Von seinen Anfängen bei Pro Vercelli über die Berufung in die Nationalmannschaft bis hin zum viertbestbezahlten italienischen Fußballprofi. Das ist Ibrahima Bamba der aus der Serie C, über Portugal nach Katar kam, um einer der bestbezahlten Spieler aus Italien zu werden. (Bild: IMAGO / NurPhoto)
Von den unbekannten Plätzen der Serie C, ins Rampenlicht der katarischen höchsten Spielklasse. In weniger als 10 Jahren hat Ibrahima Bamba, 23 Jahre jung, den Sprung von den Spielfeldern von Pro Vercelli auf die katarische Bühne im Trikot von Al-Duhail SC geschafft. Dazwischen lag noch die Zwischenstation bei Vitoria Guimaraes in Portugal.
Der in Italien völlig unbekannte Verteidiger liegt mit einem Nettogehalt von 7 Millionen Euro pro Saison auf Platz vier der Rangliste der bestbezahlten italienischen Fußballer weltweit. Vor ihm liegen in den Top 3 Torhüter Gigi Donnarumma, jetzt bei Manchester City, und der amtierende Serie A-Torschützenkönig Mateo Retegui, der sich seiner neuen Herausforderung bei Al-Qadsiah in Saudi-Arabien stellt. Auch sein Teamkollege Marco Verratti ist mit einem Gehalt von 30 Millionen Euro netto pro Saison dabei.
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— Qatar News Agency (@QNAEnglish) July 14, 2023
Flexibilität und Entschlossenheit
Ibrahima Bamba wuchs im Piemont in der Jugend von Pro Vercelli auf und wechselte dann in die erste Mannschaft. Er hat auf dem Spielfeld immer den Unterschied gemacht. Er begann als Mittelfeldspieler, kann aber auch als rechter Außenverteidiger eingesetzt werden. Die beste Position für ihn ist jedoch die des Innenverteidigers. In dieser Position hat er nicht nur 73 Einsätze, sondern auch 1 Tor und 1 Vorlage erzielt.
Vielseitigkeit und Entschlossenheit sind die Eigenschaften, die den Spieler der Jahrgangsstufe 2002 auszeichnen und auch Roberto Mancini auf ihn aufmerksam gemacht haben. Der ehemalige Trainer der Nationalmannschaft hatte den damals 20-jährigen Verteidiger im Mai 2022 nach der Verletzung von Lorenzo Lucca zu einem dreitägigen Trainingslager nach Coverciano eingeladen.
Nominiert wurde er zwar nicht vom Europameister, aber zumindest hatte er die Gewissheit, dass er nun im Blickfeld der Nationalmannschaft war und es nun an ihm lag Mancini weiterhin zu überzeugen.
Von Portugal nach Katar
In der Zwischenzeit wechselte der Verteidiger nach Portugal, wo er für Vitoria Guimaraes spielte. Zunächst wurde er für die Jugendmannschaften verpflichtet, dann gab er jedoch sein Debüt in der Primeira Liga und sammelte auch einen Einsatz in der Conference League. Er verbesserte sich ungemein schnell und avancierte nach einem Jahr der Anpassung in der zweiten Saison zum absoluten Stammspieler.
Nach 35 starken Partien kam es 2023 zu jenem schicksalhaften Wechsel auf die andere Seite der Welt, genauer gesagt nach Katar zu Al-Duhail SC. Seit diesem Juli ist Ibrahima Bamba in der Wüste Arabiens nicht mehr zu bremsen. Direkt in seiner ersten Saison schlug er ein und absolvierte 25 Einsätze für die Kataris.
Zusammen mit dem ehemaligen SGE-Verteidiger Tuta (26) darf er die Abwehr organisieren, während vor ihm Mittelfeld Altstars wie Marco Verratti (32) und Ex-Lazio-Spielmacher Luis Alberto (33) die Fäden ziehen, und Ex-Herthaner Krzysztof Piatek (30) versucht vorne die Tore zu erzielen.
Ibrahima Bamba é reforço do Al Duhail por cerca de 9M€ + 5M€ em objetivos ✅
— Futebol de Bancada (@futeboldebancad) July 14, 2023
Vitória SC bem 👏 pic.twitter.com/df2G6zmqW7
Stärken
Ibrahima Bamba ist ein junger Verteidiger, der das Herz jedes Fans höherschlagen lässt. Mit seinen 23 Jahren ist der Spieler nicht nur ein Talent, sondern ein Symbol für unbändige Leidenschaft, unerschütterlichen Willen und einem Fußballerherz, das für den Sport schlägt. Unser Protagonist ist das Sinnbild eines Kämpfers, der für jede Herausforderung bereit ist.
Stell dir vor: Der Ball rollt, die gegnerische Offensive stürmt mit Entschlossenheit heran, und dann kommt dieser Ibrahima Bamba, der mit einer Mischung aus roher Aggressivität und kluger Antizipation sich in jeden Zweikampf wirft, als wäre es sein letzter.
Es ist, als ob er das Spielfeld liest wie ein offenes Buch, oftmals den gegnerischen Zug voraussieht und mit präzisen Tackles oder klugen Stellungsspiel die Gefahr im Keim erstickt. Diese unbändige Entschlossenheit, diese Kämpfer-Attitüde spürt man in jeder Faser seines Spiels – ein wahrer Krieger, der niemals zurückweicht.
Mehr als nur Muskeln und Mut
Doch Bamba ist mehr als nur Muskeln und Mut. Sein Fußball-IQ ist gleichermaßen beeindruckend. Er bewegt sich mit einer Intelligenz, die unüblich für sein Alter ist, organisiert die Abwehr mit der Ruhe eines Routiniers und doch mit dem Hunger eines Rookies. Jede seiner Bewegungen ist durchdacht, als würde ein Schachspieler ihn steuern.
Seine Vielseitigkeit ist ein Geschenk, das Al-Duhail-Coach Djamel Belmadi (49) zu schätzen weiß. Ob als unerbittlicher Innenverteidiger oder als Sechser im defensiven Mittelfeld – Bamba passt sich schnell an, als wäre er für jede Rolle geboren. In der Qatar Stars League und der AFC Champions League demonstrierte er bisher, dass er unter Druck wächst.
Mit seinem Debüttreffer in der Qualifikation zur AFC Champions League eroberte er die Herzen der Fans. Seine Fähigkeit, in großen Spielen wie gegen Al-Hilal zu bestehen, zeigt, dass Bamba bereit ist ganz nach oben zu streben - vielleicht sogar einen Anruf von Gennaro Gattuso anzupeilen.
Denn mit 23 Jahren ist Bamba noch lange nicht am Ende seiner Reise. Jeder Ball, den er erobert, jeder Pass, den er spielt, ist ein Schritt auf dem Weg zu etwas Großem. Man spürt, dass er für Höheres bestimmt ist – vielleicht für die großen Bühnen Europas, vielleicht für die Nationalmannschaft Italiens oder der Elfenbeinküste.
Ibrahima Bamba deixa o Vitória SC e ruma ao Al Duhail, do Qatar, por cerca de 10M€, avança @Record_Portugal. pic.twitter.com/caJ97gnX43
— 👁️ Desportivo (@OlhoDesportivo) June 20, 2023
Reich und dennoch unbekannt
Ibrahima Bamba ist für die Fans von Al-Duhail SC jetzt schon ein Publikumsliebling, der mit Herzblut kämpft und ein sicherer Rückhalt für seine Teamkollegen. Seine Leidenschaft, Mut und Intelligenz sind genau die Faktoren die ihm dieses lukrative Salär einbrachten. Jetzt liegt er mit einem Nettogehalt von 7 Millionen Euro pro Saison auf Platz vier der bestbezahlten Italiener weltweit.
Etwas, das vielleicht noch vor wenigen Jahren nicht einmal in seinen Gedanken war und nun Wirklichkeit geworden ist. Dass ihn kaum ein Italiener kennt, ist sicherlich auch der Preis des Geldes, welches schnell in dieser Höhe in der fußballerischen Bedeutungslosigkeit gezahlt wird. In Europa hätte er für so ein Gehalt noch einige Jahre kämpfen müssen.
Doch Bamba hat sich für das Geld ins sportliche Abseits gestellt und daher könnte es sein, dass er einer des bestbezahlten italienischen Profis der Geschichte sein wird, den kaum ein Tifoso kannte…