Wie jedes Jahr ist die neue Premier League-Saison von einer geheimnisvollen und emotional geladenen Aura umgeben. Zudem hat sie den Nebeneffekt, dass zahlreiche Talente ihr Glück versuchen, sich im Profikader ihres Klubs zu etablieren. Fußballtalente11.de stellt euch die fünf vielversprechendsten Talente aus dieser Kategorie vor, die Ihr unbedingt im Auge behalten solltet:
Mattéo Guendouzi // 19 // FC Arsenal London
Einer der Gewinner der Vorbereitung ist ohne Zweifel der neue acht Millionen-Mann vom FC Lorient. In der bretonischen Hafenstadt schrieb der 1,85 Meter große zentrale Mittelfeldmann bereits Geschichte, indem er der jüngste Spieler des Klubs war, der einen Profivertrag unterzeichnete. Der Franzose mit marokkanischen Wurzeln erinnert von seiner Frisur her an Chelseas David Luiz, vom Spielstil jedoch an Paris Saint-Germains Adrien Rabiot.
Letzterer hatte die Ehre, beim ICC-Match einen genialen und tödlichen Pirlo-Pass des Arsenal-Rookies auf Pierre-Emerick Aubameyang bestaunen zu dürfen, welcher jedoch anschließend unglücklicherweise am Keeper scheiterte, sonst wäre es gewiss der Assist des Jahres geworden. Gegen den französischen Meister strotzte der Lockenkopf nur so vor Selbstvertrauen, holte sich die Bälle tief in der eigenen Hälfte und baute das Spiel wie ein routinierter Regisseur auf.
Große raumgreifende Schritte, mit denen er, wenn nötig, auch mal dem gegnerischen Pressing entging oder mutige Pässe in die Schnittstellen der Pariser Abwehrreihen schlug, um diese zum Bröckeln zu bringen. Übersicht, Spielintelligenz, Technik, darüber hinaus das Gespür, wann er das Spiel verlagern oder schnell machen muss.
Dieses beeindruckende Repertoire besitzt das Ausnahmetalent mit gerade mal 19 Jahren! Zwar sah er gegen den amtierenden Meister Manchester City am ersten Spieltag beim Tor von Raheem Sterling etwas naiv aus, jedoch lobte ihn Trainer Emery anschließend für seine Qualität und Persönlichkeit, da er sich im Laufe des Spiels rasch steigerte und das Match mit einer guten Performance beenden konnte.
Callum Hudson-Odoi // 17 // FC Chelsea London
Chelsea erlebte diesen Sommer pures Trainer-Chaos in der Vorbereitung, doch es gab auch ein sehr positive Erscheinung – Callum Hudson-Odoi! Der englische Flügelstürmer glänzte durch sein enormes Tempo, technische Raffinesse und Spielintelligenz. Zudem besitzt er die Flexibilität beide Flügelpositionen adäquat zu besetzen, was ihn zu einem taktischen Joker für Trainer Maurizio Sarri macht.
Auf internationalem Level konnte das Talent der „Blues“ bereits mit dem Gewinn der U17-Weltmeisterschaft einen großartigen Titel einheimsen. Einige Medien des Landes bezeichnen den jungen Rohdiamanten aufgrund seiner enormen Fähigkeiten im Dribbling bereits als legitimen Nachfolger von Eden Hazard. „Ich weiß nicht, ob Ampadu oder Hudson-Odoi in der Premier League spielen werden, aber ich weiß, dass ihre Namen in der Zukunft jeder kennen wird“, prognostizierte Chelsea-Coach Sarri am Rande des ICC.
Aufgrund der drei zu spielenden Wettbewerbe sollte der Offensivspezialist gerade im Pokal oder der EL seine Einsatzzeiten bekommen. Schafft er es in diesen zu überzeugen, dann steht seinem Durchbruch nichts mehr im Wege.
Rhian Brewster // 18 // FC Liverpool
Jürgen Klopp beschreibt den 18-Jährigen als das größte Talent, dass er je gesehen habe und der ehemalige BVB-Coach hat gerade bei der Dortmunder Borussia mit Mario Götze, Marco Reus oder Mats Hummels schon einige Hochkaräter gesehen. Dass Brewster der ganz große Wurf werden kann, hat er primär bei der U17-Weltmeisterschaft demonstriert.
Englands Juniorenauswahl gewann nicht nur das Turnier, sondern stellte mit dem Talent der „Reds“ auch den Torschützenkönig und den besten Spieler der Endrunde. In Anbetracht der Verletzungsanfälligkeit von Daniel Sturridge und dem Abgang von Danny Ings zum FC Southampton plant Klopp mit dem Jungspund als Alternative für Roberto Firmino. Brewster ist der Grund, weshalb die „Reds“ keinen weiteren Stürmer verpflichten wollten.
Der 1,77 Meter große Mittelstürmer wird als moderner Angreifer beschrieben und kann daher auch auf den Flügeln eingesetzt werden. Sein exzellentes Stellungsspiel kombiniert mit einem eiskalten Abschluss sind seine charakteristischsten Eigenschaften. Darüber hinaus verfügt der junge Engländer über eine für sein Alter untypische Reife.
„Er ist ein toller Junge, ein herausragender Fußballer und mental sehr stark“, wie Liverpool-Legende Steven Gerrard gleichermaßen bestätigte. Aktuell arbeitet das Ausnahmetalent aufgrund einer langwierigen Knöchelverletzung aus dem Januar an seiner Physis. Sollte er wieder bei 100 Prozent sein, wird er gewiss seine Minuten unter Coach Klopp bekommen, um der Welt seine Klasse veranschaulichen zu können.
Oliver Skipp // 17 // Tottenham Hotspur
Ein weiterer Youngster, welcher die Vorbereitung für sich nutzen konnte, war Tottenhams Oliver Skipp. Der 17-jährige defensive Mittelfeldmann ist vom Typ her ein Spielmacher, der das Spiel aus der Tiefe aufbaut. Seine größten Vorzüge sind seine langen Pässe, seine enorme Ausdauer und ein hervorragendes Spielverständnis. Aufgrund der Verletzungen von Dembele und Wanyama besitzt der junge Engländer die Chance, eine echte Alternative für die „Spurs“ in der neu gestarteten Premier-League-Spielzeit zu werden.
Coach Maurizio Pochettino ist bekannt dafür auf junge Talente zu setzen, daher sollte dieses Szenario keine Utopie darstellen. Gleichermaßen berichteten englische Medien, dass der argentinische Übungsleiter nach dem ICC-Match gegen den FC Barcelona besonders angetan von der exzellenten Performance Skipps‘ gewesen sein soll. Skipp bewies gegen die Katalanen zweifellos, dass er alle Fertigkeiten besitzt, um der nächste aufgehende Stern von Tottenhams Jugendakademie zu werden.
Angel Gomes // 17 // Manchester United
Angel Gomes schrieb Geschichte, weil er der erste Spieler war, welcher im neuen Jahrtausend geboren wurde und als 16-Jähriger in der Premier League erstmals auflief. Nach seinem Debüt gegen Crystal Palace wurde er zwar nicht mehr eingesetzt, jedoch besitzt dieser weiterhin großes Ansehen bei Trainer José Mourinho.
Der offensive Mittelfeldmann trainiert regelmäßig mit der Profimannschaft und könnte diese Saison die statische United-Offensive mit seiner Unbekümmertheit aufwerten. Gomes ist bekannt für seine Dribbling-Skills, Torgefahr und ein überaus präzises Passspiel.
Seine Kreativität und Gelassenheit erlauben es ihm befreit aufzuspielen. Aufgrund von Mous‘ Transfermarkt-Frustration und der Forderung des Vereins, mehr auf die eigene Jugend zu setzen, könnte der United-Coach gezwungen sein, künftig mehr auf Talente zu setzen. Dass der exzentrische Portugiese nicht gerade den Ruf als Talentförderer besitzt, ist kein Novum, aber vielleicht zwingen ihn die Klubverantwortlichen nun zu seinem und Angel Gomes‘ Glück.