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Christian

Mit vergleichsweise wenig Mitteln viel erreichen

Zwar sind in dieser Bundesligasaison noch ein paar Spieltage zu absolvieren, doch es zeichnet sich ab, dass der FC Augsburg erneut den Klassenerhalt schafft. Vor dem 31. Spieltag hatten die Schwaben zehn Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, was normalerweise für den Ligaverbleib reichen sollte. Das wäre erneut ein toller Erfolg für den kleinen Verein, der 2011 in die Bundesliga aufgestiegen ist und seitdem ununterbrochen erstklassig spielt.

Kluge Personalentscheidungen

In das Abenteuer Bundesliga gingen die Augsburger mit dem Gespann Andreas Rettig/Jos Luhukay. Nach einer schwachen Hinrunde schaffte der FCA 2012 doch noch den Klassenerhalt, auch weil in der Winterpause mit Koo Ja-Cheol personell nachgelegt wurde. Auch die Spielzeit 2012/13 war für die Fuggerstädter, nun mit dem Duo Stefan Reuter/Markus Weinzierl, erneut von Abstiegskampf geprägt, weil in der ersten Saisonhälfte nur neun Punkte geholt wurden. Wieder legten die Augsburger in der Winterpause nach und verpflichteten mit Andre Hahn und Ji Dong-Won zwei absolute Volltreffer.

Überhaupt bewiesen die Schwaben bei Transfers oft ein glückliches Händchen. Torhüter Marwin Hitz schlug ebenso ein, wie die Stürmer Raul Bobadilla und Alfred Finnbogason. Auch die Kombination Augsburg und Markus Weinzierl war vier Jahre lang ein Erfolgsrezept und mündete 2015 mit dem Erreichen der Europa League.

Sein Nachfolger Dirk Schuster, der zuvor Darmstadt 98 von der 3. Liga in die Bundesliga geführt hatte, blieb dagegen glücklos, doch nach Schuster kam Manuel Baum, der mit dem FCA 2017 und 2018 den Klassenerhalt schaffte.

Augsburg hat in der Bundesliga inzwischen eine Nische gefüllt, wie es sonst die Freiburger und die Mainzer tun. Allen drei Vereinen wird vor jeder Saison von den Experten eigentlich immer der sichere Abstieg prophezeit, doch am Ende steigen oft Clubs ab, die bedeutend mehr finanzielle Möglichkeiten haben.

Augsburg scheint nun auch sein achtes Bundesligajahr unbeschadet zu überstehen. Dagegen sind in diesem Zeitraum Vereine wie der 1. FC Köln, der HSV oder der VfB Stuttgart abgestiegen.

Mit einer ruhigen Art zum Erfolg

Augsburgs Manager Stefan Reuter hat in seiner Spielerkarriere alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. 1990 wurde der pfeilschnelle Rechtsaußen mit dem DFB-Team Weltmeister und 1996 Europameister. Mit den Bayern und dem BVB wurde er fünfmal Deutscher Meister und mit den Dortmundern holte er zudem 1997 den Champions-League-Titel.

Seine Managerlaufbahn begann bei 1860 München wechselhaft. 2012 erfolgte schließlich der Wechsel zum FC Augsburg. Hier besticht Stefan Reuter besonders durch seine ruhige und besonnene Art. Er drängt sich nicht in den Vordergrund und leitet erfolgreich die Geschicke des FCA.

Sein Vertrag bei den Schwaben endet 2020. Dann hätte Stefan Reuter acht Jahre in der Fuggerstadt gearbeitet. In dieser Zeitspanne haben Vereine wie Schalke oder der VfB Stuttgart mehrere Manager verschlissen, und noch mehr Trainer, und daher zeigt sich, dass Kontinuität in der Bundesliga auch belohnt werden kann.

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Christian

Vor 25 Jahren fiel das Phantomtor von Thomas Helmer

Thomas Helmer hat in seiner Karriere viel erlebt. Der 54-Jährige, der seit 2015 den Doppelpass bei Sport 1 moderiert, hat über 380 Bundesligaspiele für Borussia Dortmund und die Bayern bestritten. Mit dem BVB gewann er 1989 den DFB-Pokal, im Trikot der Münchener wurde er dreimal Deutscher Meister. Helmer war auch von 1990 bis 1998 Nationalspieler. Mit dem DFB-Team holte er 1996 den EM-Titel.

Doch Thomas Helmer, das gibt er selbst zu, wird bis heute auf eine Spielszene seiner Karriere reduziert. Das berühmt-berüchtigte Phantomtor, welches er am 23. April 1994 erzielte, hat Bundesligageschichte geschrieben.

Morddrohungen gegen den Schiedsrichter

Es hatte etwas von Slapstick, als die 23. Spielminute im Münchener Olympiastadion lief. Nach einer Ecke stand Thomas Helmer nur wenige Zentimeter vor dem Nürnberger Tor, doch mit einer ungeschickten Hackenbewegung bugsierte er den Ball am rechten Pfosten vorbei. Der damalige Nürnberger Keeper und heutige Torwarttrainer der deutschen Nationalmannschaft Andreas Köpke, und auch die Spieler der Bayern, wollten gerade das Spiel fortsetzen, als Linienrichter Jörg Jablonski zum Erstaunen aller Beteiligten auf Tor entschied. Schiedsrichter Hans-Joachim Osmers vertraute seinem Assistenten und es stand 1:0 für die Münchener.

Auch Jahre danach steht Aussage gegen Aussage. Hans-Joachim Osmers schwört, dass er Thomas Helmer gefragt hat, ob der Ball im Tor war. Dieser hätte die Frage bejaht. Helmer wiederum behauptet, dass Osmers längst auf dem Weg zur Mittellinie war und er hätte in dem Moment wirklich geglaubt, dass der Ball hinter der Linie war, weil er kurzzeitig mit dem Rücken zum Tor stand und danach Andreas Köpke hinter der Torlinie lag.

Die Partie endete schließlich 2:1 für die Bayern, doch die Aufregung war groß, da die Fernsehbilder eindeutig bewiesen, dass Helmer kein Tor erzielt hatte. Auch damals ging es schon um sehr viel. Die Münchener kämpften im Fernduell mit Kaiserslautern um die Deutsche Meisterschaft und die lukrative Teilnahme an der Champions League. Die Nürnberger wiederum befanden sich mitten im Abstiegskampf und ein Punkt in München hätte am 32. Spieltag fast zum Klassenerhalt gereicht. Dementsprechend kochten die Emotionen hoch, obwohl es damals noch keine sozialen Netzwerke gab. Schiedsrichter Osmers erhielt sogar Morddrohungen und die Polizei musste vor seinem Haus Streife fahren.

Das DFB-Sportgericht entschied schließlich, dass die Begegnung wiederholt wird. Doch das Wiederholungsspiel gewannen die Bayern 5:0, was die Sache für Nürnberg nur noch schlimmer machte. Die Franken stiegen am Ende tatsächlich ab. Die Bayern wiederum wurden Deutscher Meister.

Fragen zum Phantomtor im Doppelpass nicht erlaubt

Auch Jahre später erhielten im Großraum Bremen Leute mit dem Namen Osmers Drohanrufe, so zum Beispiel Landwirte und Ärzte.

Schiedsrichter Osmers, der damals in der Hansestadt lebte, arbeitete später für den Sportvermarkter Infront. Ein Foto mit dem Phantomtor hängt heute in seinem Hobbykeller. Jörg Jablonski, der an diesem 23. April 1994 auf Tor entschied, beendete 1996 entnervt seine Schiedsrichterlaufbahn. Das Phantomtor hatte ihn immer wieder eingeholt.

Auch Thomas Helmer wird immer wieder auf die Ereignisse von damals angesprochen. Gerne redet er jedoch nicht darüber. Gästen im Doppelpass wird sogar von der Redaktion gesagt, dass sie dieses Thema möglichst vermeiden sollen. Das gab Manni Schwabl, Beteiligter des Spiels zwischen den Bayern und Nürnberg, kürzlich zu Protokoll.

2013 erzielte Stefan Kießling ebenfalls ein Phantomtor. Die Aufregung war genauso groß wie bei Helmers Nichttor. Wenn nicht sogar größer, weil es inzwischen Facebook, Twitter und Co. gab.

Dass sich so etwas wiederholt, ist fast auszuschließen, da es heute die Torlinientechnik gibt. Diese hätte damals allen Beteiligten viel Aufregung erspart.

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Christian

In der Allianz Arena, in Leverkusen und in Hoffenheim darf nicht geraucht werden

Für viele Fußballfans gehören zum Stadionerlebnis bestimmte Sachen dazu, wie die Stadionwurst, das Bier, aber auch das Rauchen. Seit 2007 gibt es in Deutschland jedoch das Bundesnichtrauchergesetzt, was Rauchen in Gaststätten und öffentlichen Einrichtungen verbietet. Auf den Fußball hatte dieses Gesetz aber bisher kaum Auswirkungen. In der Bundesliga sind lediglich drei Stadion vollkommen rauchfrei. In Hoffenheim ist dies seit 2009 der Fall. Die Allianz Arena hat in dieser Saison nachgezogen und auch in Leverkusen darf auf den Rängen nicht geraucht werden. In den Zweitligastadien ist nur im Kölner RheinEnergieStadion das Rauchen verboten. In der 3. Liga erfüllt kein Stadion dieses Kriterium.

Pro Rauchfrei e.V. als treibende Kraft

Die Initiative Pro Rauchfrei e.V. kämpft für rauchfreie Stadien in Deutschland. Ein erster Erfolg wurde mit dem Rauchverbot in der Allianz Arena erreicht. So freut sich Barbara Soukup-Sterl, Assistentin des Vorstands von Pro Rauchfrei e.V.: „Bereits im Jahr 2010 hat unser Vorstandsmitglied Rainer Nickel auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern ein Rauchverbot im Stadion angeregt. Damals wurde die Idee lautstark ausgebuht. Doch die Beharrlichkeit hat sich letztendlich ausgezahlt.“

Die Initiative möchte erreichen, dass andere Vereine nachziehen und ihre Stadien ebenfalls rauchfrei machen. Am Besten in allen drei Profiligen. Vorbild ist dabei die englische Premier League und das Camp Nou in Barcelona, wo ein Rauchverbot gilt. Pro Rauchfrei e.V. meint, dass es möglich sein muss, was bei Welt- und Europameisterschaften längst der Fall ist. Tatsächlich waren die WM in Brasilien und die WM 2018 in Russland rauchfrei und auch bei der EURO 2016 in Frankreich mussten Raucher auf ihre Zigaretten verzichten.

Rauchfreie Familienblocks

In den meisten Bundesligastadien gibt es Zonen, in denen nicht geraucht werden darf. Im Dortmunder Signal Iduna Park ist das zum Beispiel der Rewe Familienblock. Auch im Berliner Olympiastadion, in Nürnberg, in Düsseldorf und in Augsburg gibt es so etwas. In der Leipziger Red Bull Arena sind drei Blöcke vollständig rauchfrei, im Bremer Weserstadion darf im West Unterrang nicht geraucht werden.

Geht man Deutschlands Ligen herunter, verschwinden diese rauchfreien Zonen immer mehr. In der 2. Liga gibt es zum Beispiel in Darmstadt, bei Union Berlin und in Aue keinerlei Einschränkungen beim Rauchen. In der 3. Liga ist dies in Jena, Unterhaching, Münster, Halle, Aalen und einem weiteren Dutzend Stadien der Fall.

Man darf gespannt sein, wie diese Entwicklung weitergeht. Sicherlich ist die Allianz Arena ein Vorreiter und andere Stadien werden nachziehen, aber in Arenen, in denen nicht unbedingt Champions League gespielt wird, gibt es sicherlich auch in Zukunft Raucherbereiche. Erst recht in den Spielklassen unterhalb der Bundesliga und 2. Liga.

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Christian

Wer wird neuer Schalke-Trainer?

Schon bei seinem Amtsantritt war klar, dass Huub Stevens die Schalker Mannschaft nur bis zum Saisonende betreut. Es geht um Schadensbegrenzung einer verkorksten Spielzeit, in der die Gelsenkirchener von Tabellenplatz zwei in die Abstiegsregion gerutscht sind. Die Königsblauen stehen wieder einmal vor einem Neubeginn und neben der wichtigen Verpflichtung eines Sportdirektors darf die Besetzung des Trainerposten kein Flop werden. Es geht auch darum, dem Verein und dem Schalker Team neues Leben einzuhauchen. Doch welche Kandidaten kommen dafür überhaupt in Frage, die möglichst auch noch eine blau-weiße Vergangenheit mitbringen?

Die üblichen Namen

Wird in der Bundesliga ein Trainer entlassen, tauchen sofort die üblichen Verdächtigen, die gerade frei sind, auf der Liste möglicher Nachfolger auf. So ist es auch jetzt bei den Schalkern. Ohne Job für die kommende Saison sind zum Beispiel Markus Gisdol, der bereits unter Huub Stevens als Co-Trainer in Gelsenkirchen arbeitete, Bruno Labbadia und Dieter Hecking. Zweifelsohne haben diese Trainer schon ihre Tauglichkeit nachgewiesen, doch ob sie für die derzeitige Situation auf Schalke die richtigen sind, ist fraglich.

So haben sich die Verantwortlichen der Königsblauen auch schon woanders umgeschaut. Doch von Roger Schmidt, der momentan in China beschäftigt ist, soll es eine Absage gegeben haben. Ebenso wenig wird Marco Rose neuer Schalke-Trainer. Der vielumworbene Coach von RB Salzburg wechselt zur kommenden Saison zu Borussia Mönchengladbach.

Ist Jens Keller ein Kandidat?

Einer der erfolgreichsten Trainer der letzten Jahre auf Schalke war Jens Keller. Der im Augenblick vereinslose Coach, der zuletzt in Ingolstadt arbeitete, brachte die Knappen 2013 und 2014 in die Champions League. Auch Union Berlin führte Keller in der Tabelle nach oben, bevor er bei den Eisernen auf Platz vier stehend entlassen wurde.

Auch Mirko Slomka, der ebenfalls derzeit ohne Verein ist, arbeitete in Gelsenkirchen schon erfolgreich. Unter ihm erreichte der Revierklub jeweils das Halbfinale in der Europa League und das Viertelfinale in der Champions League.

Doch ob Clemens Tönnies und Sportvorstand Jochen Schneider eine Reise in die Vergangenheit wagen, darf bezweifelt werden.

Marc Wilmots genießt Kultstatus

Was die Schalker Fans dem derzeitigen Team, und auch Ex-Coach Domenico Tedesco, vorwerfen, ist die mangelnde Einsatzbereitschaft und die fehlende Identifikation mit dem Verein. Solche Attribute vereint Marc Wilmots. Das „Kampfschwein“ war insgesamt sechs Jahre als Spieler auf Schalke aktiv und Mitglied des legendären Teams, welches 1997 den UEFA-Cup gewann.

Der Belgier, der 2003 schon einmal Interimstrainer bei den Knappen war, wäre verfügbar. Doch bisher coachte er überwiegend Nationalmannschaften. Und das auch eher durchwachsen. Aber Wilmots würde perfekt zu den Königsblauen passen und er hätte auch die volle Unterstützung der Anhänger und des Umfelds.

Auch David Wagner hat eine Schalker Vergangenheit

David Wagner hat sich in den letzten Jahren einen Namen in England gemacht. Mit Huddersfield Town schaffte der 47-Jährige den Aufstieg in die Premier League und anschließend den Klassenerhalt. Wagner war von 1995 bis 1997 Spieler bei Schalke, wenn auch meist nur als Einwechselspieler. Wagner steht dafür, Talente zu formen und er hat bewiesen, dass er langfristig bei einem Verein tätig sein kann. Allerdings arbeitete Wagner auch schon für den BVB, als Coach der zweiten Mannschaft von 2011 bis 2015.

Momentan gibt die Vereinsführung der Knappen keine Wasserstandsmeldungen bei der Verpflichtung des neuen Trainers für die kommende Saison ab. Anscheinend wird akribisch und mit Sorgfalt nach einem neuen Coach gesucht, was wohl ein vielversprechender Weg bei einer solch wichtigen Entscheidung ist.

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Christian

St. Paulis neuer Trainer – schon drei Aufstiege in die Bundesliga

Diese Woche gab es beim FC St. Pauli einen Paukenschlag. Markus Kauczinski, seit Dezember 2017 im Amt, wurde durch Jos Luhukay ersetzt. Die Ablösung Kauczinskis kam etwas überraschend, da die Kiezkicker derzeit Sechster der Zweitligatabelle sind und mit vier Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz noch Chancen auf einen Aufstieg haben. Doch bei der Vorstellung des neuen Coaches wurde klar, warum Kauczinski gehen musste. Zu ambitionslos und lethargisch sei zuletzt die Stimmung gewesen, so Präsident Oke Göttlich. Stattdessen soll nun Jos Luhukay wieder neuen Schwung in den Verein bringen.

Rettig und Luhukay kennen sich aus gemeinsamen Kölner und Augsburger Zeiten

St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig war bei der Vorstellung von Jos Luhukay voll des Lobes. „Ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, fleißig, steht für klare Spielregeln, auch in Stresssituationen immer loyal und ein Fußballfachmann", erklärte Rettig. „Er hat Spieler und Mannschaften entwickelt. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen.“

Diese Lobeshymnen sind kein Zufall, denn beide haben schon zusammengearbeitet. Jos Luhukay begann seine Karriere in Deutschland 2002 als Co-Trainer des 1. FC Köln. An der Seite von Friedhelm Funkel, Marcel Koller und Huub Stevens war der Holländer bis 2005 drei Jahre in der Domstadt, bevor er nach Paderborn wechselte. Andreas Rettig war ebenfalls von 2002 bis 2005 beim 1. FC Köln tätig. Als Manager, bevor es ihn zum FC Augsburg zog. 2009 lotste Rettig schließlich seinen ehemaligen Angestellten zum FCA. Luhukay hatte kurz zuvor Borussia Mönchengladbach zum Bundesligaaufstieg verholfen und sollte nun die Augsburger in erfolgreiche Zeiten lotsen. Dies gelang auch. Nachdem 2010 noch der Aufstieg in der Relegation scheiterte, schafften die Schwaben 2011 unter Luhukay den Sprung in die höchste deutsche Spielklasse.

Augsburg erreichte anschließend den Klassenerhalt, doch Luhukay löste überraschend am Saisonende seinen Vertrag in der Fuggerstadt auf und wechselte nach Berlin. Mit der Hertha stieg Luhukay 2013 in die Bundesliga auf. Somit hat der Holländer schon mit drei Vereinen einen Bundesligaaufstieg geschafft.

Lediglich die Mission mit dem VfB Stuttgart scheiterte. Aufgrund von Differenzen mit Sportdirektor Jan Schindelmeiser trat Luhukay nach vier Spieltagen der Saison 2016/17 zurück.

Es folgte ein durchwachsenes Engagement bei Sheffield Wednesday. Beim englischen Zweitligisten wurde Luhukay schließlich im Dezember 2018 entlassen. Nun folgte der Holländer dem Ruf seines alten Weggefährten und unterschrieb bei den Hamburgern einen Vertrag bis 2021.

Zu wenig Entwicklung unter Kauczinski

Die Vorstellung Luhukays geriet auch zur Abrechnung mit dem alten Trainer. So verlas Präsident Oke Göttlich gleich zu Beginn eine Erklärung. „Es herrscht eine lethargische Stimmung in und um den Verein, als ob wir auf einem Abstiegsplatz stünden", befand Göttlich. Sportdirektor Uwe Stöver, der ebenfalls entlassen wurde, bekam auch sein Fett weg. „Uwe Stöver hat sich weiter für Markus Kauczinski eingesetzt, was wir menschlich sehr schätzen, aber nicht zu unserer Analyse passte", begründete Göttlich die Doppelentlassung. Der Präsident warf dem Team zudem Angsthasenfußball vor und erklärte, dass zwar Kontinuität, so wie sie in Freiburg oder Heidenheim herrsche, zwar ein Ziel sei, aber manchmal muss es eben auch eine Entwicklung geben.

„Der FC St. Pauli hat sich in der Entscheidung zwischen Kontinuität und Entwicklung, für den Weg der Entwicklung entschieden. Wenn ich zwischen Aktion und Reaktion entscheiden muss, entscheide ich mich für Aktion. Es darf nicht sein, dass Aktionismus kritisiert wird, wenn Ambitionslosigkeit zur Gefahr wird, sonst kann man sportlich nicht erfolgreich sein.“

Nun soll Luhukay also die Kiezkicker in erfolgreiche Fahrwasser führen und gleichzeitig eine Aufbruchstimmung im Verein erzeugen. Das könnte der Holländer durchaus erreichen. Wenn nicht in dieser Saison, dann aber vielleicht im nächsten Jahr.

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Christian

Die Saison 1995/96 – Parallelen zu heute

Der Meisterschaftskampf ist in dieser Saison so spannend wie lange nicht mehr. Geht man in der Historie der Bundesliga zurück, gab es zahlreiche enge Entscheidungen im Kampf um den Titel. So zum Beispiel in der Spielzeit 1995/96. Das Rennen um die Deutsche Meisterschaft war damals vom Zweikampf zwischen den Bayern und dem BVB geprägt. Nach dem 30. Spieltag lagen beide Vereine punktgleich an der Tabellenspitze und die Dortmunder erlaubten sich ein 0:5 in Karlsruhe. Anschließend gewann jedoch der BVB seine restlichen Spiele und holte den Titel.

Ein Who is who der deutschen Fußballgeschichte

Blickt man auf die damaligen Akteure, gerät jeder Fußballfan ins Schwärmen. So trainierten Legenden wie Otto Rehhagel, Ottmar Hitzfeld oder Winnie Schäfer Vereine. Ein gewisser Joachim Löw war beim VfB Stuttgart angestellt und bei Schalke hatte Huub Stevens das Sagen. Auch manche Spieler der Saison 1995/96 würden einen Platz in jedem Fußballmuseum finden. So waren damals Größen wie Jürgen Kohler, Lothar Matthäus, Matthias Sammer oder Jürgen Klinsmann aktiv. Auch Profis, die heute in Führungspositionen bei Bundesligaklubs sind, wie zum Beispiel Michael Zorc oder Fredi Bobic, der 1995/96 die Torjägerkanone holte.

Diese Saison hielt auch einige Neuerungen bereit. Zum ersten Mal wurde in der Bundesliga mit der Drei-Punkte-Regel gespielt und Spieler hatten ab diesem Zeitpunkt eine feste Rückennummer.

Ein spannender Meisterschaftskampf

Die Bayern, die ein Jahr zuvor erstmals an der Champions League teilnahmen und daher kräftig in die Mannschaft investieren konnten, gewannen mit ihrem neuen Trainer Otto Rehhagel, den es nach 14 Jahren in Bremen nach München zog, die ersten sieben Saisonspiele. Dann verlor der Rekordmeister allerdings in Dortmund und ab da gab es immer wieder Unstimmigkeiten zwischen den Stars der Bayern und Otto Rehhagel. So war zum Beispiel Mehmet Scholl immer wieder unzufrieden, dass er auf der rechten Seite spielen musste.

Der BVB spielte hingegen konstant und übernahm im Lauf der Hinrunde die Tabellenführung. Die Münchener eroberten sich diese am 24. Spieltag zurück, verloren sie aber wieder am 29. Spieltag.

Dann gab es das 0:5 der Dortmunder in Karlsruhe, wodurch das Titelrennen wieder spannend wurde. Die Bayern unterlagen jedoch in der Folge in Bremen und der BVB konnte seine verbleibenden Partien alle siegreich gestalten.

Otto Rehhagel überstand das Jahr in München nicht. Nach einer 0:1-Heimpleite gegen Hansa Rostock wurde er vom Hof gejagt und Franz Beckenbauer übernahm für ihn.

Diese Meisterschaftsentscheidung hatte auch Auswirkungen auf das darauffolgende Jahr, denn die Bayern durften als Zweiter nicht an der Champions League teilnehmen. Der BVB triumphierte hingegen 1997 in der Königsklasse und das ausgerechnet im Münchener Olympiastadion.

Frankfurt und Kaiserslautern steigen erstmals ab

Dass irgendwann der HSV der einzige Bundesliga-Dino war, lag auch an der Saison 1995/96, in der zwei Gründungsmitglieder der höchsten deutschen Spielklasse absteigen mussten.

Eintracht Frankfurt hatte immer noch mit dem Missverständnis Jupp Heynckes zu kämpfen, der im Jahr zuvor mit Anthony Yeboah und Maurizio Gaudino zwei Leistungsträger rauswarf. Die Hessen holten am Ende 32 Punkte und stiegen ab.

Der 1. FC Kaiserslautern bestritt am letzten Spieltag ein echtes Abstiegsendspiel gegen Bayer Leverkusen und zog den Kürzeren, weil Markus Münch kurz vor Schluss traf. Unvergessen sind die Bilder, als Rudi Völler den weinenden Andreas Brehme vor TV-Kameras tröstete. Die Pfälzer schafften jedoch 1998 etwas Einmaliges. Als Aufsteiger holte das von Otto Rehhagel trainierte Team den Meistertitel.

Der dritte Absteiger hieß KFC Uerdingen, was darauf zurückzuführen war, dass kurz zuvor Bayer beschloss, nur noch in Leverkusen zu investieren.

Eine Hochphase des deutschen Fußballs

1996 war auch das Jahr, in dem die deutsche Nationalmannschaft Europameister wurde. Mit Stars aus der Bundesliga. Zudem gewannen die Bayern im gleichen Jahr den UEFA-Cup. Ein Jahr später gelang dieses Kunststück Schalke, was bis heute der letzte Titel in diesem Wettbewerb, der heute Europa League heißt, ist.

Kurz darauf folgte jedoch eine Durststrecke im deutschen Fußball mit dem Höhepunkt der desaströsen Europameisterschaft 2000. Auf Klubebene blieben diese Auswirkungen aber weitgehend aus, weil das Bosman-Urteil, welches 1995 gefällt wurde und es Klubs erlaubte mehr als drei ausländische Spieler zu verpflichten, seine Wirkung zeigte. So konnten Anfang des Jahrtausends insbesondere die Bayern und Leverkusen immer wieder in die europäische Spitze vorstoßen.

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