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Christian

Bochums Manuel Riemann mit einer tollen Geste

Der Bochumer 3:1-Sieg im Montagsspiel der 2. Liga gegen den 1. FC Nürnberg ist eigentlich nicht weiter erwähnenswert. Die Westfalen feierten zwar einen wichtigen Sieg, um zumindest die direkten Abstiegsplätze zu verlassen, doch VfL-Torhüter Manuel Riemann fiel während der Partie mit einer beeindruckenden Geste auf.

Was war passiert?

Der 1. FC Nürnberg hat derzeit auf der Torwartposition ernsthafte Verletzungssorgen. So fallen Stammkeeper Christian Mathenia (Kniescheibenbruch), Patric Klandt (Achillessehnenriss) bis zum Saisonende aus. Jonas Wendlinger ist wegen einer Schambeinentzündung nicht einsatzfähig und Andreas Lukse konnte das Spiel in Bochum wegen eines Infekts nicht bestreiten. So musste die etatmäßige Nummer fünf, der erst 18-jährige Benedikt Willert, auflaufen.

Normalerweise steht Willert in der U19 der Clubberer im Tor. Der 18-Jährige wurde buchstäblich ins kalte Wasser geworfen und so leistete sich der Keeper in der 40. Minute einen Fehlgriff, der zum 2:0 der Bochumer führte.

Einige VfL-Anhänger begannen nun Hohngesänge in Richtung Willert. „Fünfter Torwart, jeder weiß warum“ war zum Beispiel zu hören.

„Mir ist es heute genauso in der 5. Minute passiert“

In der Halbzeit ging dann der Bochumer Torwart Manuel Riemann zu den eigenen Fans und hielt seinen rechten Zeigefinger vor den Mund. Eine Geste, die unmissverständlich klarmachte, dass die Gesänge in Richtung Benedikt Willert nicht angebracht sind.

Zudem nahm der VfL-Keeper auf dem Gang in die Kabine sein Nürnberger Gegenüber in den Arm und sprach ihm Mut zu.

Nach dem Spiel äußerte sich Riemann am Sky-Mikrofon: „Ich fand es einfach nicht angebracht, den gegnerischen Torwart runterzumachen, weil er das nicht verdient hat.“ Willert habe „ein richtig gutes Spiel gemacht“.

Riemann verwies zudem auf eine Spielszene aus der 5. Spielminute, als er das Glück auf seiner Seite hatte und es nicht 1:0 für den Club stand.


Der VfL Bochum baut Willert per Twitter auf

Nürnbergs Kapitän Hanno Behrens wollte seinem Keeper ebenfalls keinen Vorwurf machen. „In solchen Szenen müssen wir ihm besser helfen“, konstatierte der 29-Jährige.

In den sozialen Netzwerken kam es dann noch zu einer weiteren schönen Geste des VfL Bochum. „Fehler passieren. Ob mit 18 oder 38, Kopf hoch, weiter machen, viel Erfolg für deine Laufbahn, Benedikt Willert“, twitterte der Revierklub.

Solche Szenen sind es, die den Fußball ausmachen. Manuel Riemann hatte am Montagabend sicherlich ein gutes Gefühl, wie es ist, wenn man als 18-Jähriger vor einer solch großen Kulisse aufläuft, dass jeder gestandene Profi einmal angefangen hat und dass Fehler einfach manchmal passieren können.

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Christian

Der Bundesliga-Wahnsinn geht weiter

Zehn Spieltage sind in der bisherigen Bundesligasaison absolviert und Fußballfans dürfen sich neben einem engen Meisterschaftskampf auch über allerlei Geschichten und überraschende Wendungen freuen.

So war es auch wieder am 10. Spieltag. Da kassieren die Bayern mit dem 1:5 in Frankfurt die höchste Niederlage seit zehn Jahren, in deren Folge Niko Kovac entlassen wurde. Die Gladbacher grüßen wie in ihren glorreichen Zeiten in den 70ern von der Tabellenspitze. In Leipzig kommt es zu einem 8:0, was auch nicht aller Tage vorkommt und das Berliner Derby hielt die Hauptstadt ein ganzes Wochenende in Atem.

Die vor wenigen Tagen noch angeschlagenen Dortmunder haben sich durch zwei Pflichtspielsiege in Folge vorerst wieder in die Erfolgsspur zurückgebracht. Die Schalker Fans dürfen weiter von einer erfolgreichen Saison träumen und Freiburg, Hoffenheim, Wolfsburg und Frankfurt mischen nach wie vor an der Tabellenspitze mit.

Da verkommt der in den letzten Jahren oft zum Teil spektakuläre Abstiegskampf fast zur Nebensache. Doch auch dieser ist spannend, weil es zwischen Platz elf und Rang 17 nur vier Punkte Abstand sind.

Wie geht es weiter?

Bayerns Uli Hoeneß prognostiziert, dass sich die Langeweile in der Liga bald genug einstellen wird. Doch davon ist zumindest bis zur Winterpause nicht auszugehen. Es sei denn, irgendein Team legt eine Siegesserie bis zum Hinrundenende hin.

Den Münchnern ist so etwas immer zuzutrauen, aber auch die Leipziger oder Dortmunder könnten dafür in Frage kommen. Bisher hatte jedoch auch keiner die starken Gladbacher auf dem Zettel, die momentan die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung anführen.

Bei soviel Dramatik werden sicherlich nicht wenige Menschen in der Republik nach dem nächsten Wochenende aufstöhnen. Denn erneut steht eine Länderspielpause an. Dafür ist es aber die letzte bis März und die Vereine können sich vorerst wieder auf ihr Tagesgeschäft konzentrieren.

Dafür hält der 11. Spieltag das deutsche Clásico bereit. Es geht in der Partie zwischen den Bayern und dem BVB zwar nur um drei Punkte, doch genug Brisanz steckt seit jeher in diesem Duell. Diesmal kommt die Komponente dazu, dass der Rekordmeister derzeit strauchelt und man darf gespannt sein, wie sich die Bayernstars präsentieren werden. Auch Dortmunds Trainer Lucien Favre ist noch nicht ganz aus der Schusslinie und ein Dreier wären für ihn und seine Mannschaft genauso wichtig. Bei den Wettanbietern sind die Bayern aber noch Favorit. Bei Interwetten steht die Quote auf einen Sieg der Münchner bei 1,70. Ein BVB-Sieg brächte eine Quote von 4,70. Auch in der Frage des Deutschen Meisters werden den Bayern nach wie vor die besten Quoten eingeräumt. Interwetten listet die Chancen derzeit wie folgt: Bayern (1,60), Dortmund (3,00), Leipzig (7,50), Gladbach (25,00. Ein Schalker Titeltriumph brächte bei 10 Euro Einsatz 2000 Euro Gewinn.

Fast ein Derby ist das Spiel zwischen der Hertha und Leipzig, weil die Entfernung zwischen Berlin und der sächsischen Stadt nicht besonders groß ist. Zudem sind es neben Union Berlin die beiden einzigen Vereine in der 1. Bundesliga, die sich im Nordosten der Republik befinden. Spannung verspricht auch die Partie zwischen den Gladbachern und den Bremern.

Die Lage eskaliert immer mehr

Das Berliner Derby am vergangenen Wochenende hat gezeigt, dass sich der Fußball in Deutschland derzeit auf einem schmalen Grat befindet. Ein Trend ist erkennbar, dass kleine radikale Gruppen die Macht in den Fanblöcken an sich reißen. Weiterhin ist zu beobachten, dass die Gewalthemmschwelle immer mehr sinkt und der Hass auf gegnerische Fans zunimmt.

Da feuern Hertha-Anhänger mehrmals in der Alten Försterei Leuchtraketen auf Spieler und in die Zuschauerbereiche. Nicht zum ersten Mal wurden Fans am letzten Wochenende während einer Zugfahrt attackiert. Diesmal gab es die Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Fangruppen von Darmstadt 98 und Eintracht Frankfurt. Vor dem Rheinderby mussten drei abgetrennte Ziegenköpfe aus dem Stadion entfernt werden. In dieser Saison wurden schon gegnerische Fanblocks unter Buttersäure gesetzt. Das Klauen und Abbrennen von Fanfahnen des Gegners gehört da fast schon zur Tagesordnung, wie das laute Gebrüll „Scheiß DFB“, und auch die massive Präsenz von Polizei und Ordnungskräften bei vielen Spielen ist Normalität geworden. Der Respekt untereinander schwindet immer mehr. Das mussten Schiedsrichter in unteren Ligen bereits vermehrt erfahren.

Dabei stimmt das Produkt „Bundesliga“, das es seit 1963 gibt. Diese Saison hat das erneut bewiesen.

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Christian

Berlin fiebert dem Derby entgegen

Ganze 42 Jahre gab es in der 1. Bundesliga kein Berliner Derby mehr. Am 16. April 1977 musste die Hertha im Olympiastadion gegen Tennis Borussia eine 0:2-Niederlage einstecken, durch Tore von Jürgen Schulz und Winfried Stradt. TeBe stieg am Saisonende ab, auch die Hertha fand sich wenig später in den Niederungen des Fußballs wieder, die „Alte Dame“ kickte zwischenzeitlich sogar drittklassig, sodass es in der Saison 1986/87 kein Berliner Derby in der höchsten deutschen Spielklasse gab, als Blau-Weiß 90 in der ersten Bundesliga spielte.

Dagegen fanden in der DDR-Oberliga in den 1980er-Jahren häufig Berliner Duelle zwischen dem BFC Dynamo und Union Berlin statt. Bekanntlich verachten und hassen sich die Fans beider Vereine.

So ausgeprägt ist die Abneigung zwischen den Anhängern der Hertha und Union Berlin nicht. Was wohl auch daran liegt, dass sich beide Clubs erst viermal in Ligaspielen gegenüberstanden. Zwischen 2010 und 2013 traf man sich in der 2. Liga, wobei die Bilanz mit jeweils einem Sieg und zwei Unentschieden ausgeglichen ist.

Dennoch spürte man in der Hauptstadt nach dem Aufstieg der Eisernen eine riesengroße Vorfreude auf zwei bevorstehende Stattderbys. Die Spannung stieg in den letzten Wochen an und nachdem beide Clubs ihre Aufgaben im DFB-Pokal bewältigt haben, gilt nun der Fokus auf die Berliner Stadtmeisterschaft. Die Partie ist seit Wochen restlos ausverkauft. Für die zahlreichen Fans, die keine Karten ergattern konnten, dürfte die Tatsache tröstlich sein, dass es im März noch ein Berliner Derby gibt. Das findet dann im Olympiastadion statt, dass über 74000 Zuschauern Platz bietet, im Gegensatz zur viel kleineren Alten Försterei, wo lediglich 22000 Besucher hineinpassen.

Es geht am Samstag jedoch auch um Bundesligapunkte. Die Hertha hat mit elf Zählern aus neun Partien und Platz elf einen durchwachsenen Saisonstart erlebt. Union liegt mit sieben Punkten auf Rang 15, was vor der Saison durchaus realistisch schien. Das Ziel der Eisernen am Samstag muss es auch sein, mit einem Heimsieg gegen die Hertha den Anschluss an das Tabellenmittelfeld zu schaffen.

Union mit einem Festtag nach dem anderen

Bis zum Sommer haben die Köpenicker ihr Dasein in der 2. Liga gefristet, was für die Verantwortlichen und die Fans der Eisernen absolut in Ordnung war, weil der Club schon ganz andere Zeiten erlebt hat, gerade in finanzieller Hinsicht.

Dann gelang jedoch in der Relegation gegen den VfB Stuttgart der Coup, und Union stieg erstmals in der Vereinsgeschichte in die traditionsreiche Fußballbundesliga auf. Die Freude bei den Union-Anhängern war dementsprechend groß. Unvergessen sind die Bilder vom zuschauergetränkten Platz in der Alten Försterei nach dem gelungenen Aufstieg. Rasenstücke wurden als Erinnerung herausgerissen und man spürte, dass da gerade etwas Historisches ablief.

Zudem war klar, dass Union mindestens eine Saison in der 1. Bundesliga spielen wird. Das bedeuten zum Beispiel Gastspiele in Deutschlands Fußballtempeln wie dem Dortmunder SIGNAL IDUNA PARK, der Arena auf Schalke oder der Münchner Allianz Arena, aber auch stimmungsvolle Heimspiele gegen nahezu jeden Bundesligaclub.

In dieser Saison war schon der BVB in der Alten Försterei und musste sogar eine Niederlage einstecken. Am letzten Wochenende spielte Union in der Allianz Arena bei den Bayern vor und erntete viel Lob. Dazu gab es am Dienstag das etwas überraschende Weiterkommen im DFB-Pokal beim SC Freiburg und den daraus resultierenden Einzug ins Achtelfinale. Als Zweitligist war dagegen im DFB-Pokal oft schon vorher Endstation, doch in dieser Saison dürfen sich die Eisernen auf mindestens eine weitere Pokalpartie freuen.

Durch den Aufstieg von Union konnten auch die Berliner Fans mit zwei Stadtderbys planen. Genau eine Woche vor dem Jubiläum „30 Jahre Mauerfall“ findet nun also das erste von zwei Berliner Duellen in dieser Saison statt. Dabei ist die Hertha bei den Wettanbietern leichter Favorit. Betway zahlt zum Beispiel bei einem Sieg der "Alten Dame" eine Quote von 2,50 aus. Ein Dreier von Union brächte bei Betway eine Quote von 2,80. Ein Unentschieden 3,40.

Ein Klassiker ist das Derby zwischen der Hertha und Union Berlin jedoch noch nicht. Dazu fanden zu wenig Duelle zwischen beiden Teams bisher statt, doch was Vorfreude und Brisanz angehen, und auch die Rivalität zwischen den Anhängern beider Clubs, ist dieses Duell zweifellos ein Highlight, nicht nur für Berlin. Am Samstag schauen auch andere Länder auf die Alte Försterei. Dabei werden die Sicherheitsvorkehrungen sehr hoch sein. Die Hertha kommt zum Beispiel mit eigenen Sicherheitsleuten nach Köpenick und die Polizei plant seit Wochen akribisch diese Veranstaltung. So richtig weiß niemand, was im und um das Stadion am Samstag vor, während und nach dem Spiel passieren wird.

Und auch bei den Spielern ist die Vorfreude auf das Derby hoch. Und vielleicht wird jemand zum Derbyheld, so wie es vor 42 Jahren Jürgen Schulz und Winfriedt Stradt waren.

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Christian

Nun ist Nagelsmann gefragt │ Leipzigs Problem mit tiefstehenden Gegnern

Für die Leipziger Fans war die letzte Partie beim SC Freiburg zum Haareraufen. Die Sachsen dominierten fast die komplette erste Halbzeit, wie schon so oft in dieser Saison gegen andere Gegner, doch ein Tor wollte nicht herausspringen. Stattdessen gingen die Breisgauer in Führung und gewannen am Ende 2:1.

Nach dem guten Saisonstart der Rasenballer mit 13 Punkten aus fünf Spielen sind in den letzten vier Bundesligabegegnungen nur zwei Punkte gegen Leverkusen und Wolfsburg herausgesprungen. Dagegen verlor das Nagelsmann-Team gegen Schalke und eben Freiburg. Vorerst ist RB damit aus den Champions-League-Plätzen herausgefallen. Obwohl der Rückstand zum Tabellenführer aus Mönchengladbach überschaubar ist, schrillen in Leipzig die Alarmglocken. So gab es in der Nacht nach dem Freiburg-Spiel eine 20-minütige Krisensitzung, an der neben Julian Nagelsmann und der Mannschaft auch Sportdirektor Markus Krösche teilnahm. Der Vorwurf des 39-Jährigen lautete, dass den Profis die nötige Gier und der erforderliche Wille fehle und er forderte von den Führungsspielern mehr Präsenz und Übernahme von Verantwortung. Julian Nagelsmann kritisierte zudem die Leipziger Bank während des Spiels im Breisgau. „In Freiburg haben wir auch von der Bank nicht den nötigen Punch entwickelt. Das war nicht gut. Es wirkte so, als wäre der ein oder andere etwas beleidigt“, so der 32-Jährige.

Fehlende Einstellung? Mangelnder Wille? Zumindest dominieren die Leipziger die meisten ihrer Gegner und RB-Kapitän Willi Orban sieht vor allen Dinge Probleme, um Großchancen zu kreieren: „Aus meiner Sicht fehlt uns ein bisschen der Tiefgang und der Spielwitz im letzten Drittel, um auch mal hinter die Kette zu kommen. Wir spielen es bis dahin gut, haben eine gute Positionierung. Aber wenn es drauf ankommt, haben wir keine Sprints und keine Dynamik. Die brauchst du aber, um zu klaren Torchancen zu kommen.“

Ein Problem, was vor allen Dingen gegen tiefstehende Mannschaften gelöst werden muss. Die nächsten Gegner in der Bundesliga heißen jedoch Mainz, Hertha, Köln und Paderborn. Von diesen Teams ist nicht unbedingt ein Offensivfeuerwerk zu erwarten und Julian Nagelsmann muss sich etwas einfallen lassen, um gegen tiefstehende Teams zu bestehen.

Wie verkraftet das junge Leipziger Team die Dreifachbelastung?

Der ehemalige Hoffenheimer Coach sieht jedoch noch ein anderes Problem. Wie in den letzten beiden Jahren müssen die Leipziger die Dreifachbelastung aus Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal verkraften. Viele Spieler sind zudem für ihre jeweiligen Nationalmannschaften unterwegs. In der Saison 2017/18 gelang dieser Spagat nicht unbedingt. In der Königsklasse war schon nach der Vorrunde Schluss und im Ligaalltag merkte man den RB-Spielern oft die Müdigkeit an. In der letzten Spielzeit wurde die Europa League mehr oder weniger abgeschenkt, doch die Sachsen kamen unter Ralf Rangnick eigentlich erst in der Rückrunde richtig ins Rollen, als man aus dem Europapokal ausgeschieden war.

Ähnlich könnte sich die Situation nun auch wieder darstellen. So verwies Julian Nagelsmann darauf, dass die Bayern ihr Bundesligaspiel am Wochenende gewonnen haben, nachdem sie unter der Woche in der Champions League gespielt haben.

Somit ist es für die Leipziger gerade keine einfache Situation. Die Belastung wird in den kommenden Wochen nicht weniger. Am Mittwoch geht es im DFB-Pokal nach Wolfsburg. Am nächsten Wochenende wartet in der Bundesliga Mainz, bevor man in der Champions League bei Zenit St. Petersburg bestehen muss. Auch Julian Nagelsmann gestand nach dem Freiburg-Spiel eine gewisse Drucksituation ein: „In der Liga ist es eine komische Situation. Wir haben viele ordentliche Spiele gemacht, aber zu wenig Punkte. Der Druck, der eh schon ein bisschen da war, ist heute nicht kleiner geworden. Da müssen wir den Bock schon ein bisschen umstoßen."

Teams, die gegen die Leipziger antreten, wissen zudem um die Stärken der Rasenballer. Um das schnelle Umschaltspiel von RB zu unterbinden, stellen sich die meisten Gegner hinten rein. Julian Nagelsmann weiß das und fordert von seinen Spielern ein, dass aus dem daraus resultierenden Ballbesitz und einem möglichst guten Passspiel Kapital geschlagen werden muss: „Wir müssen dahin kommen, dass wir in solchen Spielen in den ersten 40 Minuten ein Tor machen. Dann kannst du ein bisschen lauern. Da kannst du Konter setzen und da kommt auch die Schnelligkeit auf den Platz.“

Man darf gespannt sein, wie Julian Nagelsmann seine erste kleine Bewährungsprobe in Leipzig meistern wird. In allen drei Wettbewerben liegen die Sachsen jedenfalls im Soll, doch gerade in der Bundesliga sollte es mal wieder mit einem Dreier klappen.

Bei den Wettanbietern sind die Leipziger in ihrem nächsten Ligaspiel gegen Mainz klarer Favorit. Interwetten bietet für einen RB-Dreier eine Quote von 1,37 an. Ein Mainzer Sieg brächte eine Quote von 8,00 ein. Ein Unentschieden 5,00.

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Christian

Wer wird die Nummer eins im Revier?

Es ist wieder einmal angerichtet. Am Samstag steigt in der VELTINS-Arena das 177. Revierderby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund. Beide Teams liegen in der Tabelle nur einen Punkt voneinander getrennt und der Sieger dieser Partie wäre zumindest vorerst die Nummer eins im Revier.

Dabei verpassten die Gelsenkirchener am letzten Wochenende eine historische Chance. Mit einem Sieg in Hoffenheim hätten die Königsblauen die Tabellenführung erobern können und wären erstmals nach 1971 als Spitzenreiter in ein Revierderby gegangen. Auch so dürfte man bei den Schalkern mit der bisherigen Saison zufrieden sein. Beim letzten Aufeinandertreffen zwischen beiden Teams im April lag der BVB in der Tabelle 42 Punkte vor den Knappen, was es zuvor in der Bundesligageschichte noch nie gab.

Doch von diesem Duell am 27. April wird man noch sehr lange reden, denn die Gelsenkirchener schockten damals im SIGNAL IDUNA PARK die Dortmunder mit einem 4:2, was vorher kaum einer vorausgesagt hätte. Für den BVB, der an diesem Tag zwei rote Karten sah, war es eine entscheidende Niederlage im Kampf um die Deutsche Meisterschaft und unter dem Strich fehlten der Borussia diese drei Punkte, um den Titel zu holen. Dafür konnten die Dortmunder das Hinspiel der Saison 2018/19 für sich entscheiden. In der Arena auf Schalke triumphierte das Favre-Team 2:1 und gewann damit erstmals seit fünf Jahren wieder eine Partie bei den Knappen. Dazu lag der BVB damals in der Tabelle neun Punkte vor den Bayern und hatte die Herbstmeisterschaft quasi unter Dach und Fach gebracht.

Diesmal treffen sich die Erzrivalen fast auf Augenhöhe. Trotzdem gilt Borussia Dortmund bei den Wettanbietern als leichter Favorit in diesem Aufeinandertreffen. Bei Interwetten liegt die Wettquote auf einen Sieg des BVB bei immerhin 2.10, wohingegen sie beim FC Schalke bei 3.45 liegt.

David Wagner hat eine Dortmunder Vergangenheit

Der Aufschwung der Schalker in dieser Saison hat wohl viel mit David Wagner zu tun. Aus einer am Boden liegenden Mannschaft hat es der 48-Jährige geschafft binnen kürzester Zeit ein Team zu formen, das die Schalker Fans begeistern lässt und nebenbei auch Ergebnisse holt. Dabei ist der Kader fast unverändert zur Vorsaison, doch David Wagner hat einer verunsicherten Mannschaft wieder Leben eingehaucht. So laufen die Gelsenkirchener Profis in dieser Saison mehr pro Spiel (116,8 Kilometer im Gegensatz zu 113,2 Kilometer im vorigen Jahr). Dennoch tritt der Coach auf die Euphoriebremse und meinte in Hinsicht auf die Hoffenheim-Pleite, dass diese Schalke „zurück in die Realität“ geholt habe. Dennoch dürfte Königsblau in dieser Saison ein gewichtiges Wort im Kampf um die internationalen Startplätze mitreden.

Aber erst einmal steht für David Wagner und sein Team das wichtige Revierderby an. Dabei trifft der 48-Jährige auf seinen ehemaligen Verein. Von Juli 2011 bis Oktober 2015 coachte er die U23 des BVB. Mit ihr stieg David Wagner 2012 in die 3. Liga auf. 2015 folgte jedoch der Abstieg in die Regionalliga und David Wagner zog nach Huddersfield weiter, wo er sehr erfolgreich arbeitete und sich einen Namen machte.

Marco Reus traf noch nie auf Schalke

Acht Revierderbys hat Marco Reus bisher bestritten. Dabei erzielte er lediglich einen Treffer. In der VELTINS-Arena hat der 30-Jährige sogar noch nie getroffen, auch nicht im Trikot von Borussia Mönchengladbach. Doch diesmal dürfte der BVB-Kapitän besonders motiviert sein. Im April wurde durch seine rote Karte praktisch das Revierderby entschieden und auch für das Rennen um die Deutsche Meisterschaft bedeutete dieser Platzverweis für die Dortmunder einen herben Rückschlag. Unvergessen dürfte der Aufschrei von Stadionsprecher Norbert Dickel im BVB-Radio sein: „Jetzt klaut er uns die Meisterschaft“. Gemeint war der Schiedrichter.

Marco Reus schlug sich zuletzt jedoch mit einer Grippe herum, weswegen er auch die Champions-League-Partie bei Inter Mailand verpasste. Doch der Stürmer wird alles daransetzen, bei der Partie am Samstag mit dabei zu sein.

Daniel Caligiuri mit sechs Scorerpunkten in den letzten vier Revierderbys

In der Saison 2017/18 gab es ein denkwürdiges Aufeinandertreffen zwischen beiden Teams. Der BVB führte im SIGNAL IDUNA PARK schon 4:0, doch am Ende stand ein 4:4 auf der Anzeigetafel. In dieser Partie trug sich auch Daniel Caligiuri in die Torschützenliste ein. Er erzielte den Anschlusstreffer zum 3:4. Überhaupt spielte der 31-Jährige in den letzten Derbys groß auf. Insgesamt kommt er in den Spielzeiten 2017/18 und 2018/19 auf sechs Scorerpunkte (vier Tore und zwei Vorlagen).

Auch diesmal möchte Daniel Caligiuri für seine Schalker treffen.

Man darf jedoch gespannt sein, welche neuen Helden das 177. Revierderby produziert. Gesprächsstoff wird es nach der Partie sicherlich genug geben.

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Christian

Kann Kovac erneut die Herbstkrise meistern?

Die Bayern befanden sich im September im Soll. In der Bundesliga wurden Mainz und Köln vom Platz gefegt. In Leipzig dominierten die Münchner einen ihrer ärgsten Widersacher und in der Champions League gab es eine Galaleistung bei den Tottenham Hotspurs. Die Einkaufspolitik des deutschen Rekordmeisters wurde gelobt und der Kader schien ausgewogen und hervorragend besetzt.

Doch seit einigen Partien ist bei den Bayern Sand im Getriebe. Es fing mit dem mühsamen 3:2-Erfolg in Paderborn an. Dann gab es eine unerwartete Heimniederlage gegen Hoffenheim und am letzten Wochenende gab das Kovac-Team beim 2:2 in Augsburg erneut Punkte ab. Mit dem 7:2 über die Spurs haben die Münchner somit in den letzten vier Pflichtspielen jeweils zwei Gegentore kassiert.

Statistisch ist der deutsche Rekordmeister so schlecht wie in der Saison 2009/10 unter Louis van Gaal in die Bundesliga gestartet. Betrachtet man sich die zehn Gegentore nach acht Spieltagen, sind sogar Vergleiche mit der Katastrophenspielzeit unter Jürgen Klinsmann erlaubt, als die Bayern extrem viele Gegentreffer kassierten.

Die magere Ausbeute von 15 Punkten nach acht Bundesligapartien lässt sich sicherlich auch auf die mangelnde Chancenverwertung zurückführen. In Augsburg zum Beispiel hätten die Bayern mehrmals das 3:1 machen müssen, trotzdem stimmt beim Kovac-Team derzeit nicht die Balance zwischen Offensive und Defensive. Viele Tore fallen nach Einzelaktionen und die Anfälligkeit in der Hintermannschaft könnte noch zu einem echten Problem werden, zumal Abwehrchef Niklas Süle über ein halbes Jahr verletzt ausfällt.

In der vergangenen Saison erlebten die Bayern unter Niko Kovac nach einem guten Saisonstart ebenfalls im Herbst eine Krise. Am Ende coachte der Kroate die Münchner zum Double, doch aktuell werden sogar Vergleiche zu der Zeit unter Carlo Ancelotti gestellt, als die Münchner Stars oft behäbig und lustlos wirkten.

In der Tabelle ist noch nichts passiert

Die Punkteausbeute in der Vorsaison war nach acht Spieltagen ähnlich. Damals hatten die Bayern 16 Zähler auf der Habenseite. Der Rückstand auf den Tabellenführer aus Dortmund betrug vier Punkte, der später auf neun Punkte anwuchs.

In diesem Jahr liegt die Bundesligaspitze eng beieinander. Zwischen Platz eins und neun sind es nur zwei Zähler Unterschied und die Münchner liegen als Tabellendritter noch aussichtsreich im Rennen. Dennoch hat das Kovac-Team in den letzten zwei Partien eine große Chance vertan. Insgesamt fünf Punkte wurden gegen Hoffenheim und Augsburg verschenkt. Mit möglichen 20 Zählern hätten sich die Münchner schon zu Saisonbeginn von der Konkurrenz absetzen können und die kommenden Spieltage von vorne herunterspielen können. Die Fußballfans in Deutschland wird das freuen, weil so der Meisterschaftskampf mindestens bis zum Hinrundenende offen scheint, doch bei den Verantwortlichen der Bayern schrillen derzeit sicherlich die Alarmglocken.

In der Vorsaison gab es im Oktober und November atmosphärische Störungen. Gestandene Stars wie Mats Hummels oder Jerome Boateng moserten herum, weil sie häufig auf der Ersatzbank saßen. Es gab den Instagram-Post von Lisa Müller, der Ehefrau von Thomas Müller, der an der Reputation von Niko Kovac kratzte und der inzwischen abgewanderte James warf dem Kroaten an den Kopf, dass er jetzt in München und nicht mehr in Frankfurt sei. Die Situation entschärfte sich erst als die Klubbosse, besonders Uli Hoeneß, einige Stars zum Rapport baten und ihnen klarmachten, dass Niko Kovac Trainer bleibt. Diese Maßnahme fruchtete und fortan war bei den Bayern ein Teamgeist erkennbar. Unter Kovac entwickelten sich Spieler wie Serge Gnabry oder Leon Goretzka weiter, Mats Hummels fand zurück zu alter Form und die ehrgeizigen, aber alternden Bayernlegenden Arjen Robben und Franck Ribéry verhielten sich weitgehend ruhig.

Die damalige Rückendeckung der Kluboberen vermisst man derzeit. Im Gegenteil, Niko Kovac wurde von Karl-Heinz Rummenigge schon mehrmals öffentlich angezählt und bei manchen Fans scheint der Kroate kein gutes Standing zu haben. Dazu kommen einige unglückliche Aussagen von Niko Kovac und so steht der ehemalige Frankfurter Coach in München schon wieder unter Druck.

Am Ende entscheiden aber die Ergebnisse. Der Bayernkader ist nach wie vor hervorragend besetzt und kann sich in jedem Spiel zahlreiche Chancen herausarbeiten. So werden auch wieder Siege folgen. Gelingen diese nicht, könnte der Herbst für Niko Kovac noch ungemütlicher werden.

Die Abwehr als Schlüssel zum Erfolg

Unter Jupp Heynckes und Pep Guardiola war die Defensive der Grundstein für gute Leistungen. Die Bayern kassierten vor einigen Jahren pro Saison lediglich 20 Gegentore, oder sogar noch weniger. Wichtige Stützen wie Jerome Boateng, Philipp Lahm, Javi Martinez oder Xabi Alonso gaben der Hintermannschaft Halt.

Inzwischen hat auch in der Abwehr ein Umbruch stattgefunden. Die Neuzugänge Benjamin Pavard und Lucas Hernandez brauchen jedoch offensichtlich noch Anlaufzeit. Dazu wird momentan die personelle Besetzung der Viererkette oft durcheinandergewirbelt. Der langjährige Stabilisator Javi Martinez spielt derzeit keine Rolle und es fehlt den Bayern an einem echten Sechser. Leon Goretzka, Corentin Tolisso und Thiago sind eher Achter, was zwar dem Offensivspiel gut tut, aber nach hinten tun sich bei den Münchnern oft große Löcher auf. Dazu war in den letzten Partien eine gewisse Unsicherheit in der Hintermannschaft erkennbar. Thiago ist zudem seit einiger Zeit außer Form.

Zu allem Überfluss hat sich nun auch Niklas Süle verletzt, der bisher bei allen Bundesligaspielen in der Startformation stand. Niko Kovac muss sich daher nun etwas einfallen lassen. Eine Dreierkette ist möglich, Jerome Boateng und Javi Martinez könnten wieder mehr zum Einsatz kommen und auch das 19-jährige Eigengewächs Lars-Lukas Mai könnte plötzlich Chancen bekommen, in der Profimannschaft aufzulaufen.

Etwas beruhigend für die Bayern ist da die Tatsache, dass in der Champions League bisher sechs Punkte aus zwei Partien geholt wurden und jetzt zwei eher einfache Spiele gegen Olympiakos Piräus anstehen. Doch in der Bundesliga muss das Kovac-Team in den kommenden Wochen liefern.

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