ob er die großen Fußstapfen von Koopmeiners füllen kann. (Bild: IMAGO / PA Images)

In den letzten zehn Jahren hat "La Dea" eine Reihe von unbekannten Spielern unter Vertrag genommen, die dann in der Serie A zu Stars wurden. Das Bemerkenswerte daran ist, dass der Klub mit diesem Ansatz nicht nur nachhaltig ist, sondern sich auch zu einem Kraftwerk des europäischen Fußballs entwickelt hat, wie der Erfolg bei der Demontage der ungeschlagenen Leverkusener und dem Gewinn des Europa-League-Titels beweist.

Koopmeiners Ablöse bestimmt den O’Riley-Deal

Der amtierende EL-Sieger will die Ablösesumme für Teun Koopmeiners, der sich unter Gasperini zu einem der besten Mittelfeldspieler der Welt entwickelt hat, vervierfachen und suchen erneut nach einem neuen Anführer für ihr Mittelfeld.

Atalanta hat mit Matt O'Riley einen Spieler im Visier, der die Lücke schließen soll, die der Niederländer hinterlassen wird. Der dänische Nationalspieler mit dem irischen Nachnamen ist in England geboren, aufgewachsen und spielt aktuell in Schottland für Celtic Glasgow.

Atalanta ist wieder an dem offensiven Mittelfeldspieler interessiert, nachdem das erste Angebot von 15 Millionen Euro in den letzten Wochen zunächst abgelehnt wurde. Wenn die Preisvorstellung für Koopmeiners (Marktwert 50 Mio.) von Juventus erfüllt wird, dürfte es für den Klub aus Bergamo kein Problem sein, seinen 1,89 Meter großen Wunschspieler zu bekommen.

O'Riley erobert Schottland im Sturm

Bereits in seiner ersten Saison in der Scottish Premier League setzte unser Protagonist mehrere Topmarken auf. Er bereitete die meisten Tore (11) vor, hatte die zweitmeisten Kontakte in des Gegners Strafraum (184 und das als Mittelfeldspieler!) und lag auf Platz drei der meist eroberten Bälle (28) in finalen Drittel des Spielfelds.

"Matty kam im vergangenen Januar aus der League One, wo er seine ersten Erfahrungen im Seniorenfußball sammelte, in ein Umfeld, in dem er plötzlich vor 60.000 Zuschauern Champions-League-Fußball spielt und als junger Mann echte Verantwortung übernimmt; ich denke, er ist brillant und versucht, sich ständig zu verbessern", schwärmte Celtic-Manager Ange Postecoglu.

Diese Werte toppte er in der letzen Spielzeit! O'Riley hat wettbewerbsübergreifend eine unglaubliche Saison mit 19 Toren und 18 Vorlagen hinter sich, in der er als Celtics Topscorer den Titel in der schottischen Premier League sowie den schottischen Pokal gewann. Der 23-jährige Däne avancierte hinter Lawrence Shankland (Hearts) zum zweitbesten Torschützen in der schottischen Premier League, und und das als zentraler Mittelfeldspieler!

Im Kopf so schnell wie der Schall

Er ist ein Spieler mit hervorragender Antizipation, der das Spiel mit Schallgeschwindigkeit liest, um den richtigen Pass zu spielen und damit Räume zu öffnen. O'Riley gewinnt diese im Offensivdrittel oftmals auch mit kraftvollen Dribblings und schließt Spielzüge mit dem starken linken Fuß gekonnt ab.

Sein Passquote beträgt zwar nur 83 Prozent, jedoch liegt das daran, dass der junge Däne oftmals den tödlichen Pass sucht, der wesentlich schwerer ist, als der einfache Querpass, und das macht er exzellent. Insgesamt konnte er 93! Torchancen einleiten und brachte 66 Prozent seiner langen Pässe an den Mann. Kurz gesagt - sein Passspiel ist pure Gefahr für jeden Gegner!

Absolute Allzweckwaffe für Gasp

Der ruhige und unfassbar spielintelligente dänische Nationalspieler würde sicherlich noch einige Zeit brauchen, um den italienischen Fußball zu adaptieren. Koopmeiners zu ersetzen, ist angesichts seiner 12 Tore, fünf Assists und einer Fülle von Ballkontakten keine leichte Aufgabe, die Atalanta bewältigen muss.

Aber das offensive Potenzial was O'Riley mitbringt ist monströs! Passstark, großgewachsen, gut im Dribbling, hervorragender Abschluss, kombiniert mit einer herausragenden Technik, machen den dänischen Nationalspieler zu einer Allzweckwaffe für Gasperinis Truppe.

Doch wer die Spielidee von Atalanta kennt, weiß dass gegen den Ball gleichermaßen hart gearbeitet werden muss. Schauen wir uns nun an, was der Celtic-Star dort zu bieten hat.

Kann Atalanta Koopmeiners Laufleistung kompensieren?

Eine verborgene Eigenschaft, die Koopmeiners für Atalanta und ihr Gegenpressing so wichtig machte, war seine Laufleistung, die im 90. Perzentil der offensiven Mittelfeldspieler für defensive Aktionen rangierte. Der Niederländer war ein wahres "Powerhorse", wenn es um die Laufbereitschaft gegen den Ball ging.

Der Celtic-Akteur glänzt zwar eher mit erstaunlichen Werten in der Offensive - denn sowohl die Chancenverwertung als auch die Torquote liegen im 98 Perzentil. Doch auch im Gegenpressing könnte er sehr wertvoll für "die Göttin" werden:

Zwar besitzt er nicht die gleiche Laufleistung wie der von Juventus umworbene Holländer, allerdings hat er mir 33 Balleroberungen im letzten Spielfelddrittel gezeigt, dass er sehr gut gegen den Ball arbeiten kann. Ganze 51 Prozent am Boden und 53 Prozent seiner Duelle in der Luft konnte O'Riley für sich entscheiden.

Das sind absolute Topwerte für einen offensiven Mittelfeldspieler, die natürlich ganz nach dem Geschmack von Gian Piero Gasperini wären. Dieses ganzheitliche fußballerische Profil hat er seinem ehemaligen Jugendtrainer Kevin Betsy vom FC Fulham zu verdanken.

Ausbildung auf verschiedenen Positionen

"Wir wollten Matt nicht ständig im defensiven Mittelfeld spielen lassen, also verbrachte er einige Monate dort, einige Monate auf der Achterposition und dann einige Monate auf der Zehnerposition, denn wir waren uns bewusst, dass wir seine Leistungsfähigkeit steigern würden, wenn wir ihn auf der Position des Spielmachers einsetzten", verriet Betsy.

Das erklärt warum O'Riley sowohl am Ball, als auch gegen den Ball gut ausgebildet ist und dementsprechend mit seinen Fähigkeiten perfekt für die Spielphilosophie von Gian Piero Gasperini ist.

"Glücklicherweise haben wir in der Fulham-Akademie einen ganzheitlichen Ansatz für seine Entwicklung, und so haben wir zwei Schlüsselbereiche für ihn entwickelt, in denen er sich verbessern sollte: Der erste betraf sein Stellungsspiel, der zweite seine Körperlichkeit.

Das erklärt auch warum O'Riley als Mittelfeldspieler ungewöhnlich viele Ballkontakte in der Box des Gegners empfängt, da er sich genau zu positionieren weiß und dies die Grundlage für seine Torgefährlichkeit ist. "Dank zusätzlicher Pilateseinheiten legte er auch physisch zu, so dass er seine körperlichen Defizite ebenfalls überwinden konnte", verriet Betsy.

Volles Risiko für den Traum vom Profifußball

Nachdem er eine Vertragsverlängerung bei Fulham abgelehnt hatte, trainierte O'Riley auf eigene Faust in Parks im Westen Londons und hielt sich 6 Monate ohne Verein fit, als die Coronavirus-Pandemie den Höhepunkt ihrer Auswirkungen auf das Land erreichte. Es war risikoreich für ihn Fulham zu verlassen, da er zu diesem Zeitpunkt noch keine Angebote von Proficlubs hatte - aber es zahlte sich aus, als Russell Martin ihn nach Wimbledon zum Probetraining einlud.

"Ich bekam einen Anruf von O'Rileys Agenten, der mir sagte, dass er einen Platz zum Trainieren bräuchte", sagte der heutige Swansea-Manager Martin gegenüber Sky Sports. "Ich dachte nur: 'Okay, den können wir uns ja mal ansehen'. Ich kannte ihn, und wusste, dass er schon auf einem höheren Niveau gespielt hatte und auf dem Radar von Vereinen wie Dortmund war.

"Dieser erste Tag.... Wahnsinn. Was für ein Techniker. Wir wussten vom ersten Tag an, dass wir hier einen Spieler haben, den wir vielleicht nicht so oft in der League One unter Vertrag nehmen können."

Nach nur 12 Monaten der Wechsel zu Celtic

In seinen 12 Monaten bei den MK Dons erwies sich O'Riley als einer der besten Passgeber im letzten Drittel unter allen Spielern seines Alters in Europa und zeichnete sich vor allem durch sein exzellentes Passspiel aus, was die Aufmerksamkeit des Celtic-Scouts weckte.

"Wir wussten damals, dass er über unserem Niveau lag - und das lag vor allem an seiner Mentalität. Er ist unheimlich selbstbewusst. Ich und meine Mitarbeiter gingen nach Swansea und wir versuchten, ihn dorthin zu holen. Es war ein sehr trauriger Moment für mich, als unser Versuch scheiterte, aber dann wechselte er zu Celtic und hat sich grandios weiterentwickelt - und das überrascht mich nicht", betonte Martin.

Reif für die Serie A?

Matthew O'Riley ist zurecht nach seinen sehr starken Spielzeiten in Schottland reif für einen Topclub aus den fünf europäischen Topligen. Neben Atalanta soll auch Newcastle um die Dienste des Talents buhlen, jedoch würde er besser zu den Bergamasken passen.

Wenn es jemals ein Wunderkind gab, mit dem Gasperini kaum Arbeit hätte, dann ist es dieser hochveranlagte Mittelfeldspieler. O'Riley ist mit seinen 23 Jahren noch davon entfernt, ein fertiges Produkt zu sein, aber wenn "La Dea" die Handarbeit fortsetzt, wird er ein weiterer Edelstein auf ihrem Diadem sein...

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Sascha

Behebt er Milans Abwehrprobleme? | Strahinja Pavlovic (23) im Porträt

Der AC Mailand hat sich für den Salzburger und serbischen Verteidiger Strahinja Pavlovic entschieden. Die defensiven Schwierigkeiten des AC Mailand in der Saison 2023/24 waren unübersehbar. 69 Gegentore in der gesamten Saison sind eine Zahl, die sicherlich verbessert werden muss. Der neue Mann von RB Salzburg soll diese Baustelle der Rossoneri nun beheben. (Bild: IMAGO / USA TODAY Network)

Nach seiner Rückkehr von der Europameisterschaft 2024 im serbischen Trikot, die nach der Gruppenphase endete, wurde Pavlovic von einigen Teams der Serie A gejagt, insbesondere von Lazio und dem AC Milan.

Nach dem spanischen Europameister Alvaro Morata, der für 13 Millionen Euro von Atletico Madrid kam, sicherten sich die Rossoneri nun den serbischen Verteidiger für 18 Millionen Euro plus Prämien. Paulo Fonseca bekommt also seinen Wunschverteidiger für die Abwehr.

Werdegang

Der am 24. Mai 2001 in Sabac geborene Strahinja Pavlovic wuchs in der Jugend von Partizan auf, wo er bereits als Minderjähriger sein Debüt in der ersten Mannschaft gab. Der Sprung in eine der besten europäischen Ligen gelang ihm weniger als ein Jahr später, als Monaco zehn Millionen Euro für ihn bezahlte. Für einen 18-Jährigen aus Serbien war das eine hohe Ablöse, jedoch schenkte der Verein aus Monaco ihm kaum Vertrauen.

Die ersten Monate verbrachte er auf Leihbasis bei Partizan, dann bei Cercle Brügge und schließlich in Basel, bevor ihn die 7-Millionen-Euro-Investition von Salzburg nach Österreich beförderte. In den zwei Jahren bei Red Bull kam er auf 71 Einsätze, etablierte sich als Abwehrkoloss in Österreich und stand regelmäßig im Kader der Nationalmannschaft, mit der er sowohl bei der Weltmeisterschaft in Katar als auch bei der Europameisterschaft in Deutschland auflief.

Transfer zu Lazio scheiterte aufgrund von Herzproblemen

Mit einer Größe von 195 Zentimetern und einem grundsoliden Körperbau hat sich sein Marktwert seit 2023 bei 25 Millionen Euro eingependelt, und der Deal mit Milan scheint, auch in Anbetracht seines 2027 auslaufenden Vertrags und der günstigen Ablöse (ca. 20 Millionen Euro), ein echter Paukenschlag zu werden.

Mit Serbien hat er bereits 38 Einsätze (und vier Tore) vorzuweisen, und er hat mehr Erfahrung in europäischen Wettbewerben als viele seiner neuen Teamkollegen. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Einsätzen mit der Nationalmannschaft hat er bereits 22 Partien in der Champions League und der Europa League bestritten, wo er sich beeindruckend mit den italienischen Teams Inter, Milan und Roma messen konnte.

Pavlovic wäre einige Jahre zuvorschon fast bei Lazio gelandet. Man schrieb das Jahr 2019 in welchem Igli Tare ihn für 5 Millionen Euro zu Lazio transferieren wollte. Ein Wechsel, der nur scheiterte, weil er die medizinischen Untersuchungen aufgrund von kardiovaskulären Anomalien nicht bestand.

Milan geht auf Nummer sicher

Daher lief die sportmedizinische Untersuchung bei Milan etwas anders ab als sonst, da man sich der Tatsache bewusst war. Der Neuzugang der Rossoneri wurde daher in einer Herzklinik in Padua genauer unter die Lupe genommen und bekam trotz der Anomalien grünes Licht für den Transfer.

Heute ist Pavlovic ein gut ausgebildeter Verteidiger, sehr robust, stark im Gegenpressing und in der Luft. Es wird notwendig sein, ihn auf einem höheren Niveau beurteilen zu können, aber die Erfahrung, die der junge Serbe mitbringt, sollte ausreichen sich bei einem Spitzenverein der Serie A durchzusetzen.

Wie wird er in die Mannschaft von Paulo Fonseca passen?

Er wird sehr wahrscheinlich in der Verteidigung neben Fikayo Tomori als linker Innenverteidiger spielen. Die Mailänder versuchen, die Elf mit Spielern zu verstärken, die sich sofort als Stammkräfte anbieten können.

Nach den fast 70 Gegentoren in der vergangenen Saison unter Pioli brauchen die Rossoneri auch bei den Namen der Defensivspieler eine Veränderung. Thiaw soll verkauft werden, Gabbia überzeugte nur zum Ende der letzten Saison, während Pierre Kalulus Verletzungsanfälligkeit es nicht erlaubt, Investitionen in diese Abteilung weiter aufzuschieben.

Ideal ergänzt durch die Explosivität von Tomori könnte Pavlovics Profil genau das Richtige sein, um ein kongeniales Duo mit dem Engländer zu bilden, das zu den besten in der italienischen Liga gehören könnte. Auf dem Papier ein intelligenter und preisgünstiger Kauf für das Mailänder Management, der zudem zum richtigen Zeitpunkt kam, wenn man an den Start der Serie A in drei Wochen denkt.

Wir befinden uns bereits in der Phase des Fußballmarktes, in der das Timing von Neuverpflichtungen entscheidend wird, damit die Trainer das neue Personal in der Vorbereitung in den Kader integrieren können.

Stärken

Pavlovic ist ein 1,95 Meter großer Innenverteidiger, mit einer extrem athletischen Konstitution und langen Beinen. Neben dem Fußball hat dieser jahrelang Cross-Country betrieben, was ihm eine Topkondition ermöglichte – kurz gesagt ist der junge Serbe ein körperliches Monster!

Bei der Euro erreichte der Defensivspezialist eine Spitzengeschwindigkeit von 34,4 km/h. Damit wäre er in der vergangenen Premier League der drittschnellste Defensivspieler der Liga gewesen und das obwohl er so großgewachsen ist. Zudem kann der serbische Nationalspieler, wenngleich er nicht der Beweglichste ist, sehr schnell die Laufrichtung ändern, was ihn zu einem schwer überwindbaren Gegner macht.

Ob im Verein oder in der Nationalmannschaft, seine Rolle ist die gleiche: Er kann gelegentlich einen Pass abfangen, ist aber viel mehr auf direkte Eins-gegen-Eins-Duelle spezialisiert. Pavlovic liebt den Kontakt mit dem Gegenspieler, ist mutig und verteidigt mit der größtmöglichen Intensität, was natürlich auch Risiken birgt.

Pavlovic Verteidigungskunst kann mit der von Nemanja Vidić verglichen werden: Ein entschlossener Tackler und Blocker, besonders in Situationen, in denen es um alles oder nichts geht. Er scheut nie vor der Verantwortung zurück um jeden Ball zu kämpfen und das sehr erfolgreich.

Bester Zweikämpfer der EM

Mit seiner imposanten Physis ist er selbst für geübte Dribbler schwer zu schlagen, was die höchste Zweikampfquote in der EM-Gruppenphase mit 70 Prozent gewonnenen Duellen unterstreicht. Oftmals bearbeitet der angsteinflößende Innenverteidiger seine Kontrahenten mit seiner Aggressivität und Körperlichkeit, so dass diese nur schwer ihre Balance halten können.

Doch die Aggression ist ein zweischneidiges Schwert. Eine große Stärke, aber gelegentlich auch kostspielig, da sie seine Entscheidungsfindung negativ beeinflussen kann. Das Verlassen der defensiven Formation und das Offenbaren von Räumen für den Gegner sind die Folge.

Das macht sich in einer 4er-Abwehrkette mehr bemerkbar als in einer 3er-Abwehrkette, bei der das Zentrum von einem weiteren Innenverteidiger abgedeckt wird. Tomori besitzt ebenfalls dieses Defizit, woran Fonseca bei beiden Akteuren also noch arbeiten müsste.

Weitere Schwächen

So hervorragend er Schüsse blocken kann, so schnell geht aber manchmal zu Boden. Sitzt das Tackling ist es gut, aber erwischt er den Gegner nicht, dann ist er komplett aus dem Spiel. In diesem Punkt muss er gleichermaßen noch besser in seiner Entscheidungsfindung werden.

Ein weiterer Nachteil ist, dass er in der Box sehr mannorientiert agiert und es ihm daher an Übersicht mangelt. Zwar erkennt er den offensichtlichen Pass, hat aber Probleme zu entscheiden, wann er den besser postierten Stürmer zu decken hat. Doch in Italien haben schon viele Abwehrspieler ihren taktischen Feinschliff bekommen und aufgrund des noch jungen Alters des Neuzugangs, kann dies noch behoben werden.

Einer der stärksten Ballschlepper der UCL

Er besitzt die Gelassenheit eines ballsicheren Akteurs. Pavlovic kann auch durch Körpertäuschungen und intelligente Dribblings Räume schaffen und das Spiel durch ein solides Passspiel aufziehen, worauf Fonseca sehr viel wert legt bei seiner Vorstellung von einem perfekten Verteidiger.

Zudem besitzt er den langen Ball in seinem Portfolio, ist aber unkonstant damit. Regelmäßig leicht überhastet und oft zu spekulativ. Ein Bereich seines Spiels, der definitiv verbessert werden muss.

Zudem wird behauptet, er sei kein progressiver Innenverteidiger. Oh, aber er ist einer. Allerdings mehr durch Ballschlepperaktivitäten als durch Pässe, was folgende Statistiken eindeutig beweisen:

- 26 längere Läufe mit Ball pro 90 Minuten in der Euro-Qualifikation - nur übertroffen von Gvardiol, Akanji, Christensen & Elvedi

- in dieser Disziplin gehörte er in der vergangenen Champions League-Saison zum 99. Perzentil der besten progressiven Innenverteidiger

Was ihn unorthodox macht, ist seine Neigung zu waghalsigen Läufen aus der Tiefe. Ein weiterer Grund, warum eine Dreierkette besser zu ihm passen würde, da er besser abgesichert wäre.

Fazit

Um Pavlovic zu verpflichten, investierte der AC Mailand rund 20 Millionen: 18-19 Fixum und 2 Bonuszahlungen, womit die ursprüngliche Forderung von Salzburg von 25 Millionen teilweise gesenkt wurde. Der Serbe erhält einen Fünfjahresvertrag mit einem Gehalt von 1,5 Millionen pro Saison. Ein absolutes tolles Preis-Leistungspaket für die Rossoneri.

„Milan hat einen großartigen Transfer gemacht! Pavlovic ist ein Krieger und nicht nur ein Verteidiger. Es gibt nicht viele junge Verteidiger auf diesem Niveau. Italien ist wie die Universität für Verteidiger, daher habe ich ihm empfohlen in die Serie A zu wechseln, was er genauso sah wie ich“, offenbarte Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojkovic.

Tatsächlich bekommt der siebenfache Königsklassensieger ein Abwehrtalent mit den so dringend benötigten Leaderqualitäten und dem Potenzial zur Weltklasse, sollte seine Entwicklung kontinuierlich so weiter verlaufen.

Es bleibt also spannend ob Fonseca Pavlovic auf das nächste Level heben kann. Schaut man sich die Vita des portugiesischen Fußballlehrers an, dann dürfte einer erfolgreichen Weiterentwicklung nichts mehr im Wege stehen, denn dieser hat schon zahlreiche junge Spieler effektiv weiterentwickelt.

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Sascha

Juves McKennie-Update? | Khéphren Thuram (23) im Porträt

Juventus Turin verpflichtet mit Khéphren Thuram den nächsten Wunschspieler für Thiago Motta. Der Franzose kommt für eine Ablöse von 20,6 Millionen Euro und soll das Mittelfeld der Bianconeri verstärken. Wir erzählen euch, was den Sohn von Lilian so interessant für die alte Dame macht. (Bild: IMAGO / Italy Photo Press)

Der 23-jährige Franzose, welcher in der Emilia Romana geboren wurde, tritt damit das Erbe seines Vaters bei den Turinern an. Nachdem sein Bruder Marcus letzte Saison zum Erzrivalen Inter wechselte, wird Lilian sicherlich erleichtert sein, dass Khéphren die Thuram-Dynastie bei Juve weiterführen wird. Viel Überzeugungsarbeit wird er nicht gebraucht haben.

Die Bianconeri haben gerade einen der interessantesten Trainer der Serie A an Land gezogen, mit Michele Di Gregorio einen herausragenden Torhüter für die Zukunft gesichert, mit Douglas Luiz einen weiteren großen Coup gelandet und einige andere große Namen warten schon in der Pipeline.

Wenn es nach Thiago Motta geht, wird die „Alte Dame“ in der nächsten Saison einen hochklassigen, ballbesitzorientierten Fußball spielen. Man darf nicht vergessen, dass Thuram auch eine gewisse Geschwisterrivalität erleben wird, denn sein Bruder Marcus hat in seiner ersten Saison mit Inter den Scudetto gewonnen und spielt damit bei einem direkten Konkurrenten von Juventus.

Was Khéphren Thuram zu Juventus bringt

In Nizza entpuppte sich Khéphren als ein Spieler, der seine Gegner mit Schnelligkeit und Ausdauer überwindet und ein Talent dafür hat, im defensiven Bereich des Mittelfelds dank seiner Physis ordentlich aufzuräumen. Dies führte dazu, dass er von den Fans in Nizza zum „Crédit Agricole Young Player of the Year“ gewählt wurde, da er sie Woche für Woche mit seinen beherzten Leistungen überzeugte.

In den letzten beiden Spielzeiten hat Thuram allein in der Ligue 1 über 4.600 Minuten absolviert. Er hat einen rasanten Aufstieg hingelegt, seit er 2019 als Teenager zu Le Gym kam, nachdem sein Jugendvertrag bei Monaco ausgelaufen war. Neben seiner Bedeutung auf Vereinsebene hat sich der zentrale Mittelfeldspieler zu einer verlässlichen Größe in Frankreichs Junioren- und A-Nationalmannschaft entwickelt.

Dribbelstarkes Monster

Der französische Nationalspieler schloss die letzte Saison mit durchschnittlich 44 Pässen pro Spiel ab, wenn er in der Startelf stand, 35 erfolgreichen Dribblings und gewann die Hälfte aller Zweikämpfe. Er lieferte statt vieler Assists und Tore eher Balance, die auch sehr wichtig für eine Mannschaft ist. Während er seine Karriere als defensiver Mittelfeldspieler begann, entwickelte er sich im Laufe der Jahre zu einem Box-to-Box-Player.

Mit einer imposanten Größe von 1,92 m ist Thuram ein schwer zu bespielender Akteur, aber seine Schnelligkeit, Physis und Dribbelstärke sorgen für ein ausgewogenes Profil, was ihn zu einer vielseitigen Waffe für Motta macht. Für einen Trainer, der ein kompaktes Mittelfeld fordert, ist Thuram eine fantastische Ergänzung, wenn es darum geht, das Mittelfeld des Gegners numerisch zu überladen und das Spiel zu stören.

Seine größte Fähigkeit, welche Thiago Motta für sein Pressing auch dringend benötigt, ist das Anlaufen und Vorwärtsdrängen im Mittelfeld! Das macht der Sohn von Lilian am allerliebsten und dieses Element wird in der neuen Spielphilosophie der alten Dame das tägliche Brot sein.

Zudem gewinnt er so gut wie jedes zweite Duell, sowohl in der Luft als auch am Boden. Das war nicht immer so, denn vor wenigen Jahren zeigte er dort noch erhebliche Defizite. Jedoch hat er daran gearbeitet und sich signifikant verbessert. Aufgrund seines noch jungen Alters können wir weitere Entwicklungen erwarten, erst Recht unter einem Trainer wie Thiago Motta.

In Ballbesitz

Zudem hat Thuram die Fähigkeit Defensive und Offensive miteinander zu verbinden. Dank seiner Zweikampfstärke erobert er viele Bälle des Gegners und schleppt diese dann durch seine Lauf- und Dribblingsstärke in die gegnerische Hälfte. Wenn Motta diese Fähigkeit nutzen kann, wie er es mit Spielern wie Riccardo Calafiori bei Bologna getan hat, könnte er der Trainer sein, der Thurams Spiel auf das nächste Level hebt.

Der französische Nationalspieler ist ein Mann, der nicht für seine direkten Offensivfähigkeiten bekannt ist. In der letzten Saison hat er in 27 Spielen nur ein Tor und 1 Assist erzielt. Wenn man jedoch genauer hinschaut, dann ist Thuram derjenige, der am liebsten Chancen einleitet und den Spielfluss kontrolliert, wie seine Passquote von 87 % zeigt, mit der er zu den Besten der Ligue 1 gehörte.

Fazit:

Juventus holt mit unserem Protagonisten einen Mann, welcher dem Mittelfeld mehr Balance verleiht. Der junge Franzose erinnert etwas an das Spielerprofil von McKennie, jedoch kann man ihn ganz klar als Update zum US-Boy bezeichnen.

Thuram passt mit seinen Eigenschaften perfekt in die Spielphilosophie von Thiago Motta und dürfte daher sicherlich ein Mann für die Startelf sein. Sein Marktwert beträgt aktuell 35 Millionen. Dank seiner erschwinglichen Ablöse von 20,6 Millionen Euro ist das Preis-Leistungsverhältnis für den italienischen Rekordmeister überragend.

Mit dem ehemaligen Bologna-Coach bekommt Thuram zudem einen Trainer, welcher in der Vergangenheit bereits bewiesen hat, dass er junge Spieler weiterentwickeln kann, so dass dieser Transfer auch aus Spielersicht absolut Sinn macht.

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