Bei Aston Villa ist er, trotz zahlreicher Neuverpflichtungen, gesetzt und auch in der U21 Nationalmannschaft Englands konnte er seinen Stempel aufdrücken. Morgan Rogers entwickelt sich derzeit in großen Sprüngen weiter, sodass auch eine Berufung in die A-Nationalmannschaft nicht mehr weit weg sein dürfte. Doch wer ist der neue Dauerbrenner im Mittelfeld der Villains und was macht ihn so stark? (Bild: IMAGO / PA Images)
In den ersten vier Saisonspielen stand er jede Minute auf dem Platz und nahm meist die Position hinter dem Stürmer ein. Eine Torbeteiligung hat er noch nicht zu verbuchen, konnte aber mit seinen Leistungen auf sich aufmerksam machen.
Über Umwege nun doch in der Premier League
Der am 26.07.2002 geborene Morgan Rogers wuchs nur zehn Kilometer vom Stadion West Bromwich Albions auf, wo er auch seine ersten Schritte machte. Neun Jahre lang durchlief er diverse Altersklassen, bis er im Februar 2019 sogar sein Profi-Debüt im FA Cup geben durfte.
Im anschließenden Sommer entschied er sich aber dazu, seinem Jugendklub den Rücken zu kehren und sich Manchester City anzuschließen. Sein erstes Jahr verbrachte er in der U23 der Citizens, wo er unter anderem mit Jeremie Frimpong, Felix Nmecha, Aleix Garcia und Cole Palmer zusammenspielte. Anschließend folgten drei Leihen in die League One und die Championship, ehe er sich im Sommer 2023 Middlesbrough fest anschloss.
Im Team von Michael Carrick blühte er dann so richtig auf und überzeugte die Klubbosse von Aston Villa, ihn bereits nach einem halben Jahr in die Premier League zu holen. Knapp zehn Millionen Euro ließen sie sich seine Dienste kosten und der junge Engländer schlug sofort ein. In den restlichen Premier-League-Spielen konnte er drei Tore erzielen und hatte erheblichen Anteil daran, dass die Villains sich für die Champions League qualifizieren konnte. Auch in dieser Saison ist er unter Unai Emery einer von vier Feldspielern, die bisher jede Minute auf dem Platz standen.
More to come. pic.twitter.com/3FP0Qxyv3Q
— Morgan Rogers (@morgz_10) August 25, 2024
Eine unglaubliche Wucht
Rogers war in seiner Jugend und zu Beginn seiner Karriere eigentlich Mittelstürmer, nahm aber im Laufe der letzten Jahre eine Joelinton-ähnliche Entwicklung zum Mittelfeldspieler.
Vom Profil sind die beiden sich auch sehr ähnlich. Sie sind gleich groß und haben einen sehr ähnlichen Körperbau. Sie beide sind sehr komplette Mittelfeldspieler, die auch die defensiven Aufgaben gerne annehmen und auch, aufgrund ihrer Geschichte als Stürmer, gut ausführen. Rogers hat aber unter Emery noch eine eher offensivere Rolle als Joelinton bei Newcastle.
Seine größte Stärke ist definitiv seine Wucht. Zum einen aufgrund seiner Größe und seines Körperbaus aber auch sein Tempo, das man ihm auf den ersten Blick gar nicht zutrauen würde. Dazu kommt noch seine überragende Ballbehandlung, was darin resultiert, dass er kaum vom Ball zu trennen ist. Als zentraler offensiver Mittelfeldspieler in Emerys 4231 sind seine raumergreifenden Dribblings durch das Zentrum insbesondere in Umschaltsituationen für den Gegner nicht zu verteidigen.
Gute Arbeit gegen den Ball
Aufgrund seiner Physis hat er einen großen Vorteil in sämtlichen Zweikämpfen, aber auch mit seiner Laufbereitschaft und seinem Einsatz gegen den Ball kann er glänzen. Hinsichtlich geblockter Schüsse und geklärter Bälle gehört er statistisch gesehen zu den besten Spielern seiner Position in den Top-5-Ligen.
Auch in der Luft kann er sehr gute Werte aufweisen, was natürlich bei Standards von Vorteil ist. Außerdem aber gibt dies auch Unai Emery die taktische Flexibilität, den Ball auch mal lang zu schlagen, weil er sich sicher sein kann, dass Rogers viele Kopfballduelle gewinnt.
Er operiert gegen den Ball meist als zweiter Stürmer, hat aber in der vergangenen Saison auch schon auf den Flügeln ausgeholfen. Sein Spielverständnis und seine kluge Entscheidungsfindung machen es möglich.
What a comeback win!! pic.twitter.com/YjSxrFzuAO
— Morgan Rogers (@morgz_10) September 14, 2024
Im letzten Drittel noch mit Verbesserungspotenzial
Der junge Engländer hat alle Anlagen, es irgendwann bis ganz nach oben zu schaffen. Er kombiniert seine hervorragenden physischen und technischen Werte sehr gut und auch von der Intelligenz auf dem Spielfeld und der Konzentration macht er einen sehr guten Eindruck.
Einzig seinen finalen Pass kann er noch verbessern. Er ist ein Spieler, der eher mit dem Ball läuft als ihn zu spielen, da dort auch seine Stärke liegt. Um irgendwann in einem Team wie Manchester City oder Arsenal zu spielen, ist die Fähigkeit, auch in engen Räumen und unter Gegnerdruck genaue Pässe zu spielen, elementar. Ebenfalls sein Output vor dem Tor. An seinen Toren sieht man, dass er es kann und auch dort eine unheimliche Kraft entwickeln kann. Allerdings zeigt er es noch zu selten. 18 Tore und zwölf Vorlagen in 121 Karrierespielen sind zu wenig für einen Spieler seiner Klasse.
Classy finish from Morgan Rogers 🥶
— Jack Grimse (@JackGrimse) September 9, 2024
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Morgan Rogers hat unglaubliches Potenzial und entwickelt sich momentan in einem Eiltempo, sodass es keine Überraschung wäre, wenn im kommenden Sommer bereits der nächste Schritt auf ihn wartet. Er ist in den ersten beiden Dritteln unfassbar komplett und trägt seine Mannschaft manchmal im Alleingang bis ins letzte Drittel. Dort muss er aber noch an sich arbeiten. Er hat definitiv das Potenzial, viel mehr Tore und Vorlagen zu sammeln, als er es bisher tut.
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