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Nations League Prognose: Schafft Deutschland den Klassenerhalt?

Die Gruppenphase der Nations League geht in der jetzt kommenden Länderspielpause in die finale Phase. Vom 15. bis zum 20. November treten alle 55 europäische Fußballnationen in Liga A, B, C und D an. Welche Teams können sich den Gruppensieg sichern, wer steigt ab?

Liga A: Deutschland braucht Wunder gegen Holland

Die DFB-Elf steht mit einem Zähler am Tabellenkeller der Gruppe 1 in Liga A. Die Niederlande darf gegen Weltmeister Frankreich nicht gewinnen, damit Deutschland noch eine Chance auf den Klassenverbleib hat. Die Mannschaft von Bundestrainer Löw brauch gegen Oranje unbedingt ein Sieg, was jedoch aufgrund der sportlichen Krise eine große Herausforderung darstellt. Löw verzichtet auf Boateng, junge Spieler wie Julian Brandt oder Kai Havertz dürfen auf Einsatzzeiten hoffen. Sollte die Niederlande gegen Frankreich ein Remis ergattern, so muss die deutsche Nationalmannschaft mit mindestens drei Toren gewinnen - eine Herkules-Aufgabe.

Belgien und Portugal vor Gruppensieg

Die zuletzt formstarken Belgier können im Heimspiel gegen Island einen Riesenschritt in Richtung Final-Four-Turnier machen. Allerdings wartet zum Schluss noch ein echter Härtetest in der Schweiz auf die Roten Teufel. Island steht mit aktuell 0 Punkten als Absteiger der Gruppe 2 fest.

Italien hat die Möglichkeit, mit einem Heimsieg an den Portugiesen vorbeizuziehen. Da Portugal jedoch ein Spiel weniger hat und am letzten Spieltag die bereits abgestiegenen Polen empfängt, wird sich am Ende vermutlich der Europameister von 2016 in Gruppe 3 durchsetzen.

Spannung in Gruppe 4

Vizeweltmeister Kroatien hat zwar nur einen Zähler auf dem Konto, kann aber mit zwei Siegen gegen Spanien und England sogar noch Platz 1 erreichen. Derzeit führen die Spanier mit 6 Zählern die Gruppe an, zuletzt verlor man jedoch zuhause gegen konterstarke Engländer. Bei den Three Lions ist u.a. Jaden Sancho von Borussia Dortmund für die Partie gegen Kroatien im Wembley Stadion nominiert.

Liga B: Schaffen die Ösis noch den Aufstieg?

Die Ukraine steht mit 9 Punkten als Aufsteiger der Gruppe 1 fest. In Gruppe B kann Schweden mit einem Schlussspurt noch an den Russen vorbeiziehen, die mit 7 Punkten die Tabelle anführen. Dazu müssen die Skandinavier aber zunächst in der Türkei bestehen, im Hinspiel gab es eine bittere 2:3-Niederlage.

Österreich kann mit zwei Siegen noch an Bosnien und Herzegowina vorbeiziehen. Ein Heimsieg gegen die Bosnier ist auf jeden Fall drin für die Ösis, allerdings müssen sie drei Tage später auch in Nordirland gewinnen. In Gruppe 4 kommt es zum Show-Down zwischen Wales und Dänemark. Wales liegt mit zwei Punkten Vorsprung auf Dänemark vorne, die Dänen haben jedoch ein Spiel weniger.

Liga C: Finnisches Fußballwunder?

Vier Siege - kein Gegentor: Die Bilanz der Finnen in Gruppe 2 ist makellos. Ex-Schalker Teemu Puck hat mit drei Treffern einen maßgeblichen Anteil an der Tabellenführung. Den Finnen genügt ein Punkt aus den zwei ausstehenden Partien, um in Liga B aufzusteigen.

Des Weiteren kann Schottland im eigenen Stadion Israel noch von der Spitze vertreiben. Norwegen und Bulgarien, derzeit punktgleich, liefern sich ein spannendes Fernduell um den Aufstieg in Liga B. in Gruppe 4 sind sogar noch drei Teams im Rennen: Die Serben, die zweimal zuhause antreten, haben die beste Aussicht, Montenegro und Rumänien hinter sich zu lassen.

Liga D: Luxemburg will Platz 1 verteidigen

Der Fußballzwerg aus Luxemburg führt in Gruppe 2 mit einem Punkt Vorsprung auf Weißrussland. Mit einem Heimsieg gegen die Weißrussen wäre die Sensation perfekt und der Aufstieg besiegelt. Auch Gibraltar darf mit 6 Punkten noch von einem Fußballwunder träumen. Drei punkte Rückstand sind es auf Tabellenführer Mazedonien, zu denen es am letzten Spieltag geht. Zuvor empfängt Gibraltar Armenien, welche ebenfalls 6 Zähler verbuchen. Zwar keine leichte Aufgabe für die britische Kolonie, doch theoretisch hat Gibraltar die Sache sogar in eigener Hand.

In Gruppe 3 muss Aserbaidschan gegen die Konkurrenz aus den Färöer-Inseln sowie den Kosovo bestehen, um sich Platz 1 zu sichern - keine leichte Aufgabe. Georgien steht mit 12 Punkten als Gruppensieger der Gruppe 1 bereits fest.

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Welche Konsequenzen hätte eine Superliga?

16 europäische Top-Klubs, darunter auch der FC Bayern München, denken über einen Ausstieg aus den nationalen Ligen nach. Anstelle davon soll es eine Superliga geben, in der sich die besten Vertreter Europas messen. Die elf Gründerklubs wären jede Saison gesetzt und könnten nicht absteigen, fünf Gastteams würden für eine Saison ebenfalls antreten. Entstanden ist die Idee von der ECA (European Club Association), eine Interessengemeinschaft, in der die europäischen Top-Teams vertreten sind.

Champions-League-Aus?

Ein Austritt der besten Mannschaften Europas aus der UEFA wäre ein herber Schlag für die Champions League, der Prestige-Wettbewerb der UEFA. Wenn der Modus überhaupt fortgesetzt werden würde, so spielten nur noch Klubs auf Europa-League Niveau im höchsten Wettbewerb der UEFA. Die Attraktivität und damit auch die Umsatzzahlen würden drastisch zurückgehen, auch wenn es für manche kleinere Vereine eine Chance bedeuten würde, auch auf internationaler Bühne erfolgreich zu sein.

Der Kapitalismus ergreift den Fußball

Sollte es tatsächlich zu einer Superliga kommen, hätten die Top-Klubs noch mehr wirtschaftlichen Erfolg. Jede Woche internationale Topspiele auf allerhöchstem Niveau verspricht höhere Zuschauerzahlen und eine größere Attraktivität und somit unglaublich viel Werbefläche. Auch der Kampf um die Fernsehrechte wäre groß, die Preise schaukeln sich hoch und am Ende sind die Bildrechte auf verschiedene Plattformen verteilt. Dieser Trend ist heute schon erkennbar. Sky hat in den letzten Jahren an Übertragungsrechten für die Bundesliga sowie die Champions League verloren, DAZN und auch Eurosport sind mit in das Geschäft eingestiegen. Doch kann der durchschnittliche Fußballfan das noch bezahlen? Es wird wenige geben, die mit den Änderungen mitgehen, doch die breite Masse kann nicht ewig mithalten.

Durch das Abkapseln der Fußball-Elite würde diese mehr Umsatz machen, während die Klubs darunter abgehängt werden. Die Schere zwischen den großen, reichen Klubs und den kleinen Vereinen ginge noch weiter auseinander. Stadien sind bei nationalen Meisterschaftsspielen nur noch halb voll, Fußballromantiker frustrieren und Fanlager werden protestieren und Gewalt ausüben. Dabei lebt der Fußball doch gerade von dem Aufeinandertreffen von David und Goliath. Auch kleine Teams sollen die Möglichkeit haben, gegen Fußballgiganten im Wettbewerb anzutreten. Eine Superliga würde dies ausschließen, indem sie die Klassenzugehörigkeit der Top-Teams automatisch bestimmt, und zwar auf unbestimmte Zeit. Unter den elf gesetzten Teams ist z.B. der AC Mailand, dessen Glanzzeit im europäischen Klubfußball längst zu Ende ist. Am Ende des Tages sollte die sportliche Leistung allein über die Hierarchien entscheiden und nicht etwa das wirtschaftliche Potenzial. Bezeichnend dafür ist das enttäuschende 1:1 des FC Bayern gegen Freiburg, deren Gesamtmarktwert ca. ein Zehntel des Gesamtmarktwertes der Münchner beträgt.

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Nations League: Zwei Derbys besonderer Art

Es ist mal wieder soweit, vom 11. bis zum 16. Oktober stehen Nations-League-Spiele an. Dabei kommt es gleich zweimal zu kuriosen Aufeinandertreffen: Am Donnerstag empfängt Montenegro die Mannschaft aus Serbien, am Samstag trifft die Slowakei auf Tschechien. Sowohl Serbien und Montenegro sowie Tschechien und die Slowakei waren vor nicht allzu langer Zeit ein und dasselbe Land.

Tschechien und Slowakei nach der Teilung weniger erfolgreich

Zu Zeiten des Kalten Krieges galt die Tschechoslowakei als eine der stärksten Nationalmannschaften Europas. Zweimal wurde das Team Vizeweltmeister, 1976 gewann das Land die Europameisterschaft im Finale gegen Deutschland. Nach der Aufspaltung 1992 in Tschechien und die Slowakei ging es sportlich abwärts mit den beiden Nationalmannschaften, obwohl die tschechische Nationalelf 1996 noch das Finale der Europameisterschaft erreichte.

Nun stehen sich die beiden Länder in Gruppe 1 der B-Liga der Nations League gegenüber. Beide Teams verloren zum Auftakt gegen die Ukraine. Wer noch um den Gruppensieg mitspielen möchte, benötigt also dringend einen Dreier. Das Spiel findet übrigens im Südwesten der Slowakei, in Trnava, statt - unweit von der tschechischen Grenze.

Serbien und Montenegro 2006 noch zusammen bei der WM

Es ist gerade einmal zwölf Jahre her, als Montenegro sich von Serbien unabhängig erklärte. Bei der Weltmeisterschaft in Deutschland schied Serbien und Montenegro in der Vorrunde aus, danach entstanden die zwei eigenständigen Nationalmannschaften.

Mit jeweils vier Punkten stehen Montenegro und Serbien vor der Partie in Podgorica ganz oben in der Tabelle der Gruppe 4 der C-Liga. Folglich geht es nicht nur um den Derbysieg, sondern auch um einen wichtigen Schritt in Richtung Gruppensieg.

Montenegro gegen Serbien - Ein Risikospiel?

Im Zuge der Qualifikation für die Euro 2016 musste das Derby zwischen Serbien und Albanien abgebrochen werden. Nachdem eine Drohne mit einer provokativen Flagge, die das historische Reich Großalbanien zeigte, auf den Platz flog, stürmten die serbischen Fans den Platz und gingen auf die albanischen Nationalspieler los. Diese mussten in den Spielertunnel fliehen, das Spiel wurde beim Stand von 0:0 abgebrochen und mit 3:0 für Albanien gewertet, Serbien wurden zusätzlich drei Punkte abgezogen.

Auch in Montenegro kam es bei einem Qualifikationsspiel 2015 gegen Russland zum Spielabbruch, als Fans Gegenstände auf den Platz warfen. Zudem traf ein Bengalo den russischen Keeper Akinfeev direkt am Kopf. Das Spiel wurde beim Stand von 0:0 abgebrochen und mit 3:0 für Russland gewertet.

Es bleibt zu hoffen, dass sich solche Szenarien beim Balkan-Derby zwischen Montenegro und Serbien nicht wiederholen. Sportlich dürfte es eine ausgeglichene Partie mit leichten Vorteilen für den WM-Teilnehmer Serbien werden.

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Videobeweis in der Bundesliga: Leidet die Attraktivität?

Ein normaler Bundesliga-Samstag Nachmittag ist mittlerweile nicht mehr um 17:15 Uhr, sondern eher gegen halb sechs zu Ende. Schon in der ersten Halbzeit werden meist drei Minuten oder noch länger nachgespielt. Das alles ist dem Videobeweis zu verdanken. Doch die entscheidende Frage ist nicht etwa, ob das Spiel in Summe zehn Minuten länger dauert oder nicht, sondern ob es durch den Video-Assistenten gerechter wird.

Dilemma: Korrektheit oder Spielfluss

An sich ist der Videobeweis ja eine faire Einrichtung. Sein Ziel ist es, den Sport gerechter zu machen. Doch wenn jede Unterbrechung Minuten dauert, dann nimmt das den Spielfluss. Viele Fans sind darüber verärgert. Die langen Unterbrechungen und nachträglichen Entscheidungen des Schiedsrichters zerstören die Emotionen des Augenblicks - Genau das, wofür Zehntausende Anhänger ihres Vereins wöchentlich in die Stadien strömen. Beispielhaft ist zum Beispiel die Bundesliga-Partie Nürnberg-Hannover am 4. Spieltag. Innerhalb weniger Minuten wurde der VAR gleich zweimal eingesetzt: Einmal, um ein Tor von Nürnberg aufgrund einer Abseitsstellung abzuerkennen und einmal, um Hannovers Miiko Albonorz nachträglich Rot zu geben. Bei der ersten Entscheidung, dass Tor für Nürnberg abzuerkennen, lässt es sich jedoch nicht genau sagen, ob der Ball vom Nürnberger oder Hannoveraner Abwehrspieler kommt. Letzteres würde das Abseits aufheben, wodurch das Tor regulär wär. Genau diese Frage ist ein weiteres Problem des Videobeweises:

Trotz Videobeweis keine Klarheit

Sicher gibt es viele Beispiele, in denen der Videobeweis eine Fehlentscheidung berichtigt und somit ein Stück weit für Gerechtigkeit gesorgt hat. Doch einige Szenen sind trotz jeglicher Zeitlupen aus verschiedenen Perspektiven schwer zu beurteilen. Der Schiedsrichter sieht nur ob es einen Kontakt gab, aber nicht, wie hart der Kontakt war und wie ausschlaggebend er demnach ist. Über manche Situationen haben verschiedene Schiedsrichter eben auch verschiedene Ansichten, der eine gibt gelb, der andere Rot. Es lässt sich also keine hundertprozentige Gerechtigkeit herstellen. Und wenn die Entscheidung, die nach Eingriff des VAR genauso "falsch" scheint wie die zuvor vom Schiedsrichter auf dem Platz getroffene Entscheidung, kann man nicht von einer Verbesserung sprechen. Das einzige was der Videobeweis in diesem Fall tut, ist dem Spiel den Fluss zu nehmen und die Fans zu verärgern.

Einsatz des Video-Assistenten

Es entstehen auch immer wieder Diskussionen über Szenen, in denen man den Videobeweis hätte anwenden können (bzw. die Videoschiedsrichter hätten eingreifen können). In der Bundesliga kommt der VAR ziemlich häufig zum Einsatz. Oft nur, um Entscheidungen, meistens Tore, zu überprüfen. Bei der WM drängte sich der Videobeweis nur selten in den Vordergrund, allerdings auch einmal im Finale. Die Umsetzung ist auf jeden Fall noch ausbaufähig und noch funktioniert nicht alles reibungslos.

Ab 2019 soll der VAR in der Champions League, ein Jahr später bei der Europameisterschaft eingesetzt werden.

Wie findest du den Videobeweis? Sollte man ihn verändern oder sogar abschaffen?

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Zum Auftakt der Nations League: Welche Teams profitieren vom neuen Wettbewerb?

Die erste Auflage der Nations League hat begonnen. Die 55 Nationalmannschaften Europas messen sich in den Ligen A bis D. Doch ist die Nations League wirklich ein Gewinn für alle? Wer profitiert am meisten, wer am wenigsten?

Top Teams: Duelle auf hohem Niveau

Das Aufeinandertreffen von hochklassigen Fußballnationen verspricht sowohl Attraktivität sowie größere Herausforderungen für die Spieler. Anspruchsvolle Begegnungen wie Deutschland gegen Frankreich oder England gegen Spanien lockten am ersten Spieltag viele Zuschauer ins Stadion und auch Liga B bot bisher spannende und torreiche Fights. Doch lohnt sich der Aufwand für diese Teams überhaupt?

Die Gruppensieger der ersten Liga spielen immerhin im Sommer 2019 den Nations League Gesamtsieger aus, doch dass der Wettbewerb bei weitem nicht so einen hohen Stellenwert hat, ist klar. Der Sieger räumt dafür immerhin 7,5 Millionen Euro ab. Aber ist der Wettbewerb eine Belastung für die Spieler? Natürlich stellen Pflichtspiele gegen gleichstarke Gegner eine höhere Belastung als Freundschaftsspiele dar. Allerdings haben die Mannschaften der ersten beiden Ligen nur vier Pflichtspiele in der Nations League, da sie in Dreiergruppen aufgeteilt sind. An Spieltagen, wo ein Team spielfrei hat, bleibt also noch Platz für ein Testspiel, wie zum Beispiel Deutschland gegen Peru am 2. Spieltag. Immerhin bestimmen die Ergebnisse der Gruppenphase auch die Zusammensetzung der Lostöpfe für die Qualifikation zur WM.

Der Punkt, dass die Gruppensieger bzw. die nächstbesten, noch nicht qualifizierten Teams in einem Final-Four-Turnier einen EM-Startplatz ausspielen, könnte auch für das eine oder andere Team aus Liga A oder B von Vorteil sein. Wenn die normale Qualifikation missglückt, bleibt dieses Hintertürchen offen. Wahrscheinlich muss man sogar nicht einmal Gruppensieger werden, da die meisten Teams aus den oberen Ligen sich wahrscheinlich schon in der Qualifikation durchsetzen und somit das "Wasserfall-Prinzip" greift, dass der nächstbeste (noch nicht qualifizierte) diesen Platz einnimmt.

Untere Ligen: Ansporn für Luxemburg und Co.

In den Ligen C und D kamen am ersten Spieltag auch kleinere Mannschaften zum Zug und haben erstmals Hoffnung auf eine mögliche EM-Teilnahme. Die Färöer-Inseln starteten zum Beispiel mit einem 3:1-Heimerfolg über Malta, Luxemburg besiegte Moldawien sogar 4:0. Es wurde deutlich, dass gerade die "Underdogs" diesen Wettbewerb ernst nehmen und in der Nations League ihre Chance wittern.

Für wen die Nations League am uninteressantesten scheint ist tatsächlich Liga C. Die Zuschauerzahlen bei Begegnungen wie Slowenien-Bulgarien oder Rumänien-Montenegro waren erschreckend schwach. Liga C steht ein wenig zwischen den Stühlen: In den oberen Ligen, wo aller Voraussicht nach viele Mannschaften nachrutschen werden, können Mannschaften sich noch qualifizieren, ohne zwingend Gruppensieger zu werden. Doch das "Wasserfall-Prinzip" aus den höheren Ligen wird Liga C höchst wahrscheinlich nicht mehr erreichen. Die starken Teams aus der dritthöchsten Spielklasse werden die Chance nutzen, sich über das Playoff-Turnier ihrer Liga für die Euro zu qualifizieren. Doch für die schwächeren Teams aus Liga C ist ihre Zugehörigkeit zu dieser Liga ein Nachteil. Sie werden nicht um den Gruppensieg mitspielen, die Gegner sind im Vergleich zu Liga D zu stark. Für einige Mannschaften könnte es sich mit blick auf die nächste Saison sogar lohnen, abzusteigen. In Liga D hätten sie unter schwächeren Nation eine höhere Chance auf den Gruppensieg und den Sieg beim Final-Four-Turnier.

Man darf gespannt sein, wie sich die Attraktivität der Nations League entwickelt und welche "kleinen" Teams für eine Überraschung sorgen können.

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Nations League - wie funktioniert's?

Am 6. September ist es soweit, mit der Partie Kasachstan gegen Georgien startet die Erstausgabe der Nations League. Doch was bietet der neue Wettbewerb überhaupt? Wie ist er aufgebaut und wie soll er im Zwei-Jahres-Rhythmus etabliert werden? Und welchen Einfluss hat die Nations League auf die Europameisterschaft 2020?

Nations League als eigenständiger Wettbewerb

Ein Ziel der Nations League ist es, Freundschaftsspiele der Nationalmannschaften durch Pflichtspiele zu ersetzen. Dennoch wird es auch weiterhin Testspiele zwischen Ländern geben. Die Nations League ist ein neuer Wettbewerb für die 55 Nationalmannschaften Europas (Mitgliederstaaten der UEFA). Die Nations League soll bezwecken, dass immer ähnlich starke Teams aufeinander treffen. Das funktioniert so:

Die 55 Länder werden abhängig von ihrem UEFA-Koeffizienten in vier Ligen eingeteilt, nämlich Liga A, B, C und D. Hierbei ist Liga A die stärkste Liga, gefolgt von Liga B und Liga C bis hin zur untersten Liga D. Für die Saison 2018/19 war Stichtag der 11. Oktober, die UEFA-Koeffizienten von diesem Tag sind also die Grundlage für die Zusammensetzung der Ligen in dieser Saison.
Gruppenintern wird allerdings nochmal in je vier Gruppen unterteilt. Liga A und B haben jeweils zwölf Mannschaften, welche also zu jeweils vier Dreiergruppen aufgeteilt werden. In Liga C, welche aus 15 Teams besteht, gibt es eine Dreier- und drei Vierergruppen. Liga D, bestehend aus 16 Teams, wird in vier Vierergruppen eingeteilt.
Nun startet die Gruppenphase. In allen Gruppen spielen alle Teams gegeneinander, und zwar zweimal (heim und auswärts). Das heißt, in den Dreiergruppen hat jede Nation vier Spiele, in den Vierergruppen sechs. Danach ist die Gruppenphase beendet. Die Spieltage werden im "Week of Football"-Prinzip ausgerichtet, das heißt, dass zwei Spieltage unmittelbar hintereinander über insgesamt sechs Tage stattfinden.
Für die Nations League gibt es einen eigenen Pokal und eine eigene Hymne, doch wer ist den jetzt der Sieger des Wettbewerbs? Dieser wird in einem Endrunden-Turnier, was aus zwei Halbfinals, dem Spiel um Platz drei und dem Finale besteht. Die vier Gruppensieger der Liga A sind hierfür qualifiziert, die Halbfinalbegegnungen werden gelost. Austragungsort dieses Turniers ist eines der vier Teilnehmer.
Die Nations League ist keine einmalige Sache, sie soll im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgetragen werden. Es gibt ein Auf- und Abstiegssystem zwischen den Ligen. Alle vier Gruppensieger einer Liga spielen in der Folgesaison eine Liga höher, alle Gruppenletzten spielen eine Liga niedriger. So können sich auch kleine Teams im Laufe der Zeit hocharbeiten.

Startplätze für die Euro 2020

Ein besonderer Reiz der Nations League sind die vier Startplätze für die Euro 2020, die man über die Nations League ergattern kann. Auch in den Folgejahren soll dies so beibehalten werden, sodass man sich über die Nations League auch für die WM in Katar 2022 qualifizieren kann. Aber wie werden die Tickets vergeben?
Basierend auf den Ergebnissen der Gruppenphase werden die Lostöpfe für die normale Qualifikation zur EM zusammengestellt. Hier treten die Teams in fünf Sechser- und fünf Fünfergruppen an, um sich für die Europameisterschaft zu qualifizieren. Die ersten beiden jeder Gruppe sind direkt qualifiziert. Somit stehen 20 der 24 Teilnehmer fest. Da die Euro 2020 in ganz Europa stattfindet, gibt es keinen vorqualifizierten Gastgeber. Die restlichen vier Startplätze werden in den Nations League Ligen ermittelt:
Im Frühjahr vor der EM-Endrunde finden in jeder Liga die Play-Off-Turniere um die Startplätze statt. In jeder Liga spielen die vier Gruppensieger in Halbfinale und Finale einen Ligagesamtsieger aus, welcher zur Euro fahren darf. Allerdings können nur Teams teilnehmen, die sich noch nicht über die normale Qualifikation qualifiziert haben. Dies ist gerade in den oberen Ligen wahrscheinlich häufig der Fall. An dessen Stelle wird das nächst beste, noch nicht qualifizierte Team für das Play-Off-Turnier nachgezogen.

Dieser Modus soll für weitere EM- und WM-Endrunden beibehalten werden und an die unterschiedliche Teilnehmerzahlen angepasst werden.

Termine 2018/2019

Die Auslosung der Gruppen fand im Januar 2018 statt. Deutschland ist in Liga A mit Weltmeister Frankreich und den Niederlanden in einer Gruppe. Die Gruppenphase startet im September und wird im November abgeschlossen. Im Juni 2019 ermitteln dann die vier Gruppensieger der Liga A den Nations League Sieger 2018/19. Die Play-Off-Turniere um die Europameisterschaft werden im März 2020 ausgetragen.

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